Fast immer wird der Begriff „Konflikt“ im Zusammenhang mit einer negativen Bedeutung verwendet. Konflikte können aber auch positiv sein (z.B. wenn sie uns aufzeigen wo Veränderungen notwendig sind oder sie uns Anstoß geben unsere Fähigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen). Außerdem können durch Konflikte zwischenmenschliche Beziehungen vertieft und der Zusammenhalt gefestigt werden.
Aber was genau ist ein Konflikt? Es gibt keine allgemeingültige Definition des Wortes „Konflikt“! Dieses Wort stammt ursprünglich von dem lateinischen Terminus „conflictus“ und bedeutet Streit, Zwiespalt oder Zusammenprallen.
Sobald mehrere Personen an einer Entscheidung beteiligt sind und diese gegensätzliche Meinungen oder Interessen haben kann ein sozialer Konflikt entstehen.
Neben den sozialen Konflikten gibt es auch noch die seelischen (intrapersonellen) Konflikte. Das sind Konflikte, die man mit sich selbst hat (z.B. soll ich das Kleid heute anziehen oder lieber doch nicht).
In dieser Belegarbeit werden wir uns aber hauptsächlich auf die sozialen Konflikte konzentrieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Definition - Konflikt
2. Arten und Formen von Konflikten
2.1. nach Grad an Nützlichkeit des Konflikts
2.2. Grad an Realität des Konfliktes
2.3. Grad an Intensität des Konfliktes
2.4. Grad an Offenheit des Konfliktes
2.5. Grad an Stärke und Mitteln der beteiligten Parteien
3. Spezielle Formen des sozialen Konfliktes
3.1. Beziehungskonflikte
3.2. Bewertungskonflikte
3.3. Verteilungskonflikte
3.4. Beurteilungskonflikte
4. Konfliktursachen
5. Die 6 Grundmuster der Konfliktlösung nach Gerhard Schwarz
5.1. Flucht
5.2. Vernichtung
5.3. Unterordnung
5.4. Delegation
5.5. Kompromiss
5.6. Konsens
6. Die 9 Stufen der Konflikteskalation nach F. Glasl
6.1. Verhärtung – „es wird kälter“
6.2. Debatte – „verbales Pingpong“
6.3. Taten – „ab jetzt wird gehandelt“
6.4. Koalitionen „gemeinsam bin ich stärker“
6.5. Gesichtsverlust – „jeder soll sehen was der andere für ein Schuft ist“
6.6. Drohstrategie – „wer nicht hören will muss fühlen“
6.7. begrenzte Vernichtungsschläge – „dem zeige ich es jetzt“
6.8. Zersplitterung – „Zerstörung“
6.9. Gemeinsam in den Abgrund
7. Einstellungen in Konflikten
7.1. Win-Win (Gewinner-Gewinner-Haltung)
7.1. Win-lose (Gewinner-Verlierer-Haltung)
7.3. lose-lose (Verlierer-Verlierer-Haltung)
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Konfliktlösung nach G. Schwarz
Abbildung 2: Die 9 Stufen nach F. Glasl
1. Definition - Konflikt
Fast immer wird der Begriff „Konflikt“ im Zusammenhang mit einer negativen Bedeutung verwendet. Konflikte können aber auch positiv sein (z.B. wenn sie uns aufzeigen wo Veränderungen notwendig sind oder sie uns Anstoß geben unsere Fähigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen). Außerdem können durch Konflikte zwischenmenschliche Beziehungen vertieft und der Zusammenhalt gefestigt werden.
Aber was genau ist ein Konflikt? Es gibt keine allgemeingültige Definition des Wortes „Konflikt“! Dieses Wort stammt ursprünglich von dem lateinischen Terminus „conflictus“ und bedeutet Streit, Zwiespalt oder Zusammenprallen.
Sobald mehrere Personen an einer Entscheidung beteiligt sind und diese gegensätzliche Meinungen oder Interessen haben kann ein sozialer Konflikt entstehen.
Soziale Konflikte sind laut B. Rüttinger:
„Spannungssituationen,
in denen 2 oder mehr Parteien,
die von einander abhängig sind,
mit Nachdruck versuchen,
scheinbar oder tatsächlich unvereinbare Handlungspläne zu verwirklichen und
sich dabei ihrer Gegnerschaft bewusst sind.“[1]
Neben den sozialen Konflikten gibt es auch noch die seelischen (intrapersonellen) Konflikte. Das sind Konflikte, die man mit sich selbst hat (z.B. soll ich das Kleid heute anziehen oder lieber doch nicht).
