In Deutschland nimmt die Zahl der Straftaten gegenüber Politikern immer weiter zu. Nicht nur im Netz bekommen Politiker immer mehr Hassmails oder Morddrohungen, sondern auch in der Realität zeigt sich ein starker Anstieg der politisch-motivierten Straftaten gegenüber Politiker. In Altena wurde Andreas Hollstein (CDU) in einem Dönerimbiss von einem rechtsradikalen Mann mit einem Messer am Hals bedroht. Nur durch das Eingreifen des Imbissbudenbesitzers konnte der Täter festgehalten und der
Polizei überstellt werden.
Ein weiterer Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen hat einen Antrag auf Schusswaffen gestellt, um sich gegen Nationalsozialisten zu schützen. Sawsan Chebli (SPD) bekam von mutmaßlichen Rechtsextremisten ein Drohschreiben, welches mit einer Morddrohung versehen war. Nicht nur aus der jüngsten Vergangenheit wissen wir wie der Mord an Walter Lübcke
(CDU) durch einen Kopfschuss auf seiner Terrasse verübt worden ist. Mehr als 1200 Straftaten wurden 2019 gegen Politiker vom Bundeskriminalamt erfasst. Dadurch wird deutlich, wie gefährlich der polarisierende Job als Politiker in Wirklichkeit ist.
1. Abkürzungsverzeichnis
2. Einleitung
3. Hauptteil
3.1 Aggression
3.1.1 Definition
3.1.2 Arten
3.2 Gemeinwesenarbeit
3.2.1 Definition
3.2.2 Begriffserklärung
3.2.3 Historischer Hintergrund
3.3 Umsetzung
4. Res ümee
5. Literaturverzeichnis
1. Abkürzungsverzeichnis
GWA: Gemeinwesenarbeit
AfD: Alternative für Deutschland
CDU: Christlich Demokratische Union Deutschlands
SPD: Sozialdemokratische Partei Deutschland
USA: United States of America
2. Einleitung
In Deutschland nimmt die Zahl der Straftaten gegenüber Politikern immer weiter zu. Nicht nur im Netz bekommen Politiker immer mehr Hassmails oder Morddrohungen, sondern auch in der Realität zeigt sich ein starker Anstieg der politisch-motivierten Straftaten gegenüber Politiker. In Altena wurde Andreas Hollstein (CDU) in einem Dönerimbiss von einem rechtsradikalen Mann mit einem Messer am Hals bedroht. Nur durch das Eingreifen des Imbissbudenbesitzers konnte der Täter festgehalten und der Polizei überstellt werden.1
Ein weiterer Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen hat einen Antrag auf Schusswaffen gestellt, um sich gegen Nationalsozialisten zu schützen.2 Sawsan Chebli (SPD) bekam von mutmaßlichen Rechtsextremisten ein Drohschreiben, welches mit einer Morddrohung versehen war. Nicht nur aus der jüngsten Vergangenheit wissen wir wie der Mord an Walter Lübcke (CDU) durch einen Kopfschuss auf seiner Terrasse verübt worden ist. Mehr als 1200 Straftaten wurden 2019 gegen Politiker vom Bundeskriminalamt erfasst. Dadurch wird deutlich, wie gefährlich der polarisierende Job als Politiker in Wirklichkeit ist.3
Eine Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung, hat über 1000 Leute befragt, welche ihre Einschätzungen abgeben sollten, wer in der Gesellschaft den größten Respekt genießt. Die Einschätzungen gingen von sehr viel Respekt bis sehr wenig oder kaum Respekt in der Gesellschaft. Die Berufsgruppe der Politiker wurde mit erschreckendem Ergebnis Schlusslicht mit nur 25 Prozent. Das bedeutet, dass Politiker in der Gesellschaft nur sehr wenig Respekt genießen. Zum Vergleich Hausärzte oder Professoren wurden beide mit über 70 Prozent der Befragten mit sehr viel Respekt in der Gesellschaft kategorisiert.4 Die jüngsten Ereignisse in Hanau stellen noch einmal deutlich dar, wie rechts motivierte Gewalt Enden kann. Ein Blutbad mit insgesamt elf Toten. Tobias R. erschoss fünf Menschen in einer Shisha-Bar. Anschließend fuhr er zum nächsten Tatort und tötete dort weitere vier Menschen. Sechs Menschen überlebten das schreckliche Szenario mit schweren Verletzungen. Danach nahm er das Leben seiner Mutter und daraufhin sein eigenes. Die Motivation hinter dieser Tat lässt sich auf eine rassistische Gesinnung zurückführen. Die Meisten seiner Opfer waren islamisch und hatten einen Migrationshintergrund.5
Hängen diese Gewaltverbrechen immer mit einer politischen Motivation zusammen? Von welchen Personengruppen werden die meisten Gewalttaten gegen Politiker verübt? Ist die politische Spaltung der Gesellschaft für diesen Wandel verantwortlich? Im Rückblick auf die Vergangenen Gewalttaten stellt sich für mich die Frage: Wie können aggressive Verhaltensweisen, auf Basis von politischer Motivation durch die Gemeinwesenarbeit minimiert werden? Damit möchte ich mich im Nachfolgenden meiner Studienarbeit näher auseinandersetzen und anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen darstellen.
