Das Urchristentum war genauso wenig zufällig wie Ariel Sharon sich heute mit den Palästinensern bekriegt. Israel, das Volk Gottes. Wessen Gottes? Der Juden, des Islams oder der Gott der Christen? Die Christen waren zeitlich sowohl Vorläufer als auch Nachfolger der Religionen. Gleichermaßen bedienen sich die drei Religionen des Alten Testaments, um ihre Anfänge zu erklären. Die "Bewegung" Christentum hat sich derartig entwickelt, dass ihr heute 1,9 Mrd. Menschen angehören. [...] Diese Arbeit betrachtet die Entstehung der damaligen "sozialen Bewegung" Christentum, ihre Gründe und Ziele. Um den Entwicklungsprozess verstehen zu können, ist es wichtig die geschichtlichen und geographischen Gegebenheiten zu verstehen. Wie waren zur Anfangszeit des Christentums die Herrschaftsverhältnisse, wer befahl über Recht und Pflicht, welche Traditionen mussten aufgekündigt werden, welchen gesellschaftlichen Schichten musste widerstanden werden? Diese Hintergründe, die zur Erklärung der christlichen Urgemeinde elementar sind werden erörtert. Zudem beginnt die Entstehungsgeschichte des Christentums mit der Geschichte der christlichen Urgemeinde. Diese zu betrachten bedeutet auch die soziokulturelle Situation in Palästina während ihrer Anfangszeit zu erläutern. So divergiert das Bild der Urgemeinde, wenn man einerseits der Version der Kirche folgt, und andererseits der der Historiker. Die wichtigsten Differenzen der beiden Gruppen werden erörtert. Darüber hinaus entstehen bei der Rekonstruktion der Urgemeinde Schwierigkeiten, die allerdings auch Erkenntnisse hinsichtlich der Entstehungsgeschichte liefern. Neben der historischen Person Jesus, die durch ihre "Auferstehung" den Christen den Weg ebnete, werden die Anfänge des Christentums auch mit der Person Paulus in Verbindung gebracht. Auf seinen Missionsreisen verbreitete er die christliche Botschaft in die Länder und Gemeinden des römischen Reiches. Daher unterscheiden die Wissenschaftler zwischen einer "innerjüdischen" (palästinensischen) und einer "außer-palästinensischen" Christenbewegung. Letztere ist nicht Gegenstand dieser Arbeit. Sie ist zwar für die Entstehungsgeschichte des Christentums hauptverantwortlich, dennoch ist sie "nur" Folge der "innerjüdischen" Bewegung, d.h. sie ist die zeitlich spätere. Im Gegensatz dazu ist die Person Jesus nicht nur die Voraussetzung, sondern auch der Beginn des Christentums. Daher ist sie und ihre Geschichte Mittelpunkt dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geographischer und historischer Hintergrund
- Die geographischen Räume
- Historische Voraussetzungen
- Soziale Bewegung
- Die Jesusbewegung
- Die Urgemeinde
- Quellen zur Rekonstruktion der Urgemeinde
- Das Bild der Urgemeinde
- Deutung des Bildes
- Der historische Jesus
- Jesus von Nazareth
- Die Auferstehung und ihre Folgen
- Zusammenfassung und Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Anfängen des Christentums in Palästina und verfolgt das Ziel, die Entstehung dieser sozialen Bewegung sowie ihre Gründe und Ziele zu beleuchten. Dabei wird die historische und geographische Umgebung des frühen Christentums betrachtet, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der damaligen Zeit zu verstehen.
- Die geographischen und historischen Voraussetzungen des frühen Christentums
- Die Jesusbewegung als innerjüdische Erneuerungsbewegung
- Die Urgemeinde und ihre Rekonstruktion anhand historischer Quellen
- Die Bedeutung des historischen Jesus und seiner Lehre
- Die Auswirkung der Auferstehung Jesu auf die Entstehung und Ausbreitung des Christentums
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Bedeutung der Anfänge des Christentums für die heutige Welt heraus. Das zweite Kapitel beleuchtet den geographischen und historischen Hintergrund des frühen Christentums. Hierbei wird die politische und kulturelle Situation im Römischen Reich und in Palästina zur Zeit Jesu erörtert, wobei die Rolle des römischen Imperiums und der verschiedenen Kulturen in dieser Region betrachtet wird.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Jesusbewegung als einer sozialen Bewegung innerhalb des Judentums. Hier werden die Herausforderungen und Konflikte der damaligen Zeit sowie die Bedeutung der Jesusbewegung als Antwort auf diese Krisen beleuchtet. Es wird zudem die Frage untersucht, warum die Jesusbewegung trotz ihrer Verbreitung in Palästina nicht zum Erfolg führte.
Das vierte Kapitel widmet sich der Urgemeinde. Es werden die Quellen zur Rekonstruktion der Urgemeinde, wie z.B. die Paulusbriefe und die Apostelgeschichte, analysiert und deren Zuverlässigkeit und Bedeutung für die Erforschung der frühen christlichen Geschichte diskutiert. Außerdem wird das Bild der Urgemeinde, wie es in der Apostelgeschichte dargestellt wird, auf seine historische Genauigkeit und mögliche Idealisierungen hin untersucht.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit dem historischen Jesus und seiner Lehre. Es werden die verschiedenen Quellen, wie z.B. die Evangelien und die apokryphen Schriften, betrachtet und die schwierige Aufgabe der Rekonstruktion des Lebens Jesu aus diesen Quellen beleuchtet. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Bedeutung der Auferstehung Jesu für den christlichen Glauben und die Entstehung der Urgemeinde gewidmet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Anfänge des Christentums, die Jesusbewegung, die Urgemeinde, den historischen Jesus, die Auferstehung, das Römische Reich, Palästina, die jüdische Religion, die heidnische Welt, die soziale Bewegung, die politische und kulturelle Situation, die Quellenkritik und die Entstehung des christlichen Glaubens.
- Arbeit zitieren
- Markus Willers (Autor:in), 2000, Die Anfänge des Christentums in Palästina, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9026
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