Im Todesjahr von Marx erschien eine Dissertation über Feuerbach aus der Feder des dänischen Philosophen, Soziologen und Freimaurer Carl Nicolai Starcke, worauf die ‚Neue Zeit‘ bei Friedrich Engels anfragte, diese zu besprechen. Das war der äußere Anlass für Engels, sich grundsätzlich vom Standpunkt von Marx, also im Sinne des wissenschaftlichen Sozialismus zu Hegel und Feuerbach zu äußern.
Engels legt 1886 die Dialektik Hegels zunächst nach der von Marx entwickelten dar. Wir haben dadurch eine dialektisch-materialistische Auslegung des Hegelschen Prozessdenkens vor uns. Philosophie bestand nicht länger als eine Sammlung von Sprüchen aus dem Bauernkalender, aus Texten gelehrter Magister oder in den in der Geschichte der Philosophie hervorgebrachten wichtigsten Ergebnisformeln.
„Und diese materialistische Dialektik, die seit Jahren unser bestes Arbeitsmittel und schärfste Waffe war, wurde merkwürdigerweise nicht nur von uns, sondern außerdem noch, unabhängig von uns und selbst von Hegel, wieder entdeckt von einem deutschen Arbeiter, Joseph Dietzgen“. 1.
Zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels werden weltweit Artikel über ihn und seinem praktischen und theoretischen Schaffen erscheinen, deren Anzahl man, wenn überhaupt, nur abschätzen kann und deren Überschriften fast alle formelhaft mit ‚Friedrich Engels und die Lage der arbeitenden Klassen in England‘, Friedrich Engels und die Militärwissenschaft‘, ‚Friedrich Engels und der deutsche Bauernkrieg‘, ‚Friedrich Engels als Soldat der 48er Revolution‘ … u. s. w. beginnen werden. Die Eigentümlichkeit meines Gegenstandes lässt eine Variante zu, eingedenk der Tatsache, dass Friedrich Engels dabei war, durch die Arbeit an der Veröffentlichung von Band 2 (1885) und 3 (1894) des Kapitals die Texte von Marx zum Marxismus hin abzurunden. 1886 erschien in der ‚Neuen Zeit‘ eine Buchbesprechung von Engels über eine Darstellung Starckes über Leben und Werk des materialistischen und atheistischen Philosophen Ludwig Feuerbach aus dem Jahr 1885, der für die Herausbildung der Marxschen Lehre eine fast so wichtige Rolle spielte wie Hegel, der allerdings durch seine von ihm entwickelte und in der ‚Logik‘ dargelegten Dialektik, noch den Namen der Tradition anbringend, das Werk hätte folgerichtig ‚Dialektik‘ heißen müssen, von geradezu essentieller Bedeutung für Marx wird. Man lese nur den Schluss des Nachwortes zur zweiten Auflage des Kapitals aus dem Jahr 1873, in dem Marx die Verdienste der idealistischen Dialektik hervorhebt. Marx und Engels waren sich einig, formulierten es allerdings unabhängig voneinander, dass Feuerbach im Vergleich zu Hegel durchaus arm sei, Marx im Zusammenhang mit seiner Auseinandersetzung mit Proudhon, Engels in seinem 1886 geschriebenen Ludwig Feuerbach. 2.
Es ist bekannt, dass der junge Marx in der Vorbereitungsperiode der 48er Revolution zunächst unter dem Einfluss der Philosophie Hegels stand und sich durch mehrere philosophisch hochgradige und komplexe Arbeiten von seinem Einfluss, lax formuliert, ‚freischwamm‘, und zwar durch die Kritik des Hegelschen Staatsrechts, geschrieben im Sommer 1843, durch die Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie/Einleitung, geschrieben um die Jahreswende 1843/44 und durch die Kritik an seiner „Dialektik und Philosophie überhaupt“ in den Pariser Manuskripten, geschrieben in den Monaten von April bis August 1844. Marx hatte sich von einem philosophischen Idealisten zu einem kritischen Materialisten entwickelt, der das Bestehende kritisieren und aufheben wollte. Und zwar zusammen mit Friedrich Engels, mit dem er etwas später im Sommer 1844 in Paris eine auf weitgehende Gedankenübereinstimmung basierende lebenslange Freundschaft schloss. 1845/46 gingen beide in Brüssel daran, philosophisch den Gegensatz zwischen idealistischer und materialistischer Weltanschauung herauszuarbeiten. Es geschah dies in der sogenannten ‚Deutschen Ideologie‘, in der sie sich mit der nachhegelschen Philosophie auseinandersetzten, schwerpunktmäßig mit Feuerbach. Aber eine wirkliche Auseinandersetzung mit der Doktrin Feuerbachs war das noch nicht, die ‚Deutsche Ideologie‘ blieb zudem ein Fragment. Bis zum Tod von Marx 1883 lag also nur eine fundamentale Auseinandersetzung mit der Philosophie Hegels durch ihn selbst vor. Es fehlte noch eine grundsätzliche Kritik und Würdigung Feuerbachs und zu diesem Unternehmen war das Feuerbachkapitel in der ‚Deutschen Ideologie‘ nach den Worten von Engels aus dem Jahr 1886 unbrauchbar.
