Zunächst werden die bei allgemeinen Börsengängen in der Praxis zu beobachtenden Auffälligkeiten beschrieben. Danach werden die in der IPO- Literatur gängigen Theorien vorgestellt, die versuchen diese Auffälligkeiten zu erklären. Anschließend werden die Besonderheiten von REITs dargestellt, die sie von anderen Unternehmen unterscheiden. An Hand der darauf folgenden empirischen Untersuchungsergebnisse werden dann die allgemeinen IPO- Theorien auf ihre Übertragbarkeit auf REITs überprüft. Ziel ist es, das REIT- typische IPO Verhalten herauszuarbeiten und eine allgemeingültige Theorie zu finden, die dieses plausibel erklären kann.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 IPO- Verhalten von Nicht- REITs
3 Allgemeine IPO- Theorien
3.1 Investor Sentiment Hypothese
3.2 Information Asymmetry Hypothese
3.3 Theorie heterogener Erwartungen
3.4 Capital Demand Hypothese
4 REITs
4.1 Begriffserklärung
4.2 Abgrenzung
5 REIT- IPO Verhalten
5.1.1 Vorgehensweise
5.2 REIT- IPO Wellen
5.2.1 Methode
5.2.2 Ergebnisse
5.3 Ersttagsrenditen
5.3.1 Methode
5.3.2 Ergebnisse
5.4 Langfristige Performance
5.4.1 Methode.
5.4.2 Ergebnisse
5.5 Übertragbarkeit der allgemeinen IPO- Theorien auf REIT- IPOs
6 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: REIT- IPO Wellen und Gesetzesänderungen
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:REIT- Modelle im Vergleich
Tabelle 2: Durchschnittliche Ersttagsrenditen bei REITs in der USA
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
“Half of the world’s wealth is in Real Estate”
Warren Buffet
1 Einleitung
Die Investition in den Immobiliensektor über Real Estate Investment Trusts (REITs) ist eine attraktive Anlageform. Die vorliegende Arbeit untersucht die Fragestellung, ob sich das Kapitalmarktverhalten von REIT- IPOs grundlegend von dem anderer IPOs unterscheidet.[1] Diese Fragestellung ist aus verschiedenen Gründen interessant. Zum einen sind Erkenntnisse über Unterschiede hilfreich für eine erfolgreiche Anlagestrategie. Zum anderen aus aktuellem Anlass - der Einführung von REITs zum 01.01.2007 in Deutschland. Während man in den USA bereits seit 1961 Erfahrungen mit dieser Anlageklasse gesammelt hat, wurde in Deutschland der erste REIT am 07.11.2007 am Kapitalmarkt positioniert.[2]
Die meisten Untersuchungen von REIT- IPOs konzentrieren sich somit auf den US amerikanischen Markt und kommen zu folgenden Ergebnissen:
Die ausschließliche Investition in Immobilien, verbunden mit den strengen gesetzlichen Regularien, machen REITs transparenter als andere Unternehmen. Deshalb unterscheiden sich REITs in ihrem IPO- Verhalten grundlegend von dem anderer Börsengänge. Im Gegensatz zu anderen IPOs sind bei REIT- IPOs keine signifikanten Ersttagsrenditen feststellbar. Auch ließ sich in den der IPO folgenden Monaten keine gravierende Underperformance finden. Sowohl die Capital Demand Hypothese, wie auch die Theorie heterogener Erwartungen können diese Ergebnisse erklären.
Die Arbeit ist folgendermaßen aufgebaut: Zunächst werden die bei allgemeinen Börsengängen in der Praxis zu beobachtenden Auffälligkeiten beschrieben. Danach werden die in der IPO- Literatur gängigen Theorien vorgestellt, die versuchen diese Auffälligkeiten zu erklären. Anschließend werden die Besonderheiten von REITs dargestellt, die sie von anderen Unternehmen unterscheiden. An Hand der darauf folgenden empirischen Untersuchungsergebnisse werden dann die allgemeinen IPO- Theorien auf ihre Übertragbarkeit auf REITs überprüft. Ziel ist es, das REIT- typische IPO Verhalten herauszuarbeiten und eine allgemeingültige Theorie zu finden, die dieses plausibel erklären kann.
