In der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hat die Finanzsystementwicklung große Bedeutung und seit Jahren werden Projekte in diesem Bereich durchgeführt. Zweck dieser Arbeit ist eine Annäherung an Wirkzusammenhänge und Handlungsfelder dieser Aktivitäten, wobei ein theoretischer und wirtschaftshistorischer Ansatz gewählt wurde. Es wird die Finanzsystementwicklung in einem Wirtschaftsraum und deren Wechselwirkungen auf die Realwirtschaft untersucht. Dies erfolgt zunächst in einer theoretischen Darstellung und wird dann anhand des historischen Ablaufs in Deutschland nachgezeichnet, mit dem Ziel allgemeingültige Zusammenhänge herauszuarbeiten.
Zunächst wird der Finanzsektor als solcher untersucht. Dafür werden die Theorien von Alexander GERSCHENKRON und Daniel VERDIER zur Herausbildung von Bank-Based und Market-Based Financial Systems herangezogen. Am Beispiel Deutschland werden dann beide Ansätze hinsichtlich ihres Beitrags zur Erklärung der Universalbanken-Entstehung im deutschen Bank-Based Financial System geprüft.
Anschließend wird der weitere, umfassendere Rahmen analysiert. Hier stehen die Wechselwirkungen des Finanzsystems von und auf die Gesamtwirtschaft im Mittelpunkt, mit dem Schwerpunkt auf dem volkswirtschaftlichen Wachstum. Dabei werden zunächst die volkswirtschaftlichen Funktionen des Finanzsystems dargelegt und die Wachstumswirkungen in ihren Mechanismen modellhaft erklärt. Hierbei wirkt sich das Finanzsystem sowohl auf die Kapitalakkumulation, als auch auf den technischen Fortschritt aus. Danach werden die Rahmenbedingungen für eine effiziente Funktionsfähigkeit des Systems diskutiert. Am Ende steht erneut der Vergleich mit den Gegebenheiten in Deutschlands historischer Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
1. Das Finanzsystem in der Volkswirtschaft: Eine Abgrenzung der Fragestellung
2. Die Herkunft national unterschiedlicher Finanzsysteme: Eine Darstellung von Erklärungsansätzen
A. Rückständigkeit als Vorteil: Der klassische Ansatz von Gerschenkron
B. Staatseingriffe verhindern Spezialisierung: Der politökonomische Ansatz von Verdier
C. Die Vielschichtigkeit der Realität: Das historische Beispiel Deutschland
D. Ein umfassenderer Betrachtungsrahmen ist notwendig: Zwischenfazit und weiteres Vorgehen
3. Wechselwirkungen mit der Realwirtschaft: Systematisierung der Betrachtung
a. Die volkswirtschaftlichen Funktionen des Finanzsystems: Wachstumswirkungen der Finanzintermediäre
b. Effizienzbedingungen für das Finanzsystem: Vorraussetzungen für eine bessere Funktionserfüllung
c. Die Besonderheiten der individuellen Entwicklung: Das historische Beispiel Deutschland
4. Die Bedeutung des Finanzsystems: Schlussfolgerungen und weitere Handlungsfelder
Anhang A: Definitionen und Begriffsabgrenzungen
Anhang B: Das Modell von Levhari / Patinkin
Anhang C: Das Modell von Grossman / Helpman
Anhang D: Das Modell von Pagano
5. Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Argumentationskette und Aufbau der Arbeit
Abbildung 2: Finanzsystementwicklung nach Gerschenkron
Abbildung 3: Finanzsystementwicklung nach Verdier
Abbildung 4: Wahrscheinlichkeit von Bank-Based Financial Systems nach Verdier
Abbildung 5: Marktanteile im Einlagengeschäft nach Bankengruppen
Abbildung 6: Marktanteile im Kreditgeschäft nach Bankengruppen
Abbildung 7: Refinanzierung-Veränderungen der Kreditbanken
Abbildung 8: M2/BIP-Indikator für das „financial deepening“
Abbildung 9: Zusammenhang von Kreditwachstum und Realzinsen
Abbildung 10: Zusammenhang von Kreditwachstum und Konjunktur
Abbildung 11: Vorlauffunktion der Kredite der Kreditbanken
Abbildung 12: Zusammenhang der Einlagenentwicklung und der Realzinsen
Abbildung 13: Zusammenhang der Einlagenentwicklung und der Konjunktur
1. Das Finanzsystem in der Volkswirtschaft: Eine Abgrenzung der Fragestellung
“Nobody can hope to understand the economic phenomena of any, including the present epoch, who has not an adequate command of historical facts and an adequate amount of historical sense or what may be described as historical experience. (…) it is, I believe, the fact that most of the fundamental errors currently committed in economic analysis are due to the lack of historical experience more often than to any other shortcoming of the economist's equipment.”[1]
In der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hat die Finanzsystementwicklung große Bedeutung und seit Jahren werden Projekte in diesem Bereich durchgeführt.[2] Zweck dieser Arbeit ist eine Annäherung an Wirkzusammenhänge und Handlungsfelder dieser Aktivitäten, wobei ein theoretischer und wirtschaftshistorischer Ansatz gewählt wurde. Es wird die Finanzsystementwicklung[3] in einem Wirtschaftsraum und deren Wechselwirkungen auf die Realwirtschaft untersucht. Dies erfolgt zunächst in einer theoretischen Darstellung und wird dann anhand des historischen Ablaufs in Deutschland[4] nachgezeichnet, mit dem Ziel allgemeingültige Zusammenhänge herauszuarbeiten.
Historische Vergleiche scheinen auf dem ersten Blick naiv zu sein, denn zu unterschiedlich sind die Rahmenbedingungen von damals im Vergleich zu heutigen Entwicklungsprozessen. Dennoch ist es sinnvoll, nach Parallelen zu suchen und einzelne Eigenschaften nebeneinander zu stellen. Eine ausführliche Darlegung des Für und Wider solcher Vergleiche kann hier nicht geschehen und ist an anderem Ort schon besser erfolgt.[5] Als Legitimation dieses Ansatzes soll einzig gelten, dass es immer und überall einen institutionellen Wandel in Finanzsystemen gibt (Kapitel 2) und, dass es einen wirtschaftlichen Wachstumsprozess gibt, der in einem Verhältnis zum Finanzsystem steht (Kapitel 3). Vorraussetzung eines solchen Vergleiches ist, dass der historische Entwicklungsstand und die Situation in den Entwicklungsländern sich zumindest ähneln.[6] Ob nun das gewählte Beispiel als Vergleich für heutige Entwicklungen nützlich ist, oder ob es einen Prozess gab und gibt, durch den sich alle Volkswirtschaften zwingend hindurchentwickeln müssen, kann, wenn überhaupt, erst am Ende eines solchen Vergleiches stehen – und allein dafür muss er gemacht werden.
Vorab stellt sich die Frage nach der Existenzberechtigung von Finanzintermediären. Sie wären in einem perfekten Markt nicht notwendig. Erst die Existenz von Marktunvollkommenheiten (Informationskosten, Transaktionskosten, Unsicherheiten, etc.) machen Finanzintermediäre erforderlich. Dies ist eine mikroökonomische Begründung[7], bei der die Finanzintermediäre die Funktion von Kapitalmaklern übernehmen.[8] Für diese Arbeit soll diese mikroökonomische Betrachtung nur als Ausgangsbasis dienen, denn die Arbeit beschäftigt sich mit den makroökonomischen Wirkungen von Finanzsystemen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Argumentationskette und Aufbau der Arbeit[9]
Zunächst, in Kapitel 2, wird der Finanzsektor als solcher untersucht. Dafür werden die Theorien von Alexander Gerschenkron (2A) und Daniel Verdier (2B) zur Herausbildung von Bank-Based und Market-Based Financial Systems[10] herangezogen. Am Beispiel Deutschland werden dann beide Ansätze hinsichtlich ihres Beitrags zur Erklärung der Universalbanken-Entstehung im deutschen Bank-Based Financial System geprüft (2C).