Im Todesjahr von Marx erschien eine Dissertation über Feuerbach aus der Feder des dänischen Philosophen, Soziologen und Freimaurer Carl Nicolai Starcke, worauf die ‚Neue Zeit‘ bei Friedrich Engels anfragte, diese zu besprechen. Das war der äußere Anlass für Engels, sich grundsätzlich vom Standpunkt von Marx, also im Sinne des wissenschaftlichen Sozialismus zu Hegel und Feuerbach zu äußern, auf die Dissertation selbst wird recht stiefmütterlich eingegangen. War das Feuerbachkapitel auch unvollendet und unbrauchbar, so dürfen doch die Marxschen ‚Thesen über Feuerbach‘ nicht unerwähnt als „der geniale Keim der neuen Weltanschauung“. 3. bleiben. Im Kontext des wissenschaftlichen Sozialismus liegen uns also zwei grundsätzliche Auseinandersetzungen mit Hegel vor, die des jungen Marx und die des alten Engels. Die erste ist nicht unser Thema und wird hier höchstens gestreift werden. Wenden wir uns also der kritischen Würdigung von Engels zu: Er beginnt seine Hegel-Kritik mit zwei der bekanntesten und umstrittensten Sätze Hegels: „Alles was wirklich ist, ist vernünftig, und alles was vernünftig ist, ist wirklich“. (Das ist nicht ganz genau zitiert, wörtlich heißt es in der Vorrede zur Rechtsphilosophie: „Was vernünftig ist, das ist wirklich; was wirklich ist, das ist vernünftig“). Und: „ … die Wirklichkeit erweist sich in ihrer Entfaltung als Notwendigkeit“. Man kann diese Sätze von Hegel metaphysisch interpretieren, dann sanktionieren sie das gegenwärtig Bestehende, sind also konservativ; interpretiert man sie aber selbstredend dialektisch, dann liegt in ihnen ein revolutionärer Kern verborgen. Engels entfaltet uns diesen in aller Konsequenz, demonstrativ über Hegel hinausgehend, denn am Ende war ja Hegel, wie er sagt, ein Philosoph, der „wie seinem Zeitgenossen Goethe ein Stück Philisterzopfs hinten hing“. 4. Hegel war in seiner Jugend ein Verehrer Rousseaus und der französischen Revolution, am Vorabend des Geburtstages von Rousseau brennt kurz vor Mitternacht nur in einem Zimmer im Tübinger Stift noch Licht und Hegel notiert in sein Tagebuch: ‚Weiß denn niemand, was morgen für ein Tag ist? Selbst Hölderlin schläft!‘, auf dem Höhepunkt seiner Universitätslaufbahn war er indessen ein Apologet einer ständischen Monarchie, „… wobei uns noch die Notwendigkeit des Adels auf spekulativem Weg demonstriert wird“. 5., Abschluss eines philosophischen Denkens also, dem sein revolutionärer Kern ziemlich aufgeweicht wurde. Wie erläutert nun Engels die Dialektik Hegels zunächst einseitig als primär dialektisch-revolutionär, also bewusst überzogen? Engels gibt der Hegelschen Dialektik eine Schärfe, vor der Hegel selbst zurückgeschreckt wäre. Ich schreibe ‚primär‘, denn auch die revolutionäre Dialektik hat, was leicht zu übersehen ist, eine konservative Seite, sie erkennt die vorübergehende, zeitweise dauernde Existenzberechtigung von Phasen, in denen sich der Prozess verdichtet hat zu einer eine Zeit lang bleibenden Kontur, eine Prozessverdichtung zu einer Stufe der Erkenntnis und zu einer Stufe der Gesellschaft sozusagen. Dass die konservative Seite der Dialektik relativ, ihr revolutionärer Charakter absolut, das gilt für Marx absolut, Engels spricht von dieser Dialektik als von einer durch und durch revolutionären Denkmethode, für Hegel relativ, denn bei diesem kommt es ja in seiner philosophischen Entwicklung zu einem Umschlag zum Konservatismus hin, zum Stillstand des Prozesses, zum abschließenden System mit seinen gewaltsamen Konstruktionen und zum Ende der Philosophie und der Geschichte. Während konservative Ideologie intendiert, die je erreichte uns umfassende Stufe zu einem unwandelbaren Kristall einzufrieren, betonen die revolutionären Dialektiker immer wieder die historische Vergänglichkeit (Negativität) aller historischen Formationen in einem ununterbrochenen Prozess der Entfaltung von Niederem zu Höherem. Schon der antike Philosoph Heraklit, dem nach Lenin bereits in der Antike eine sehr gute Darstellung des dialektischen Materialismus gelang („Die Welt war, ist und wird sein ewiglebendes Feuer“) tat mit dem Satz, dass ‚Alles fließt‘ der Weltweisheit Genüge, zwei Wörter, die unbedingt zur Weltphilosophie gehören. Der gigantische Strom der Weltgeschichte fließt ständig, wir wissen heute, dass er sich vorantreibt mit einer sich negierenden Negativität, die die Staudämme des Kapitals waffengewaltig einreißen wird müssen, soll die Weltgesichte am Ende nicht ein einziger leerer Wahn sein. Darauf tendiert die dekadente Bourgeoisie, die an ihrer eigenen Herrschaft mehr und mehr irre wird. Irrationalismus, Kapitalismus und Faschismus sind mittlerweile im Mutterbauch des Imperialismus Drillinge. Geschichte ist für den Beamtensohn Hegel ein Prozess der Negativität, nicht ein Aufeinanderstapeln von Aktenordnern mit Geschehnissen. Für Hegel ist das Böse die Form, die die Triebkräfte der geschichtlichen Entwicklung in sich hält. Zur Rolle des Bösen in der Geschichte hat sich Feuerbach als Vertreter einer sonnenklaren positiven Philosophie, das Positive ist zu setzen gegen die Negation der Negation, nicht geäußert, was nicht erstaunt. Hegel hat das Böse in der Geschichte eindeutig favorisiert in einem Prozess sich ständigen Aufhebens von Konstellationen, die nicht selten Ewigkeitsanspruch kundtun. (Nordkorea: ‚Ewiger Präsident‘). Die Sonne des Kommunismus sollte man nicht zu hoch strahlen lassen, solange noch der Gegensatz zwischen Arbeiter und Bauer existiert, und der existiert doch noch sehr wohl in Nordkorea, die Metropolen stehen noch, die Provinz ist und bleibt dunkel. Gerade auf dem Gebiet der Geschichte wird ständig alles Heilige permanent preisgegeben, die Dialektik im Inneren der Geschichte, die manchmal fantastische Zickzackbewegungen aufweist, ist eine zutiefst ruhelose, ihre Ergebnisse mitunter grell. Bei Hegel stellt das Böse in der Geschichte die Form, „worin die Triebkraft der geschichtlichen Bewegung sich darstellt“. 6. Jeder Fortschritt ist Frevel in den Augen des Überlieferten und Gegenwärtigen, das im ekelhaften Spießbürgerbrei, in Tradition und Gewohnheit drei starke Stützen hat, in sich gesättigt ist und für eine bessere Zukunft der Menschheit nichts übrighat. Tabu- und Milieubruch, Bankraub und guerillamäßige Liquidierungen von Faschisten/innen auch schon vor einer Massenrevolution – hierzu liegt hohe Absolution vor. Hegels Bestimmung des Bösen als positiv-negative Kraft in der Geschichte – hier hat Bakunin, der in Berlin noch Vorlesungen Schellings als Hegelwiderleger gehört hatte, viel kopiert – findet seit dem Aufkommen der Klassensätze, seit denen des Feudalismus und des Kapitalismus, vollste Bestätigung. Gerade Habgier, der Kleinbürger reißt an sich, was er kann, alles andere ist ihm schnuppe, und großbürgerliche Herrschsucht sind heute zu mächtigen Hebeln des gesellschaftlichen Fortschritts geworden und werden es im Imperialismus noch mehr. Hier und heute hat diese Form des Kriminellen schon idiotische Formen angenommen, nicht nur in den USA, nur bietet sich deren Präsident förmlich an. Da Feuerbach nicht die Rolle des moralisch Bösen in der Geschichte untersucht, er touchiert hier nicht mal, entgeht ihm, dass Habgier und Herrschsucht Hebel der geschichtlichen Entwicklung sind, dass Marx und Engels das positiv ausdeuteten und Lenin die aus Habgier betriebene ungeheure Vergesellschaftung der Produktion durch die Kernimperialisten ab Beginn des 20. Jahrhunderts löblich hervorhebt als eine bessere Entfaltungsmöglichkeit für die Arbeiterklasse. Der Kapitalismus arbeitet gegen die Arbeiter und ihnen auch zu. Krieg ist ein Übel, aber die allgemeine Wehrpflicht ist es für die Arbeiterklasse nicht, ebenso nicht die Militarisierung der Frauen und der Jugend. Ohne Waffen in der Hand bleibt die Arbeiterklasse ein Spielball fremder Mächte. Die Militarisierung durch die bürgerliche Gesellschaft kann natürlich auch zum Faschismus führen, und als nach dem Sieg über den deutschen daran gegangen wurde, im Preußentum ideologische Wurzeln zu eruieren, die Denkmäler von Blücher und Scharnhorst auf Anordnung der sowjetischen Militärverwaltung in Berlin entfernt wurden, da erschienen in sowjetischen Fachzeitschriften Artikel, die die Bösartigkeit des Hitlerfaschismus ideologisch bis auf Hegel zurückverfolgten und dem Philosophen durch seinen Satz: „Man glaubt etwas sehr Großes zu sagen, wenn man sagt: Der Mensch ist von Natur gut; aber man vergißt, daß man etwas weit Größeres sagt mit den Worten: Der Mensch ist von Natur böse“. (Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts) eine geistige Mitschuld an Auschwitz gaben. Das war in der damaligen Situation zwar verständlich, aber nicht stichhaltig. Streng genommen ist das ‚Böse‘ keine wissenschaftlich verwertbare Kategorie, in den Naturwissenschaften ohnehin nicht, aber auch nicht in der Geschichtswissenschaft. In der Ökonomie liegt der Schlüssel zum Verständnis aller Arten von Kriegen. Diese entspringen nicht dem bösen Willen der Kapitalisten, worauf Lenin uns mehrmals aufmerksam gemacht hat.
