Aufgrund global wachsender Konkurrenz und den immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen in sämtlichen Branchen muss die Förderung von Innovationen und die damit einhergehende gesteigerte Wertschöpfung in Unternehmen einen hohen Stellenwert einnehmen. Produkte und Dienstleistungen sind heute innerhalb kürzester Zeit nicht mehr einzelnen Herstellern oder Marken zuzuordnen, da sie durch die Konkurrenz adaptiert werden. Eine Ursache dafür, dass der zeitliche Wettbewerbsvorsprung durch Innovation auf ein Minimum reduziert wird, ist die hohe Geschwindigkeit moderner Kommunikationsmittel, die weltweit nahezu jedermann zugänglich sind. Dies verändert die Wettbewerbssituation nachhaltig, so dass es anderer Alleinstellungsmerkmale bedarf, um sich zu behaupten. Innovation selbst muss im Unternehmen verankert sein und ein kontinuierlicher Prozess sein.
Die Seminararbeit mit dem Titel „Ansätze zur Gestaltung einer Innovationskultur im Unternehmen“ gibt zunächst einen Überblick über die grundlegenden Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Innovation und Kultur in Unternehmen. Es wird das Instrument Innovationskultur in das Gesamtgebilde Unternehmen eingeordnet. Danach werden, ausgehend von der Unternehmenskultur als theoretischem Gebilde bis zum Innovationsmanagement als formaler Rahmen für die Organisationseinheiten, Ansatzpunkte zur Förderung von Innovation auf den unterschiedlichen Unternehmensebenen in Bezug auf interne und externe Faktoren dargestellt und erörtert. Während der Begriff Invention die Erfindung im Allgemeinen bezeichnet, versteht man unter Innovation die zielgerichtete Ausnutzung neuer Ideen zur Fortführung des technischen, wirtschaftlichen oder sozialen Fortschritts. Der Bereich der Invention findet sich daher vornehmlich in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, während Innovation in sämtlichen Bereichen einer Unternehmung stattfinden muss. Eine weitere Unterscheidung findet sich in den Begriffen evolutionäre und revolutionäre Innovation. Bei ersterer steht die Weiterentwicklung oder die Kombination bekannter Lösungen im Mittelpunkt, demgegenüber liegt der Fokus bei der revolutionären Innovation auf der Erfindung neuer Produkte und Dienstleistungen. Der Begriff der Unternehmenskultur wurde bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion eingeführt.
Inhalt
1 Einleitung
2 Begriffsklärung
2.1 Innovation vs. Invention
2.2 Unternehmenskultur
2.3 Innovationskultur
2.4 Innovationsmanagement
2.5 Innovationsmethoden
2.6 Einordnung
3 Die Grundsatzentscheidung
3.1 Allgemein
4 Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen
4.1 Vision
4.2 Organisation
4.3 Wissen
4.4 Bildung
4.5 Kreativität
4.6 Freiraum
4.7 Vertrauensbildung
4.8 Anreizsysteme
5 Schlussbemerkung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Innovationskultur als Querschnittsfunktion
Abbildung 2: Strategieformulierung im Gegenstromprinzip
Abbildung 3: Leistungskurve Morgen-/Abendmensch
1 Einleitung
Aufgrund global wachsender Konkurrenz und den immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen in sämtlichen Branchen muss die Förderung von Innovationen und die damit einhergehende gesteigerte Wertschöpfung in Unternehmen einen hohen Stellenwert einnehmen.[1] Produkte und Dienstleistungen sind heute innerhalb kürzester Zeit nicht mehr einzelnen Herstellern oder Marken zuzuordnen, da sie durch die Konkurrenz adaptiert werden.[2] Eine Ursache dafür, dass der zeitliche Wettbewerbsvorsprung durch Innovation auf ein Minimum reduziert wird, ist die hohe Geschwindigkeit moderner Kommunikationsmittel, die weltweit nahezu jedermann zugänglich sind.[3],[4] Dies verändert die Wettbewerbssituation nachhaltig, so dass es anderer Alleinstellungsmerkmale bedarf, um sich zu behaupten. Innovation selbst muss im Unternehmen verankert sein und ein kontinuierlicher Prozess sein.[5]
Die Seminararbeit mit dem Titel „Ansätze zur Gestaltung einer Innovationskultur im Unternehmen“ gibt zunächst einen Überblick über die grundlegenden Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Innovation und Kultur in Unternehmen. Es wird das Instrument Innovationskultur in das Gesamtgebilde Unternehmen eingeordnet. Danach werden, ausgehend von der Unternehmenskultur als theoretischem Gebilde bis zum Innovationsmanagement als formaler Rahmen für die Organisationseinheiten, Ansatzpunkte zur Förderung von Innovation auf den unterschiedlichen Unternehmensebenen in Bezug auf interne und externe Faktoren dargestellt und erörtert.
