Diese Arbeit geht der Frage nach, welche nonverbalen Kommunikationsmöglichkeiten von Lehrkräften erfolgreich zur Prävention von Unterrichtsstörungen eingesetzt werden.
Oftmals kann man mit Blicken mehr sagen als mit Worten. Dies verdeutlicht, dass neben dem was wir sagen, wir deutlich mehr durch unsere Körpersprache aussagen. Die nonverbale Kommunikation kann dabei durchaus wichtiger sein als die verbale Kommunikation. Zwei Aussagen die dabei vielen Menschen geläufig sind wären: "Blicken können töten". oder "Blicke sagen mehr als tausend Worte".
Wenn die verbale Kommunikation an ihre Grenzen stößt, kommt die nonverbale Kommunikation ins Spiel. Dies wird im Sportunterricht vor allem deutlich, da es teilweise viel lauter zugeht als im Unterricht in den Klassenräumen. Darum nutzen Lehrerinnen und Lehrer oftmals ihre Gestik, Mimik und auch ihre Körperhaltung um durch diese zu Kommunizieren. Dies führt aber auch dazu, dass wir durch diese Aspekte nicht aufhören zu kommunizieren, sondern ohne Unterbrechung und teilweise sogar unbewusst mit den Schülerinnen und Schülern kommunizieren.
Inhaltsverzeichnis
1 Beschreibung der Schule
2 Tabellarischer Stundenplan
3 Kurzbeschreibung eigener Unterrichtsvorhaben
3.1 Sport
3.2 Geschichte
4 Lerntagebücher
5 Forschungsaufgabe für das Praxissemester
5.1 Beobachtungsschwerpunkt
5.2 Erving Goffman: Körpertechniken
5.3 Die Körpersprache einer Lehrkraft
5.3.1 Körperhaltung und -stellung
5.3.2 Blickkontakt
5.3.3 Gestik und Mimik
5.3.4 Distanz
5.3.5 Nonverbale Kommunikation
5.3.6 Zusammenfassung der Körpersprache
5.4 Entwicklung einer Fragestellung
5.5 Entwicklung eines Beobachtungsinstruments
5.6 Beschreibung der Lerngruppen
5.6.1 Lerngruppe 1
5.6.2 Lerngruppe 2
5.7 Durchführung der Beobachtung
5.8 Ergebnis der Beobachtung
5.9 Graphische Darstellung der Ergebnisse
5.10 Erklärung und Anpassung des Instruments
5.10.1 Überarbeitetes Beobachtungsinstrument
5.11 Diskussion und Ausblick
6 Resümee nach dem Praxissemester
7 Literaturverzeichnis
1 Beschreibung der Schule
Die Schule X, an die ich für mein Praxissemester zugeteilt wurde, ist eine der größten und angesehensten Schulen der Stadt. Während des Praxissemesters werden an dieser Schule ungefähr 1500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Zusätzlich zu den klassischen Schulklassen gibt es ebenfalls zwei internationale Klassen mit Schülerinnen und Schülern die erst seit kurzem in Deutschland sind. Generell ist der Migrationsanteil an dieser Schule sehr gering.
An der Schule X sind zu dieser Zeit 126 Lehrerinnen und Lehrer angestellt. Diese sorgen für die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler. Zusätzlich gibt es ebenfalls noch eine Sonderpädagogin, die an dieser Schule angestellt ist. Das Verhältnis zwischen Lehrerinnen und Lehrern ist an dieser Schule X nahezu ausgeglichen. Die Verwaltung wird von zwei Sekretärinnen geführt, außerdem gibt es einen extra Stundenplaner, der sich um die Stunden- und Vertretungspläne während des Schuljahres kümmert. Für den guten Erhalt des Gebäudes, Geländes und der Sporthalle sorgen drei Hausmeister.
Generell ist die Schule sehr umfassend ausgestattet, neben mehreren Computerräumen, Trainingsräumen und einem biologischen Garten, bietet die Schule ebenfalls die Möglichkeit Astronomie durch sechs fortschrittliche Teleskope im AG-Bereich zu unterrichten.
