Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie Kunden im Beratungsprozess dynamisiert, d.h. gestärkt und zu self-efficacy angeleitet werden können. Es geht um die Verstärkung und Erweiterung von autonomer Gestaltungsfähigkeit, von Selbstregulationskompetenz und positiver Kontrollüberzeugungen. Ziel ist die Formulierung eines Beratungskonzeptes auf Grundlage ressourcen- und gesundheitsorientierter Ansätze.
Mittels Literaturrecherche wurden die wesentlichen Grundlagen des Themas erarbeitet. Philosophische Grundsätze, Aspekte der Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie sowie ausgewählte Themenfelder wie Identität, Coping und Motivation sind Vorspann eines vertieften Einblicks in die Gesundheitspsychologie und in die Positiven Psychologie. Anschliessend folgen zentrale Theorien und Grundhaltungen wie auch Modelle zu Beratung.
In einem ersten Konzeptfenster werden die Beratungsgestaltung und ein Handlungsmodell erarbeitet. Dieser werden durch Qualitätskriterien ergänzt, welche als Extrakt in einem Ethikkodex festgehalten sind. Im zweiten Konzeptfenster wird eine anwendungsorientierte Konzeptverdichtung formuliert, welche sich aus dem abgebildeten ‚Positiven Beratungsmodell’ ergibt.
Die Hypothesen der Entwicklungsförderung, einer dynamisierenden Handlungsfähigkeit und der Stärkung von Wohlbefinden des Kunden können theoriegeleitete untermauert werden.
Erste Ergebnisse im Einsatz des Positiven Beratungskonzeptes zeigen Erfolge in der self-efficacy der Kunden und weisen auf eine Stärkung und Nachhaltigkeit in (laufbahnspezifischen) Autonomiebestrebungen hin. Hier wäre eine empirische Überprüfung einer konsequenten Beratung auf Basis der Positiven Psychologie ein nächster interessanter Schritt.
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
1.1. Formulierung der Fragestellung und der Hypothesen
Theoriefenster I
2. Philosophischer Grundsatz
2.1. Lebenssinn
3. Psychologische Ansätze
3.1. Entwicklungspsychologie / Ausgewählte Aspekte
3.2. Persönlichkeitspsychologie / Ausgewählte Aspekte
3.2.1. Identität, Selbst, Selbstkonzept und Selbstwert
3.2.2. Coping und Coping-Konzepte
3.2.3. Motivation und Willen
4. Gesundheitspsychologie
4.1. Definition und Abriss
4.2. Einflussfaktoren von Gesundheit und Krankheit
4.3. Stress aus Sicht der Salutogenese
4.4. Salutogenese, Kohärenz und Resilienzforschung
4.5. Ressourcen
4.6. Ressourcenmodelle
4.7. GRR’s, generalized resistance reccources
5. Die Positive Psychologie
5.1. Definition und Theorie
5.2. Wissenschaftliche Perspektive / Stand der Forschung
5.3. Charakterstärken und Tugenden
5.4. Stärken, Signaturstärken und Stärkenprofile
5.5. Flow
Theoriefenster II
6. Theorien und Haltungen zu Beratung
6.1. Menschenbild
6.2. Konstruktivismus
6.3. Persönlichkeitstheorien
6.4. Personenzentrierter, nicht direktiver Ansatz / person-centered counseling
6.5. Systemisch-konstruktivistischer Ansatz
6.6. Der lösungs- und ressourcenorientierte Ansatz
7. Theorien und Modelle der Beratung
7.1. Definitionen
7.2. Arbeit und Berufs-Laufbahn
7.3. Laufbahn - Beratung
7.4. Berufswahltheorien und –konzepte
7.5. Theorien und Modelle zu Entscheidung und Handlung
Konzeptfenster I
8. Beratungsgestaltung
8.1. Handlungsraum und Setting
8.2. Beziehungsgestaltung
8.2.1. Vertrauen
8.2.2. Gespräch
8.2.3. Rollenklärung und Determinanten
8.2.4. Klient, Kunde oder Kooperationspartner
8.3. Beratervariablen
9. Handlungsmodell
9.1. Auftragsklärung
9.1.1. Prozessgestaltung
9.1.2. Zielerarbeitung, Zieldefinition
9.2. Handlungsansätze der Positiven Psychologie
9.2.1. Stärkung der Eigenverantwortung
9.2.2. Ressourcenaufbau
9.2.3. Kompetenzentwicklung
9.3. Identitätssäulen / Stadien bewusster Veränderung
9.4. Zum Handeln anleiten
9.5. Lösungsvision
9.6. Instrumente
9.6.1. Diagnostik
9.6.2. Methodenvielfalt und Methodenflexibilität
9.6.3. Instrumentenpool (Spieltrieb, Visualisierung, etc.)
9. Qualitätskriterien
9.1. Definition Evaluation und Qualitätssicherung
9.2. Qualitätsebenen
9.3. Qualitätsstandards / Das Berner Beratungsmodell
9.4. Ethikkodex
Konzeptfenster II
10. Konzeptverdichtung
11. Konzept Positives Beratungsmodell
12. Diskussion
12.1. Beantwortung der Fragestellung
12.2. Bezugnahme zu den Hypothesen
12.3. Diskussion der Ergebnisse und Bezugnahme zum theoretischen Teil
12.4. Weiterführende Fragen
13. Abstract
14. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
15. Literaturverzeichnis
16. Anhang
Danksagung
Das Geheimnis, eine Pflichtarbeit mit Begeisterung angehen zu können, liegt wohl in der Dynamisierung persönlicher Ressourcen. Einen entscheidenden Beitrag dazu hat Rolf Kuhn mit seiner spontanen Zusage als Referent dieser Diplomarbeit getan. Seine konstruktiven, bisweilen auch kritischen Einwände haben geholfen, in der Literaturrecherche die Spreu vom Weizen zu trennen und der Arbeit von den ‚Quellen’ bis zum ‚Konzept-Meer’ den Flusslauf zu geben. Ihm möchte ich für seine kompetente Begleitung besonders herzlich danken.