3. Hauptteil
3.1 Aggression
3.1.1 Definition
Die Sozialpsychologie definiert Aggression als „[…] intendiertes Handeln mit dem Ziel, Schaden oder Schmerz zuzufügen. Die Handlung kann physisch oder verbal erfolgen; sie kann ihr Ziel erreichen oder auch nicht. Es bleibt trotzdem Aggression.“6
3.1.2 Arten von Aggression
Es gibt zwei Arten von Aggression. Zum einen gibt es die feindselige Aggression. Sie basiert auf Gefühlen, die eine Person gegenüber einem Einstellungsobjekt hat. Das Ziel hierbei ist es dem Objekt oder Menschen, psychischen oder physischen Schmerz zuzufügen.7 Das Attentat an Herrn Lübcke war durch rechtsextremistisch motivierte Gewalt verübt worden. Der Täter Stephan E. hatte gegenüber Herrn Lübcke tiefen Hass verspürt, weswegen er ihn auf seiner Terrasse erschossen hatte.8 An diesem Beispiel sieht man, wie politisch Motivierte feindselige Aggression durch Wut und Hass geschürt, in dieser Extreme ausgeübt wird. Des Weiteren gibt es die instrumentelle Aggression. Dabei versucht die Person einen Menschen zu Schaden, jedoch dient das Mittel nicht auf das verursachen von Schmerzen, sondern einem anderen Zweck.9 Durch die Wahlen in Thüringen wurden Herr Kemmerich, mit der Hilfe der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt. Die AfD hatte das Ziel Herrn Ramelow von der Linken, nicht erneut als Ministerpräsident regieren zu lassen. An diesem Beispiel sieht man, dass instrumentelle Aggression auf Schaden abzielt, jedoch auf die Zufügung von Schmerz verzichtet.10
3.2 Gemeinwesenarbeit
3.2.1 Definition
„Gemeinwesenarbeit richtet sich ganzheitlich auf die Lebenszusammenhänge von Menschen. Ziel ist die Verbesserung von materiellen (z. B. Wohnraum, Existenzsicherung), infrastrukturellen (z. B. Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten, Grünflächen) und immateriellen (z. B. Qualität sozialer Beziehungen, Partizipation, Kultur) Bedingungen unter maßgeblicher Einbeziehung der Betroffenen. GWA integriert die Bearbeitung individueller und struktureller Aspekte in sozialräumlicher Perspektive. Sie fördert Handlungsfähigkeit und Selbstorganisation sowie den Aufbau von Netzwerken und Kooperationsstrukturen. GWA ist somit immer sowohl Bildungsarbeit als auch sozial- bzw. lokalpolitisch ausgerichtet“ 11
3.2.2 Begriffserkl ärung
Die GWA ist ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. Sie wird in viele Hochschulen als eine klassische Methode gelehrt. Ein wesentlicher Baustein der GWA ist die Orientierung der Sozialstruktur in einem Bezirk. Oft findet GWA in festgelegten Sozialräumen statt und dient dazu Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammenzubringen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Bewohner in diesem Sozialraum gelegt. Dabei wird immer an den Wünschen und Bedürfnissen des Klienten gearbeitet. Man versucht dabei alle Menschen dieses Sozialraumes abzuholen und mit ihnen gemeinsam ein soziales Netzwerk aufzubauen, um das Leben in diesem Sozialraum aktiv zu verbessern.12
3.2.3 Historischer Hintergrund
Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es erste Vorläufer der GWA in Großbritannien und den USA. Während der Industrialisierung zog es viele Menschen in die Städte, um dort Arbeit zu finden. Die Leute fanden oft keine Arbeit oder steckten sich mit Krankheiten an.13 1884 zogen britische Gebildete in die Armenviertel und gründeten dort die ersten Einrichtungen für „soziale und kulturelle Bildungsarbeit mit Initiativen zur Verbesserung von Infrastruktur, Öffentlichkeits- und Organisierungsarbeit, (kommunal)politische Einmischung, Sozialforschung und geselliges Beisammensein mit- einander verbunden wurden.“14
Der Ursprung der GWA in Deutschland lässt sich auf sie Settlementbewegung zurückführen. Nach diesem Grundgedanken wurden das erste Volksheim 1911 in Hamburg gegründet. Ab den späten 1960er Jahren galt die GWA als fortschrittlichste Form der Sozialarbeit. Danach ging diese Population dennoch zurück. Sie wurde zwar weiter in Institutionen umgesetzt, jedoch ging die Bedeutung der GWA aufgrund der Etablierung im Alltag immer weiter verloren.15
[...]
1 Vgl. Zeit.de 2017, o.S.
2 Vgl. Faz.net 2020, o.S.
3 Vgl. Welt.de 2019, o.S.
4 Vgl. Kas.de 2019, o.S.
5 Vgl. Mannheim24.de 2020, o.S.
6 Aronson et. al. 2008, S. 383
7 Vgl. ebd. 2008, S. 383
8 Vgl. Zeit.de 2020, o.S.
9 Vgl. Aronson et. al. 2008, S. 383
10 Vgl. Mdr.de 2020, o.S.
11 Stövesand 2019, S. 557
12 Die Zukunft der Gemeinwesenarbeit, S. 8-9
13 Vgl. Stövesand 2019, S.561
14 Ebd. 2019, S.561
15 Vgl. ebd. 2019, S.564
- Citation du texte
- Gabriel Bolz (Auteur), 2020, Wie können aggressive Verhaltensweisen auf Basis von politischer Motivation durch die Gemeinwesenarbeit minimiert werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/901911
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