Welches Trägermodell wird den Bedürfnissen des Klientels mit Migrationshintergrund gerecht? Schulsozialarbeit ist gekennzeichnet von unterschiedlichen trägerbezogenen Rahmenbedingungen. Dies zeigt sich in Form verschiedener Diskurse, die gegenwärtig immer noch aktuell sind. Aus diesen Diskursen ergeben sich nach wie vor offene Fragen, die angesichts der letzten Jahre zunehmend durch den Aspekt der Migration an Schulen ergänzt worden sind. Diese Arbeit befasst sich mit der Unterscheidung von zwei Trägermodellen, dem der Schulsozialarbeit in Trägerschaft der Jugendhilfe und dem der schulischen Trägerschaft. Beide Modelle beinhalten sowohl Vor- als auch Nachteile für das zu betreuende Klientel.
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Migration und soll ein grobes Verständnis über die Situation von Migranten*Innen schaffen, weshalb diese über internationale Grenzen hinwegwandern. Das zweite Kapitel beinhaltet die Rechtsgrundlage der Schulsozialarbeit und nimmt dazu Bezug auf die Vielfalt von Trägermodellen und wie diese sich in Deutschland unterscheiden. Dazu werden verschiedene Bezugspunkte im Aufbau miteinander verglichen. Kapitel drei beschäftigt sich mit der Zusammenarbeit von Trägern des gleichen Arbeitsfeldes, welche jedoch unterschiedliche Modelle aufweisen und zeigt Möglichkeiten auf, wie eine Zusammenarbeit zu Gunsten des Klientels erfolgen kann.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Situation von Migranten
2 Rechtliche Grundlage der Trägermodelle
2.1 Vergleich der Trägermodelle: Sozialpädagogische Kompetenz
2.2 Vergleich der Trägermodelle: Finanzierung
3 Zusammenarbeit zwischen den Trägerschaften
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
BfJ - Bundesamt für Justiz
BMJV - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Einleitung
Schulsozialarbeit ist gekennzeichnet von unterschiedlichen trägerbezogenen Rahmenbedingungen. Dies zeigt sich in Form verschiedener Diskurse, die gegenwärtig immer noch aktuell sind.1 Aus diesen Diskursen ergeben sich nach wie vor offene Fragen, die angesichts der letzten Jahre zunehmend durch den Aspekt der Migration an Schulen ergänzt worden sind.
Diese Arbeit befasst sich mit der Unterscheidung von zwei Trägermodellen, dem der Schulsozialarbeit in Trägerschaft der Jugendhilfe und dem der schulischen Trägerschaft. Beide Modelle beinhalten sowohl Vor- als auch Nachteile für das zu betreuende Klientel. Daraus ergibt sich die zentrale Fragestellung:
„Welches Trägermodell wird den Bedürfnissen des Klientels mit Migrationshintergrund gerecht?“
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Migration und soll ein grobes Verständnis über die Situation von Migranten*Innen schaffen, weshalb diese über internationale Grenzen hinwegwandern.
Das zweite Kapitel beinhaltet die Rechtsgrundlage der Schulsozialarbeit und nimmt dazu Bezug auf die Vielfalt von Trägermodellen und wie diese sich in Deutschland unterscheiden. Dazu werden verschiedene Bezugspunkte im Aufbau miteinander verglichen.
Kapitel drei beschäftigt sich mit der Zusammenarbeit von Trägern des gleichen Arbeitsfeldes, welche jedoch unterschiedliche Modelle aufweisen und zeigt Möglichkeiten auf, wie eine Zusammenarbeit zu Gunsten des Klientels erfolgen kann.
1 Situation von Migranten
Menschen wandern aus den unterschiedlichsten Gründen. Die Ursachen für eine dauerhafte Veränderung des Wohnsitzes sind vielfältig. Die Gründe dafür finden sich in ökonomischer, religiöser und persönlicher Natur. Diese Gründe können Menschen dazu veranlassen sich freiwillig oder durch Zwang zu bewegen, um sich den bestehenden Notlagen zu entziehen. Der Wohnortswechsel bringt dabei oftmals einen kulturellen Wechsel mit sich, speziell dann, wenn der Wechsel über Staatsgrenzen hinaus erfolgt.2
Unterschiedliche Kulturen bringen dazu unterschiedliche Bedarfe mit sich. Durch die Einwanderungssituation der letzten Jahre ergeben sich kulturelle Differenzen, welche sich zum Teil durch die kommunikativen Fähigkeiten und durch unterschiedliche Bildungssysteme begründen. Die Schulsozialarbeit steht dabei vor der Herausforderung eine mögliche schulische Benachteiligung zu präventieren und interkulturelles Verstehen zu fördern. Um Möglichkeiten zur Umsetzung aufzeigen zu können, ist es notwendig sich im Vornherein mit den rechtlichen Grundlagen der Trägermodelle von Schulsozialarbeit zu befassen.3
2 Rechtliche Grundlage der Trägermodelle