Ein weiterer Dank geht an die Co-Referentin Barbara Schmugge, welche mit ihrer Sprachvirtuosität diese Arbeit in mehreren Teilen redigiert hat. Hier schliesst sich ein herzlicher Dank an meinen Arbeitskollegen Anton Simonett an, einer der Verfasser des Berner-Beratungsmodells. Er hat die Arbeit in einem Kraftakt subtil auf Orthografiefehler durchleuchtet.
Danken möchte ich jedoch auch meiner Partnerin Ruth von Sauberzweig-Hegg, welche mir über Monate den Rücken von Alltagspflichten frei gehalten hat. Sie hat mir dadurch immer wieder Momente für die ‚Klausur und Schreibstube’ ermöglicht. Zu kurz gekommen sind in dieser Zeit unsere drei Kinder. Ihnen möchte ich für ihre Beziehungsausdauer ganz herzlich danken.
Einleitung
1.1. Formulierung der Fragestellung und der Hypothesen
Wohin will der Mensch?
Wohin muss der Mensch?
Wohin kann der Mensch?
Dies sind zentrale und wiederkehrende Fragen der klassischen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung. Ist jedoch schon die Fachperson mit der Zuordnung des Beratungsprozesses zu einer dieser drei Fragestellungen sehr gefordert, so ist der Ratsuchende in der Regel überfordert damit. Vielmehr kann gerade diese diffuse Positionierung, welche allgemein implizit angenommen wird, Grund des ‚Rat-Suchens’ sein.
Im Wandel einer sich durch Produktionszentren auszeichnenden Industriegesellschaft zu einer technisch und wirtschaftlich hoch entwickelten postindustriellen Gesellschaft, werden die oben erwähnten Fragen immer häufiger gestellt. Heute begegnen wir diesen in gesellschaftstheoretischen Kombinationsmodellen, die sich aus Dienstleistungs-, Informations-, Wissens-, Risiko- und Freizeitgesellschaften zusammensetzen. Hier die Fragen des wohin ‚will – muss – kann’ zu ordnen, um individuell und personenspezifisch Lösungen zu erarbeiten, verlangt eine Vielzahl von Beratungskompetenzen. Sind allerdings Beratungskompetenzen gefragt, so bietet, ausser für den Anteil Fachinformation des betreffenden Beratungsbereiches, in erster Linie die Psychologie durch ihre Forschungsergebnisse und Erkenntnistheorien Handlungsgrundlage.
Die in der Antike noch der Philosophie untergeordnete Psychologie, welche sich dann erstmals unter Wundt (1897) mit der Psychophysik von der Medizin loszulösen vermochte, ist bis
heute daran, den Mensch in seinem Erleben und Verhalten sowie deren Bedingungen zu erforschen. Wichtige Schritte sind in der Psychologie zur Zeit des Zweiten Weltkrieges erfolgt. Damals musste sie sich gezwungenermassen und hauptsächlich mit den negativen Aspekten menschlichen Daseins (Depression, Ärger, Angst, Phobien, Traumata) beschäftigen. In der Bindung zwischen psychischen Gegebenheiten und somatischen Krankheiten, betrachtete die (klinische) Psychologie das Individuum vor allem als einen ‚kranken Organismus’. Aus dieser pathologischen Perspektive entstanden denn auch bis heute die meisten Konzepte und Modelle für Therapie, Beratung und Betreuung.
„Vernachlässigt wurde, dass auch positive Aspekte wie Stärke, Wachstum, Glück oder Kreativität zum Leben der Menschen gehören und damit wissenschaftlich berücksichtigt werden müssen“, halten Ruch und Toggweiler (2006, S. 8) fest. Hier setzt die sich aus der Gesundheitspsychologie entwickelte Positive Psychologie ein. Die relativ junge Disziplin wurde 1998 durch Seligman, den damaligen Präsidenten der international bedeutsamen ‚American Psychological Association’ , gegründet. Die Positive Psychologie setzt einen Paradigmenwechsel vom ‚defizit-orientierten Blick’ auf den Menschen zu einem ‚stärken- und ressourcen-orientierten Blick’ in Gang.
Dieser Paradigmenwechsel und seine möglichen Auswirkungen soll als Grundlage für das folgende Konzept von Beratung und der Hypothesenformulierung dienen. Es geht keinesfalls darum, Rat-suchen-den zu helfen ihre prozessrelevanten ‚Defizite’ zu ergänzen, sondern die vorhandenen Ressourcen freizulegen, zugänglich zu machen und zu stärken. Daraus, und gerade auch aus der Praxiserfahrung in Laufbahnberatungsprozessen von Erwachsenen, entwickelte sich zunehmend das Bedürfnis folgende Fragestellung zu formulieren:
Wie gestalten sich dynamisierende Module in einem ressourcen- und gesundheitsorientierten Beratungskonzept?