Anschließend wird der weitere, umfassendere Rahmen analysiert. Hier stehen die Wechselwirkungen des Finanzsystems von und auf die Gesamtwirtschaft im Mittelpunkt, mit dem Schwerpunkt auf dem volkswirtschaftlichen Wachstum (Kapitel 3). Dabei werden zunächst die volkswirtschaftlichen Funktionen des Finanzsystems dargelegt und die Wachstumswirkungen in ihren Mechanismen modellhaft erklärt (3A). Hierbei wirkt sich das Finanzsystem sowohl auf die Kapitalakkumulation, als auch auf den technischen Fortschritt aus. Danach werden die Rahmenbedingungen für eine effiziente Funktionsfähigkeit des Systems diskutiert (3B). Am Ende steht erneut der Vergleich mit den Gegebenheiten in Deutschlands historischer Entwicklung (3C).
Im letzten Kapitel werden die beiden Ansätze zusammengeführt und hinsichtlich ihres Zusammenhangs, also den unterschiedlichen Wachstumswirkungen verschiedener Finanzsysteme, und hinsichtlich möglicher entwicklungspolitischer Schlussfolgerungen geprüft (Kapitel 4).
Leider müssen im Rahmen dieser Arbeit einige Gesichtspunkte unbehandelt bleiben. Das betrifft insbesondere alle Aspekte bezüglich Notenbanken und Geldpolitik[11] und alle außenwirtschaftlichen Zusammenhänge, also alle Kapitalimporte oder -exporte ebenso wie das Auslandsgeschäft von heimischen Banken oder das Geschäft ausländischer Banken im heimischen Markt. Ebenso wird nur der formale und semiformale Finanzsektor[12] betrachtet, also im Beispiel dieser Arbeit, nur Finanzinstitutionen, die in Deutschland bis 1913 in einer gesetzlichen Rechtsform agierten.[13] Informelle, also staatsferne und kleinste Gruppen[14] werden nicht behandelt. Zudem werden Verteilungsfragen nicht ausgeführt.
Geschrieben ist diese Arbeit vor einem entwicklungspolitischen Hintergrund. Auch wenn die Arbeit selbst ein anderes Untersuchungsobjekt hat, steht die Frage nach den entwicklungspolitischen Folgerungen im Blickpunkt und damit auch die Frage nach Mikrofinanzinstitutionen[15] als Instrument der Entwicklungspolitik.
2. Die Herkunft national unterschiedlicher Finanzsysteme: Eine Darstellung von Erklärungsansätzen
A. Rückständigkeit als Vorteil: Der klassische Ansatz von Gerschenkron
Finanzsysteme[16] variieren zwischen zwei Ausprägungen, dem Bank-Based und dem Market-Based Financial System. In der Realität existiert immer eine Mischung aus beiden, jedoch in unterschiedlichen Abstufungen. In ihrer historischen Entwicklung werden England für ein Market-Based und Deutschland für ein Bank-Based Financial System als Vorreiter und Prototypen gewertet.[17] Sie entstanden im 19. Jahrhundert und wurden entsprechend juristisch fixiert. Im Folgenden geht es um die Fragestellung, warum sich diese beiden Varianten ausgeprägt haben. Dazu wird zunächst die ältere und oft vertretene Theorie von Gerschenkron[18] dargestellt und danach eine neuere, politökonomische Gegenthese von Verdier erklärt.
Die ältere Theorie von Gerschenkron bezieht sich auf die Industrialisierung der europäischen Länder im 18. und 19. Jahrhundert. Sie besagt, dass Nachzügler in der Entwicklung zur Kompensation von strukturellen Defiziten im Vergleich zum Vorreiter England andere Entwicklungsinstrumente wählen mussten, unter anderem Universalbanken.
Der Grundgedanke der Theorie von Gerschenkron ist der Vorteil der Rückständigkeit. Das bedeutet, dass ein Land in einem Entwicklungsprozess von den entwickelteren Ländern lernen und profitieren kann und sich deswegen deutlich schneller entwickelt als diese. Die weiter entwickelten Länder sind für die relativ rückständigen Länder ein Vorbild, zum Beispiel hinsichtlich der Technik, welche die Nachzügler nachahmen.[19] Ebenso sagt er aber auch, dass dies andere Produktionsprozesse und Organisationsstrukturen hervorbringt.[20]
Nach Gerschenkron gibt es verschiedene Bereichen, in denen Länder einen unterschiedlichen Grad an Fortschrittlichkeit haben können, unter anderem auch in den Finanzierungsstrukturen von Unternehmen. Anders als in der Theorie von Rostow[21] besteht dabei die Möglichkeit, das Instrumentarium der Fortschrittlichkeit zu substituieren.
Bezogen auf das Finanzsystem lautet die Kernaussage von Gerschenkron, dass die Unternehmen in den fortschrittlichen Ländern zu Beginn der Industrialisierung waren in der Lage, ihre noch relativ kleinen Unternehmungen selbst zu finanzieren, denn es herrschte dort keine Knappheit an Kapital. Die relativ rückständigen Länder benötigen Universalbanken, um ihre größeren Firmen zu finanzieren[22], denn bei ihnen existierte ein starker Mangel an Kapital.[23] Für eine Bank in einem relativ rückständigen Land war in dieser Theorie der Anreiz besonders hoch, langfristige Kredite zu vergeben, weil Kapital sehr knapp[24] und das Wachstumspotential sehr groß war.
Entscheidende Besonderheit der Gerschenkronschen Theorie zur Entwicklung von Universalbanken ist die enge Verbindung zwischen Banken und Unternehmen.[25] Universalbanken begleiten ihre Unternehmen „von der Wiege bis zur Bahre“.[26] Durch fehlende Strukturen und unsichere Informationen wird in diesem Modell die Informationsasymmetrie zwischen Kapitalgeber und Kapitalnehmer durch die Finanzinstitutionen ausgeglichen, die dafür in diesem engen Verhältnis zum Unternehmen stehen (z.B. im Aufsichtsrat vertreten sind). Die Bank übernimmt die Monitoring-Funktion, die in einem markt-basierten System (Investment-Banking) im Markt durch Dritte (z.B. Rating-Agenturen) erfüllt wird. Um in einem rückständigen Land Kapital zur Verfügung zu stellen, lenkten Universalbanken finanzielle Ressourcen in industrielle Investitionen. Zudem übernahmen in dem noch nicht auf marktwirtschaftliche Bedingungen und Entrepreneurship ausgerichteten Umfeld die Universalbanken die Funktion von Informationsdienstleistern und berieten ihre Kunden. In diesem Sinne ist das Universalbankensystem eine Folge relativer Rückständigkeit.[27]
In einem entwickelten Land steht ausreichend Kapital zur Verfügung, das mittels eines freien Kapitalmarkts den Entrepreneuren bereitgestellt wird. Die Unternehmen sind weniger auf Banken angewiesen und können sich direkt über den Wertpapiermarkt finanzieren und mehr Eigenkapitalfinanzierung betreiben. Zudem besteht für Aktienbanken eine größere Möglichkeit, sich auf kurzfristige Transaktionen zu spezialisieren. Die Banken sind weniger davon abhängig, langfristige Unternehmensfinanzierungen durchzuführen. Auch erfüllen sie weniger Informationsbedürfnisse und haben eine geringere Beziehungen zu den Unternehmen.
Kurz gesagt: Je mehr Kapital in kürzester Zeit benötigt wird, um so weniger ist der nationale Wertpapiermarkt in der Lage, die Aufgabe der langfristigen Kapitalallokation zu erfüllen, insbesondere wenn er rückständig ist. Dann müssen die Banken und der Staat andere Wege zur Kapitalallokation finden, was aufgrund einer zunehmenden institutionellen Verzahnung von Kapital-Angebot und -Nachfrage zu national unterschiedlichen Finanzsystemen führt.