2 Begriffsklärung
2.1 Innovation vs. Invention
Während der Begriff Invention die Erfindung im Allgemeinen bezeichnet, versteht man unter Innovation die zielgerichtete Ausnutzung neuer Ideen zur Fortführung des technischen, wirtschaftlichen oder sozialen Fortschritts. Der Bereich der Invention findet sich daher vornehmlich in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, während Innovation in sämtlichen Bereichen einer Unternehmung stattfinden muss.[6] Eine weitere Unterscheidung findet sich in den Begriffen evolutionäre und revolutionäre Innovation. Bei ersterer steht die Weiterentwicklung oder die Kombination bekannter Lösungen im Mittelpunkt, demgegenüber liegt der Fokus bei der revolutionären Innovation auf der Erfindung neuer Produkte und Dienstleistungen.[7]
2.2 Unternehmenskultur
Der Begriff der Unternehmenskultur wurde bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion eingeführt. Deutlich geprägt wurde der Begriff 1951 durch den Wissenschaftler Jaques in der Veröffentlichung „The Changing Culture of a Factory“. Er verstand unter dem Begriff Unternehmenskultur die gewohnte Handlungsweise und das systematische Denken in Unternehmen, wie sie mehrheitlich von den Mitgliedern der Organisation angewandt wird. Heute umfasst der Begriff der Unternehmenskultur im Allgemeinen die Gesamtheit der Verhaltensnormen, der Wertvorstellungen und Einstellungen innerhalb einer Organisation.[8] Die Erhaltung und Weiterentwicklung der Kultur in einem Unternehmen ist eine Managementaufgabe. Sie dient dazu, einen Kodex herauszuarbeiten, der den Mitarbeitern aller Ebenen im Unternehmen als Richtschnur für ihr Verhalten und zur Orientierung dient.[9]
Die Unternehmenskultur ist nicht statisch. Sie unterliegt dem ständigen Wandel durch interne und externe Einflüsse in gleichem Maße wie sie auch nach innen und außen wirkt. Nach innen gerichtet gestaltet sie maßgeblich das Denken, das Handeln und das Interagieren aller Organisationseinheiten. Nach außen bestimmt sie erheblich die Interaktion des Unternehmens mit der Umwelt und prägt wesentlich den Wert des Unternehmens in der öffentlichen Wahrnehmung.[10]
2.3 Innovationskultur
Die Innovationskultur ist ein Bestandteil der Unternehmenskultur. Die Unternehmenskultur bildet somit den übergeordneten Rahmen in dem das Innovationspotential durch Steuerung der Innovationsfähigkeit und Innovationsbereitschaft beeinflusst wird.[11] Die Innovationskultur beschreibt die Gesamtheit der Normen, Wertvorstellungen und Einstellungen gegenüber Neuerungs- und Veränderungsprozessen. Sie prägt demnach maßgeblich die Fähigkeiten der Organisation, sowie die Möglichkeiten der einzelnen Organisationsmitglieder, innovativ zu sein.[12]
2.4 Innovationsmanagement
Das Innovationsmanagement steuert den Innovationsprozess durch Vorgabe von formalen Strukturen und durch Schaffung einer innovationsbegünstigenden Infrastruktur. Erreicht wird diese Aufgabe durch Implementierung geeigneter Innovationsmethoden, welche einerseits die im Unternehmen vorherrschende Innovationskultur abbilden und andererseits in Bezug auf Unternehmensgröße, Branche und Unternehmensstrategie, den am Innovationsprozess Beteiligten den geeigneten Rahmen zur Erreichung der durch die Innovationskultur vorgegebenen Ziele bietet.[13]
2.5 Innovationsmethoden
In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Methoden entwickelt, die teilweise auf viele Managementaufgaben anwendbar sind und sich somit in vielen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette finden, wie z.B. TQM, QFD oder FMEA.[14] Diese Methoden werden vornehmlich in den Bereichen Forschung, Projektmanagement, Qualitätssicherung und Umweltschutz angewandt. Andererseits gibt es Methoden, die ausnahmslos in den Bereichen genutzt werden können, deren Zielsetzung gerade die Innovation ist wie z.B. die morphologische Analyse, lateral Thinking, Reinventing oder TRIZ.[15]
2.6 Einordnung
Bevor die Ansätze zur Schaffung einer Innovationskultur in Unternehmen erarbeitet werden können, muss zunächst eine Einordnung in den unternehmerischen Kontext vorgenommen werden.
