Diese Arbeit befasst sich mit der sozialen Ungleichheit beim Vermögen- und Immobilienbesitz in Deutschland. Im Hintergrund steht die Fragestellung, inwieweit Einkommens- und Vermögensungleichheit ein Problem darstellt und wer zu den Gewinnern
bzw. Verlieren des sogenannten Immobilienbooms zählt.
Um sich dem Thema annähern zu können, ist es zunächst notwendig, eine begriffliche Einbettung vorzunehmen. Unter Vermögen lässt sich Folgendes verstehen: „Das Nettovermögen ergibt sich aus dem Geldvermögen, dem Immobilienvermögen, dem Gebrauchsvermögen sowie dem Produktivvermögen als Wert der Anteile am Unternehmenssektor nach Abzug aller Verbindlichkeiten.“ (Becker 2001). Aufgrund fehlender Daten beschränken sich die meisten empirischen Analysen allerdings meist auf Vermögen in Form von Geld und Immobilien. Auch der Fokus in dieser Arbeit liegt auf dem Wohneigentum als wichtigster Bestandteil des Privatvermögens.
In der bestehenden Ungleichheitsforschung liegt der Untersuchungsschwerpunkt häufig auf sozialer Ungleichheit von Bildungschancen, Berufsstatus oder Einkommensverteilungen. Befunde zeigten aber, dass Einkommen nicht zwangsläufig mit dem privaten Vermögen korreliert und dass eine Betrachtung von arbeitsmarktbezogenen Prozessen nicht genügt, um das mehrdimensionale Phänomen umfassend darzustellen. Die vorliegende Arbeit soll daher einen Beitrag zur Darstellung und Beschreibung der sozialen Vermögensungleichheit in Deutschland leisten.
Da die meisten Immobilien durch Bankkredite finanziert werden, wird zu Beginn dieser Arbeit zunächst dargestellt, was der Prozess der Geldschöpfung damit zu tun hat und wie damit einhergehend Vermögen aufgebaut werden kann. Kapitel drei beschäftigt sich mit der personellen Einkommens- und Vermögensungleichheit in Deutschland. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme der Vermögenssituation wird sukzessiv erörtert, inwieweit Vermögensungleichheit als problematisch angesehen werden kann und welche Entwicklungen es in der Vergangenheit gab. Nach der Thematisierung des sogenannten Immobilienbooms und der Frage, wer zu den Gewinnern bzw. zu den Verlierern dessen zählt, werden abschließend Mietpreisentwicklungen sowie politische Maßnahmen, wie die Mietpreisbremse, dargestellt. Im letzten Teilkapitel wird es darum gehen, welche Rolle die Vermögensungleichheit im Alter spielt. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Gliederung
1. Einleitung
2. Keystroke-Kapitalismus: wie funktioniert die Geldschöpfung?
3. Personelle Einkommens- und Vermögensungleichheit in Deutschland
3.1 Soziale Ungleichheiten im Immobilienvermögen
3.2 Der „Immobilienboom“ und wer davon profitiert
3.3 Mietpreisentwicklung und Mietpreisbremse
3.4 Vermögensungleichheit im Alter
4. Fazit
5. Quellenverzeichnis
- Quote paper
- Anonymous,, 2020, Soziale Ungleichheit beim Vermögen- und Immobilienbesitz in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/899448
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