Im Extremfall, bei Gerschenkron am Beispiel Russland festgemacht, muss sogar der Staat selber eingreifen, damit Kapital in Investitionen gelenkt wird. In diesem Fall ist auch die Ausbildung eines Bank-Based Finanical Systems nicht mehr ausreichend.[28]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Finanzsystementwicklung nach Gerschenkron[29]
Historisch war der Pionier der Universalbanken der Crédit Mobilier in Frankreich. Zuerst 1852 von den Brüdern Péreire gegründet und als Aktienbank geschaffen, folgte bereits 1867 der Konkurs. Dennoch war er mit dem Konzept der Kombination von kurz- und langfristigen Geschäften – Universalgeschäften – als Aktienbank insbesondere in Deutschland ein Vorbild.[30]
Für das Finanzsystem bedeutet die Rückständigkeit vor allem einen Mangel an Kapital für industrielle Investitionen. Mit dem Crédit Mobilier setzte sich aus diesem Grunde gegen die bestehenden Finanzstrukturen, die insbesondere auf den althergebrachten Privatbankiers beruhten, ein neues System durch. Während der Crédit Mobilier im erste Schritt nur das Einlagengeschäft zur langfristigen Industriefinanzierung nutzte (was beim Prototyp der Brüder Péreire aufgrund fehlenden Fristenkongruenz schnell zur Insolvenz führte), weiteten die daran orientierten Nachahmerbanken die Geschäfte im universellen Sinne aus und arbeiteten mit einem relativ hohen Eigenkapitalanteil[31] und versuchten eine Fristenkongruenz im Aktiv- und Passivgeschäft herzustellen. Am Ende der Entwicklung standen einige wenige, hochkonzentrierte Großbanken, die in allen Geschäften des Finanzmarktes tätig waren.
Die Vorteile von Universalbanken hinsichtlich der langfristigen Wertpapiermarkttransaktionen beziehen sich auf die vorhandene Kapitalkraft, hohes Beratungsvermögen, ein ausgebautes Vertriebssystem, die Vergabe von Emissionskrediten und das Betreiben von Kurspflege sowie der Möglichkeit zur Übernahme von Anteilen.[32] Somit war die Bildung von Großunternehmen letztlich eine schöpferische Antwort des deutschen Bank-Based Financial System, die sich aus dem herrschenden Kapitalmangel ergaben.[33]
B. Staatseingriffe verhindern Spezialisierung: Der politökonomische Ansatz von Verdier
Im Folgenden wird der politökonomische Ansatz von Verdier dargestellt. Ausgangspunkt für diese Theorie ist die Feststellung von Adam Smith, dass die Arbeitsteilung nur durch die Größe des Marktes beschränkt ist.[34] Somit kann in einem Bank-Based Financial System der Markt nicht groß genug gewesen sein, um Spezialisierungen hervorzubringen, wie es in Market-Based Financial Systems geschehen ist. Laut Verdier ist dabei der relevante Markt der Einlagenmarkt und die Beschränkung ist aufgrund von Staatseingriffen erfolgt.[35]
Kapital teilt sich in relativ immobiles Produktionskapital wie Maschinen etc., deren Mobilität von der Spezifizität der Maschinen und den Transaktionskosten abhängt.[36] Die Spezifizität von Kapital hängt wiederum vor allem von der Forschungsintensität der Branche ab. Diese Branchen haben damit ebenfalls einen hohen Anreiz, sich staatliche Unterstützungen zu sichern.[37] Zum anderen existiert noch das normalerweise mobilere Finanzkapital. Dieses Kapital ist unspezifisch (fungibel) und die Transaktionskosten der Mobilität hängen am Entwicklungsstand des Finanzsystems. Mit zunehmender Entwicklung des Finanzsystems steigt die Mobilität des Finanzkapitals.[38]
Ohne ein Finanzsystem ist das Finanzkapital nur im unmittelbaren Umfeld mobil und eine Umschichtung zugunsten von wachstumsstarken Branchen praktisch unmöglich. Die volkswirtschaftlich förderliche Verlagerung von Investitionen in Wachstumssegmente setzt also einen funktionierenden Kapitalmarkt voraus.[39]
Angesichts der Wertverluste des physischen Kapitals über die Jahre (Abschreibungen) sind die Ströme des Finanzkapitals für die Wirtschaftsentwicklung noch wichtiger. Die effiziente Abwicklung dieser Ströme zwischen den Firmen und Sektoren erfüllt, wie schon vor über 100 Jahren bei Bagehot für Großbritannien beschrieben[40], das Finanzsystem. Damals lag das Finanzzentrum in der Lombard Street in London, was auch an der globalen Rolle der Stadt als Hauptstadt der Weltmacht lag. Auch rechtliche Beschränkungen gewisser Geschäfte auf London und die hohe Präsenz ausländischer Banken gaben diesem Ort die notwendige Liquidität und Finanztiefe.[41]
Mit der Annahme eines konstanten Wachstums (steady state) und damit fehlendem Nettokapitalwachstum wird die Mobilität des Kapitals zu einer Funktion der Finanzsystementwicklung. Anders formuliert bedeutet dies, dass die Finanzsystementwicklung die Kapitalmobilität erhöht und nur dadurch gelangt Kapital in die innovativeren und wachstumsrelevanteren Sektoren und wird damit, unter den gemachten Annahmen, zur Vorraussetzung des Wachstums.[42]
In einem Entwicklungsprozess verlieren traditionelle Sektoren einer Wirtschaft relativ an Bedeutung zugunsten neuer Industrien. So ist zum Beispiel besonders die Landwirtschaft von einer Industrialisierung betroffen. Wie sich die Vertreter dieser Branchen verhalten hängt von zwei Aspekten ab:
1) Dem politischen Einfluss der Branchenvertreter und
2) dem Zentralisierungsgrad des Landes.