Aus dieser Fragestellung wurden dann die nachfolgenden drei Hypothesen gebildet:
- Der ressourcen- und gesundheitsorientierte Beratungsansatz fördert die Entwicklung und die Autonomie des Kunden.
- Der ressourcen- und gesundheitsorientierte Beratungsansatz dynamisiert die Handlungsfähigkeit des Kunden.
- Der ressourcen- und gesundheitsorientierte Beratungsansatz stärkt das Wohlbefinden und das Selbstkonzept des Kunden.
Um diese Hypothesen beantworten zu können, wird in dieser Arbeit alles konsequent aus der Perspektive der ‚Positiven Psychologie’ betrachtet. In diesem Kontext erfolgt durch Literaturrecherche und Praxiserfahrung ein Blick auf den philosophischen Ansatz sowie auf tragende psychologische Schulen, Grundhaltungen und Theorien. Anschliessend wird vertieft auf die beiden jungen Disziplinen der Gesundheitspsychologie und der Positiven Psychologie eingegangen. Im zweiten Theorieteil folgt eine Betrachtung von Methoden und Zielsetzungen der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, danach folgt ein Elaborat über Konzeptgestaltung. Zentrale Ebenen, Grundhaltungen, Theorien, die Beratungsgestaltung und das Handlungsmodell werden erarbeitet und durch definierte Qualitätsstandards festgelegt. In der abschliessenden Diskussion werden die Ergebnisse erörtert.
Die Beantwortung der Fragestellung wie auch die Bezugnahme zu den Hypothesen erfolgt unter Einbezug des theoretischen Hintergrundes selbstreferierend. Die Arbeit endet mit einem Fazit und weiterführenden Fragen.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es nicht immer gelungen ist, geschlechtsneutrale Formulierungen zu finden. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten – sofern nicht ausdrücklich anders spezifiziert – für beide Geschlechter, sowie der Begriff Berufsberatende auch Studienberatende mit einbezieht.
Theoriefenster I
2. Philosophischer Grundsatz
2.1. Lebenssinn
Was bin ich?
Sokrates
Mit dieser Frage nach dem ‚sein in der Welt’ legte Sokrates bereits einen Determinismus fest, nämlich, dass es um die (individuelle) Existenz geht. Der Frage nach ‚ Werden und Sein’ hat die Menschheit schon sehr früh viel Aufmerksamkeit geschenkt. ‚Werden und Sein’ waren, und sind auch heute noch, zentrale Fragen der Philosophie. Der Ursprung der Abendländische Philosophie, aus dem Griechischen übersetzt ‚die Liebe zur Weisheit’, ist bei den Vorsokratikern um
600 v. Christus zu suchen. ‚Was bin ich’, war die Frage mit der sich Sokrates (477 v. Chr.) beschäftigt hat. ‚Glückseligkeit als höchstes Gut’ war Ziel der ‚Tugendlehre’ von Aristoteles. ‚Was kann ich wissen, was soll ich tun, was darf ich hoffen’ waren Fragen mit denen sich Emanuel Kant (1770) Jahrhunderte später beschäftigte. Kants Wendung zum transzendentalen Idealismus, zeigt sich in seiner ‚Kritik der reinen Vernunft’ (1781). Dabei kam Kant zu dem Ergebnis, dass ‚alles allgemein gültige Erkennen’ abhängig sei von den dem Menschen eigenen Erkenntnisformen, den reinen Verstandesbegriffen (wie zum Beispiel den Kategorien Substanz und Kausalität) und den Anschauungsformen (Zeit und Raum). Diese Formen liegen erkenntnislogisch a priori vor der Erfahrung und machen diese erst möglich, indem mit ihrer Hilfe die Vielfalt der Sinneseindrücke zur Einheit der Gegenstandserkenntnis geordnet wird. Kant nannte diese als bewusstseinsimmanente Erkenntnisbedingungen transzendental. Kants Lehre bedeutet eine Eingrenzung der menschlichen Erkenntnis, die nach Kant selbst niemals das ‚Ding an sich’, sondern nur die ‚Erscheinungen’ erfassen kann. Diese philosophische Sichtweise wird als deutscher Idealismus bezeichnet und war Grundlage für eine wissenschaftlich empirische Begründung der Philosophie und wirkte damit auf die Phänomenologie (Husserl). In der Phänomenologie soll das im Bewusstsein Gegebene unter Ausklammerung der Frage nach seiner Realität, rein in seiner Wesenheit veranschaulicht werden. Dadurch sollen die ihm innewohnenden Zusammenhänge einsichtig werden. Die Phänomenologie beschreibt den intentionalen Akt, in dem der Bewusstseinsinhalt gegeben ist (Intentionalität), sowie den im Akt gegebenen gegenständlichen Gehalt. Diese Wendung zum Objektiven hat gleichzeitig den Psychologismus (Wundt), eine Überbewertung der Psychologie als Grundwissenschaft aller Geisteswissenschaften, überwunden. Gestärkt wurde dadurch besonders der Positivismus, der davon ausgeht, dass die Quelle der Erkenntnis das erfahrungsmäßig Gegebene (Positive), die ‚Tatsache’, sei. Dieser Tatsachenstandpunkt ist zum Teil im Sinn des Realismus und Empirismus auf das empirisch Gegebene, zum Teil im Sinn eines Bewusstseinsidealismus auf die vermittelnde Empfindung (esse est percipi) gerichtet. Allgemeine Aussagen sind durch Induktion aus dem Gegebenen gewonnen.
