Angsterkrankungen sind in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahren so sprunghaft angestiegen, dass Wissenschaftler bereits von einem „Jahrzehnt der Angst“ (1) sprechen. So stellen sie inzwischen bei Frauen die häufigste, bei Männern nach Alkoholproblemen die zweithäufigste psychische Störung dar (2).
Angst ist einerseits ein hilfreiches, ja lebenswichtiges Gefühl, das uns auf drohende Gefahren aufmerksam macht und uns zu Höchstleistungen anspornen kann. Angst kann andererseits jedoch ihre Schutzfunktion verlieren und sich in eine quälende, den Menschen völlig beherrschende, unbezwingbare Panik verwandeln, die das Leben der
Betroffenen zur Hölle werden lässt.
Wenngleich das Krankheitsbild der Panikstörung heutzutage einer breiteren Öffentlichkeit besser bekannt sein dürfte, so wissen trotzdem immer noch zahllose Menschen, die unter Ängsten leiden, nicht, dass es überhaupt Hilfe für ihr Problem gibt. Das ist besonders tragisch, wenn man bedenkt, dass sich Angststörungen im Gegensatz zu vielen anderen psychischen Leiden mittlerweile sehr erfolgreich behandeln lassen, sofern sie frühzeitig erkannt und mit den richtigen Methoden therapiert werden.
Da ich vor 20 Jahren selbst an Panikattacken erkrankte und einen von viel Verzweiflung und vielen Irrwegen begleiteten Leidensweg durchlaufen musste, war es mir ein persönliches Anliegen, mich intensiv mit dem Krankheitsbild der Panikstörung mit Agoraphobie auseinander zu setzen und dabei auch immer wieder eigene Erfahrungen und eigenes Erleben mit einfließen zu lassen. Ich hatte damals in den 80-er Jahren bedauerlicherweise noch nie etwas von dieser Erkrankung gehört. Auch die von mir zahlreich konsultierten Ärzte scheinen sie nicht gekannt zu haben, denn sie stellten allenfalls Verlegenheitsdiagnosen, so dass ich den quälenden Symptomen jahrelang hilflos ausgeliefert war. Deswegen ist es mir wichtig, die Panikstörung umfassend zu untersuchen und die gewonnenen Erkenntnisse weiter zu geben, denn vor allem das Wissen nimmt der Erkrankung ihre Macht und kann einen möglichen „Sturz aus dem Leben“ verhindern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Das Wesen der Angst
- Was ist Angst und worin besteht ihr Sinn?
- Körperliche Veränderungen während der Angstreaktion
- Die drei Ebenen des Angsterlebens
- II. Wenn Angst zur Krankheit wird
- Gesunde Angst kann sich in krankhafte verwandeln
- Beschreibung der wichtigsten Angststörungen
- Die Agoraphobie ohne Panikstörung
- Die soziale Phobie
- Die spezifische Phobie
- Die generalisierte Angststörung
- Die posttraumatische Belastungsstörung
- Die Zwangsstörung
- III. Panikstörung und Agoraphobie
- Ein Krankheitsbild erhält erst spät einen Namen
- Diagnostische Kriterien der Panikstörung
- Panikattacken - Die Angst ohne erkennbaren Grund
- Einige Krankheiten ähneln der Panikstörung
- Was passiert im Körper während einer Panikattacke?
- Der Teufelskreis der Angst
- Panik verändert das Leben radikal
- Beschreibung und Entstehung der Agoraphobie
- Die Folgen unbehandelter Angst
- Die Auslöser von Panikattacken
- Die Ursachen von Panikattacken
- Genetische Prädisposition
- Psychologische Erklärungen
- Lerntheoretische Erklärungen
- Biologische Erklärungen
- Psychobiologische Erklärungen
- Krankhafte Angst ist auch ein gesellschaftliches Phänomen
- IV. Behandlungsmöglichkeiten
- Wichtig ist die richtige Diagnose
- Behandlung mit Medikamenten
- Psychotherapie
- Verhaltenstherapie
- Psychoanalytische bzw. tiefenpsychologisch orientierte Therapie
- Resümierende Stellungnahme
- Die Bedeutung des Therapeuten
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die umfassende Darstellung der Panikstörung mit Agoraphobie, einschließlich ihrer Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der Aufklärung über die Erkrankung und der Entstigmatisierung, da viele Betroffene lange Zeit ohne Hilfe leben.
- Das Wesen der Angst und ihre verschiedenen Ebenen
- Die Unterscheidung zwischen gesunder und krankhafter Angst
- Die Charakteristika der Panikstörung und Agoraphobie
- Auslöser und Ursachen von Panikattacken
- Möglichkeiten der Behandlung und Therapie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den starken Anstieg von Angsterkrankungen in den letzten Jahren und betont die Bedeutung frühzeitiger Diagnose und Therapie. Die persönliche Erfahrung der Autorin mit Panikattacken motiviert ihre umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema und unterstreicht den dringenden Bedarf an Aufklärung und Hilfe für Betroffene. Der Fokus der Arbeit wird auf die eingehende Beschreibung der Panikstörung mit Agoraphobie und deren Behandlungsmöglichkeiten gelegt.