Sind die Vertreter der verlierenden Branchen ohne politische Macht, müssen sie die Entwicklung tolerieren. Haben sie jedoch Einfluss, können sie die politischen Rahmenbedingungen für sich nutzen. In einem dezentralen, also föderalen Staat drängen sie auf die Schaffung von Institutionen, die ihnen weiter Kredit geben und in dem die lokalen Regierungen die Risiken für sie tragen. Je größer diese staatlich geförderten und geschützten Banken wurden, desto eher werden jedoch wieder zentrale Richtlinien durchgesetzt und desto unsicherer wird erneut die Kreditvergabe an diese Branchen. Deswegen versuchen die Branchenvertreter eine möglichst stabile dezentrale Finanzstruktur durchzusetzen und beizubehalten.[43]
Damit ist ein weiterer Faktor der Finanzsystementwicklung benannt: In einem zentralisierten Finanzsystem bildet sich ein spezialisiertes Bankensystem, ein Trennbankensystem, heraus, in einem dezentralisiertem Finanzsystem entwickeln sich Universalbanken.[44] Das hat auch Auswirkungen auf die Finanzierungsobjekte, denn in einem zentralisierten System werden große Firmen eher gefördert und in einem dezentralisierten System haben regionale und mittelständische Unternehmen besseren Zugang zu Kapital.[45]
Die Kunden der kleinen und regionalen Mikrofinanzinstitutionen konnten gegenüber den aufkommenden Kreditbanken, als Aktienbanken gegründet und als Crédit Mobilier auch am Einlagengeschäft interessiert, nur verlieren. In der sich abzeichnenden Entwicklung würde es zu einem zentralen, liquiden und attraktiven Geld- und Wertpapiermarkt kommen, an dem die Mikrofinanzinstitutionen wenig partizipieren können. Sie werden durch die positiven Agglomerationseffekte des zentralen Kapitalmarktes benachteiligt.[46] Es würden sich zentral geführte Einlagenbanken durchsetzen (durch Expansion und Übernahmen), die sich auf das kurzfristige Geschäft konzentrieren. Große Unternehmen, die selber Zugang zum Wertpapiermarkt bekommen würden, wären im Vorteil, während kleinere Unternehmen im Nachteil wären. Deswegen wehrten sich die Mikrofinanzinstitutionen gegen diese Entwicklung und je dezentraler der Staat organisiert war und je mächtiger die Einflussgruppen waren, um so erfolgreicher waren sie damit. Die Mikrofinanzinstitutionen ließen sich schützen zum Beispiel durch direkte Subventionen oder durch rechtliche Marktzugangsbeschränkungen.[47]
Durch die Begrenzung der Kreditbanken in ihren regionalen Geschäften konnten sich die Mikrofinanzinstitutionen als Non-Profit-Banken vor Ort quasi Monopole sichern. In dem entstandenen Freiraum entwickelten sich diese ursprünglich philanthropischen Einrichtungen ihrerseits zu Universalbanken, da es keine anderen Anbieter von Finanzdienstleitungen in der Region gab. Insbesondere weiteten sie ihre Vergabe von Unternehmensfinanzierungen aus.[48]
Somit ist in der Theorie von Verdier der Eingriff des Staates ausschlaggebend für die Entwicklung eines Bank-Based Financial System. Er unterscheidet zwei relevante Staatseingriffe, nämlich:
1. Die Bedeutung des nicht kommerziellen, staatlich geförderten Bankensektors, also vor allem die Mikrofinanzinstitutionen und
2. der Einfluss der Zentralbank auf den Finanzmarkt, insbesondere, ob er als „lender-of-last-ressort“[49] auftritt. Dabei kann diese Funktion auch von anderen staatlichen Stellen ausgeübt und das Finanzsystem damit durch Staatseingriff stabilisiert werden.[50]
Zur Bedeutung der Mikrofinanzinstitutionen (1):
Der Markt für individuelle Spareinlagen seit Beginn des 19. Jahrhunderts war europaweit dominiert von Sparkassen. Diese waren ursprünglich Gründungen von philanthropischen Vereinen und Kommunen als Organisationen zur Förderung der Sparwilligkeit und zur Linderung der sozialen Probleme der Zeit. Investiert wurden die Spareinlagen in sicheren Staatsanleihen und Realkrediten. Folglich verblieben die Ressourcen in lokalen Projekten und in Land- und Kommunalobligationen. Bei Krisen wurden diese Banken vom Staat aufgefangen. Mit dem Ziel einer Wohlfahrtseinrichtung wurden die Sparkassen gefördert und in ihrer Expansion unterstützt.[51]
Die Stellung der Sparkassen und ihre philanthropischen Ideen waren ein weitverbreitetes Phänomen. Jedoch gelang es den regionalen Machthabern in dezentralisierten Ländern die Banken für ihre eigenen Zwecke zu benutzten und sie unter ihre Kontrolle zu bekommen. Anders in den zentralisierten Ländern, in denen diese Banken am weiteren Wachstum gehindert wurden, sich nicht dem wachsenden Mittelstand widmen konnten und damit als reine Hilfseinrichtungen erhalten blieben.[52]
Diese Mikrofinanzinstitutionen entstanden besonders in wirtschaftlich schwachen Gebieten, wie zum Beispiel neben den Sparkassen auch die Raiffeisen-Banken in agrarisch geprägten Randgebieten. Diese konnten nur dann Förderung erhalten, wenn es starke, regionale politische Institutionen gab, was nur bei dezentralisierten, also föderalen Ländern der Fall ist.[53]
Mit dem Aufkommen von Aktienbanken ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden große Konkurrenten, die zumeist eine starke Zentralisierung aufwiesen und von deutlichen „Economies of Scale“[54] profitierten. Sie richteten sich besonders an die großen Unternehmen und konnten ihnen Produkte bieten, die denen der lokalen Banken überlegen waren.
Für die weitere Entwicklung kam es darauf an, welche Bankengruppe sich den größeren Anteil am Einlagengeschäft sichern konnte. Wenn lokale Regierungen ihre eigene Finanzierung und auch die Finanzierung ihrer regionalen Unternehmen sichern wollten, haben sie versucht, die lokalen Mikrofinanzinstitutionen zu stärken (durch Steuervorteile[55], direkte Unterstützungen, Gebietskartelle, etc.). In der Folge wurde der Markt für Einlagen stark segmentiert[56], da die Sparkassen große Marktanteile behielten.
Durch das Heraushalten der Großbanken aus den Regionen wurden die regionalen Banken, also die Sparkassen und Kreditgenossenschaften, vor Ort zu Monopolisten. Auch sie begannen, Unternehmen langfristig zu finanzieren (mit der billigen Einlagen-Refinanzierung) und etablierten ein „Relationship-Banking“ (Hausbank) analog den Großbanken. In der Folge war der Aufbau einer zunächst überregionalen und dann nationalen Organisation der Mikrofinanzinstitutionen der konsequente nächste Schritt. Am Ende standen neben den Großbanken vertikal integrierte Netzwerke, die aus der Peripherie entwickelt wurden und am Ende beinahe alle Aktivitäten wie eine Großbank ausführten.[57] Also wurden auch die Mikrofinanzinstitutionen im Rahmen der „Evolution“ zu Universalbanken, da die regionale Marktsegmentierung dies notwendig machte. In den Ländern mit Universalbanken trennten sich die Bankensysteme nach privaten und kommerziellen Banken auf der einen Seite und Mikrofinanzinstitutionen mit staatlicher Förderung auf der anderen Seite. Die Beschränkungen der Großbanken hatte den Mikrofinanzinstitutionen einen großen Handlungsspielraum eröffnet[58].
