Zu Beginn der Seminararbeit wird ein im Unterricht des Autors durchgeführtes Projekt zur Thematik "Kinderarbeit" vorgestellt. Im weiteren Verlauf erhält der Leser einen Überblick über die unterschiedlichen Formen von Kinderarbeit. Zusätzlich werden die Kinderrechtskonventionen der UNICEF herausgearbeitet.
Der Hauptteil behandelt den Vergleich von Kinderarbeit in der Textilindustrie Österreichs im 19.Jh. mit den Fußballnähern in Pakistan der Gegenwart. Der Autor der vorliegenden Arbeit ist in seinem neunten Dienstjahr an einer Katholischen Privaten Hauptschule in Wien tätig. Bereits seit mehr als zehn Jahren ist es an diesem Standort üblich, im Rahmen eines eigenen Projekttages Mitte November, Weihnachtsgeschenke zu basteln. Diese werden in einer von Schülern und Lehrern gestalteten Adventveranstaltung zu Gunsten von Sozialprojekten verkauft. In den letzten vier Jahren verschob sich die Förderung vom In- in das Ausland. Dies ist auf das Engagement des Religionslehrers der Schule zurückzuführen, der in den Sommerferien mehrere Wochen in Ecuador Aufbauhilfe leistet. In diesem Projekt, das übersetzt „Sozialpastoral als Grundmodell kirchlichen Handelns“ heißt, wird versucht, nicht nur eine Gemeindeverwaltung aufzubauen, sondern zudem Wohnhäuser, Altenheime und Schulen zu errichten. Neben der Stärkung der Eigenverantwortlichkeit sollen die Kinder in diesem bäuerlichen Milieu die Möglichkeit erhalten die Schule neben der Arbeit zu besuchen.
Das Kollegium des Autors versucht die Kinder jedes Jahr für das Projekt zu sensibilisieren, sei es durch Lesen bestimmter Bücher, Diavorträge vom Religionslehrer und Vorträgen über Lebensgeschichten ecuadorianischer Kinder. Gleichzeitig war es dem Verfasser wichtig, eine stärkere Aufklärung des Themas „Kinderarbeit“ in den vierten Klassen herbeizuführen. Im Rahmen der Schulautonomie haben die Schüler die Möglichkeit, sich im vierten Schuljahr für zwei Wahlfachgruppen zu jeweils vier Wochenstunden zu entscheiden. In einer dieser Wahlfachgruppen ist „Geschichte und Sozialkunde“ implementiert. Seit zwei Jahren setzen der Autor und eine Kollegin vermehrt gesellschaftspolitische und soziale Themen in dieser Unterrichtseinheit um. „Kinderarbeit“ wurde in einem kleinen Projekt im Anschluss an den Basteltag umgesetzt.
Inhaltsangabe
1 Einleitung
1.1 Ergebnisse zur Gruppenarbeit „Jeans und Turnschuhe“
1.2 Reflexion des Projektes
2 Methoden
3 Kinderarbeit
3.1 Die Kinderrechtskonvention
3.2 Kinderrechtsartikel zur Kinderarbeit
3.3 Formen der Kinderarbeit
3.4 Maßnahmen gegen Kinderarbeit
4 Kinderarbeit in der Textilindustrie in Österreich und Pakistan
4.1 Österreich
4.2 Pakistan
5 Zusammenfassung der Ergebnisse
5.1 Kinderarbeit
5.2 Vergleich der Kinderarbeit in der Textilindustrie zwischen Österreich und Pakistan
- Österreich
- Pakistan
6 Conclusio
7 Verzeichnis der Tabellen
8 Verzeichnis der Abbildungen
9 Verzeichnis der didaktischen Materialien
10 Verzeichnis der Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Anhang
I Anleitung zum Nähen eines Hemdes
II Arbeitsschritte für das Nähen eines Hemdes
III Arbeitsaufträge für die Gruppenarbeit „Jeans und Turnschuhe“
III.a Gruppe 1 und 2
III.b Gruppe 3, 4 und 5
III.c Gruppe 6
IV Vorlage „Jeans und Turnschuhe“
V Rückmeldungen der Schüler
V.a Das hat mir gut gefallen
V.b Das hat mir nicht so gut gefallen
V.c Das sollte besser gemacht werden
1 Einleitung
Der Autor der vorliegenden Arbeit ist in seinem neunten Dienstjahr an einer Katholischen Privaten Hauptschule in Wien tätig. Bereits seit mehr als zehn Jahren ist es an diesem Standort üblich, im Rahmen eines eigenen Projekttages Mitte November, Weihnachtsgeschenke zu basteln. Diese werden in einer von Schülern[1] und Lehrern gestalteten Adventveranstaltung zu Gunsten von Sozialprojekten verkauft. In den letzten vier Jahren verschob sich die Förderung vom In- in das Ausland. Dies ist auf das Engagement des Religionslehrers der Schule zurückzuführen, der in den Sommerferien mehrere Wochen in Ecuador Aufbauhilfe leistet. In diesem Projekt, das übersetzt „Sozialpastoral als Grundmodell kirchlichen Handelns“ heißt, wird versucht, nicht nur eine Gemeindeverwaltung aufzubauen, sondern zudem Wohnhäuser, Altenheime und Schulen zu errichten. Neben der Stärkung der Eigenverantwortlichkeit sollen die Kinder in diesem bäuerlichen Milieu die Möglichkeit erhalten die Schule neben der Arbeit zu besuchen.