Die Innovationskultur ist trotz einiger Überschneidungen deutlich nach oben von der Unternehmenskultur und nach unten von der Managementebene abzugrenzen. Die Innovationskultur ist integraler Bestandteil einer Unternehmenskultur. Gleiches gilt gegenüber der unterhalb anzusiedelnden Managementebene, hier dem Innovationsmanagement und den gewählten Innovationsmethoden.[16] Der eigentliche Innovationsprozess findet in allen Abteilungen der beteiligten Bereiche statt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Entnommen aus: Vahs, D., Trautwein, H. 2000, S. 21
Abbildung 1: Innovationskultur als Querschnittsfunktion
3 Die Grundsatzentscheidung
3.1 Allgemein
Bevor die Auswahl geeigneter Instrumente zur Schaffung einer Innovationskultur getroffen werden kann, muss die strategische Ausrichtung des Unternehmens feststehen. Die Unternehmensleitung muss sich vor Implementierung eines Innovationsmanagementsystems und der daraus entstehenden Innovationskultur im Klaren sein, welche Rolle das Unternehmen zukünftig im Bereich der Innovationen spielen will und welche Schwerpunktabteilungen zu gründen bzw. auszubauen sind. Die erste Frage, die sich stellt ist, ob eigene Inventionen zu Innovationen zwecks Vermarktung auszubauen, die Invention als Lizenzgeber zu verkaufen oder aber Inventionen vom Markt zu kaufen sind. In der Literatur werden diese Entscheidungen mit den Schlagworten „Make-or-Buy“ und „Keep-or-Sell“ umschrieben.[17] Weiterhin muss feststehen, ob man die Technologieführerschaft übernehmen möchte oder ob das Unternehmen dahingehend ausgerichtet werden soll, innerhalb kürzester Zeit vom Verfolger zum Überholer zu werden. In der Literatur findet sich diese Strategieentscheidung als „Leader-or-Follower-Strategie“.[18]
[...]
[1] Vgl. Jarowski, J., Zurlino, F. (2007) S. 12.
[2] Vgl. Beyer, G., Seidel, G. (2006) S. 29.
[3] Vgl. Simon, H. (2004) S. 18.
[4] Vgl. Ridderstrale, J., Nordström, K.A. (2000) S. 22.
[5] Vgl. Gleich, R., Handermann, U., Shaffu, M (2006) S. 71.
[6] Vgl. Hauschildt, J. (2004) S. 25.
[7] Vgl. Orloff, M.A., (2002) S. 5.
[8] Vgl. Jarowski, J., Zurlino, F. (2007) S. 25.
[9] Vgl. Scholz, C. (2000) S. 790.
[10] Vgl. Jarowski, J., Zurlino, F. (2007) S. 25.
[11] Vgl. Gleich, R., Handermann, U., Shaffu, M (2006) S. 73.
[12] Vgl. Beyer, G., Seidel, G. (2006) S. 41.
[13] Vgl. Gleich, R., Handermann, U., Shaffu, M (2006) S. 70.
[14] Vgl. Simon, H. (2004) S. 13.
[15] Vgl. Orloff, M.A. (2002) S. 27.
[16] Vgl. Hauschildt, J. (2004) S. 30.
[17] Vgl. Bullinger, H.-J., Renz, K.-C., (2005) S. 89.
[18] Vgl. Bullinger, H.-J., Renz, K.-C., (2005) S. 95.
- Citation du texte
- Diplom Wirtschaftsjurist (FH) Diplom Ingenieur (BA) B.Sc. (Hons) Sönke Lesser (Auteur), 2007, Ansätze zur Gestaltung einer Innovationskultur im Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89825
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