In dieser Belegarbeit werden wir uns aber hauptsächlich auf die sozialen Konflikte konzentrieren.
2. Arten und Formen von Konflikten
In der Literatur findet sich neben der uneindeutigen Definition von Konflikten auch keine eindeutige Einteilung nach den Konfliktarten.
Wir haben uns also dazu entschieden die Konfliktarten folgendermaßen aufzuteilen:
2.1. nach Grad an Nützlichkeit des Konflikts
Hier stehen sich funktionale und dysfunktionale Konflikte gegenüber.
Die funktionalen Konflikte dienen positiver Veränderung und liefern nützliche Informationen für beide Parteien (vgl. Win-Win-Situation).
Die dysfunktionalen Konflikte hingegen führen zu einer allg. Verschlechterung und dienen nicht der Zielerreichung bzw. gehen auf Kosten einer oder beider Parteien (vgl. Win-Lose oder Lose-Lose-Situation).
2.2. Grad an Realität des Konfliktes
Hier stehen sich echte und unechte Konflikte gegenüber.
Bei den echten Konflikten handelt es sich um tatsächliche Interessengegensätze die real ausgetragen werden.
Die unechten Konflikte hingegen finden real nicht statt, sondern spielen sich nur um Kopf einer Person ab.
2.3. Grad an Intensität des Konfliktes
Hier stehen sich die sog. „heißen“ und die „kalten Konflikte“ gegenüber.
Bei den heißen Konflikten werden die jeweiligen Interessen sehr emotional vorgetragen und es bestehen keine Zweifel an der Richtigkeit des Standpunktes.
Im Gegensatz dazu gehen sich bei den kalten Konflikten die betroffenen Parteien aus dem Weg und vermeiden die Konfrontation.
2.4. Grad an Offenheit des Konfliktes
Hier stehen sich verdeckte und offene Konflikte gegenüber.
Die verdeckten Konflikte schwellen unter der Oberfläche an und sind für eine offene Austragung meist noch nicht gravierend genug.
Die offenen Konflikte werden hingegen auch öffentlich ausgetragen.
2.5. Grad an Stärke und Mitteln der beteiligten Parteien
Hier stehen sich symmetrische und asymmetrische Konflikte gegenüber.
Symmetrische Konflikte treten auf, wenn die Parteien ungefähr gleich stark sind und über ähnliche Mittel und Voraussetzungen verfügt. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Streit zwischen 2 Mitarbeitern untereinander.
Bei den asymmetrischen Konflikten hingegen Parteien sind unterschiedlich stark und Mittel/ Voraussetzungen differieren. Ein Beispiel hierfür ist ein Konflikt zwischen einem Vorgesetzten und einem Mitarbeiter.
3. Spezielle Formen des sozialen Konfliktes
Neben den bereits genannten Formen des Konfliktes unterscheiden L. v. Rosenstiel, W. Molt und B. Rüttinger[2] diese Aufzählungen noch durch Beziehungskonflikte, Bewertungskonflikte, Verteilungskonflikte und Beurteilungskonflikte. Diese Konfliktarten wollen wir nun näher betrachten.
3.1. Beziehungskonflikte
Bei den Beziehungskonflikten herrscht eine Uneinigkeit über die soziale Beziehung und sie beruhen auf dem Grundbedürfnis jedes Menschen, von anderen akzeptiert und anerkannt zu werden
Bei Beziehungskonflikten kommen Menschen, die verschiedene Ansichten, Wahrnehmungs- oder Verhaltensmuster haben, nicht auf einen Punkt.
3.2. Bewertungskonflikte
Bei den Bewertungskonflikten herrscht eine Uneinigkeit über die Ziele oder sie liegen vor, wenn die verschiedenen Parteien die Konsequenzen einer Handlung unterschiedlich bewerten.
[...]
[1] Vgl. Rüttinger, B. & Sauer, J. (2000). Konflikt und Konfliktlösen. Leonberg: Rosenberger Fachverlag
[2] Lutz von Rosenstiel, Walter Molt, Bruno Rüttinger: Organisationspsychologie. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart. 9. Auflage; 2005
- Citar trabajo
- Franziska Rothe (Autor), 2008, Formen von Konflikt und Lösungsstrategien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90120
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