Das Kollegium des Autors versucht die Kinder jedes Jahr für das Projekt zu sensibilisieren, sei es durch Lesen bestimmter Bücher, Diavorträge vom Religionslehrer und Vorträgen über Lebensgeschichten ecuadorianischer Kinder.
Gleichzeitig war es dem Verfasser wichtig, eine stärkere Aufklärung des Themas „Kinderarbeit“ in den vierten Klassen herbeizuführen. Im Rahmen der Schulautonomie haben die Schüler die Möglichkeit, sich im vierten Schuljahr für zwei Wahlfachgruppen zu jeweils vier Wochenstunden zu entscheiden. In einer dieser Wahlfachgruppen ist „Geschichte und Sozialkunde“ implementiert. Seit zwei Jahren setzen der Autor und eine Kollegin vermehrt gesellschaftspolitische und soziale Themen in dieser Unterrichtseinheit um. „Kinderarbeit“ wurde in einem kleinen Projekt im Anschluss an den Basteltag umgesetzt.
Da dies vom Verfasser der erste Versuch zur Umsetzung dieser Thematik war, sollte ein Bezugspunkt zu den 30 Kindern, die am Unterricht teilnehmen gefunden werden. Dies wurde mit dem Film pakistanischer Fußballnäher „Balljungs – Woher kommen unsere Fußbälle“ umgesetzt. Der Zeitpunkt dieses medialen Einstieges lief gleichzeitig mit den Vorbereitungen eines für die Schüler alljährlichen Höhepunktes, dem Weihnachtsfußballturnier, zusammen.
Die Umsetzung des kleinen Projektes ist den folgenden drei Tabellen zu entnehmen:
Tabelle 1: Übersicht über den Projektverlauf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Übersicht über den Projektverlauf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.1 Ergebnisse zur Gruppenarbeit „Jeans und Turnschuhe“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Plakat zur Gruppenaufgabe „Jeans“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Abbildung 2: Plakat zur Gruppenaufgabe „Turnschuhe“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Plakat zur Gruppenaufgabe „Turnschuhe“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Plakat zur Gruppenaufgabe „Weg der Jeans“
1.2 Reflexion des Projektes
Positiv wurden von den Jugendlichen der Film, die Methodik „Gruppenarbeit“, die Thematik, die Gestaltung von Plakaten und im geringen Ausmaß die Durchführung von Spielen bewertet. Gleichzeitig wurden von den Schülern mehr Filme, weniger Schreib- und Rechenarbeit, Lehrausgänge und mehr Diskussionen eingefordert. Zudem wurde das „Hemd – Spiel“ (vgl. 2. Stunde in Tabelle 2) von 2 Schülern negativ beurteilt. Einige Schüler hat das Thema emotional sehr berührt (vgl. Anhang S.37ff).[2]
Aus den Rückmeldungen wird ersichtlich, dass das kleine Projekt zum Thema „Kinderarbeit“, mit dem Schwerpunkt in der Textilindustrie, selbst nach fünf Monaten den Schülern in Erinnerung geblieben ist. Hinsichtlich einer Qualitätsverbesserung des Projektes wäre es sinnvoll die inhaltlichen Aspekte von Kinderarbeit, wie verschiedene Formen, Gesetze und Rechte, Gegenmaßnahmen und weltweite Verbreitung näher zu betrachten. In den sechs Unterrichtsstunden wurde die Textilindustrie als methodisch-didaktischer Leitfaden vom Autor benutzt. Es wäre deshalb interessant einen Vergleich der Situation in Österreich im 19. Jh./20. Jh. mit der weltweiten Manifestation in dieser Branche Ende des 20./Beginn des 21. Jh. zu dieser Thematik herzustellen.
Daraus ergeben sich folgende Fragestellungen:
- Was bedeutet Kinderarbeit? Wie findet diese weltweit statt und welche
Formen, Rechte, Gesetze und Gegenmaßnahmen gibt es?
