Mit dem Fortschreiten der Globalisierung und der Integration des europäischen Binnenmarktes steigt auch die Zahl der grenzüberschreitenden Unternehmenskäufe. Im Jahr 2007 summierte sich das M&A-Volumen weltweit auf den Rekordwert von 4.340 Mrd. $. Neben betriebswirtschaftlichen Überlegungen, wie der Erschließung neuer Märkte oder geringere Produktionskosten, spielen steuerliche Überlegungen bei der Planung und Strukturierung grenzüberschreitender Unternehmenskäufe eine wichtige Rolle. Da Unternehmenskäufe nur in den seltensten Fällen vollkommen durch Eigenkapital finanziert werden können, kommt der steuerlichen Behandlung von Fremdfinanzierungskosten bei grenzüberschreitenden Unternehmenskäufen eine besondere Bedeutung zu. Eine Fremdfinanzierung des Unternehmenskaufs ist vor allem dann interessant, wenn ein Steuersatzgefälle zwischen dem Inland und der im Ausland belegenen Zielgesellschaft besteht. Gelingt es die Finanzierungskosten mit den Erträgen der im Hochsteuerland belegenen Zielgesellschaft zu verrechen, wird dort das steuerbare Einkommen gemindert, während bei der Erwerbergesellschaft höhere Gewinne anfallen, die einer geringeren Besteuerung unterliegen. In diesem Zusammenhang spricht man von einem debt-push-down. Ein weiterer Vorteil der Fremdfinanzierung besteht in der Hebelwirkung des Fremdkapitals für die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals. Die Eigenkapitalrendite nimmt mit steigender Verschuldung zu, so lange die Gesamtkapitalrendite größer ist als der Fremdkapitalzins. Aufgrund der Hebelwirkung des Fremdkapitals werden hochgradig fremd-finanzierte Unternehmenskäufe auch als „Leveraged Buy Out“ (LBO) bezeichnet. Die Fremdfinanzierung des Unternehmenskaufs ist also sowohl steuerlich als auch betriebswirtschaftlich von besonderem Interesse.
Im Rahmen dieser Untersuchung soll die Allokation der Fremdfinanzierungskosten grenzüberschreitender Unternehmenskäufe auf Erwerber- und Zielgesellschaft anhand unterschiedlicher Strukturierungsalternativen dargestellt werden. Ziel dabei ist es die steuerliche Bedeutung der Zurechnung von Fremdfinanzierungskosten darzustellen und auf eventuelle Schwierigkeiten aufmerksam zu machen. In einem zweiten Schritt sollen die Auswirkungen der neuen Zinsschrankenregelung auf fremdfinanzierte Unternehmenskäufe in Deutschland dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Fremdfinanzierte grenzüberschreitende Unternehmenskäufe
1.2 Gang der Untersuchung
1.3 Annahmen Beispielfälle
2. Inbound Unternehmensakquisitionen
2.1 Erwerb einer Personengesellschaft
2.2 Erwerb einer Kapitalgesellschaft
3. Outbound Unternehmensakquisition
3.1 Erwerb einer Personengesellschaft
3.2 Erwerb einer Kapitalgesellschaft
4. Implikationen der Zinsschranke für LBO-Transaktionen
5. Fazit
Anhang I: Berechnungen zu den Beispielfällen
Anhang II: Berechnung des steuerlichen EBITDA
Anhang III: Übersicht zur allgemeinen Funktionsweise der Zinsschranke
Anhang IV: Zusammenfassung der Ergebnisse des Beispielfalls
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Rechtsquellen und sonstiger Quellen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Kauf Personengesellschaft
Abbildung 2: Direkter Asset Deal
Abbildung 3: Indirekter Asset Deal
Abbildung 4: Direkter Share Deal
Abbildung 5: Indirekter Share Deal
Abbildung 6: Kauf Personengesellschaft
Abbildung 7: Direkter Asset Deal
Abbildung 8: Indirekter Asset Deal
Abbildung 9: Direkter Share Deal
Abbildung 10: Indirekter Share Deal
Abbildung 11: Beispielfall Zinsschranke
Abbildung 12: Berechnungen Inbound-Fall
Abbildung 13: Berechnungen Outbound-Fall
Abbildung 14: Funktionsweise der Zinsschranke
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Annahmen Beispielfälle
Tabelle 2: Ergebnisse des Beispielfalls
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1 Fremdfinanzierte grenzüberschreitende Unternehmenskäufe