„Was vernünftig ist, das ist wirklich; was wirklich ist, das ist vernünftig“. Hegel setzt also Vernunft und Wirklichkeit gleich und scheint auf den ersten Blick das Bestehende zu sanktionieren. Es liegt aber, wie immer bei Hegel, keine Gleichheit mit einem Gleichheitszeichen vor, sondern eine reziproke: Was vernünftig ist, wird wirklich, und die Wirklichkeit ist gewordene Vernünftigkeit, ein gegenseitig in den Grund Gehendes. Eine schlechte Regierung findet ihre Entsprechung in schlechten Untertanen und so scheint sich alles im unverrückbaren Lot zu finden. So nahmen es die Konservativen, die Rechtshegelianer und die Metaphysiker, zu denen vom religiösen Grundansatz seiner Philosophie her („Geschichte als Gotteswerk“) auch Hegel zählt, dessen Methode aber ganz antimetaphysisch ist. Deshalb ist Wirklichkeit für Hegel nie etwas Fixes, sie ist etwas sich Entfaltendes, so dass eine historische Wirklichkeit, eine bereits alternde, verdrängt wird durch eine sich Entwickelnde, in eine neue übergehende. Ein flüchtiger Blick in jedes beliebige Geschichtsbuch bestätigt dies. „Und so dreht sich der Hegelsche Satz durch die Hegelsche Dialektik selbst um in sein Gegenteil: „Alles, was im Bereich der Menschengeschichte wirklich ist, wird mit der Zeit unvernünftig, ist also schon seiner Bestimmung nach unvernünftig, ist von vorherein mit Unvernünftigkeit behaftet; und alles, was in den Köpfen der Menschen vernünftig ist, ist bestimmt wirklich zu werden, mag es auch noch so sehr der bestehenden scheinbaren Wirklichkeit zu widersprechen. Der Satz von der Vernünftigkeit alles Wirklichen löst sich nach allen Regeln der Hegelschen Denkmethode auf in den andern: Alles was besteht, ist wert, daß es zugrunde geht“. 7. Das in den Grund Gehen ist ein Zugrundegehen.
Engels legt 1886 die Dialektik Hegels zunächst nach der von Marx entwickelten dar. Wir haben dadurch eine dialektisch-materialistische Auslegung des Hegelschen Prozessdenkens vor uns. Philosophie bestand nicht länger als eine Sammlung von Sprüchen aus dem Bauernkalender, aus Texten gelehrter Magister oder in den in der Geschichte der Philosophie hervorgebrachten wichtigsten Ergebnisformeln, „die Wahrheit lag nun in dem Prozeß des Erkennens selbst“. 8. Ohnehin wurde Philosophie mehr und mehr zu ihrer Geschichte, und im Denken Hegels ist dies ganz offenkundig: Philosophie ist ihre Geschichte bis auf Hegel, ihrem Vollender. Aber Hegel sagt auch, dass die Philosophie ein so übernächtiges Werk sei als das Gewebe der Penelope, das immer wieder von vorne beginne. Wie die technisch-industrielle Revolution all die altehrwürdigen Einrichtungen überkommener Produktionsweisen vernichtete, so lässt die Dialektik nichts Heiliges, nichts Endgültiges bestehen, reißt alles ununterbrochen in den Schlund des Weltprozesses hinein. Ihr Hass gilt allem, was Ewigkeit beansprucht, sie ist kritisch und revolutionär und anerkennt als einzig Ewiges nur den ununterbrochenen Prozess des Werdens und Vergehens … dessen bloße Widerspiegelung im denkenden Hirn sie selbst ist“. 9.
Den entscheidenden Fehler seines Gelehrtenlebens hat Hegel mit der Konstruktion eines abschlusshaften Systems der Wissenschaften gemacht, in dem die Wahrheit des logischen Prozesses zu einer dogmatischen, seine eigene Dialektik brechenden wird, obwohl es von bewundernswertem gedanklichen Reichtum, wahren „Schätzen“ (Engels) und tiefen Erkenntnissen durchfruchtet ist. Es wurde in der philosophischen Tradition eine Art absoluter Wahrheit als Systemkrönung verlangt, der auch Hegel noch genügt. Nach Hegel muss nun die gesamte Menschheit zur Erkenntnis seiner absoluten Idee, die nur insofern absolut ist, als er absolut nichts von ihr zu sagen weiß, kommen, die die Spitze seines Denkens als Totalerkenntnis der Welt bildet, nun in eins zu setzen mit der Weltgesellschaft werdender Hegelscher Philosophen. Bis zu dieser Spitze hat sich die Menschheit zu entwickeln. Es wäre eine Weltgesellschaft von Hegelianern, während der Kommunismus ja keine Weltgesellschaft von Marxisten ist. Engels weist Hegel als Vordenker der Menschheit, in dessen Philosophie die Erkenntnis der absoluten, widerspruchsfreien und für alle erreichbaren Idee vorläge, eindeutig und umkehrend zurück: Was Hegel allein versuchte, kann nur der ganzen Menschheit gelingen. Es geht hier um zweierlei: Erstens um Hegel als System philosophen, der intellektuell aus einem unvergänglichen Bedürfnis des Menschengeistes, alle Widersprüche in einem System zu beseitigen, vorging. Und sich sofort wieder einen neuen Widerspruch einhandelte, sich in der Dialektik des Widerspruchs einer beendigten und nicht beendigten Weltgeschichte, herrührend aus dem Widerspruch zwischen System und Methode, verstrickte. Und zweitens hat Hegel allerdings die richtige Frage einer im Kontext der Vorgeschichte liegenden Widerspruchsüberwindung gestellt und falsch gelöst: Er wollte als einzelner Philosoph lösen, „was nur die gesamte Menschheit in ihrer fortschreitenden Entwicklung leisten kann“. 10. Mit Hegel endet daher die Tradition der philosophischen Säulenheiligen, die Galerie der großen Geister, die der Heroen der denkenden Vernunft. Die wissenschaftliche Initiative ist auf die großen Volksmassen übergegangen, die die ganze Philosophie in ihrem bisherigen Sinn aufheben. Die marxistische Philosophie bleibt bei dieser Thematik der Dialektik treu und kann keiner irgendwie allein im Kopf ausgetüftelten absoluten Wahrheit nachjagen, eine Tradition, die auch nach der Erkenntnis von Heinrich Heine in seiner ‚Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland‘ mit dem großen metaphysischen Gesamtsystem Hegels endet, sondern favorisiert durchdringbare, auflösbare relative Wahrheiten und setzt nicht auf große Persönlichkeiten, auf große Geister in der Geschichte. Wir müssen immer die Systemvergewaltigung der durch und durch revolutionären Methode durch Hegel im Hinterkopf behalten und obwohl ziemlich häufig revolutionäre Zornesausbrüche in seinem Werk vorliegen, ist an den Bestimmungen der Hegelschen Philosophie als einer aristokratische Reaktion auf die Französische bürgerliche Revolution in den ‚Großen Sowjetenzyklopädien‘ der Stalin-Zeit nichts zu beanstanden. Anlässlich Morgans ‚Ancient Society‘, in der dieser ausführt, dass die Familie in der alten Welt das aktive Element bildete, die Verwandtschaftssysteme das passive, notiert Marx: „…ebenso verhält es sich mit den politischen, juristischen, religiösen, philosophischen Systemen überhaupt“. 11. Die politische Legitimierung eines ständischen Systems der Monarchie durch einen (auch idealistischen) Dialektiker setzt voraus, seiner eigenen Methode mehr als nur nebensächlich untreu geworden zu sein.