Wenn also in einem Bankenmarkt der Staat mit Erfolg Mikrofinanzinstitutionen fördert, in Form von Sparkassen oder Genossenschaftsbanken – beispielsweise durch Steuerprivilegien, Fördergelder oder regulative Hilfen bis hin zum Verbot von Übernahmen - , hindert er private Banken daran, eine dominierende Stellung im Einlagengeschäft zu erreichen und beschränkt damit die Marktgröße, was die Spezialisierung der Institutionen mit allen ihren Vorteilen, wie sie von Smith definiert sind[59], verhindert. In diesen Ländern, in denen die Mikrofinanzinstitution zu Banken für die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen gefördert wurden, konnten sich die großen Aktienbanken mit Einlagen nicht ausreichend refinanzieren, sondern benötigten ebenfalls mehr eigene Ressourcen durch Emission von eigenen Aktien. Diese Eigenkapital-Refinanzierung ist natürlich deutlich teurer und dadurch waren diese Banken gezwungen, sich nicht aus dem Investment-Banking zurück zu ziehen, sondern in diesem profitableren, aber wegen seiner langfristigen Finanzierung auch risikoreicheren Geschäft zu verbleiben.[60] Die Aktienbanken waren also abhängiger von ihren Aktionären und weniger angreifbar durch Vertrauensverluste der relativ wenigen Anleger (bank-runs) und kombinierten deshalb Commercial- und Investment-Banking.[61]
Wenn es keinen Staatseingriff zugunsten der Mikrofinanzinstitutionen gab, erreichten einige wenige, meist zentralisierte Aktienbanken eine Dominanz. Dann wurden aus den Kreditbanken auch Einlagenbanken. In liberaleren, weiter entwickelten Ländern hatten dann die Aktienbanken einen großen Anteil am Einlagenmarkt, hatten dort ihre Hauptgeldgeber und konzentrierten sich auch im Aktivgeschäft auf kurzfristige Finanzierungen, da zur Sicherung der Liquidität eine entsprechende Fristenkongruenz einzuhalten ist. Diese Banken passten also die Fristigkeit ihres Aktivgeschäftes der des Passivgeschäftes an. Das bedeutet, dass die täglich fälligen Einlagen nur in relativ kurzen Transaktionen investiert wurden und das Geschäft mit langfristigen Finanzierungen speziellen Einrichtungen überlassen wurde. Somit entstand in diesen Ländern ein Trennbankensystem und die Kreditbanken wurden zu spezialisierten Commercial Banks.[62] Damit herrscht in diesen Ländern eine Trennung nach Commercial- und Investment-Banking.[63] Da Investment-Banking riskanter ist als Commercial-Banking, unterstützt eine Spezialisierung der Banken die Sicherheiten der Einlagen.[64]
Deshalb folgt aus der Segmentierung des Einlagenmarktes die Entstehung von universell tätigen Banken. Allerdings kam es andererseits zu einer Spezialisierung bezüglich der Kunden, insbesondere der Kreditempfänger. Großunternehmen erhielten ihre Kredite nur von Großbanken, während kleine und mittelständische Unternehmen ihre Kredite fast ausschließlich von Mikrofinanzinstitutionen erhielten. Somit war das aufgebrachte Kapital sozial und territorial gebunden, indem Großunternehmen kein Kapital von kleinen Sparern bekamen und Unternehmen in einem Landesteil kein Kapital aus einem anderen Landesteil erhielten.[65]
Auch der Wertpapiermarkt stand im Wettbewerb um die Einlagen der Bevölkerung. Dieser benötigt ebenfalls eine Nachfrage und eine hohe Liquidität – insbesondere auf den Sekundärmärkten - , um effizient zu funktionieren. Bei starken Mikrofinanzinstitutionen wurden also nicht nur den privaten Banken, sondern auch den Wertpapiermärkten die Möglichkeit zum Wachstum genommen. Daneben stieg mit zunehmender Industrialisierung auch der Bedarf an Kapital, der von den Banken allein kaum durch Kredit zu decken war. Für die weitere Entwicklung waren die Wertpapiermärkte elementar und um diese attraktiv zu machen bedurfte es eines liquiden Sekundärmarktes. Diese Anforderungen waren nur zentral in einem Land zu erfüllen und dafür bedurfte es mobilen Kapitals, dass aus den Regionen in das Zentrum fließen konnte. Auf diese Weise waren wieder die traditionellen und lokalen Unternehmen diejenigen, die beim Fortschreiten der Entwicklung am meisten zu verlieren hatten und sich entsprechend am heftigsten dagegen einsetzten.[66]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Finanzsystementwicklung nach Verdier[67]
Zur Bedeutung der Zentralbank (2):
Ein weiterer Aspekt ist die Bedeutung der Zentralbank. Zur Stabilisierung des Universalbankensystems mit seinen lang- und kurzfristigen Finanzierungen und der damit einhergehenden höheren Anfälligkeit für zyklische Entwicklungen bedarf es einer staatlichen Institution, um das notwendige Vertrauen bei den Anlegern abzusichern.
Durch die kurz- und langfristigen Geschäfte der Universalbanken müssen die Banken darum bemüht sein, die Fristigkeiten auf der Aktiv- und der Passivseite im Gleichgewicht zu halten. Dabei ergeben sich zyklische Probleme: In einer Krise werden zum einen die Kredite schwerer liquidierbar (Unternehmen können nicht zurückzahlen und benötigen das Kapital noch dringender) und zum anderen gehen die Einlagen zurück. Auf diesem Wege nimmt das Problem der fehlenden Fristenkongruenz mit der Intensität einer Krise zu. Es ist für die Universalbanken unbedingt notwendig, glaubwürdig ihre Liquidität zu bewahren, da sonst noch mehr Einlagen abgezogen werden und die Bank insolvent wird. Insofern sind Universalbanken instabiler und sie benötigen von außen eine Liquiditätsgarantie, nämlich in Form des „lender-of-last-ressort“, also der Zentralbank.[68] Diese höhere Krisenanfälligkeit von Universalbanken ist empirisch nachgewiesen.[69]
Durch die Zentralbank und ihre Funktion als „lender-of-last-ressort“ wurde die notwendige Liquiditätsgarantie in das Bank-Based Financial System eingeführt – und das nicht nur für zentrale Großbanken (too-big-to-fail[70] ) sondern auch für dezentrale Mikrofinanzinstitutionen. Der Einfluss der Zentralbank hängt mit dem Risiko der Banken zusammen. Banken mit einem hohen Refinanzierungsanteil aus Einlagen sind anfällig für Vertrauensverluste und Paniken am Finanzmarkt (bank-run). Zudem sind besonders Mikrofinanzinstitutionen mit ihren regionalen Klumpenrisiken und einer kleineren Eigenkapitalausstattung von diesem Phänomen betroffen. Stellt die Zentralbank nun schon früh in der Entwicklung diesen Rettungsanker zur Verfügung (lender-of-last-ressort) und stabilisiert das Finanzsystem (und bevorzugt damit insbesondere Mikrofinanzinstitutionen gegenüber den stabileren privaten Banken), werden die Mikrofinanzinstitutionen zusätzlich gestärkt, gehen höhere Risiken ein und investieren langfristiger als es in liberalen Systemen möglich wäre. Es entsteht ein „moral hazard“, der die Entwicklung eines Universalbankensystems weiter verstärkt, da diese Möglichkeiten in den liberalen Ländern nicht bestehen. Dieselbe Wirkung kann auch durch den Eingriff anderer, staatlicher Absicherungen erzielt werden.[71]
Auch dieses Kriterium ist von gradueller Natur. Auch die „Bank of England“ hat als „lender-of-last-ressort“ agiert, jedoch in geringerem Ausmaß und ohne die Glaubwürdigkeit und höhere Priorität des Goldstandards in Frage zu stellen.[72]
Eine hohe Segmentierung des Einlagenmarktes durch Schutz regionaler Mikrofinanzinstitutionen kann sich vor allem in dezentralen Staaten entwickeln. Damit ist die Segmentierung negativ korreliert zur Zentralisierung des Landes. Die zweite Bedingung für Universalbanken, nämlich die Liquiditätsgarantie, ist jedoch eher in zentralen Staaten durch die Zentralbank erreichbar. Damit ergibt sich eine Wahrscheinlichkeitskurve für ein Universalbankensystem, welche einem umgedrehten „U“ entspricht.[73]
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Abbildung 4: Wahrscheinlichkeit von Bank-Based Financial Systems nach Verdier[74]
Eine Garantie seitens des Staates für die Liquidität von Finanzinstitutionen führt zu einer Reduzierung der Monitoring Aktivitäten. Es kommt zu einer asymmetrischen Auszahlung: Die Finanzinstitutionen bekommen die hohen Rückzahlungen von risikoreichen Investments, müssen aber nicht die Verluste dieser tragen, weshalb höhere Risiken eingegangen werden und dadurch steigt die Gefahr von Insolvenzen und Finanzmarktkrisen. Dazu wird mit einer Einlagensicherung auch ein Teil des Wettbewerbs ausgeschlossen, da Banken nicht mehr mit einer höheren Sicherheit werben können, sondern sie müssen auf andere Größen wie zum Beispiel Servicequalität ausweichen. Zugleich wird der Anreiz zum Aufbau einer privaten Versicherung reduziert.[75]
Grundsätzlich ist es besser, eine explizite Versicherung aufzubauen, als eine implizite, wie die „lender-of-last-ressort“-Funktion einer Zentralbank. Zum einen besteht ein „moral hazard“ / „principle agent“ Problem zwischen der Bevölkerung und den Versicherung gebenden Politikern, da die Anforderungen und Gründe für den Kreditfall unklar und abhängig von politischen Aktivitäten sind. Darüber hinaus ist die Höhe der Versicherung unklar und das Vertrauen der Bankkunden wird unterminiert. Ferner wird das Verständnis der Beteiligten für das Problem durch diese implizite Versicherung reduziert. Bei einer expliziten Versicherung und risikoabhängigen Prämien wächst das Bewusstsein für das Risiko. Eine explizite Versicherungen stellt ein gewisses Maß an Monitoring-Aufwand sicher, was bei einer impliziten Versicherungen hinfällig wird. In einem Universalbankensystem wird dieses Problem aufgrund der hohen Zahl an unterschiedlichen Geschäften noch größer.[76]
Dessen ungeachtet stellt die Förderung von dezentralen Finanzinstitutionen in Form von Mikrofinanzinstitutionen eine bessere Methode dar, als ein direkter Eingriff des Staates zur sozialen Unterstützung der Zielregionen und -gruppen durch Kredite.[77]
C. Die Vielschichtigkeit der Realität: Das historische Beispiel Deutschland
Die Gründe für Deutschlands Rückständigkeit Mitte des 19. Jahrhunderts waren nicht nur politischer Art. Auch wirtschaftlich war Deutschland zu jener Zeit dem Vorreiter England unterlegen.[78] Der deutsche Finanzmarkt war im europäischen Vergleich unterentwickelt.[79] Für eine Analyse des Finanzsystems ist jedoch eine nationale Perspektive ausreichend, da das deutsche Finanzwesen im 19. Jahrhunderts national ausgerichtet war und die internationalen Interdependenzen des Kapitalmarkts nicht sehr ausgeprägt waren.[80]
Mit der Reichsgründung wurde das Geldwesen einheitlich und neu geregelt. Es wurde eine reichsweite Währung geschaffen und die Reichsbank als Zentralbank gegründet.[81] Ab 1880 übernahm die Reichsbank auch die Funktion des „lender-of-last-ressort“ für das Bankensystem[82], obwohl dies angesichts des Goldstandards nicht unbegrenzt möglich war.[83] Sie bildete den Mittelpunkt des Finanzsystems, hatte jedoch als Bank der Banken keinen direkten Bezug zur Wirtschaftsentwicklung, vor allem, weil unter dem Goldstandard eine eigenständige Geld- und Zinspolitik nicht möglich war.[84]
Der Interbankenmarkt in Deutschland war schwach ausgeprägt[85], insbesondere weil es in Deutschland nicht eine zentrale Finanzhauptstadt gab, bis sich Berlin langsam durchsetzte.[86] In London trafen sich alle Banken, direkt oder indirekt, in der Lombard Street und dort gab es einen liquiden Interbankenmarkt.[87] Nicht so in Deutschland und dies war ein Entwicklungsnachteil.
