In dieser Arbeit wird sich mit dem Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis Platons auseinandergesetzt. Diese wohl bekanntesten Gleichnisse der griechischen Antike stammen aus seinem im Dialog verfassten Werk Politeia (der Staat). In diesem lässt er seinen Lehrer Sokrates mit diversen Personen Gespräche über verschiedene Themen im Hinblick auf das Thema der Gerechtigkeit führen. Am Ende des sechsten Buches der Politeia erzählt jener den beiden älteren Brüdern Platons Glaukon und Adeimantos zuerst das Sonnengleichnis und anschließend das Liniengleichnis, um dann am Anfang des siebten Buches das Höhlengleichnis zu erläutern.
Mit diesen Gleichnissen schafft Platon unter anderem die Grundlage für seine Staatsphilosophie der Philosophenherrschaft. In diesem Rahmen bilden die Beschreibung, Interpretation und der damit verbundene Zusammenhang der drei Gleichnisse den thematischen Kern dieser Arbeit. Welche Rolle spielen sie bezüglich der Gerechtigkeit im Staat? Gleichzeitig wird versucht herauszuarbeiten, wie Platon das Gute beschreibt, ein zentrales Element der Politeia.
Bei der Bearbeitung wird hierzu zunächst kurz der Verlauf der Politeia, sowie natürlich die Ausgangssituation unmittelbar vor der Wiedergabe der drei Gleichnisse am Ende des sechsten Buches dargestellt. Danach werden die einzelnen Gleichnisse kurz skizziert und anschließend wird versucht den tieferen Zusammenhang dieser anhand der in den Punkten davor erfolgten genaueren Betrachtung der Originalpassagen Platons herauszuarbeiten und im Hinblick auf die Leitfragen zu untersuchen. Da sich die Dialoge Platons, einschließlich der Politeia, hervorragend für eine textnahe Bearbeitung eignen, wird so viel wie möglich anhand der Übersetzung von Otto Apelt gearbeitet und nur wenig Sekundärliteratur herangezogen.
Weil Sokrates seinerzeit nur mündlich philosophierte und deshalb nur aus den Werken seiner Schüler bekannt ist, ist man sich in der Platonforschung uneinig darüber, ob der von Platon beschriebene Sokrates seine eigenen Meinungen vertritt oder ob und wenn, inwieweit Platon ihm eigene Ansichten in den Mund legt und deshalb wird in dieser Arbeit im Hinblick auf den Umfang der Einfachheit halber die Ansicht von Sokrates als platonisches Sprachrohr übernommen und die gewonnenen Erkenntnisse werden dementsprechend Platon zugeordnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation in der Politeia
- Die Gleichnisse
- Das Sonnengleichnis
- Das Liniengleichnis
- Das Höhlengleichnis
- Zusammenhang der Gleichnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Gleichnissen Platons in seiner Schrift Politeia und analysiert deren Bedeutung für Platons Staatsphilosophie. Insbesondere das Sonnengleichnis, das Liniengleichnis und das Höhlengleichnis werden betrachtet. Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle der Gleichnisse für das Verständnis von Gerechtigkeit und dem "Guten" in Platons Staatsmodell herauszuarbeiten.
- Die drei Gleichnisse Platons (Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis) und ihre Bedeutung für Platons Staatsphilosophie.
- Die Rolle der Gleichnisse für das Verständnis von Gerechtigkeit im Staat.
- Platons Definition des Guten in der Politeia.
- Der Zusammenhang der Gleichnisse und ihre Bedeutung für die philosophische Herangehensweise Platons.
- Die Bedeutung des Dialogs und der "Hebammenkunst" in Platons Politeia.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Arbeit ein und stellt Platons Gleichnisse in der Politeia vor. Der Fokus liegt auf der Frage nach der Rolle der Gleichnisse im Hinblick auf Gerechtigkeit und Platons Vorstellung vom "Guten".
Ausgangssituation in der Politeia
Dieser Abschnitt beleuchtet die Ausgangssituation in Platons Politeia, insbesondere die Frage nach der Gerechtigkeit und die Beschreibung des idealen Staatsmodells. Die Hierarchie der Stände (Philosophen-Herrscher, Wächter, Erwerbstätige), die Tugendlehre und die Verbindung von Staat und Seele werden behandelt.
Die Gleichnisse
In diesem Abschnitt werden die drei Gleichnisse Platons (Sonne, Linie und Höhle) vorgestellt. Dabei wird auf den Zusammenhang zwischen den Gleichnissen, ihre Funktion für Platons Philosophie und ihre Bedeutung für das Verständnis des "Guten" eingegangen.
Schlüsselwörter
Platon, Politeia, Gleichnisse, Sonnengleichnis, Liniengleichnis, Höhlengleichnis, Gerechtigkeit, Staat, Philosophie, das Gute, Idee des Guten, Hebammenkunst, Mäeutik.
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- Anonym (Autor), 2020, Der Zusammenhang von Platons Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis in der Politeia, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900352