Es ist zunächst einmal Hegel selbst, der eine exzeptionelle Position in der Geschichte der Philosophie beansprucht, was auf der Hand liegt für einen Philosophen, der sich durch ein gigantisches System als Vollender der Geschichte seiner Disziplin begreift und der ihr eine weitere Entwicklung in der Zukunft abspricht. Was ebenfalls auf der Hand liegt, da in Hegels Denken das Weltwissen, die alles durchdringende reine Weltseele, in ihm sich als sich selbst erfasst. Nach Hegel kann es nach ihm nur Philosophiehistoriker geben, keine Philosophen mehr. Erinnert sei an dieser Stelle an den einfachen Satz von Ernst Bloch, das zu einem geflügelten geworden ist: Hegel leugnete die Zukunft, keine Zukunft wird Hegel leugnen. Die exzeptionelle Position, die Hegel sich erarbeitet hatte, wird auch geteilt von den Alt- und Junghegelianern, von Heinrich Heine, Friedrich Engels und Karl Marx. Die große Meute der Philosophen, die meint, mit ihrem fantastischen Köpfchen heute die Gefängnismauern der kapitalistischen Gesellschaft einreißen zu können, ebnet heute natürlich Hegel wieder ein zu einem Glied in der Kette, zu einem höchst wichtigen selbstredend. Karl Marx erklärt uns, wie Hegel zu seiner Behauptung seiner ausnahmephilosophischen Ausgangsstellung kam, wie er sich gegenüber allen bisherigen Großphilosophen, die das übernächtige Gewebe der Philosophiegeschichte geknüpft hatten, als deren Oberhaupt und Erlöser sowohl der christlichen als auch der irdischen Qual zusammenfasste: Die Philosophie kommt durch den Denker zum Abschluss, der den Philosophen der Vergangenheit ihre Position im geschichtlichen Verlauf zuweist, so dass die kontinuierliche Reihe zur Kette um den Hals der Weltgeschichte wird. Hegel knüpft diese Kette zusammen. Zu dieser historischen, aber noch rein geistigen Tat kommt es nach Marx, weil Hegel auf dem Standpunkt der modernen Nationalökonomie steht und die Arbeit als das Wesen, als das sich bewährende Wesen des Menschen erfasst. Den Hegelschen Arbeitsbegriff ordnet Marx als einen nur positiven ein, der Mangel Hegels besteht hier darin, keinen negativen entwickelt zu haben. „Die Arbeit, welche Hegel allein kennt und anerkennt ist die abstrakt geistige. Was also überhaupt das Wesen der Philosophie bildet, die Entäusserung des sich wissenden Menschen oder sie sich denkende entäusserte Wissenschaft, diß erfaßt Hegel als ihr Wesen, und er kann daher den vorhergehenden Philosophen gegenüber ihre einzelnen Momente zusammenfassen und seine Philosophie als die Philosophie darstellen“. 12. Drastisch, aber regelrecht hegelkonform, kann ein Bibelwort variiert werden: Die Philosophen wissen nicht, was sie tun, zumindest alle Philosophen vor Hegel wussten nicht, was sie taten. „Was die andern Philosophen thaten – daß sie einzelne Momente der Natur und des menschlichen Lebens als Momente des Selbstbewußtseins und zwar des abstrakten Selbstbewußtseins fassen – das weiß Hegel als das Thun der Philosophie. Darum ist seine Wissenschaft absolut“. 13. Ein grundlegendes Anliegen Hegels überhaupt besteht darin, Fixes dialektisch zu dynamisieren. Die Philosophen haben für ihn bisher nur fixe Abstraktionen hervorgebracht, der ‚Pfiff Hegels‘ besteht nun darin, an die Stelle der in der Geschichte der Philosophie fixierten Abstraktionen den in sich kreisenden Akt der Abstraktion zu setzen. „ … damit hat er einmal das Verdienst die Geburtsstätte aller dieser – ihrem ursprünglichen Datum nach einzelnen Philosophen zugehörigen ungehörigen Begriffe nachgewiesen, sie zusammengefasst und statt einer bestimmten Abstraktion die in ihrem ganzen Umkreis erschöpfte Abstraktion als Gegenstand der Kritik geschaffen zu haben …“. 14. So hatte sich Hegel als der Weltphilosoph ergeben und diese gigantische Gestalt wurde zwar von Feuerbach beschädigt, aber nicht wirklich gestürzt. Dass die Rechtshegelianer gegen den ideologischen Apologeten des preußischen Staates keine Umsturzabsichten haben konnten, versteht sich von selbst, aber auch auf dem jungen, munteren Flügel der Linken bissen sich hervorragende Köpfe an Hegel die Zähne aus. Es gelang nicht, das System zu sprengen, bis 1841 Feuerbachs ‚Wesen des Christenthums‘ erschien. Marx und Engels ordnen nun aber auch Ludwig Feuerbach noch als den letzten Mohikaner des Hegelianismus ein, obwohl Marx 1844 über Feuerbach in den ‚Pariser Manuskripten‘ sagt, er sei der „wahre Überwinder der alten Philosophie“. 15. Das bezieht sich auf Feuerbachs Widerlegung des Hegelschen Idealismus bzw. auf den Nachweis, dass die Philosophie Hegels ausgeführte Theologie sei, und auf die von Feuerbach atheistisch begründete Kritik der Religion. Und Engels hat ebenso Recht, wenn er 1886 in seiner Besprechung der Starckeschen Dissertation über Feuerbach diesem vorwirft, er habe Hegel einfach als unbrauchbar beiseitegelegt, dass bezieht sich auf die dialektische Methode. Weltanschaulich ist Feuerbach ein Überwinder, methodologisch geht er flüchtig vor. Weder war Feuerbach für Engels ein eindeutiger Materialist, noch ein eindeutiger Atheist, auch wusste er mit der Dialektik nichts Rechtes anzufangen und brachte nur eine schwülstige Liebesreligion, an die der deutsche wahre Sozialismus mit seinem Konzept einer Befreiung der Menschheit durch ‚Liebe‘ anknüpfte, und eine magere Ethik hervor, obwohl Engels ihn acht Zeilen vorher noch als einzigen bedeutenden Philosophen unter den Linkshegelianern bezeichnet hatte. Wir können das hier nur konstatieren. Doch bevor wir auf die Charakterisierung Feuerbachs durch Engels eingehen, haben wir erst noch zu untersuchen, was es mit dem berühmten ‚Auf die Füße-Stellen Hegels‘ auf sich hat.