Deutschland gilt und galt als Prototyp für ein Bank-Based Financial System.[88] Belegt werden kann dies zum Beispiel anhand des Wertpapierbestandes in Prozent des nationalen Vermögens. Dieser Wert betrug im Jahr 1850 nur 27%, ohne Staatspapiere sogar nur 7% (Großbritannien 54%). Bis ins Jahr 1913 fiel die Quote auf 23%, ohne Staatspapiere 11% (Großbritannien 47%).[89]
Die Entstehung der Kreditbanken als kapitalkräftigere Aktienbank und überflügelnde Konkurrenz oder als Ausgründung der vormals dominierenden Privatbankiers setzt in Deutschland erst Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Die vorher noch dominierenden Privatbankiers verloren aufgrund mangelnder Kapitalkraft gegenüber den Aktienbanken zunehmend an Bedeutung.[90] Die Privatbankiers wurden faktisch in ihrer Rolle durch die Kreditbanken abgelöst.[91]
Mit dem Schaffhausen`schen Bankverein wurde die erste Aktienbank von der skeptischen preußischen Verwaltung 1848 lizenziert. Der Crédit Mobilier[92] französischer Prägung wurde das Vorbild für diese neu entstehenden Banken. Die Dresdner Bank war zum Beispiel explizit zur Finanzierung von Industrien gegründet worden, die Commerzbank und die Deutsche Bank hatten neben der Industriefinanzierung auch die Finanzierung des Außenhandels zum Ziel.[93]
Es gab zu Beginn der Industrialisierung einen Mangel an Kapital.[94] Der kann zwar nicht pauschal festgestellt werden, traf aber besonders die Unternehmer, die neue Investitionen finanzieren wollten. Dass es keinen generellen Kapitalmangel gab, zeigt sich sowohl in den beachtlichen Investitionen im Straßenbau, Eisenbahn etc. jener Zeit, als auch im relativ niedrigen Zins.[95] Dennoch konnten die innovativen Unternehmer nur schwer daran partizipieren, da für neue und risikoreiche Investitionen kaum Kapital mobilisierbar war. Das lag zum Beispiel daran, dass die Sparkassen gezwungen waren, ihr gesammeltes Kapital in mündelsichere Anlagen anzulegen und auch die Wechseldiskontbeschränkungen der preußischen Zentralbank behinderten eine Finanzierung. Ebenso erschwerten die zunächst fehlenden Unternehmensformen mit Haftungsbeschränkung die Risikokapitalaufnahme.[96] Folglich waren es besonders die Kapitalmarktimperfektionen, die das Problem darstellten. Erst ab 1850 traten die universellen Kreditbanken in Erscheinung, um die Finanzierung zu erleichtern. Die Unternehmer zu Beginn der Industrialisierung mussten ihre Maschinen zunächst aus eigenen Mittel finanzieren, später traten zunehmend Kredite hinzu und es konnte mehr investiert werden. Anfangs erfolgte die Finanzierung meist nur in Form von kurzfristigen Vorfinanzierungen, dann auch durch langfristiges Fremdkapital.[97] Zusammenfassend ist festzustellen, dass es in Deutschland im 19. Jahrhundert keinen generellen Kapitalmangel gab[98], jedoch war der Kapitalmarkt noch nicht hoch genug entwickelt und die Mobilität des Kapital gering.[99] In vielen Entwicklungsländern herrscht, analog dieser historischen Entwicklung Deutschlands im 19. Jahrhundert[100], ein solcher Kapitalmangel.[101] Verschärft wurde das Problem zusätzlich dadurch, dass in Deutschland, im Vergleich zu England, die Industrialisierung eher in Form von Großunternehmen und entsprechend höherem externen Kapitalbedarf stattfand.[102]
Im weiteren Verlauf werden drei Bankengruppen, nämlich die Kreditbanken, die Sparkassen und die Kreditgenossenschaften, analysiert. Diese Bankengruppen dominierten zunehmend das gesamte Geschehen, sie universalisierten sich am stärksten und existieren bis heute in vergleichbarer Form. Nicht dargestellt werden die im Betrachtungszeitraum massiv an Bedeutung verlierenden Hypothekenbanken.
Kreditbanken
Durch die frühzeitige Begrenzung der privaten Notenausgabe in Deutschland[103] waren die Kreditbanken mehr darauf angewiesen, sich durch Einlagen zu refinanzieren. Anders als in Großbritannien, wo auch die Geschäftsbanken Notenausgabe betrieben und auch deswegen nur mit sehr hohem Risiko langfristige Kredite vergeben konnten.[104] Erst zu Beginn der siebziger Jahre setzten bei den Kreditbanken dahingehend erste Überlegungen ein, die Passivseite durch Einlagen zu verstärken. Dies ging einher mit dem Ziel, von Berlin aus in die Provinzen zu expandieren. Zum Ausbau eines weitverzweigten Filialnetzes kam es jedoch erst später. Bis dahin hatten die Sparkassen und Kreditgenossenschaften einen großen Freiraum in ihrer regionalen Entwicklung.[105] Bis ins Jahr 1913 war der lokale Markt für Einlagen und Kredit de facto durch die Sparkassen und die Kreditgenossenschaften monopolisiert. Diese waren jeweils so gut national organisiert, dass sie den Großbanken den Zugang verwehren konnten, wobei der hohe politische Einfluss insbesondere der Verbände die entscheidende Rolle spielte. Die Großbanken konnten für ihre Expansion nur regionale Privatbanken übernehmen.[106]
Die erste Kreditbank, die auch Einlagengenerierung zum Ziel hatte, war ab 1870 die Deutsche Bank.[107] Ab 1880 versuchten dann alle Kreditbanken, größere Einlagen-Volumina zu erzielen.[108]
Die zunehmende Bedeutung der Sparkassen, aber auch der Kreditgenossenschaften, zeigt, dass die Aktienbanken im Bereich der Spareinlagen und bei der Finanzierung mittelständischen Unternehmen keinen großen Marktanteil erreichen konnten. Zum anderen zeigt der relative Bedeutungsrückgang der Kreditbanken nach 1900, dass die großen Industrieunternehmen finanziell unabhängiger wurden.[109]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Marktanteile im Einlagengeschäft nach Bankengruppen[110]
Wie anhand der empirischen Daten zu sehen ist, bauten die Kreditbanken zwar ihren Anteil am Einlagenmarkt aus, blieben aber immer ein kleinerer und unbedeutenderer Marktteilnehmer. Die Sparkassen waren und blieben der unangefochtene Marktführer. Die Bedeutung der Einlagen zur Finanzierung von Industrien war in Deutschland höher als in England[111], da insgesamt die Fremdfinanzierung eine größere Bedeutung hatte. Insgesamt entspricht die Entwicklung den Verdierschen Darstellungen.