Die Schule hat außerdem einen sportlichen Schwerpunkt und bietet daher in der Oberstufe in jedem Jahrgang zwei Sportleistungskurse an. Der besondere Sportschwerpunkt macht sich vor allem an der Ausstattung der Schule bemerkbar. Den Sportlehrern stehen sechs Sporthallen, sowie eine eigene Schwimmhalle und ein Leichtathletikplatz zur Verfügung.
2 Tabellarischer Stundenplan
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3 Kurzbeschreibung eigener Unterrichtsvorhaben
3.1 Sport
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.2 Geschichte
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4 Lerntageb ücher
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
5 Forschungsaufgabe f ür das Praxissemester
Im folgenden Teil werde ich meine Forschungsaufgabe für das Praxissemester vorstellen. Dabei werde ich zunächst meinen Beobachtungsschwerpunkt darstellen und im weiteren Verlauf auf eine konkrete Fragestellung eingehen und diese versuchen durch den theoretischen Hintergrund belegen.
Des Weiteren stelle ich die empirische Methode vor, mit der ich die Daten für meine Forschungsaufgabe erhoben habe. Anschließend werden die Ergebnisse dargestellt und ausgewertet. Zum Schluss erfolgt die Diskussion, bei der meine Beobachtungen mit denen der Theorie verglichen werden. Abschließend erfolgt ein Ausblick.
5.1 Beobachtungsschwerpunkt
Oftmals kann man mit Blicken mehr sagen als mit Worten. Dies verdeutlicht, dass neben dem was wir sagen, wir deutlich mehr durch unsere Körpersprache aussagen. Die nonverbale Kommunikation kann dabei durchaus wichtiger sein als die verbale Kommunikation. Zwei Aussagen die dabei vielen Menschen geläufig sind wären: „Blicken können töten.“ oder „Blicke sagen mehr als tausend Worte.“ Wenn die verbale Kommunikation an ihre Grenzen stößt, kommt die nonverbale Kommunikation ins Spiel. Dies wird im Sportunterricht vor allem deutlich, da es teilweise viel lauter zugeht als im Unterricht in den Klassenräumen. Darum nutzen Lehrerinnen und Lehrer oftmals ihre Gestik, Mimik und auch ihre Körperhaltung um durch diese zu Kommunizieren. Dies führt aber auch dazu, dass wir durch diese Aspekte nicht aufhören zu kommunizieren, sondern ohne Unterbrechung und teilweise sogar unbewusst mit den Schülerinnen und Schülern kommunizieren. Um dies während meines Praxissemesters zu untersuchen werde ich mich dabei mit der folgenden Leitfrage beschäftigen: „Wie nutzt die Lehrkraft die Körpersprache um Unterrichtsstörungen zu vermeiden?“
Für die kommende Untersuchung, habe ich mir zwei Klassen ausgesucht, die jeweils von der gleichen Lehrerin unterrichtet werden. Dabei handelt es sich um jeweils zwei Klassen aus der Einführungsphase (10. Klasse). Diese Klassen bieten sich besonders an, da diese direkt nacheinander von der gleichen Lehrerin unterrichtet werden und sich die Klassen selber sehr stark voneinander unterscheiden. Die eine Klasse ist eher sehr ruhig, aber leistungsschwach, während die andere Klasse sehr aktiv, aber auch leistungsstark ist. Bei der Lehrerin handelt es sich um eine sehr junge Lehrerin, die erst seit drei Jahren fest angestellt an dieser Schule unterrichtet.
5.2 Erving Goffman: K örpertechniken
Goffmans Werke über die Körpersoziologie von Menschen haben einen hohen Stellenwert in der Forschung über die Körpersprache, auch wenn seine Theorien nicht ganz unumstritten sind. Einige Forscher sind der Meinung, dass wegen seiner Herangehensweise an das Thema keine konkreten Aussagen getroffen werden können. Trotzdem stellen seine Werke und Forschungen einen wichtigen Bezug für die Weiterentwicklung der Körpersoziologie dar (vgl. Gugutzer, 2010). Seine Überlegungen beziehen sich dabei hauptsächlich auf die Interaktionsordnung. Nach Goffman zeichnen sich diese durch unterschiedliche Eigenschaften aus. Ihm zufolge geschehen soziale Handlungen lediglich in Situationen in denen zwei oder mehr Individuen anwesend sind. Diese müssen allerdings miteinander agieren und aufeinander reagieren können (vgl. Goffman, 1994).