Um die Frage nach ‚Werden oder Sein’ zu beantworten, mag einzig festgestellt werden, dass die letztendliche Ausrichtung des Menschen vom philosophischen Standpunkt her sehr vieles offen lässt, dabei allerdings stark gesellschaftlichen Anforderungen untergeordnet ist. Oder anders gefolgert: Allein durch die Philosophie kann der Mensch in seiner Ausrichtung nicht verstanden werden. Einen wesentlichen Beitrag hierzu liefert hierbei die Psychologie mit ihren erkenntnistheoretischen Ansätzen.
So hat sich zum Beispiel Seligman (2005, S. 198) mit den kulturell verschiedenen Lebenskonzepten von Schwarzen und Hispanics in den Vereinigten Staaten auseinandergesetzt. Seligman hat festgestellt, dass diese trotz objektiv schlechteren Lebensbedingungen nicht stärker unter Depressionen leiden als die Weissen. Aus dieser Erkenntnis hat er eine Theorie des ‚Westlichen Lebensethos’ entwickelt:
- Er führt zum Aufbau eines Selbstwertgefühls, das ungerechtfertigt ist, also nicht auf erbrachten Leistungen (sondern auf Anspruchsdenken) beruht.
- Er legt den Menschen nahe, sich als Opfer (der Lebensumstände, der frühkindlichen Erziehung, etc.) zu fühlen.
- Er fordert zu einem ungezügelten Individualismus auf.
- Die Menschen verlassen sich viel zu sehr auf das schnelle, unmittelbar erreichbare Glück.
Sinnvolles Handeln strebt einem Ziel zu, das selbst einen Wert darstellt.
Anonymus
3. Psychologische Ansätze
3.1. Entwicklungspsychologie / Ausgewählte Aspekte
Ausgehend von der philosophisch Frage des ‚woher – und wohin’ hat sich die Psychologie seit ihren Anfängen mit der Entwicklung des Menschen beschäftigt. Grundsätzlich befasst sich Entwicklungspsychologie mit Veränderungen und Stabilitäten im Lebenslauf. Teilen wir die Begriffe Psychologie und Entwicklung auf, so sind sie unterschiedlich definiert.
Die Psychologie ist eine Wissenschaft, die sich mit den Formen und Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Verhaltens und Erlebens (Individuum) befasst und deren Bedingungen und Ursachen (Umwelt) untersucht. Allerdings hat diese Wissenschaft verschiedene psychologische Richtungen und Traditionen, und daher auch verschiedene Sichtweisen von Entwicklung. Entwicklung meint, ganz pragmatisch formuliert, den Werdegang der Lebewesen von der Eizelle bis zum Tod, auch als Ontologie bezeichnet.
Vorbereiter einer eigentlichen Entwicklungspsychologie waren Rousseau (1712-1778) und einflussreiche Pädagogen wie Pestalozzi oder Montessori. Daraus entwickelte sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Entwicklungspsychologie als Erfahrungswissenschaft, welche sich bis heute in einer Fülle von Theoriekonzepten darstellt. Steinebach (2000, S. 16) zitiert Baltes und Sowarka: „Obwohl die Annahme eines Kernkonzepts für ontogenetischen Wandel weitgehend unbestritten ist, bleibt die Polyphonie von problemspezifischen Konzepten, Methoden, Personenpopulationen und Zielgruppen für entwicklungspsychologische Ansätze charakteristisch...“. Steinebach (2000, S. 16) merkt dazu an: „Wir müssen uns also darauf einstellen, dass uns die moderne Entwicklungspsychologie nicht als einheitliche, umfassende Theorie, sondern als Theoriegruppe präsentiert wird“. - Bevor nun aus Sicht der Positiven Psychologie ein Blick auf ‚massgebende Theorien’ geworfen wird, soll der Frage nach Anlage- oder Umwelteinfluss auf die Entwicklung nachgegangen werden:
Oerter & Montada (2002, S. 29ff) legen sich nicht fest. Vielmehr beantworten sie diese entwicklungspsychologische Frage mit einem Hinweis auf die Aussage von Anastasi (1958), die in einem damals beachteten Aufsatz davor gewarnt hat, in der Debatte über Anlage- und Umwelteinflüsse die ‚falschen Fragen’ zu stellen. Dazu hat Anastasi (zit. nach Oerter & Montada, 2002, S. 33) betont, dass es viele Wege des Zusammenwirkens von Anlagen und Umwelten gibt und dass es sinnvoller sei, diese Wege zu erkunden als nach Einflussanteilen zu fragen. Hingegen machen Oerter & Mantada (2002, S. 33) einen interessanten Einwand zu Anlageunterschieden: „Man muss Anlageunterschiede als Entwicklungsgegebenheiten ernst nehmen, ohne sie vorschnell als deterministisch anzusehen.“
Doch nun zurück zur Sichtweise der Positiven Psychologie. Einen interessanten Zugang liefert Steinebach (2000) indem er auf ‚Leitbegriffe der modernen Entwicklungspsychologie’ fokussiert. „Kern- und Leitbegriffe fassen das Wesentliche von Theorien zusammen. Sie bilden den Kern der jeweiligen Theorie, um den herum ergänzende Annahmen und Befunde angeordnet werden“, so Steinebach (2000, S. 29). Diese sollen nachfolgend aufgezählt und in Anlehnung an Steinebach (2000) erklärt werden:
- Reifung: Nach Oerter & Montada (2002, S. 34) werden in der Entwicklungspsychologie beobachtbare Veränderungen auf Reifung zurückgeführt, wenn sie universell in einer Altersperiode und ohne Lernen in einem weiteren Sinn auftreten.