Im Sinne Gerschenkrons lässt sich eine starke Konzentration der Kreditbanken nachvollziehen. So verdoppelte sich zum Beispiel die Summe aller Mittel der Kreditbanken von 1900 bis 1907, jedoch kam dieses Wachstum beinahe ausschließlich den 8 Großbanken zugute. Die Mittel der kleineren Banken stagnierte und die Anzahl jener sank langsam.[112]
Als Folge der Gründerkrise ab 1873 setzte erstmalig eine Konzentrationsbewegung zwischen den Kreditbanken ein, durch den weitere Liquidationen verhindert werden konnten.[113] Danach konzentrierten sich die Banken wieder mehr auf das normale Kredit- und dann auch Einlagengeschäft. Die Abhängigkeit von den Emissionen nahm ab, aber die Geschäfte (Kreditvergabe und Emissionen) wurden zusammen geführt, also das Geschäft universalisiert. Parallel setzte sich die weitere Konzentration fort.[114]
Ein Instrument der Ausbreitungsstrategie der Berliner Großbanken war die Bildung von Interessensgemeinschaften mit regionalen Aktienbanken, bei denen diese Banken formal ihre Selbständigkeit behielten, aber in die Großbanken eingebunden waren. Andersherum profitierten auch die Regionalbanken vom Zugang zum Berliner Kapitalmarkt. Später setzte dennoch ein Konzentrationsprozess mit vielen Fusionen ein, der bis 1924 nur wenige Großbanken übrig ließ.[115] 1913 gab es noch acht Großbanken in Berlin und 309 Provinzbanken von unterschiedlicher Größe. Sie lassen sich jedoch fast vollständig aufgrund von Verträgen und Kooperationen den Großbankengruppen zuordnen.[116]
Durch die Besetzung von Aufsichtsratpositionen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Banken und Unternehmen konnten die Banken eine langfristige Beziehung zwischen beiden Akteuren anlegen.[117] Sie übten damit Druck auf die Unternehmen aus und versuchten ihre an sich gebundenen Kreditnehmer zu schützen. Die Folge war sowohl auf dem Bankenmarkt, als auch auf andern Märkten eine zunehmende Konzentration.
Eine Möglichkeit für die Unternehmen, sich dem Druck und Einfluss der Banken zu entziehen war die Bildung von Kartellen, um somit den unternehmensinternen Kapitalmarkt zu verbreitern und mehr Eigenfinanzierung zu betreiben. Auch dies hat die Kartellierungstendenzen im Deutschen Reich stark beschleunigt.[118]
Gründe für die Konzentration waren neben dem Auffangen von kriselnden Banken auch der Glaube, in der Größe besser den industriellen Anforderungen gerecht zu werden, indem das Risiko mehr verteilt wird, mehr Kapital zur Verfügung steht und das Emissionsgeschäft unterstützt wird (insbesondere für die zwischenzeitliche Übernahme von Papieren).[119] Dazu profitierten die Banken auch von der Kartellierung der Industrieunternehmen, da so das Risiko des Kreditausfalls reduziert wurde.[120] Ob dies bewusst gefördert wurde, ist unklar.[121] Ab 1894 gründeten die ersten Großunternehmen zusammen mit Großbanken eigene Banken für ihre Finanzierung.[122]
Für Gerschenkron ist die hochgradige Kartellierung und Monopolisierung der deutschen Wirtschaft bis 1913 eine Folge der Zusammenschlüsse der Banken.[123] Die Entwicklung war jedoch, wie beschrieben, vielschichtig und lässt verschiedene, sich gegenseitig beeinflussende Kausalzusammenhänge zu.
Die traditionellen Sektoren in Deutschland waren nicht in diese Netzwerke eingebunden, verfügten aber über einen starken politischen Einfluss, insbesondere die Agrarier. Sie konnten politisch den Schutz ihrer Kreditversorgung durch lokale und staatlich geschützte Banken durchsetzten. Gleichzeitig wurde gegen jede Form von zentralen und die neuen Wachstumssektoren fördernden Arten der Finanzierung, z.B. gegen Wertpapiermärkte gekämpft. Sie wurden als Spekulationen verunglimpft.[124]
1857 gab es die erste Krise der neu geschaffenen Kreditbanken. Nach der schnellen Entwicklung seit 1848 kollabierten die ersten neu gegründeten Unternehmen und riefen damit auch bei den Banken große Probleme hervor. Durch die enge Bindung blieben die Banken den Unternehmen verbunden und die Kredite konnten nicht zurückgerufen werden. Stattdessen versuchten die Banken, neues Kapital für die Industrieunternehmen aufzutreiben. Bei diesen Geschäften wurde jedoch weitgehend auf Einlagen verzichtet, weswegen es trotz einiger Pleiten nicht zu einem „bank run“ kam.[125] Im historischen Kontext wird gerade den Universalbanken zugesprochen, nur durch ihre Struktur eine ausreichende Bereitstellung von Kapital für risikoreiche Projekte sicher zu stellen[126], aber dennoch setzt eine Vergabe von langfristigen Krediten durch die Banken auch das Einsammeln von langfristigen Einlagen voraus.[127] Dies bedingt sich auch heute noch nach dem Grundsatz 2 zur Liquidität als Durchführungsbestimmung zum Kreditwesengesetz.[128]
Mit diesem Prozess einher ging auch eine zunehmende Universalisierung der Bankgeschäfte dieser Aktienbanken, mit der Ausweitung der Filialen und der Sammlung von Einlagen und der Finanzierung von kurzfristigen Transaktionen, insbesondere auch mit dem Ausland.[129]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Marktanteile im Kreditgeschäft nach Bankengruppen[130]
Bis in das Jahr 1900 hinein sind die Werte über die Kreditvolumina unvollständig und verzerren damit die Darstellung. Dennoch wird deutlich, wie stark auch in diesem Geschäft die Mikrofinanzinstitutionen waren und dass die Bankenfinanzierung der Industrie volkswirtschaftlich nur einen relativ geringen Anteil ausgemacht hat – jedoch fehlen die Quantifizierungen der Eigenfinanzierung und die der Finanzierung über die Wertpapiermärkte.[131] Die Beschränkung des Marktes für die Kreditbanken, wie von Verdier beschrieben, wird sehr deutlich und auch im Kreditbereich feststellbar.
[...]
[1] Schumpeter (1954) S. 12f
[2] Siehe BMZ (2004)
[3] Definition siehe Anhang A
[4] Definition siehe Anhang A
[5] Vgl. Borchardt (1967) S. 1f; Gerschenkron (1972) S. 60ff
[6] Vgl. Priebe (1975) S. 13
[7] Vgl. Hügle (2001) S. 13; Hartmann-Wendels / Pfingsten / Weber (2004) S. 112ff
[8] Vgl. Neuberger (1998) S. 17ff
[9] Eigene Darstellung, Anlehnung an Levine (1997) S. 691
[10] Definition siehe Anhang A
[11] Inflation wird als exogen für das Finanzsystem betrachtet; angesichts u.a. von Giralgeldschöpfung durch Kreditvergabe eine kritische Annahme.