- Wie fand Kinderarbeit in der Textilindustrie im Österreich des 19./20. Jh. im Vergleich zur weltweiten Manifestation Ende des 20./Beginn des 21. Jh. statt?
2 Methoden
Mit Hilfe hermeneutischer Verfahren wird beschrieben, was unter der Thematik „Kinderarbeit“ verstanden wird und in welchen Formen und Dimensionen diese heute weltweit stattfindet. Zudem werden Gegenmaßnahmen beschrieben. Da den Schülern v. a. der Einstiegsfilm (vgl. Tabelle 1) sehr imponiert hat, soll besonders auf die Fußballnäher in Pakistan eingegangen werden. Mit Hilfe von schriftlichen und audiovisuellen Quellen wird die Situation der Kinderarbeit in der Textilindustrie in Österreich im 19./20. Jh. jener in Pakistan zum gegenwärtigen Zeitpunkt gegenübergestellt.
Im folgenden Kapitel wird auf die Thematik „Kinderarbeit“ eingegangen.
3 Kinderarbeit
Die Rechte der Kinder, dazu gehört der Schutz vor der Ausbeutung durch Arbeit, sind in einem speziellen Vertrag, dem „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ geregelt. Bekannter ist dieses Übereinkommen als so genannte Kinderrechtskonvention (KRK) (vgl. Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, S. 7).
3.1 Die Kinderrechtskonvention
In der Zwischenkriegszeit formulierte 1923 die nichtstaatliche Organisation (NGO) „Save the Children International Union“ unter ihrer Gründerin Eglantyne Jebb Rechte für Kinder. Ein Jahr später wurden diese vom Völkerbund beschlossen. Nach den menschenunwürdigen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges kam von Seiten der Vereinten Nationen (UNO) das Bedürfnis auf, die Rechte der Menschen zu schützen. Trotz des Beschlusses der Menschenrechte 1948 wurde von der Staatengemeinschaft erkannt, dass es für Kinder und Jugendliche ein spezielles Abkommen bedarf. Dies wurde 1959 verwirklicht. Im Laufe der Jahre erkannte die UNO, dass das Recht auf Partizipation der Kinder und Jugendlichen nicht verwirklicht wurde. Auf Initiative Polens wurde 1978 eine neue Kinderrechtskonvention vorgelegt, ein Jahr später eine Arbeitsgruppe implementiert und nach jahrelangen Diskussionen 1989 eine neue KRK beschlossen. Diese trat 1990 in Kraft und wurde zwei Jahre später von Österreich ratifiziert. Bisher haben lediglich zwei Staaten dieses Abkommen nicht unterzeichnet – Somalia und die USA (vgl. Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, S. 10ff, UNICEF-Österreich 1999, S.3ff).
Die KRK besteht aus insgesamt 54 Artikeln und wird gerne in drei Hauptbereiche zusammengefasst: Versorgung, Schutz und Beteiligung (UNICEF-Österreich 1999, S.4f). Kinder, alle Menschen unter 18 Jahren, haben u. a. das Recht mit medizinischen Gütern versorgt, vor Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch geschützt zu werden bzw. sollen an ihren Rechten teilhaben und diese einfordern (vgl. UNICEF-Österreich b, UNICEF-Österreich 1999, S.4).
Um die KRK wirkungsvoll umzusetzen orientiert sich die Arbeit der UNICEF (United Nations Children´s Fund), dem Kinderhilfswerk der UNO, an diesem Übereinkommen.
Die KRK ist derart formuliert, dass die Regierungen aller teilhabenden Länder, die unterschiedlichen Kulturen und wirtschaftlichen Gegebenheiten unterliegen, die Möglichkeit erhalten, Gesetze zum Wohle des Kindes einzuführen. Zudem müssen alle Staaten, die eine Ratifikation durchgeführt haben, alle fünf Jahre einen Bericht an die UNO verfassen. Neben der Regierung haben NGO´s die Möglichkeit entweder an der Beschreibung der Situation im Heimatland mitzuarbeiten oder ein eigenes Schreiben zu erstellen. Inwiefern das Abkommen umgesetzt wurde, wird von einem gewählten Komitee beurteilt (vgl. UNICEF 1999, S.5ff, 13, Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, S.10).
Im folgenden Kapitel werden jene Artikel dargestellt, die für die Thematik „Kinderarbeit“ relevant sind.
[...]
[1] Um die Lesbarkeit dieser Arbeit zu vereinfachen wird in der Mehrzahl nur die männliche Form verwendet.
Es werden bei der Nennung der männlichen Form immer beide Geschlechter angesprochen.
[2] Um die Anonymität der Produzenten der Plakate zu wahren, wurden die Namen beim Fotografieren verdeckt.
- Quote paper
- M.Ed. Michael Kopetzky-Tutschek (Author), 2007, Kinderarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89922
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