Als Arbeitsgrundlage dient das Kinder- und Jugendhilfegesetz, wobei die Bezeichnung des Gesetzes hauptsächlich für das 8. Sozialgesetzbuch steht. Die Jugendhilfe umfasst dazu Leistungen und Aufgaben, die Heranwachsende als auch Familien unterstützen. Jeder Heranwachsende hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung, damit dieser zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit heranzuwachsen kann. Heranwachsende sollen dazu in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung gefördert werden. Die Unterstützung nimmt hierbei die Jugendhilfe war.4 Aus den rechtlichen Grundlagen ergibt sich für die Schulsozialarbeit ein Katalog aus zu bewältigenden Aufgaben, welche verschiedene Schwerpunkte wahrnehmen. Die Schwerpunkte unterscheiden sich nach allgemein fördernden, direkt helfenden und politischen Aufgaben. Die Bewältigung dieser Schwerpunkte wird dabei von freien und staatlichen Trägern vorgenommen.5
Bezüglich der Schulsozialarbeit meinen freie Träger die Trägerschaft der Jugendhilfe, welche die allgemein fördernden und direkt helfenden Aufgaben wahrnehmen. Politische Aufgaben werden hingegen von staatlichen Trägern umgesetzt.6 Das Vorhandensein verschiedener Trägermodelle in der Schulsozialarbeit ist anhand einer nicht eindeutigen Rechtslage dieses Arbeitsfeldes zu begründen. Durch theoretische Inhalte ist zwar eine gewisse Stringenz gewährleistet und damit eine rechtliche Arbeitsgrundlage für die Schulsozialarbeit geschaffen, dennoch wird die Schulsozialarbeit nicht ausdrücklich darin erwähnt.7 Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auf der Bundesebene keine länderübergreifenden sowie rechtlich verbindlichen Vorschriften gegeben sind. Für die Trägerschaften ergibt sich daraus ein Partizipationsrahmen, der mit einer interpretativen Umsetzung einhergeht, sofern die Umsetzung den spezifischen Vorstellungen des jeweiligen Bundeslandes entspricht. Die unterschiedlichen Umsetzungen der Arbeitsgrundlagen unterscheiden sich durch unterschiedliche Wertorientierungen und Arbeitsformen und begünstigen dadurch die Diversität von Trägerschaften. Daher ist es notwendig zwischen der Schulsozialarbeit in Trägerschaft der Jugendhilfe und dem der schulischen Trägerschaft zu unterscheiden.8 Es folgt dazu ein Vergleich der Trägermodelle zu den Punkten der Sozialpädagogischen Kompetenz und Finanzierung.
2.1 Vergleich der Trägermodelle: Sozialpädagogische Kompetenz
Gelingende Schulsozialarbeit bedarf pädagogischer Kompetenzen. Die Umsetzung von Kompetenzen fußt unter anderem auf den zur Verfügung stehenden Unterstützungsmöglichkeiten. Eine passende Unterstützungsmöglichkeit zu finden, die den teils speziellen Förderbedarfen von Heranwachsenden mit Migrationshintergund gerecht werden, ist ausschlaggebend für den Erfolg schulischer Sozialarbeit. Jedoch unterscheiden sich die Auswahlmöglichkeiten der jeweiligen Träger.
Schulsozialarbeit in der Trägerschaft der Jugendhilfe bietet dazu eine Vernetzung der Kommunikations- und Kooperationsstruktur. Daraus ergibt sich für das Klientel der Vorteil einen Ansprechpartner an der Seite zu haben, welcher bei Bedarf den Fokus auf verlorengegangene Aufgabenbereiche zurücklenken kann und ergänzend dazu, in Form von Beratung, alternative sozialpädagogische Lösungsansätze anbieten kann. Dadurch wird die Vernetzung der Schule mit der Jugendhilfe vereinfacht und eine Bindegliedsfunktion vollzogen. Aus der Vernetzung entsteht nicht nur für das Klientel ein Vorteil sondern auch für die Schulen selbst, da auch für diese sich ein leichterer Zugang ergibt.9 Die Herausforderung besteht allerdings darin, ein Gefühl des Kontrollverlustes auf elterlicher Seite zu vermeiden.10 Bei der schulischen Trägerschaft ist die Bindegliedsfunktion eher schwach ausgeprägt und äußert sich eher in Form von Benachrichtigungen an Institutionen oder an die Eltern selbst, da diese einen anderen Aufgabenschwerpunkt wahrnehmen. Daraus ergibt sich eine ungenügende Unterstützung bei Problemkonstellationen für den/der Schulsozialarbeiter*In.11
[...]
1 vgl. Speck 2006, S. 247
2 vgl. Klose 2010, S. 11ff.
3 vgl. Auernheimer 2001, S. 45ff.
4 vgl. BFJ und BMJV 2018, S. 9
5 vgl. Jordan et al. 2015, S. 26
6 vgl. BfJ und BMJV 2018, S. 9
7 vgl. Olk und Speck 2015, S. 14
8 vgl. Zankl 2017, S. 20
9 vgl. Mauer 2000, S. 58
10 vgl. Gönüleglendiren 2013, S. 46f.
11 vgl. Mauer 2000, S. 58
- Citation du texte
- Daniel Burchardt (Auteur), 2020, Die Trägermodelle der Schulsozialarbeit und ihre Bedeutung für Schüler mit Migrationshintergrund, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/904041
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