In gewöhnlichen Philosophiegeschichten wird angegeben, dass sich aus dem ‚System Hegel‘ zwei philosophische Schulen ausgefaltet haben. Engels deutet dieses System zugleich als Wurzel auch des Systems von Marx, das einzige, das aus der idealistisch-materialistischen Transformation wirkliche Früchte hervorbrachte. Die Weltanschauungen des idealistischen Denkers Hegel und die des materialistischen Berufsrevolutionärs Marx sind selbstredend diametral entgegengesetzt. „Das Absolute ist der Geist, diß ist die höchste Definition des Absoluten“. Und: „Der Satz, dass das Endliche ideell ist, macht den Idealismus aus“, so steht es in Hegels Logik, heißt, das Weltliche ist das sich Negierende, Sekundäre – und Feuerbach hatte als Grundgehalt der idealistischen Philosophie ganz richtig ausgemacht, dass das Reich der Idealisten nicht von dieser Welt sei. Es ist daher nur konsequent, dass Hegel in seiner Geschichte der Philosophie den französischen Materialismus als eigenständige philosophische Position ausschließt, er lässt ihn nicht als Philosophie gelten. Und genau auf diesen Materialismus, der ideologisch half, 1789 vorzubereiten, sahen sich die Masse der entschiedenen Junghegelianer des Vormärz in ihrem Kampf gegen die feudale Reaktion und in der Vorbereitung der bürgerlichen Revolution in Deutschland zurückgeworfen. In diesen Kontext gehören auch Marx und Engels. Die Trennung von Hegel lässt sie nicht wie auch die Junghegelianer nicht ins ideologisch Bodenlose fallen, sondern geht einher mit dem Überlaufen auf die diametral entgegengesetzte Richtung der Geschichte der Philosophie, die ja nichts als eine Lagerspaltung in je eine idealistische und materialistische Grundposition ist. Ist die Natur dem Geist gegenüber oder ist der Geist der Natur gegenüber das Primäre, ist also die Natur das Kind eines vorher schwangeren, mit einem Mutterbauch ausgestatteten Geistes, bei Hegel sogar eines Weltgeistes, diese Frage nach dem Verhältnis des Geistes zur Natur ist die höchste Frage der gesamten Philosophie und je nach Antwort spalteten sich über die Epochen hinweg die Philosophen in zwei große Lager. Die Geschichte der Philosophie ist durchgängig die Geschichte dieser permanenten Lagerspaltung und es ist hier zunächst nur zu konstatieren, dass alle Vorbereiter der 48er Revolution als Idealisten Hegelscher Prägung begannen, auch Marx und Engels. Die 48er Revolution ist von Überläufern vorangetrieben worden, und darin liegt auch ein Grund ihres Scheiterns, viele Revoluzzer fielen in alte Gesinnungen zurück, Feuerbach hielt in Heidelberg während der Revolution Vorlesungen über das Wesen der Religion, und nur Marx, Engels und Dietzgen der Ältere erarbeiteten sich eine dialektisch-materialistische Grundposition.
Doch es ist Zeit, sich der fundamentalen Transformation des Idealismus in den Materialismus und der einen Dialektik in die andere zuzuwenden. Weltanschaulich führten nur Marx und Engels den Materialismus wirklich konsequent durch, Marx sah den Grundfehler von Feuerbach immer nur darin, nicht konsequent materialistisch in seinem Denken gewesen zu sein. Engels bestimmt das Wesen des Materialismus als Auffassung der Welt – Natur und Geschichte – „wie sie sich selbst einem jedem gibt, der ohne vorgefasste idealistische Schrullen an sie herantritt; man entschloss sich, jede idealistische Schrulle unbarmherzig zum Opfer zu bringen, die sich mit dem in ihrem eignen Zusammenhang, und in keinem phantastischen, aufgefaßten Tatsachen nicht in Einklang bringen ließ. Und weiter heißt Materialismus überhaupt nichts“. 16. Zum ersten Mal habe Marx mit dem Materialismus auf jedem Gebiet Ernst gemacht, wobei der Ausdruck ‚Schrulle‘ von Engels bemerkenswert ist. Sowohl für Hegel als auch für Marx ist methodologisch die Dialektik eine Prozesswissenschaft, für Hegel ist sie ausschließlich eine Begriffsdialektik, eine Wissenschaft der gesetzmäßigen Entwicklung der Vernunft in der Zeit, da er der Natur keine Entfaltung in der Zeit zuspricht, sondern nur einer Auslegung im Raum Für Marx ist die Dialektik die Wissenschaft von den allgemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der menschlichen Gesellschaft und des Denkens, um hier mal die klassische Formulierung von Engels aus dem Anti-Dühring zu bemühen. Dagegen befindet sich der folgende Gedankengang nicht bei Engels, scheint mir aber als eine kurze Ergänzung, die mit dem Hinweis auf Stalin endet, angebracht. Während Hegel aber die Weltgeschichte als dialektische Entfaltung nur einer einzigen Weltvernunft sieht, er fragt nicht, wie entfaltet sich die Vernunft in der Geschichte, sondern wie entfaltet sie sich als Geschichte, sie entfaltet sich über Völker mit einer Jünglings- Mannes- und Greisenphase, wobei der letzte Übergang sehr fließend ist, leugnet Marx eine durchgängige eintönige dialektische Gesetzmäßigkeit, an Stelle der drei Lebensalter setzt er fünf verschiedene Gesellschaftsformationen, die den Übergang von einem anthropologischen Ansatz zu einem ökonomischen markieren: Die Urgesellschaft, die Sklaverei, der Feudalismus, der Kapitalismus und der Sozialismus, wobei zu betonen ist, dass jede ökonomische Gesellschaftsformation ihre je eigene innere Gesetzmäßigkeit aufweist, die durch eine unterschiedliche Spezifik des Verhältnisses sich ständig ändernder Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse mit einer jeweils epochenspezifischen Arbeitsorganisation durch die Produktionsmittel, ihrerseits bedingt durch die Entwicklungsstufe der Arbeit und der Familie, ist. Mit der Auflösung der Geschlechtsverbände durch das Aufkommen der Klassengesellschaften, mit den sich wandelnden Produktionsverhältnissen und der mit ihr verknüpften Vertiefung wissenschaftlicher Forschung über diesen Wandel, ist eine qualitativ andere Widerspiegelung der Prozesse gegeben, deren Gehalt im Übergang von Gottvaterbildern der ersten Sklavenhaltergesellschaften zum Kommunismus immer objektivere Formen annimmt. Bezeichnend ist eine Festschreibung von Marx und Engels in der ‚Heiligen Familie‘: „Es handelt sich nicht darum, was … das ganze Proletariat als Ziel sich einstweilen vorstellt. Es handelt sich darum, was es ist und was es diesem Sein gemäß geschichtlich zu tun gezwungen sein wird“. 17. Es gibt zum Beispiel kein sich stets gleichbleibendes Bevölkerungsgesetz. 1865 kritisierte Marx Weston, der sowohl den Betrag der nationalen Produktion als auch den Reallohnbetrag zu konstanten Größen fixierte, während in Wirklichkeit fortwährender Wechsel vorliegt. „Alles hängt ab von den Bedingungen, von Raum und Zeit“. 18.