- Lernen: Steinebach (2000, S. 30) zitiert hier Angermeier (1977): „Lernen bezieht sich auf eine Veränderung des Verhaltens, die nicht durch angeborene Verhaltenstendenzen, durch Reifung oder andre zeitlich begrenzte Einflüsse, zum Beispiel Ermüdung und Drogen, erklärt werden kann“.
- Wachstum: „Veränderungen in einer Entwicklungsvariablen können quantitativer oder qualitativer Art sein.[...] Der Begriff Wachstum bezeichnet den quantitativen Aspekt von Entwicklungsprozessen (Trautner, 1992; zit. nach Steinebach, 2000, S. 31).
- Krisen: Eine Krise ist ein entscheidender Abschnitt eines psychischen Entwicklungsprozesses oder bestimmter Lebenssituationen, der für das weitere Persönlichkeitsschicksal bestimmend ist. Nach Brandstädter (1982; zit. in Steinebach, 2000, S. 31) bezeichnet der Begriff Krise „Situationen, in denen sich entscheidet, ob eine Prozess oder eine Entwicklung einen günstigen oder ungünstigen Verlauf nimmt“.
- Sozialisation und Enkulturation: Sozialisation ist der Prozess sowie das Ergebnis des Hineinwachsens des Menschen in den gesellschaftlichen Struktur- und Interaktionszusammenhang (Familie, Gruppen, Schichten). Durch die Sozialisation formt das Individuum seine Persönlichkeitsmerkmale aus und erlernt soziales Verhalten und gesellschaftlich verbindliche Normen, die seine Handlungsfähigkeit begründen. „Enkulturation steht der Sozialisation nahe, bezeichnet einen Prozess der Ein- und Anpassung des Menschen in eine Kultur mit ihrer Sprache, Mimik, Gestik, Körpertechniken, Sitten, Bräuche sowie Institutionen“ (Claessens, 1989; zit. in Steinebach, 2000, S. 32).
- Handlung: „Unter Handeln versteht man geplantes Verhalten, das als Mittel zur Erreichung eines Zieles, zum Ausdruck bestimmter Werte oder zur Lösung bestimmter Probleme gedeutet werden kann“ (Steinebach, 2000, S. 33). „Man spricht von Handlung, wenn dieses Verhalten auf der Grundlage bestimmter Annahmen und Bewertungen innerhalb bestimmter Grenzen frei gewählt wurde und Argumenten zugänglich ist“ (Brandstädter, 1981; zit. nach Steinebach, 2000, S. 33).
- System: Der Begriff System bezeichnet „mehrere Einzelvorgänge, die nach bestimmen Gesetzen wechselseitig aufeinander wirken, das heisst, die dynamisch voneinander abhängen und einen gemeinsamen Effekt erzielen“ (Oerter & Montada, 2002, S. 1003).
Unter dem ‚stärken- und ressourcen-orientierten Blick’ der Positiven Psychologie können die Schlussfolgerungen von Steinebach wegweisend sein. Steinebach sieht, unter Rückgriff auf die handlungstheoretischen und die systemtheoretischen Leitbegriffe, Entwicklung in zwei Hinsichten als möglich:
- Erster Fall: „Das Individuum eignet sich in der Auseinandersetzung mit den Aufgaben, die sich ihm stellen, verschiedene Kompetenzen an. Hier führt Handlung zur Akkomodation“.
- Oder, zweiter Fall: „Das Individuum nimmt Einfluss auf die Anforderungen, Erwartungen, mit denen es konfrontiert ist, und fordert Unterstützung“ (Steinebach, 2000, S. 35).
Zum ersten Fall: Das Aneignen von Kompetenzen ist Entwicklung des Selbst, Aufbau des eigenen Kompetenzzentrums, Optimierung eigener Handlungs- und Verhaltensweisen (vgl. Kap. 2.1.1.).
Zum zweiten Fall: Unterstützung kann mannigfaltig geschehen. Zu unterscheiden sind externale und internale Unterstützung. Zielt die externale Unterstützung in erster Linie auf das Verändern von Umfeldfaktoren ab, so ist das Ziel der internalen Unterstützung in jedem Fall eine Stärkung des Individuums. Da Umweltfaktoren, wie zum Beispiel Berufsanforderungen, Prüfungen, usw. meist nur wenig bis gar nicht beeinflussbar sind, ist die Veränderung externaler Faktoren von vorneherein wenig Erfolg versprechend. Was also liegt näher, als bestehende Ressourcen des Individuums auszugraben, zu ‚archäologisieren’. Unterstützung könnte demnach das gemeinsame, zielorientierte Ausgraben, Ordnen, Gewichten und Aufbauen von (Bewältigungs-) Ressourcen sein. Der Begriff ‚gemeinsam’ impliziert hierbei, dass es ein Gegenüber gibt. Wenden wir uns daher der ‚Person’, dem Individuum zu.