2 IPO- Verhalten von Nicht- REITs
Das IPO- Verhalten von Unternehmen ist bereits Ziel zahlreicher Untersuchungen gewesen. Übereinstimmend stellten diese Untersuchungen drei Auffälligkeiten fest:
- Der IPO- Markt ist geprägt von Emissionswellen.
- Der Kurs des ersten Handelstags liegt systematisch über dem Emissionspreis.
- In den Monaten nach der IPO, bleiben die Renditen der Börsenneulinge hinter dem Markt zurück.
Börsengänge sind nicht gleichmäßig über die Zeit verteilt, sondern neigen dazu gehäuft aufzutreten. Starken Kursanstiegen an den Märkten folgen stets große Emissionswellen. In Jahren mit fallenden Märkten sind umgekehrt weniger IPOs festzustellen. Diese periodischen Schwankungen im Laufe der Zeit lassen sich somit in Verbindung mit sog. „heißen“ und „kalten Märkten“ bringen. So ist die Phase des Internetbooms 1996- 2000, mit vielen IPOs, ein Beispiel für „heiße Märkte“ und die darauffolgende Rezessionsphase 2001- 2002, mit wenigen IPOs, ein Beispiel für „kalte Märkte“.[3]
Noch deutlicher wird die Existenz dieser Emissionswellen, wenn man einzelne Industrien getrennt von einander betrachtet und nicht den Markt als Ganzes. Während einzelner Boom- Phasen einer Industrie gehen Kapitalerhöhungen (SEOs), bereits am Markt bestehender Unternehmen, mit einer auffälligen Häufung von IPOs einher.[4]
Die am Tag des Erstlistings bestehende Differenz zwischen Erstnotierung und Emissionspreis ist im Durchschnitt über die Jahre 1980- 2001 durchweg positiv. So ergab sich in diesem Betrachtungszeitraum eine durchschnittliche Ersttagsrendite bzw. ein Underpricing von 18,8%. Dieses Underpricing war in den Jahren, in denen es eine IPO- Welle gab, deutlich höher als in Jahren, in denen nur eine geringe Anzahl von Unternehmen an die Börse ging. In der Spitze ergab sich für das „Internet- Boom Jahr“ 1999 ein durchschnittliches Underpricing von 71.7%.[5]
Vergleicht man die Wertentwicklung einer Aktie in den Monaten nach ihrer IPO mit einem geeigneten Vergleichsindex, so stellt man fest, dass der Aktienkurs sich schlechter entwickelt als der Markt. Strittig ist in der IPO- Literatur über welche Zeitperiode diese Vergleichsuntersuchungen angestrebt werden sollten. Die Spanne der Untersuchungsperioden liegt in der Praxis zwischen 12 und 60 Monaten. Auffällig ist, dass bei Börsenneulingen in einem schwierigen Marktumfeld deutlich höhere Kursabschläge festzustellen sind, als bei bereits am Markt etablierten Unternehmen.[6]
[...]
[1] Die Arbeit untersucht ausschließlich das IPO- Verhalten von Equity- REITs, Mortgage- und
Hybrid- REITs sind nicht Bestandteil der Untersuchungen.
[2] Umwandlung der „alstria office REIT- AG“ in einen gesetzlich zugelassenen REIT
[3] Vgl. Helwege und Liang (2002); Initial Public Offerings in Hot and Cold Markets
[4] Vgl. Choe et al. (1993), Common Stock Offerings Across The Business Cycle: Theory And
Evidence
[5] Vgl. Ritter/Welch (2004)
[6] Vgl. Ritter/Welch (2004) S.4
- Arbeit zitieren
- Sebastian Braun (Autor:in), 2007, Sind REIT- IPOs etwas Besonderes?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89449
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