Die Literatur über das Verhältnis der Hegelschen Dialektik zur Marxschen füllt heute ganze Bibliotheken und wir tun gut daran, uns davon nicht einschüchtern zu lassen, sondern unsere ganze Aufmerksamkeit zunächst auf zwei Passagen im Gesamtwerk beider zu konzentrieren. Ohne Zweifel ist das von Marx verfasste Nachwort zur zweiten Auflage des ‚Kapitals‘ vom 24. Januar 1873 äußerst aufschlussreich, nicht minder gewichtig ist die Ausführung von Engels im vierten Kapitel seiner Studie über Feuerbach aus dem Jahr 1886: Hegel, sagt Engels, gegen Feuerbach gerichtet, wurde nicht einfach beiseitegelegt, „man knüpfte im Gegenteil an an seine oben entwickelte revolutionäre Seite, an die dialektische Methode, aber diese Methode war in der Hegelschen Form unbrauchbar“. 19. Ohne Zweifel ein Schlüsselsatz: DIE DIALEKTIK HEGELS WAR FÜR MARX UNBRAUCHBAR. Das Proletariat kann eine Dialektik nicht gebrauchen, die politisch auf die ständische Monarchie der damaligen Zeit hinauslief. Immer wieder versuchen revisionistische Ideologen, mit einer idealistischen Dialektik den Marxschen Materialismus aufzuweichen. Wir müssen zuallererst diese Abgrenzung ganz markant ziehen, ohne zu übersehen, dass es sich bei einer dialektischen Negation mit der klaren Grenzziehung, wie sie soeben von Engels vorgenommen wurde, nicht um eine Totalabweisung und Vernichtung handeln kann, sondern die Negation der Hegelschen Dialektik durch Engels ist eine bestimmte. Und da stellt Marx heraus, dass Hegel die allgemeinen Bewegungsformen der Dialektik: Die Einheit und den Kampf der Gegensätze, den Umschlag von Quantität in Qualität und die Negation der Negation, zuerst in umfassender und bewusster Weise dargestellt habe. Es gebe in der mystischen Hülle des Idealismus einen rationellen Kern. 20. Hegels irrationelle Dialektik, also mit unterdrücktem revolutionärem Kern, legitimiert das Bestehende; in ihrer rationellen Gestalt, mit entpupptem Kern, delegitimiert sie es.
Was Engels als unbrauchbar bezeichnete, ist also nicht der rationelle Kern, sondern die mystische Hülle und diese Unterscheidung gilt es zu beachten. Die Dialektik steckte im philosophischen Weben Hegels umschlossen durch einen ewigen Begriff, der die eigentliche bestehende lebendige Seele der ganzen bestehenden Welt ausmacht, und diese Seele galt es zu vernichten wie sie in der Religion zu vernichten war. Diesen ewigen Begriff lässt Hegel nun verschiedene Entwicklungsstufen durchmachen, bis sich der Kreis schließt und der Begriff zu sich selbst zurückkehrt. In seiner Selbstentwicklung zu sich selbst durchläuft er die sich in seiner Immanenz befindlichen Stufen der Logik, geht aus der begrifflichen Immanenz in die Natur über, ein Verwandlungsprozess in die Natur, hier figuriert er ohne Bewusstsein seiner selbst als in sich kreisende Naturnotwendigkeit, bis er im Menschen zu sich kommt und wieder Selbstbewusstsein aufweist, das sich nun wiederum begrifflich in der Geschichte aufwärts entwickelt und im philosophischen System Hegels in seiner Totalität krönend zu sich selbst kommt, also in der Philosophie, die daher für Hegel die höchste Stufe der Wissenschaft darstellt. Die Wanderung der Weltseele durch die Natur und durch die Geschichte als sich dialektisch entfaltende Weltseele ist nach Engels nur der „Abklatsch“ begrifflicher Selbstbewegung, wobei der Ausdruck „Abklatsch“ bemerkenswert ist, gebräuchlich ist im marxistischen Jargon der Ausdruck ‚Abbild‘. Hegels Philosophie ist der Abklatsch einer eingebildeten absoluten Idee. Es liegt aber keineswegs eine reine willkürliche Erfindung einer Seelenkonstruktion bzw. bloße Fantasie des großen idealistischen Hegelschen Kopfes vor. Was uns Hegel darlegt ist schon weitgehend gedanklich und begrifflich die Gesetzmäßigkeit realer Weltentwicklung, diese sei aber nur ein Abklatsch. Die Welt als Abklatsch eines nicht zu verortenden absoluten ideellen Prozesses. Damit war also Hegel aufgetreten in der Meinung, die finale Frage der Weltphilosophie gelöst zu haben, religionsphilosophisch ausgedrückt: Nicht mehr Gott erlöst den Menschen, Hegel, der den Weltprozess zu Ende gedacht zu haben vorgibt, erlöst Gott, indem dieser erst durch seine vollendete Religionsphilosophie zum endgültigen Begreifen seiner selbst kommt. Gott hätte sich ohne Hegel nicht zu Ende denken können, das ist der wohl devoteste und dominanteste Satz der Religionsphilosophie, in der christlichen Theologie war Gott immer schon zu Ende gedacht. Nüchtern stellt Engels über Hegels Verkehrung des Primats von Denken und Sein fest: „Diese ideologische Verkehrung galt es zu beseitigen. Wir faßten die Begriffe unseres Kopfs wieder materialistisch als die Abbilder der wirklichen Dinge, statt die wirklichen Dinge als Abbilder dieser oder jener Stufe des absoluten Begriffes“. 21. Die in der äußeren Welt wirkenden Bewegungsgesetze wie die im menschlichen Denken bilden nur zwei Reihen von Gesetzen. Engels führt aus, dass in der Umkehr der ideologischen Verkehrung, Hegel vom Kopf auf die Füße zu stellen, eine Reduzierung der Dialektik vorliege. Die Dialektik reduziere sich auf zwei Reihen von Gesetzen, den bewusstlosen Welt- und den bewussten Denkgesetzen, zwischen denen also Identität und Nicht-Identität besteht.