I. Das Wesen der Angst: Dieses Kapitel definiert Angst als ein normales menschliches Gefühl, welches jedoch im Übermaß krankhaft werden kann. Es beleuchtet die biologische Funktion von Angst als Überlebensmechanismus („Kampf-Flucht-Reaktion“) und beschreibt die körperlichen und seelischen Reaktionen auf Angst. Der Abschnitt betont, dass Angstfreiheit nicht erstrebenswert ist, sondern ein gesundes Maß an Angst wichtig für das Überleben ist.
II. Wenn Angst zur Krankheit wird: Hier wird der Übergang von gesunder zu krankhafter Angst erläutert. Verschiedene Angststörungen, wie soziale Phobie, spezifische Phobien und generalisierte Angststörung werden kurz vorgestellt, um die Panikstörung besser abgrenzen zu können. Das Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis der Pathologie der Angst und ihrer verschiedenen Manifestationen.
III. Panikstörung und Agoraphobie: Dieses Kapitel bildet den Schwerpunkt der Arbeit. Es beschreibt detailliert die Panikstörung und Agoraphobie, einschließlich der diagnostischen Kriterien, der typischen Symptome wie Panikattacken, der körperlichen Reaktionen während solcher Attacken und des Teufelskreis der Angst. Es werden die möglichen Auslöser und Ursachen, sowohl genetische als auch psychologische und biologische Faktoren, umfassend diskutiert. Die langfristigen Folgen unbehandelter Angst werden ebenfalls beleuchtet.
IV. Behandlungsmöglichkeiten: Das Kapitel behandelt verschiedene Behandlungsansätze für Panikstörung und Agoraphobie. Es wird die Bedeutung einer korrekten Diagnose hervorgehoben, gefolgt von einer Erörterung der medikamentösen Therapie und verschiedener psychotherapeutischer Ansätze, einschließlich Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch orientierter Therapie. Die Bedeutung der therapeutischen Beziehung und die Rolle des Therapeuten werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Panikstörung, Agoraphobie, Angst, Angsterkrankungen, Panikattacken, Behandlung, Therapie, Verhaltenstherapie, Psychotherapie, Ursachen, Auslöser, diagnostische Kriterien, gesunde Angst, krankhafte Angst, psychische Störungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Panikstörung und Agoraphobie"
Was ist der Inhalt des Dokuments?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Panikstörungen und Agoraphobie. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Die einzelnen Kapitel befassen sich mit dem Wesen der Angst, dem Übergang von gesunder zu krankhafter Angst, der detaillierten Beschreibung von Panikstörung und Agoraphobie (einschließlich Ursachen, Symptome und Folgen) und schließlich den Behandlungsmöglichkeiten (medikamentös und psychotherapeutisch).
Was sind die Hauptthemen des Dokuments?
Die Hauptthemen sind das Wesen der Angst, die Unterscheidung zwischen gesunder und krankhafter Angst, die Charakteristika von Panikstörung und Agoraphobie, die Auslöser und Ursachen von Panikattacken sowie die Möglichkeiten der Behandlung und Therapie. Das Dokument legt besonderen Wert auf die Aufklärung über die Erkrankung und die Entstigmatisierung.
Welche Angststörungen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument konzentriert sich hauptsächlich auf die Panikstörung und die Agoraphobie. Zusätzlich werden jedoch auch andere Angststörungen wie soziale Phobie, spezifische Phobien und die generalisierte Angststörung kurz erwähnt, um die Panikstörung besser einordnen zu können.
Welche Ursachen für Panikattacken werden diskutiert?
Das Dokument untersucht verschiedene Ursachen für Panikattacken, darunter genetische Prädispositionen, psychologische Erklärungen (z.B. Lerntheorien), biologische Erklärungen und psychobiologische Faktoren. Es wird auch der gesellschaftliche Aspekt krankhafter Angst angesprochen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten werden vorgestellt?
Das Dokument beschreibt sowohl medikamentöse Behandlungsansätze als auch verschiedene psychotherapeutische Ansätze, darunter die Verhaltenstherapie und die psychoanalytisch bzw. tiefenpsychologisch orientierte Therapie. Die Bedeutung einer korrekten Diagnose und die Rolle des Therapeuten werden ebenfalls hervorgehoben.
Wer ist die Zielgruppe des Dokuments?
Die Zielgruppe umfasst Personen, die an Panikstörungen oder Agoraphobie leiden, sowie Angehörige, Freunde und Interessierte. Das Dokument zielt darauf ab, Betroffenen und deren Umfeld ein besseres Verständnis der Erkrankung zu vermitteln und sie über Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Panikstörung, Agoraphobie, Angst, Angsterkrankungen, Panikattacken, Behandlung, Therapie, Verhaltenstherapie, Psychotherapie, Ursachen, Auslöser, diagnostische Kriterien, gesunde Angst, krankhafte Angst, psychische Störungen.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist strukturiert in Einleitung, vier Hauptkapitel (Das Wesen der Angst, Wenn Angst zur Krankheit wird, Panikstörung und Agoraphobie, Behandlungsmöglichkeiten) und Schlussbemerkungen. Jedes Kapitel wird zusammengefasst und die gesamte Struktur wird durch ein detailliertes Inhaltsverzeichnis verdeutlicht. Zielsetzung, Themenschwerpunkte und Schlüsselwörter werden separat aufgeführt.
- Quote paper
- Hiltrud Wieland (Author), 2006, Panikstörung und Agoraphobie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89460