Der Gebrauch der Sprache in der Wissenschaft kann nur dann sinnvoll analysiert werden, wenn man den Untersuchungsgegenstand präzisiert. In der vorliegenden Arbeit ist die Wissenschaft durch die geisteswissenschaftliche Disziplin Sprachwissenschaft repräsentiert. Den Gegenstand Sprache grenze ich ein, indem ich die Konstante meiner Untersuchung festlege, nämlich die Textsorte, welche in diesem Fall die Einführung in die Sprachwissenschaft darstellt.
Die wissenschaftlichen Texte variieren in Abhängigkeit von Wissenschaftszweig und Disziplin sowie in Abhängigkeit von Verfasser- und Adressatengruppen. Sie weisen zwar einige allen Wissenschaftstexten gemeinsame Merkmale auf, haben aber auch spezielle Charakteristika und zum Teil einen jeweils eigenen „Jargon“. So unterscheiden sich z.B. der Stil geisteswissenschaftlicher Texte von dem naturwissenschaftlicher Texte und der Stil einführender Bücher für Studenten von dem Stil von Fachbüchern oder Fachartikeln, die für Wissenschaftler geschrieben wurden. Es ist daher schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, den Wissenschaftsstil zu beschreiben; vielmehr muss man bei einem Vergleich stets die Texttypenspezifik beachten, d.h. der Vergleich kann nur innerhalb einer Wissenschaftsgruppe, einer Autorengruppe und einer Adressatengruppe stattfinden. Die mir vorliegende Textsorte ist einführende Literatur in die Sprachwissenschaft mit jeweiliger Ausrichtung auf die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch.
Diese Einführungen sind trotz der ähnlichen Thematik nicht gleich aufgebaut: Während eine Einführung zuerst ein Thema behandelt, behandelt eine andere Einführung ein anderes. Ich habe deshalb aus jeder Einführung die Kapitel ausgewählt, die sich mit der Phonetik beschäftigen, da dies ein Thema darstellt, das man in jeder beliebigen Einführung in die Sprachwissenschaft finden kann. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zum Verhältnis zwischen Kultur und Sprache
- 3. Wissenschaftssprache
- 3.1. Was ist Wissenschaftssprache?
- 3.2. Merkmale der Wissenschaftssprache
- 3.3. Deutsche Wissenschaftssprache
- 3.4. Englische Wissenschaftssprache
- 3.5. Französische Wissenschaftssprache
- 4. Kurzer Forschungsüberblick zur Wissenschaftssprache
- 4.1. Michael Clyne
- 4.2. Johan Galtung
- 5. Zur Corpuswahl und Methodik
- 6. Einzelanalysen der Einführungen
- 6.1. Die Einführung in die englische Sprachwissenschaft
- 6.2. Die Einführung in die französische Sprachwissenschaft
- 6.3. Die Einführung in die deutsche Sprachwissenschaft
- 7. Statistiken und Zahlen
- 7.1. Yule
- 7.2. Saussure, Ferdinand de
- 7.3. Fischer/Uerpmann
- 8. Auswertung der Statistiken und Ergebnisse
- 9. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Vergleich von wissenschaftlichen Stilen in Einführungen zur Sprachwissenschaft, die in Deutsch, Englisch und Französisch verfasst wurden. Die Untersuchung zielt darauf ab, die Unterschiede in den wissenschaftlichen Texttraditionen dieser Sprachen aufzuzeigen und deren Ursachen zu analysieren.
- Unterschiede in der Textstruktur und -organisation
- Spezifische sprachliche Merkmale und Konventionen
- Einfluss von Kultur und Wissenschaftstradition
- Die Rolle von Wissenschaftssprache und Textkonventionen
- Analyse von Texten im Kontext des wissenschaftlichen Diskurses
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor, nämlich den Vergleich von Wissenschaftsstilen in Einführungen zur Sprachwissenschaft. Es wird die Textsorte definiert und die spezifischen Herausforderungen bei der Analyse von wissenschaftlichen Texten unterschiedlicher Sprachen und Kulturen erörtert.
- Kapitel 2: Zum Verhältnis zwischen Kultur und Sprache: In diesem Kapitel wird die Verbindung zwischen Sprache und Kultur beleuchtet. Es wird die Erfahrung eines mexikanischen Studenten beim Verfassen einer deutschen literaturwissenschaftlichen Seminararbeit vorgestellt, um den Einfluss kultureller Unterschiede auf den wissenschaftlichen Diskurs zu verdeutlichen.
- Kapitel 3: Wissenschaftssprache: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Wissenschaftssprache, ihren Merkmalen und der spezifischen Ausprägung in Deutsch, Englisch und Französisch. Es werden die Unterschiede in den wissenschaftlichen Texttraditionen dieser Sprachen hervorgehoben.
- Kapitel 4: Kurzer Forschungsüberblick zur Wissenschaftssprache: In diesem Kapitel wird ein kurzer Forschungsüberblick zu den Themen Wissenschaftssprache und Sprachvergleich gegeben. Es werden die Beiträge von Michael Clyne und Johan Galtung zur Thematik dargestellt.
- Kapitel 5: Zur Corpuswahl und Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die Methode der Corpuswahl und die Methodik, die für die Analyse der Einführungen zur Sprachwissenschaft verwendet werden. Es werden die Kriterien für die Auswahl der Texte und die angewandten Analysemethoden dargelegt.
- Kapitel 6: Einzelanalysen der Einführungen: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Analyse von drei Einführungen zur Sprachwissenschaft, jeweils in Deutsch, Englisch und Französisch, vorgestellt. Es werden die spezifischen Unterschiede in der Textstruktur, der Sprache und den Konventionen der drei Sprachen analysiert.
- Kapitel 7: Statistiken und Zahlen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der statistischen Analyse der ausgewählten Einführungen. Es werden Daten zu den verwendeten Wörtern, Satzstrukturen und anderen linguistischen Merkmalen dargestellt und interpretiert.
Schlüsselwörter
Wissenschaftssprache, Sprachvergleich, Kultur, Textkonventionen, Einführungen zur Sprachwissenschaft, Deutsch, Englisch, Französisch, Linguistik, wissenschaftlicher Diskurs, Textanalyse, Statistiken, Linguistische Merkmale.
- Citar trabajo
- Raluca Bibescu (Autor), 2007, Unterschiede in Wissenschaftsstilen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89947