Es ist erstens also zunächst festzustellen, dass der Niedergang der klassischen deutschen Philosophie und der Aufstieg des Marxismus qualitativ einhergeht mit einem fundamentalen weltanschaulichen Bedeutungswandel von der Dominanz des Idealismus zu der des Materialismus und einer Umgestaltung der Dialektik aus einer idealistisch verbrämten zu einer materialistisch fundierten, dass zweitens dieser Umschlag von einer bürgerlichen Hegeldialektik, die das Bestehende gelten lässt und sanktioniert, zu einer proletarisch- kritischen und revolutionären, zugleich eine Reduzierung des generellen Bedeutungsgehaltes der Dialektik einschließt. Im Marxismus reduziert sich der Bedeutungsgehalt der Dialektik auf die Untersuchung von Denkprozessen, auf die Gesetze der formalen Logik und die des dialektischen Denkens selbst mit dem zunehmenden Bedeutungsverlust der Natur- und der Geschichtsphilosophie, da beide Wissenschaftsreihen, die Natur- und die Geisteswissenschaften, durch ihre internen wissenschaftlichen Fortschritte Lücke auf Lücke schließen und keine überbrückende Hilfe von außen durch eine philosophische Mutterdisziplin, durch eine alle anderen Disziplinen zusammenfassende Wissenschaftswissenschaft mehr brauchen. Die Philosophie war bisher eine Ergänzungs- ja Abrundungsdisziplin für die ihr angeblich untergeordneten wissenschaftlichen Disziplinen, dabei hatte sie geniale Vorahnungen; brachte aber auch viel Unsinn hervor. Mit Zunahme des eigenen wissenschaftlichen Gehaltes der Natur- und der Geschichtswissenschaften, die ihre Zusammenhänge intern und untereinander dialektisch erfassen, erübrigt sich mehr und mehr eine philosophisch-dialektische Zusammenschau. „Für die aus Natur und Geschichte vertriebne Philosophie bleibt dann nur noch das Reich des reinen Gedankens, soweit es noch übrig: die Lehre von den Gesetzen des Denkprozesses selbst, die Logik und die Dialektik“. 22. Obsolet geworden ist das ‚System der Natur‘ des mechanischen Materialisten Holbach aus dem 18. Jahrhundert, von vornherein obsolet bzw. reaktionär sind aber zugleich jegliche Versuche naturphilosophischer Konstruktionen (neuer ‚Systeme der Natur‘). „Es kommt überall nicht mehr darauf an, Zusammenhänge im Kopf auszudenken, sondern sie in den Tatsachen zu entdecken“. 23. Und drittens ist auf den Unterschied zwischen der Naturdialektik und der Dialektik in der Geschichte und in der Gesellschaft hinzuweisen: In der Natur, diese rein für sich, ohne menschliche Rückwirkungen auf sie betrachtet, geschieht alles bewusstlos, in der Geschichte und Gesellschaft handeln die Menschen mit Bewusstsein. Das hat auch Hegel gewusst, und mit seiner eigenartig idealistischen Behandlung dieses Unterschiedes können wir dann auch den Hegelkomplex abrunden.
Hegel sagt, der Satz, dass das Endliche ideell ist, mache den Idealismus aus, d. h. der Idealist geht darüber hinaus, dass das Endliche endlich ist. Für den Materialisten ist das Endliche endlich, oder um den Jargon Hegels zu verlassen, für den Materialisten gehören wir mit Fleisch und Blut und Hirn der Natur (dem Endlichen) an und stehen mitten in ihr. 24. Für den Idealisten Hegel gibt es nun neben der Natur noch einen essentielleren Bereich, in dem eine unabhängig von jedem menschlichen Gehirn vor sich gehende Selbstbewegung des Begriffes bzw. die einer absoluten Idee stattfindet. Durch diese unsinnige, der Religion geschuldeten Verdopplung der Welt, sieht Hegel in den elementarsten Dingen nicht klar, er meint: Wir haben zwar auch Alltagsbegriffe im Kopf, es gibt aber noch einen höheren Begriff, der als sich entlassene Begriffskette durch den Kopf des logisch-dialektisch denkenden Weltphilosophen hindurchgeht, sich in der Logik Hegels lesend nachvollziehbar für die ganze Menschheit ausdrückt, dann aus dem Kopf des Philosophen wieder zu sich zurückkehrt. „Diese ideologische Verkehrung galt es zu beseitigen. Wir faßten die Begriffe unsres Kopfs wieder materialistisch als die Abbilder der wirklichen Dinge, statt die wirklichen Dinge als Abbilder dieser oder jener Stufe des absoluten Begriffes“. 25. So gibt es kein Drittes mehr, das Hegelsche Absolute fällt ganz weg, im Vergleich zur idealistischen Dialektik stellt also die materialistische eine Reduktion dar: Es gibt, wie es oben schon gesagt wurde, nur zwei Reihen von dialektischen Entwicklungen, zwei Reihen von allgemeinen Gesetzen der Bewegung, die in der Natur und die im menschlichen Denken. Wenn aber erst durch den Menschen diese allgemeinen Gesetze zum Bewusstsein kommen, so blieben diese in der bisherigen Naturgeschichte ganz unbewusst als äußere Notwendigkeit, denn der Mensch ist ein Spätprodukt der Natur und der zunächst gewöhnlich (‚gewöhnlich‘ ist der Ausdruck Hegels, mit dem er das noch vor seiner dialektischen Entfaltung stehende Bewusstsein belegt) denkende, dann, mehr entwickelt, dialektisch denkende Mensch ist es noch mehr. Durch Umwendung der ideologisch-idealistischen Verkehrung erweist sich die Begriffsdialektik als bewusster Reflex der dialektischen Bewegung der wirklichen Welt. Im Ausdruck ‚Reflex‘ – die Dialektik im Kopf als Reflex realer dialektischer Weltbewegung – liegt meines Erachtens die prägnanteste Greifbarkeit des Vorgangs, der als Auf-die Füße-Stellen-Hegels sowohl in die Geschichte der Philosophie als auch in die Geschichte der Gesellschaftswissenschaften eingegangen ist. Der Idealist Hegel wird vom Kopf auf die Füße gestellt, d. h. die angeblich höhere Begriffsdialektik göttlichen Ursprungs wird entlarvt als bewusster (rein menschlicher) Reflex dialektischer Weltbewegung. Hegel geht dann aufrecht, als atheistischer Materialist, und in der Tat brüten ja heute noch die Hegelianer über die Frage nach, ob nicht Hegel im Geheimen ein Atheist gewesen sei. Zugleich ist aber auch das System Hegels nur ein „nach Methode und Inhalt idealistisch auf den Kopf gestellter Materialismus“. 