3.2. Persönlichkeitspsychologie / Ausgewählte Aspekte
‚Einzigartigkeit’ ist wohl einer der passendsten Formulierungen für die Spezies Mensch, gemessen an ihrem Erscheinungsbild von rund 7,5 Milliarden Exemplaren. Aus der individualpsychologischen Sicht von Adler lässt sich hypothetisieren: Auch ohne ausgeprägte religiöse Ausrichtung gibt es Gründe zur Annahme, dass des Menschen Seele ein individuelles Geheimnis Zeit seines Lebens ist, und auch nach dem Tode bleiben wird.
Die Disziplin der Persönlichkeitspsychologie hat zum Ziel, „typisches Erleben und Verhalten der Person in ihrer Einzigartigkeit und relativen Stabilität zu beschreiben, zu verstehen bzw. zu erklären und vorherzusagen“ (Nolting & Paulus, 1999, S. 105).
Im Kontext dieser Arbeit, sollen daher Aspekten der Identität und des Selbst, Aspekten der Bewältigung (Coping) sowie Aspekten der Motivation und des Willens (Volition) besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
3.2.1. Identität, Selbst, Selbstkonzept und Selbstwert
Selbstwert gründet sich im Lebensgefühl der gespürten Existenz. Die Zentrierung in der eigenen Lebensbasis bedeutet nicht nur eine Stärkung der eigenen Person, eine Erhöhung des eigenen Wohlgefühls und eine Festigung des eigenen Realitätssinns, sondern auch Stärkung und Erweiterung der Handlungskompetenzen.
Langer und Langer, 2005, S. 93f
Woran erkennt eine Person die eigene Identität? Ist sie sich deren überhaupt bewusst? Woher hat eine Person die Überzeugung dass sie offen, loyal, sympathisch, feinfühlig, konstruktiv, gebildet oder kompetent ist?
Die Antworten auf diese Fragen sind sehr unterschiedlich. Psychologisch orientierte Theorien wie die Selbstwerttheorie von Bems (1987; zit. nach Heckhausen, Gollwitzer & Weinert, 1987, S. 176), postulieren, „dass wir solche Schlüsse aufgrund der Beobachtung unseres eigenen Verhaltens, unserer eigener Gefühle und Empfindungen ziehen“.
Eine Weitere „ist die Theorie der Identitätsentwicklung nach der Phasenabfolge von Erikson“ (1957; zit. nach Heckhausen et al., 1987, S. 177). Sie folgt der Annahme, dass die Identitätsbildung parallel zu Entwicklungsphasen verläuft. Oerter und Montada (2002) halten in diesem Zusammenhang fest:
„In Identitätsbeschreibungen stecken zwei Grundbemühungen des Individuums, nämlich die Bemühung, sich selbst zu erkennen und das Bestreben, sich selbst zu gestalten, an sich zu arbeiten, sich zu formen. Damit sind Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung die zwei Prozesse, die Identitätsentwicklung vorantreiben“ (S. 292)
Moderne Theorien betrachten Identitäts- und Selbstentwicklung als einen Prozess des ‚lebenslangen Lernens’ über die ganz Lebensspanne des Menschen (vgl. Oerter und Montada, 2002, S. 39). Dies erschliesst sich aus der Einsicht und Schlussfolgerung, die sich immer deutlicher zeigt, dass unsere Gesellschaft ein dynamisches Gebilde ist, welches sich in stetigem Wandel befindet.
All diesen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie Identität oder das Selbst als etwas vom Individuum zu Verstehendes und zu Begreifendes behandeln. Forscher sprechen denn hier auch lieber vom ‚Selbstkonzept’ als von Identität oder vom Selbst.
„Letztlich geht es also um die Verstärkung des Bewusstseins von autonomer Gestaltungsfähigkeit (self-efficacy), um die Förderung von Selbstregulationskompetenz, um die Erweiterung positiver Kontrollüberzeugungen“, stellt Bamberger (2005, S. 40) fest. So konnte Hiroto (vgl. Pervin, 2000, S. 64) empirisch nachweisen, dass vor allem durch internale Kontrollüberzeugungen (locus of control) auf das Konzept der ‚Erlernten Hilflosigkeit’ von Seligman (vgl. Pervin, 2000, S. 58) Einfluss genommen werden kann. Internale Kontrollüberzeugungen und Kausalattributionen (Ursachenzuschreibungen) tragen denn auch nachgewiesenermassen wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung und zum individuellen Coping-Verhalten (Bewältigungsveralten) bei. Dieser Entwicklungsprozess setzt schon in frühester Kindheit ein.
Oerter und Montada (2002, S. 217) stellen hierzu fest: „Kinder verfügen schon im ausgehenden Vorschulalter über ein differenziertes, relativ stabiles Selbstkonzept, das mit zunehmendem Alter immer realistischer wird“. So finden sich denn Expertinnen und Experten aller theoretischen Lager in der Aussage: „Insbesondere im Kindes- und Jugendalter sollten Menschen verlässlich wahrnehmen, spüren, empfinden und zum Urteil gelangen, unersetzlich wertvoll zu sein, kurzum, ein positives Selbstwertgefühl zu haben“, so Langer und Langer (2005, S. 89).
