Die Praxis der Dialektologie, mit der sich diese Seminararbeit beschäftigt, spielt für Linguisten, die regionalbedingte Varietäten von Sprache untersuchen, eine bedeutende Rolle, da die empirische Datenerfassung und Datensammlung Voraussetzung für alle weiteren dialektologischen Arbeiten ist.
Aufgrund dessen liegt bei der Betrachtung des Theorie-Empirie-Verhältnis ein Theoriedefizit vor, was in erster Linie daran liegt, dass empirische Untersuchungen der Theoriebildung vorausgingen und in jedem wissenschaftlichen späteren Stadium noch teilweise bestehen blieben.
Je umfassender der zu untersuchende Objektbereich ist, desto arbeitsaufwendiger sind die empirischen Aufgabenstellungen, die sich daraus ergeben, und daher wird ihr meist absoluter Vorrang eingeräumt.
Vorwiegend aus sprachhistorischen Interessen beschäftigte man sich anfangs mit Dialekten, was im 19. Jahrhundert zur Dialektologie als eigene Disziplin führte. Daraus entstanden umfassende Materialsammlungen und –aufbereitungen, wie z.B. Sprachatlanten.
Ziel der Untersuchung ist, Angaben über die Akzentverhältnisse, zur Syntax und zum Stil zu machen, wobei im Vordergrund jedoch die Laut- und Flexionslehre stehen. Dabei sind neue Erscheinungen, Quereinflüsse, Schwankungen und Altersschichten im Dialekt sorgfältig zu registrieren. Das Vorgehen der Dialektologen bei solchen Untersuchungen und die Probleme, die bei der Sprachaufnahme entstehen, werden im folgenden aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgehen der empirischen Dialektologie
- Wahl des geographischen Gebietes
- Verfahrenstechniken
- Die Übersetzungsmethode
- Die Illustration
- Das Questionnaire
- Die Conversation (non-)dirigée
- Heimliche Aufnahmen
- Wahl der Gewährsperson
- Wahl der Exploratoren
- Erhebung sprachlicher Daten
- Die Transkription
- Redaktion und Präsentation des Materials
- Abschlussbetrachtung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der empirischen Dialektologie, genauer gesagt mit den Problemen, die bei der Sprachaufnahme auftreten. Die Arbeit analysiert verschiedene Methoden der Datenerhebung und -aufbereitung, die von Dialektologen eingesetzt werden, um regionale Varietäten der Sprache zu untersuchen. Dabei werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Daten beleuchtet.
- Die Auswahl des geographischen Gebietes und der Aufnahmestellen
- Die verschiedenen Verfahrenstechniken der Datenerhebung, wie die Übersetzungsmethode, die Illustration und das Questionnaire
- Die Wahl der Gewährspersonen und die Herausforderungen der Interaktion zwischen Forscher und Informanten
- Die Rolle der Exploratoren und die Bedeutung ihrer Schulung für die Qualität der Daten
- Die Transkription der Daten und die Herausforderungen der Homogenität und Genauigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der empirischen Dialektologie ein und erläutert die Bedeutung der Datenerhebung für die weitere dialektologische Forschung. Es wird auf das Theorie-Empirie-Verhältnis eingegangen und die Herausforderungen der empirischen Untersuchungen im Kontext der Dialektologie hervorgehoben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Vorgehen der empirischen Dialektologie und analysiert die verschiedenen Methoden der Datenerhebung. Es werden die Vor- und Nachteile der indirekten und direkten Methode, der Übersetzungsmethode, der Illustration, des Questionnaires und der Conversation (non-)dirigée erläutert. Außerdem werden die Herausforderungen der Informantenauswahl, die Wahl der Exploratoren und die Erhebung sprachlicher Daten detailliert betrachtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Transkription der Daten und den Herausforderungen der Homogenität und Genauigkeit. Es werden verschiedene Transkriptionssysteme und ihre Vor- und Nachteile diskutiert. Außerdem wird die Bedeutung der Redaktion und Präsentation der Daten für die dialektologische Forschung hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die empirische Dialektologie, die Sprachaufnahme, die Datenerhebung und -aufbereitung, die verschiedenen Methoden der Dialektologie, die Informantenauswahl, die Rolle der Exploratoren, die Transkription, die Redaktion und Präsentation der Daten sowie die Herausforderungen der Homogenität und Genauigkeit.
- Citation du texte
- Stefanie Klingler (Auteur), 2002, Empirische Dialektologie - Das Problem der Sprachaufnahme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8996
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