26. Das liegt auf der Hand. Was Hegel nicht begriff, war, dass in seinem System objektive Wirklichkeit subjektiv-philosophisch widergespiegelt wird. Hegel macht sich nicht zum Medium der richtigen Widerspiegelung weltlicher Wirklichkeit, und eine andere gibt es nicht, er macht sich zum Medium einer von ihm selbst eingebildeten Superstition, mag auch jedes dritte Wort das Wort ‚Vernunft‘ sein und eine Weltvernunft manisch angerufen werden. Hegels Behauptung, dass es nicht um seine Philosophie gehe, kann nur jemand annehmen, der an objektiv existierende Mächte glaubt, die übermenschlich sind. Das war immer Herrschaft begleitende und Untertanen einlullende Ideologie, dass es über uns noch Höheres als uns selbst gäbe. Der Denker Hegel begreift sein System falsch bzw. denkt es verkehrt herum. Vom Kopf auf die Füße stellen, das ist ein eigentümlicher Ausdruck. Er beinhaltet auch, dass in der Wissenschaftsgeschichte der Irrtum notwendig zu sein scheint, er ist ein Irrtum aber zugleich inhaltlich keiner, wenn man ihn nur formal umzudrehen hat, als ob man eine schmackhafte Nuss aus einer inadäquaten Schale nehmen muss, sie bleibt gleichschmeckend. Die Hegelianer lesen Hegel idealistisch, die Materialisten sehen in seinem System einen Reflex, einen auf den Kopf gestellten Materialismus. So kann sich also der Idealismus, dem der aufrechte Gang verkrümmt eigen ist, dem Materialismus nicht entziehen. Das ist es, was Marx zu unterscheiden auftrug, die Ideologen wissenschaftlich zu lesen, nicht wie sie sich selbst verstehen. Die meisten Hegelianer versumpfen in Despotie und Christentum, weil sie den Materialismus streng ablehnen, während die dialektischen Materialisten begreifen, dass der Idealismus mit seiner tätigen Seite ihnen näher steht als der mechanische Materialismus, was in der ersten Feuerbachthese nachzulesen ist. Was diese und andere Metaphysiker als treibende Ursache von Weltprozessen fehldeuten, das ist nur deren Reflex. Alle ideologischen Ausgestaltungen in den Überbauten ökonomischer Gesellschaftsformationen sind nur Reflex. Der Idealist Hegel wird vom Kopf auf die Füße gestellt, Engels bezeichnet auch den Staat als Reflex „der ökonomischen Bedürfnisse der die Produktion beherrschenden Klasse“. 27. Die zweigleisige, den Naturprozess und den Denkprozess umfassende materialistische Dialektik bezeichnete Friedrich Engels als das seit Jahren beste Arbeitsmittel und als die schärfste Waffe von Marx und ihm. Lenin nahm diese Waffe auf und schärfte sie für die Bekämpfung des Imperialismus. Ich komme hier nicht umhin, auf die Gefährlichkeit eines oberflächlichen und nur schulmäßigen Umgangs mit dem Marxismus hinzuweisen, sein Studium bedarf tiefster Wissenschaftlichkeit und Ernsthaftigkeit gepaart mit revolutionärem Geist. „Die im ‚Kapital‘ angewandte Methode ist wenig verstanden worden …“. 28. Wenig verstanden --- prägen wir uns doch diese Worte ein, arbeiten wir hart an uns selbst … „ … ist das Falsche nicht mehr als Falsches ein Moment der Wahrheit“. 29.
Ohne Zweifel gehört das immense Schaffen Hegels in den großen Umbruchprozess vom mechanischen Weltbild als einem Komplex fertiger Dinge zu einer Deutung der Welt als einem Komplex von Prozessen, es gehört wissenschaftsgeschichtlich in die Zeit des Übergangs der Naturwissenschaften als vornehmlich sammelnde Wissenschaften in ordnende. Und was für ein eklatanter Widerspruch ist durch diesen Philosophen in die Welt gekommen! Er deutete sich als der Vollender der klassisch-abendländischen Philosophie, und hat doch durch seine Methode ganz erheblich zu einem Weltverständnis beigetragen, das im stetigen Weltprozess keinen Abschluss irgendeiner Art kennt, sei er nun religiös oder weltlich. Es kann in der Weltrepublik der Intellektuellen keine Hauptverwaltung ewiger Wahrheiten geben eben so wenig wie es in allen Wissenschaften endgültige Lösungen geben kann. Als Geschichte der Wissenschaft ist anzusehen eine Prozesskomplexität von mehr und mehr ineinander übergreifenden Einzeldisziplinen, in denen ein ständiger Prozess von Aufhebungen beschränkten Wissens stattfindet, ein Prozess vom Nichtwissen zum Wissen auf einem Weg, der allerdings nicht gradlinig verläuft, auf dem auch Umwege eingeschlagen werden und auf dem auch Rückwärtsschritte stattfinden, der sich aber immer mehr anreichert von geringem Wissensvolumen zu gewaltigerem und immer gewaltigerem. Ein weiterer Widerspruch tut sich durch Hegel auf. Er, der sein System gegen den französischen Materialismus und den deutschen Kantianismus als große Restauration der Metaphysik richtete, hat ganz erheblich dazu beigetragen, metaphysische Verkrustungen aufzubrechen zu einer dialektischen Lebendigkeit. Was die formale Logik starr auseinanderspreizt und als fixe Pole auseinanderhält, das deutet sich als Reflex der polaren Weltbewegung die Dialektik als in sich sich verkehrend. Die Wahrheit, sagt Hegel in der Phänomenologie des Geistes, ist keine fertig ausgeprägte Münze, die so gegeben und so eingestrichen werden kann. Es gibt Wahrheit und Wahrheit, jedes Ding geht mit seinem Gegenteil schwanger. Die glücklichen Zeiten eindimensionaler Wahrheiten sind vorbei. Im Gegensatz zum metaphysischen Weltbild, in dem Gegensätze als absolute gelten, deutet das dialektische sie als relativ. „Das Falsche, denn nur von ihm ist hier die Rede, wäre das Andre, das Negative der Substanz, die als Inhalt des Wissens das Wahre ist. Aber die Substanz ist selbst wesentlich das Negative, theils als Unterscheidung und Bestimmung des Inhalts, theils als ein einfaches Unterscheiden, d. h. das Selbst und Wissen überhaupt. Man kann wohl falsch wissen. Es wird etwas falsch gewußt, heißt, das Wissen ist in Ungleichheit mit seiner Substanz. Allein eben diese Ungleichheit ist das Unterscheiden überhaupt, das wesentliches Moment ist. Es wird aus dieser Unterscheidung wohl ihre Gleichheit, und diese gewordene Gleichheit ist die Wahrheit. Aber sie ist nicht so Wahrheit, als ob die Ungleichheit weggeworfen worden wäre, wie die Schlacke vom reinen Metall, auch nicht einmal so, wie das Werkzeug von dem fertigen Gefässe wegbleibt, sondern die Ungleichheit ist als das Negative, als das Selbst im Wahren als solchem selbst noch unmittelbar vorhanden. Es kann jedoch darum nicht gesagt werden, daß das Falsche ein Moment oder gar ein Bestandteil des Wahren ausmache“. 30. Worauf Hegel Wert legt, ist: Das Falsche ist nicht als Falsches Moment der Wahrheit. Eine Münze hat zwei Seiten, aber dialektisch betrachtet, ist das vollkommen Andere als aufgehobenes nicht mehr einseitig zu bezeichnen als wahr oder falsch. „ … müssen die Ausdrücke da, wo ihr Andersseyn aufgehoben ist, nicht mehr gebraucht werden“. 31. Das Wahre und das Falsche ist nicht unmischbar wie Öl und Wasser, die Elemente der formalen Logik. Es war ein gravierender Fehler von Feuerbach, Hegels Philosophie einfach für falsch zu erklären. Das Falsche Hegels ist nicht als Falsches das Wahre bei Marx.
[...]
- Citar trabajo
- Heinz Ahlreip (Autor), Hegel und Feuerbach im Licht des Marxismus im Jahr 1886, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/902682
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.