„Wie jedoch entsteht ein positives Selbstwerterleben? Was ‚nährt’ es von Tag zu Tag, vom Morgen bis zum Abend, von der Geburt bis zum Tod, über all die Jahre der Lebensentwicklung?“ fragt Satir (1975, S. 25) und gibt darauf die philosophische Antwort:
Positives Selbstwerterleben gründet sich im gespürten Lebensgefühl ‚ich bin’, nicht, wie so häufig missverstanden, im ‚ich bin erst wenn..., wenn ich meinen Primarschulabschluss habe, meinen Oberstufenabschluss habe, meine Lehre oder Maturität und Studium hinter mich gebracht oder eine gut bezahlte Arbeit gefunden habe, vielleicht auch erst wenn ich eine wunderbare Lebenspartnerin, einen wunderbaren Lebenspartner gefunden habe. Bildung, Ausbildung, Beruf und persönliche Entwicklungen in Liebe, Partnerschaft und Zusammenleben sind vom hohen Wert. In ihnen kann sich ein positives Selbstwerterleben erweitern und ausdifferenzieren. Aber die Basis liegt im Lebensgefühl ‚ich bin’, in der Grundauffassung ‚mit meiner Existenz verbindet sich ein unauslöschlicher existentieller Wert’, ohne mich wäre die Welt ärmer (Satir, 1975, S. 25).
Aus dieser Einsicht entwickelte sie zwei Modelle des inneren Bezugsystems:
- Im Hierarchischen Modell geht es vor allem darum, sich und andere relativ einzuordnen, in besser – schlechter, reicher – ärmer, stärker – schwächer, schöner – hässlicher und so weiter. Angst und Absicherung sind die wesentlichen steuernden und motivierenden Grössen.
- Das Wachstumsmodell; sich auf ‚Sein’ und ‚Werden’ ausrichten: Hier ist das innere Bezugssystem auf konkretes Erleben, auf Verbundenheit und persönliche Integrität ausgerichtet. Persönliche Integrität basiert auf organismischen Wahrnehmungen, Empfindungen, Erlebnissen und Urteilen einer Person gemäss ihres ureigenen Wesens (Satir, 1997, S. 30ff)
In Bezug auf das Wachstumsmodell lässt Satir die Schlussfolgerung zu, dass dem Individuum von Geburt an ein möglichst breiter Erfahrungsspielraum zur Verfügung gestellt werden sollte. Als Bild kann hier, insbesondere für die Entwicklung in Kindheit und Jugend, ein möglichst vielseitiger Erfahrungs- und Erlebnispark dienen, wie wir ihn im Beispiel eines Freizeitparks kennen. Mit Erfahrung und Erlebnis ist eine ‚individuell dosierte’ Anforderungspalette gemeint. Diese sollte, wenn immer möglich, in Tranchen aufgeteilt werden. So kann sie vom Individuum verstanden und verarbeitet werden ohne dabei die Bedeutungszumessung zu vernachlässigen. Kurz und gut, diese ‚Anforderungs-Tranchen’ sollten zu bewältigen sein.
3.2.2. Coping und Coping-Konzepte
‚Bewältigung’ (Coping) impliziert das Überstehen einer Situation, die belastend ist. „In der Stressbewältigungsforschung bezieht sich Bewältigung generell auf den Prozess der Handhabung externer und interner Anforderungen, die vom Individuum als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder übersteigend bewertet werden“ so Knoll, Scholz und Rieckmann (2005, S. 105).
„Je nach psychophysischer Balance“, so Kernen (1999, S. 90), „wird das Individuum ein unterschiedliches Bewältigungsverhalten (Coping-Strategien) zeigen.“ Im günstigen Fall wird es eine Anpassungsleistung vollziehen, die auf die Ressourcen, die ihm zur Verfügung stehen, abgestimmt ist. Hornung und Gutscher (1994; zit. nach Kernen, 1999, S. 91) gehen davon aus, dass bei ausreichend vorhandenen Ressourcen, öfters direkt ‚problemlösendes Copingverhalten’ zu beobachten ist und dass bei dürftig vorhandenen Ressourcen eher emotionsregulierend auf Beanspruchung reagiert wird. „Dies soll aber keinesfalls negativ beurteilt werden, solange die emotionsregulierenden Verhaltensweisen nicht auf Kosten problemlösender Strategien dominant werden“ stellt Kernen (1999, S. 90) fest.
Coping kann somit als Transaktion verstanden werden. Es entspringt einerseits der internen Regulation des Individuums, ist aber auch Teil einer Gesamtregulation zwischen Individuum und Umwelt. ‚Störungen’ können wie bereits erwähnt von beiden Anteilen ausgehen und sind mitverantwortlich für die Regulation. Hier gilt die Ressourcenanlage als Basis für mehr oder weniger Regulationsmöglichkeiten.
Je nach Ausprägung der psychophysischen Balance und Wirkung des Copingverhaltens resultiert nun Aufbau, Erhaltung oder Abbau der Ressourcen. Diese Prozesse sind ausschlaggebend dafür, ob ein Individuum in Zukunft auf genügend Ressourcen zurückgreifen kann oder nicht, was wiederum die Reaktion auf neue Anforderungen und Belastungen mit beeinflusst (vergleiche Abbildung 1):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Kernen, 1999, S. 85
Um eine adäquate Copingstrategie zu entwickeln ist das Individuum demnach gefordert, die Belastung einzuschätzen: Es beurteilt, ob sie eher ressourcenaufbauende oder ressourcenbeanspruchende oder gar ressourcengefährdende Wirkung haben wird. Beispiel: Durch das vorhandene Vertrauen einer Person, dass sie den Anforderungen des Lebens gewachsen ist, erscheint die aktuelle Situation als Herausforderung. Wäre ihr Selbstvertrauen sehr viel geringer, so würde sie dieselbe Situation als bedrohlich beurteilen.