Wenn es nun zu so einer Situation kommt, ist damit die Grundlage für eine andauernde Kommunikation geschaffen. Die nonverbale Kommunikation findet dauerhaft zwischen den Individuen statt, selbst wenn die verbale Kommunikation aussetzt. Denn auch das Schweigen ist eine Art der Kommunikation, wie ich im weiteren Verlauf noch erläutern werde. Damit diese Kommunikation zwischen den beiden Individuen fortlaufen kann, ist nach Goffman (1971) zu beachten, dass beide Individuen ein Image von sich selber aufrecht erhalten müssen. Dafür müssen gewisse Grundsätze eingehalten werden, die von Goffman (1971) als Techniken der Imagepflege bezeichnet werden.
Diese Techniken der Imagepflege dienen dazu ein bestimmtes Verhalten oder auch eine persönliche Fassade beizubehalten. Dabei muss das Verhalten und die Fassade voneinander getrennt werden. Unter dem Verhalten versteht man, dass das Individuum ein bestimmtes Verhalten in einer Situation zu erschaffen versucht, um damit die Interaktionsordnung zwischen den Individuen beizubehalten. Während die Fassade den Interaktionspartner über den sozialen Status informiert. Er bezeichnet dies auch als dramaturgischen Körper, der dazu dient auf einer Bühne, für ein Publikum, etwas darzustellen (vgl. Gugutzer, 2010).
Durch die verschiedenen Körpertechniken, kann der Körper als Zentrum oder Spiegel für nonverbale Kommunikation angesehen werden. Bei verschiedenen Techniken der Körpersprache handelt es sich unteranderem um die Körperhaltung und -stellung, den Blickkontakt, die Gestik und Mimik, die Distanz zu einem Individuum und das Schweigen oder auch Nicht-Sprechen. Diese werden, ob gewollt oder ungewollt, immer von uns eingesetzt.
Daher ist unerlässlich, dass der Mensch ein gewisses Maß an Kontrolle über seine Körpertechniken verfügt, um die Kommunikation gezielt zu beeinflussen. Dadurch kann der dramaturgische Körper, nach Goffman, zu einem kontrollierten Körper werden. Eine erfolgreiche Kommunikation beruht daher immer auf dem jeweiligen Können der Individuen.
Abschließend lässt sich daher folgendes festhalten:
Eine Interaktion ist nur möglich, wenn sich mindestens zwei Individuen begegnen und miteinander agieren. Dadurch kann eine Kommunikation zwischen diesen Individuen stattfinden. Damit diese Kommunikation erfolgreich verlaufen kann, müssen alle Individuen, die daran teilnehmen, in einem gewissen Maße ihren Körper kontrollieren können um ihre Rollen ausfüllen zu können und die Fassade möglichst dauerhaft aufrecht zu erhalten. Die Interaktionsteilnehmer müssen bereit dafür sein, dass die Darstellung, die sie erzeugen, ein zerbrechliches Bild abgibt. Dieses kann durch das kleinste Missgeschick zerbrochen werden (vgl. Gugutzer, 2010; vgl. Goffman 1994).
5.3 Die K örpersprache einer Lehrkraft
Die Körpersprache ist eines der wichtigsten Mittel, die eine Lehrkraft einsetzten kann, um das Unterrichtsgesehen nonverbal zu beeinflussen. Darum möchte ich nachfolgend die umfassende Aspekte der Körpersprache und ihre Möglichkeiten aufzeigen.
Nonverbale Kommunikation finde immer statt, egal ob es gewollt ist oder nicht, wichtig ist, dass die Lehrkraft in der Lage ist, diese gezielt und zu ihrem Vorteil einzusetzen. Außerdem ist wichtig die Körpersprache der Schülerinnen und Schüler erkennen und verstehen zu können, um geeignet darauf zu reagieren. Nach Heidemann (1999), findet zweidrittel der Kommunikation zwischen Menschen über die nonverbale Ebene statt. Außererdem sagt er, dass die Beziehung zwischen der Lehrkraft und den Schülerinnen und Schülern gerade durch die nonverbale Kommunikation aufgebaut wird. Diese nonverbale Kommunikation kann allerdings nur stattfinden, wenn eine Kopräsenz zwischen zwei Individuen stattfindet (vgl. Neill, 1996).