Mit dem Fortschreiten der Globalisierung und der Integration des europäischen Binnenmarktes steigt auch die Zahl der grenzüberschreitenden Unternehmenskäufe. Im Jahr 2007 summierte sich das M&A-Volumen weltweit auf den Rekordwert von 4.340 Mrd. $.[1] Neben betriebswirtschaftlichen Überlegungen, wie der Erschließung neuer Märkte oder geringere Produktionskosten, spielen steuerliche Überlegungen bei der Planung und Strukturierung grenzüberschreitender Unternehmenskäufe eine wichtige Rolle. Da Unternehmenskäufe nur in den seltensten Fällen vollkommen durch Eigenkapital finanziert werden können, kommt der steuerlichen Behandlung von Fremdfinanzierungskosten bei grenzüberschreitenden Unternehmenskäufen eine besondere Bedeutung zu. Eine Fremdfinanzierung des Unternehmenskaufs ist vor allem dann interessant, wenn ein Steuersatzgefälle zwischen dem Inland und der im Ausland belegenen Zielgesellschaft besteht. Gelingt es die Finanzierungskosten mit den Erträgen der im Hochsteuerland belegenen Zielgesellschaft zu verrechen, wird dort das steuerbare Einkommen gemindert, während bei der Erwerbergesellschaft höhere Gewinne anfallen, die einer geringeren Besteuerung unterliegen. In diesem Zusammenhang spricht man von einem debt-push-down. Ein weiterer Vorteil der Fremdfinanzierung besteht in der Hebelwirkung des Fremdkapitals für die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals. Die Eigenkapitalrendite nimmt mit steigender Verschuldung zu, so lange die Gesamtkapitalrendite größer ist als der Fremdkapitalzins.[2] Aufgrund der Hebelwirkung des Fremdkapitals werden hochgradig fremd-finanzierte Unternehmenskäufe auch als „Leveraged Buy Out“ (LBO) bezeichnet. Die Fremdfinanzierung des Unternehmenskaufs ist also sowohl steuerlich als auch betriebswirtschaftlich von besonderem Interesse.
Im Rahmen dieser Untersuchung soll die Allokation der Fremdfinanzierungskosten grenzüberschreitender Unternehmenskäufe auf Erwerber- und Zielgesellschaft anhand unterschiedlicher Strukturierungsalternativen dargestellt werden. Ziel dabei ist es die steuerliche Bedeutung der Zurechnung von Fremdfinanzierungskosten darzustellen und auf eventuelle Schwierigkeiten aufmerksam zu machen. In einem zweiten Schritt sollen die Auswirkungen der neuen Zinsschrankenregelung auf fremdfinanzierte Unternehmenskäufe in Deutschland dargestellt werden. Andere steuerplanerische Aspekte des Unternehmenskaufs sowie strategische und rechtliche Einflüsse auf grenzüberschreitende Unternehmenskäufe werden im Rahmen dieser Untersuchung vernachlässigt.
1.2 Gang der Untersuchung
Der erste Teil dieser Untersuchung wird die steuerlichen Konsequenzen für die Verrechnung der Fremdkapitalkosten unterschiedlicher Strukturierungsalternativen des Inbound und Outbound-Falls darstellen. Dabei wird im Rahmen dieser Untersuchung davon ausgegangen, dass es sich auf Seiten der Erwerbergesellschaft immer um eine Kapitalgesellschaft handelt. Anhand eines Zahlenbeispiels erfolgt für jede der dargestellten Strukturierungsalternativen eine Konkretisierung der gewonnen Erkenntnisse. Im Anschluss daran werden die steuerlichen Implikationen der Zinsschrankenregelung für fremdfinanzierte Unternehmenskäufe anhand eines Beispielfalls exemplarisch dargestellt. Zum Schluss folgt eine kritische Würdigung der im Rahmen dieser Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse.
1.3 Annahmen Beispielfälle
Für die im Hauptteil dargestellten Beispielfälle (Grafiken) werden folgende Annahmen zu Grunde gelegt:[3]
Tabelle 1: Annahmen Beispielfälle
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung
[...]
[1] (Vgl.) Smolka, K.M., M&A-Markt (19.01.2008).
[2] (Vgl.) Schäffler, F., BB 2006, S. 1.
[3] (Vgl.) Anhang I: Berechnungen zu den Beispielfällen.
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.