[12] Vgl. Ledgerwood (1998) S. 13
[13] Vgl. Heidhues / Schrieder (1999): S. 5; also nicht die weit verbreiteten Stiftungen und Fonds, vgl. Nipp (1981) S. 156f
[14] Vgl. Schneider-Barthold et. al. (1995) S. 16
[15] Definition siehe Anhang A
[16] Definition siehe Anhang A
[17] Vgl. Tilly (2003) S. 85; Issing (1996) S. 44
[18] Siehe Gerschenkron (1962)
[19] Vgl. Gerschenkron (1962) S. 6ff
[20] Vgl. Gerschenkron (1972) S. 60f
[21] Siehe Rostow (1960)
[22] Vgl. Cameron (1972) S. 10ff; Verdier (2002a) S. 3ff
[23] Vgl. Gehr (1959) S. 3
[24] Vgl. Tilly (1967) S. 160
[25] Vgl. Edwards / Ogilvie (1996) S. 427
[26] Gerschenkron (1962) S. 14
[27] Vgl. Forsyth (2003) S. 1ff
[28] Vgl. Gerschenkron (1972) S. 71f
[29] Eigene Darstellung
[30] Vgl. North (1995) S. 75f
[31] Vgl. Gerschenkron (1972) S. 63ff
[32] Vgl. Büschgen (1971) S. 25ff
[33] Vgl. Pierenkemper (2000) S. 113
[34] Vgl. Smith (2004) S. 22
[35] Vgl. Verdier (1999) S. 4
[36] Vgl. Verdier (2001) S. 327ff
[37] Vgl. Verdier (2002b) S. 12
[38] Vgl. Verdier (2001) S. 327ff
[39] Vgl. Verdier (2001) S. 327ff
[40] Siehe Bagehot (1901)
[41] Vgl. Verdier (2003) S. 46f
[42] Vgl. Verdier (2002b) S. 13f
[43] Vgl. Verdier (2002a) S. 333ff
[44] Vgl. Klagge / Martin (2005) S. 393
[45] Vgl. Klagge / Martin (2005) S. 394
[46] Siehe „core-periphery“ Modell nach Fujita, Krugman und Venables mit Finanzsystem bei Verdier(2002) S. 222ff
[47] Vgl. Verdier (1999) S. 8ff
[48] Vgl. Verdier (1999) S. 12f
[49] Geldgeber in letzter Instanz, meist staatliche Risikoübernahme, vgl. Süchting / Paul (1998) S. 490ff, Issing (1996) S. 255; Eichengreen (2000) S. 58f
[50] Vgl. Verdier (2003) S. 24f
[51] Vgl. Verdier (2003) S. 24f
[52] Vgl. Verdier (1999) S. 5f
[53] Vgl. Verdier (2003) S.25f
[54] Vgl. Süchting / Paul (1998) S. 14f
[55] Z.B. vgl. Püttner (1983) S. 9
[56] Vgl. Verdier (2003) S. 29f
[57] Vgl. Forsyth (2003) S. 6f
[58] Vgl. Deeg (2003) S. 92ff
[59] Vgl. Smith (2004) S. 9ff
[60] Vgl. Verdier (2003) S. 27f
[61] Vgl. Verdier (2003) S. 30ff
[62] Vgl. Forsyth (2003) S. 2f
[63] Vgl. Verdier (2003) S.24ff
[64] Vgl. Hartmann-Wendels / Pfingsten / Weber (2004) S. 23
[65] Vgl. Verdier (2003) S. 27ff
[66] Vgl. Verdier (2002b) S. 89ff
[67] Eigene Darstellung
[68] Vgl. Verdier (1999) S. 13ff
[69] Vgl. Collins (1998) S. 6
[70] Der volkswirtschaftliche Schaden bei Insolvenz einer großen Bank wäre zu groß, um auf einen staatlichen Eingriff zu verzichten. Es besteht eine implizite staatliche Liquiditätsgarantie für diese Banken.
[71] Vgl. Verdier (2003) S. 30ff
[72] Vgl. Eichengreen (2000) S. 57ff
[73] Vgl. Verdier (2002b) S. 112f
[74] Verdier (2003) S. 35
[75] Vgl. Hermes / Lensink (1996) S. 173ff
[76] Vgl. Hermes / Lensink (1996) S. 177ff
[77] Vgl. Caprio / Atiyas (1994) S. 14
[78] Vgl. Tilly (1967) S. 151f
[79] Vgl. Allen / Gale (2000) S. 36f
[80] Vgl. Tilly (1991) S. 90
[81] Vgl. Stucken (1937) S. 11ff
[82] Vgl. Verdier (1999) S. 13ff
[83] Vgl. Eichengreen (2000) S. 57ff
[84] Vgl. Stucken (1937) S. 16ff
[85] Vgl. Deeg (2003) S. 88ff
[86] Vgl. Kindleberger (1974) S. 5ff
[87] Siehe Baghot (1901)
[88] Vgl. Tilly (2003) S. 85; Issing (1996) S. 44
[89] Vgl. Tilly (2003) S. 208
[90] Vgl. Pohl (1986) S. 62
[91] Vgl. Tilly (1967) S. 177
[92] Vgl. North (1995) S. 75f
[93] Vgl. Allen / Gale (2004) S. 36f
[94] Vgl. Tilly (1967) S. 180
[95] Siehe Borchardt (1972)
[96] Vgl. Pierenkemper (2005) S. 104
[97] Vgl. Pierenkemper (2000) S. 123ff
[98] Vgl. Borchardt (1972) S. 217ff
[99] Vgl. Borchardt (1972) S. 226
[100] Vgl. Gerschenkron (1962) S. 15
[101] Vgl. Fischer (1982) S. 11f
[102] Vgl. Edwards / Ogilvie (1996) S. 433ff
[103] Vgl. Fechter (1974) S. 4f
[104] Vgl. Ziegler (2005) S. 262
[105] Vgl. Pohl (1986): S. 51ff
[106] Vgl. Verdier (2001) S. 338f
[107] Vgl. Riesser (1971) S. 166
[108] Vgl. Collins (1998) S. 432
[109] Vgl. Tilly (2003) S. 107
[110] Eigene Darstellung und Berechnung, Daten aus Bundesbank (1976) S. 16f
[111] Vgl. Collins (1998) S433
[112] Vgl. Bundesbank (1967) S. 67
[113] Vgl. Gehr (1959) S. 24ff
[114] Vgl. Gehr (1959) S. 30ff
[115] Vgl. Pohl (1986) S. 62ff
[116] Vgl. Born (1977) S. 325f
[117] Vgl. Allen / Gale (2004) S. 37
[118] Vgl. Allen / Gale (2004) S. 37
[119] Vgl. Gehr (1959) S. 45ff
[120] Vgl. Gehr (1959) S. 52f
[121] Vgl. Gehr (1959) S. 62ff
[122] Vgl. Gehr (1959) S. 58f
[123] Vgl. Gerschenkron (1962) S. 15
[124] Vgl. Verdier (2001) S. 338f
[125] Vgl. Gehr (1959) S. 13ff
[126] Vgl. North (1995) S. 75f
[127] Vgl. Edwards (1987) S. 36
[128] Siehe Bundesbank (1999)
[129] Vgl. Pohl (1986) S. 69
[130] Eigene Darstellung und Berechnung, Daten aus Bundesbank (1976) S. 16f
[131] Eine entsprechende Quantifizierung von Hoffmann (1965) ist in ihrer Validität angezweifelt worden, z.B. Tilly (1984)
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- Johannes Thens (Author), 2006, Finanzsystementwicklung und volkswirtschaftliche Wechselwirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90005
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