Neben der nonverbalen Kommunikation ist die verbale Kommunikation ebenfalls nicht zu vernachlässigen, da nicht alles über die nonverbale Kommunikation gelöst werden kann.
5.3.1 Körperhaltung und -stellung
Die Körperhaltung und -stellung der Lehrkraft gehören mit zu den wichtigsten Instrumenten der nonverbalen Kommunikation. Die Körperhaltung entsteht meistens unbewusst und dient dazu bestimmte Signale an das Umfeld auszusenden. Da diese unbewusst gesehen, lassen sich diese allerdings oftmals kaum erfassen oder überprüfen (vgl. Heidemann, 1999). Darum ist es schwierig zu sagen, wie groß ihr Einfluss auf die nonverbale Kommunikation ist. Cowley (2010) bringt als Beispiel an, dass eine Lehrkraft gerade und aufrecht vor der Klasse steht und dadurch ihre Überlegenheit demonstriert. Dies weist auf die vorherrschenden Machtverhältnisse innerhalb der Klasse hin und zeigt, dass die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern übergeordnet ist.
Bei der Körperstellung handelt es sich um die Positionierung der Lehrkraft vor der Klasse. Caswell und Neill (1996) erklären dabei, dass es hierbei wichtig ist sich ruhig zu verhalten. Dies gestaltet sich allerdings schwierig, da das Bewusstsein über die Mimik viel weiter ausgeprägt ist, als das Bewusstsein über die Extremitäten.
Auch Heidemann (1999) führt an, dass die Lehrkraft bemüht sein sollte im Raum frei zu stehen und für alle Schülerinnen und Schüler frei und gleich ersichtlich zu sein. Dies vermittelt ein Gefühl der Allgegenwertigkeit der Lehrkraft und erlaubt neben der verbalen Kommunikation, mit den Schülerinnen und Schülern, nonverbal kommunizieren zu können.
5.3.2 Blickkontakt
Der Blickkontakt ist ebenfalls eines der wichtigsten Werkzeuge einer Lehrkraft. Durch ihn kann ein persönlicher Kontakt zwischen der Lehrkraft und den Schülerinnen und Schülern aufgebaut werden. Oftmals versuchen die Schülerinnen und Schüler den Blicken der Lehrkraft auszuweichen, da es ihnen schwer fällt ihre Emotionen und Empfindungen in ihren Blicken zu verstecken. Außerdem fühlen sich Schülerinnen und Schüler oftmals durch die Lehrkraft beobachtet. Der Blickkontakt wird durch die Lehrkräfte auf zwei unterschiedliche Weisen eingesetzt. Bei der ersten Möglichkeit sieht die Lehrkraft die Schülerin oder den Schüler gezielt an und versucht dadurch in sein Blickfeld zu rücken und seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Während bei der zweiten Möglichkeit die Lehrkraft absichtlich wegschaut. Meistens nutzen die Lehrkräfte eine Mischung aus beiden Varianten, um die Schülerinnen und Schüler möglichst durchgängig im Blickfeld zu behalten. Die Intensität beider Möglichkeiten ist von Lehrkraft zu Lehrkraft verschieden (vgl. Heidemann, 1999).
5.3.3 Gestik und Mimik
Neben dem Blickkontakt wird unsere Körpersprache auch stark durch unsere Gestik und Mimik beeinflusst. Im Gegensatz zu der Mimik können die meisten Menschen ihre Gestik selber sehr gut kontrollieren und gezielt einsetzen. Die Mimik ist um einiges schwerer zu kontrollieren und spiegelt oftmals unsere Emotionen und Reaktionen auf bestimmte Situationen wieder. Durch das fehlende Bewusstsein über die Aussagekraft der Mimik fällt es daher vielen Menschen schwer, diese gezielt einzusetzen (vgl. Heidemann, 1999)
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- Anonymous,, 2016, Nonverbale Kommunikation zur Prävention von Unterrichtsstörungen. Sammelmappe mit Forschungsbericht zum Praxissemester, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/899545
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