Kernen (1999) schlussfolgert indem er Seligmann zitiert: „ Im Sinne des funktionalen Optimismus könnte eine milde Unterschätzung der Belastung als optimal taxiert werden“ (1991; zit. nach Kernen, 1999, S. 87). Lösungsorientiert heisst das: Die primär eingeschätzte Belastung wird vom Individuum mit den verfügbaren Ressourcen verglichen. Dies kann dann als sekundär eingeschätzte Belastung bezeichnet werden. Konkret hat es folgende Bedeutung: Wenn das Individuum sich zur Bewältigung der primär eingeschätzten Belastung hohe Ressourcen zuschreibt, so wird die Beanspruchung geringer ausfallen. Wenn aber nur geringe Ressourcen verfügbar scheinen, so steigt die Beanspruchung.
Abschliessend muss gesagt werden, dass in der Coping-Forschung bisher insbesondere die Konstrukte der Kontrollüberzeugung, der Selbstwirksamkeitserwartung sowie des Selbstwertgefühls einbezogen und untersucht wurden (vgl. Faltermaier, 2005, S. 105). Zudem setzt Coping-Verhalten eine Handlungsintention voraus, der ‚Wille’ zur Bewältigung muss vorhanden sein. Deshalb ein Blick auf motivationale Prozesse und ihre Abläufe.
3.2.3. Motivation und Willen
Zuerst sind die Begriffe Motivation und Willen (Volition) zu präzisieren:
Motivation kann auch durch ‚Zielsetzung’ umschrieben werden und fragt: ‚Welche’ Ziele setzt sich der Ratsuchende, ‚woher’ stammen diese Ziele und ‚wie’ wirken sich diese Ziele auf sein Handeln aus? Volition kann durch ‚Zielverfolgung’ umschrieben werden und fragt, ‚wovon es abhängt’ wie ausdauernd der Ratsuchende sein Ziel verfolgt und ‚was sind die Voraussetzungen’, dass die Zielerreichung gelingt?
So erleben Menschen Probleme, Unwohlsein, Störungen und Beschwerden als unerfüllte Wünsche und zwar bewusst oder unbewusst. Das heisst, dass sie durch intrinsische oder extrinsische Beschränkungen ein Wollen und Wünschen nicht verwirklichen konnten. „Deshalb geht es in Beratungs- und Therapieprozessen darum, dass Klientinnen und Klienten ihre Probleme, Störungen, Beschwerden und unerfüllte Wünsche bewusst erkennen und die verschiedenen Richtungen des Wollens und Wünschens bewusst reflektieren und klären“, so Rieländer und Schanhorst (2005, S. 57).
Seit ihrer Renaissance in den 80er Jahren beschäftigt sich die erstarkte Willenspsychologie mit Inhalt und Prägung volitionaler Prozesse. Oft wird hier die Metapher vom ‚Überschreiten des Rubikon’ verwendet. Sie soll kurz angeführt werden:
Am 11. Januar des Jahres 49 v. Chr. hatte sich der spätere römische Kaiser Julius Caesar mit den Worten ‚Alea iacta est’ (die Würfel sind gefallen) entschlossen, mit seinen Legionen den Rubikon, einen kleinen Fluss in Oberitalien, zu überschreiten. Damit hatte er sich endgültig für einen Krieg entschieden, von dem es nun kein Zurück mehr gab. Von nun an setzte er zielstrebig alles daran, den Krieg zu gewinnen. Die vorangegangene ‚Phase des Zauderns und Abwägens’ war damit endgültig vorbei. Mit dieser Metapher (sinnbildlich für das Rubikon-Modell der Handlungsphasen) sind bereits die wesentlichen Merkmale volitionaler Prozesse beschrieben. Es unterscheidet vier Handlungsphasen, die durch spezifische Übergänge voneinander getrennt sind. In Abbildung 2 sind dies:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Gollwitzer (1987; in Heckhausen et al.)
- prädezisionale Phase = Wünschen und Abwägen
- präaktionale Phase = Planen von Handlungsschritten
- aktionale Phase = Handlungsinitiierung
- postaktionale Phase = Bewertung der Zielerreichung
Im Rubikonmodell ist die Volitionsstärke jedoch nicht nur für die Handlungsinitiierung, sondern auch für das zielgerichtete Handeln selbst, das eigentliche Zielstreben, von entscheidender Bedeutung. Gollwitzer (1987; in Heckhausen et al., 1987, S. 178) stellt fest: „Selbst und Identität wurde bislang nicht analysiert als etwas, was gewollt wird, also als volitionales Problem“. Um diese Frage zu beantworten entwickelt er das Konzept der Identitätsabsicht. Dieses Konzept bindet Gollwitzer (1987; in Heckhausen et al, 1987, S. 179) in Heckhausens Rubikonmodell ein. Das Modell geht davon aus, dass beim Bilden einer Zielintention ein ‚psychologischer Rubikon’ überschritten wird.
Dieses dargestellte Handlungsphasenmodell postuliert, dass im prädezisionalen Motivationszustand ‚Realitätsorientierung’ vorherrscht und folglich die Wünschbarkeit von Handlungsfolgen sowie die Realisierbarkeit von Handlungsergebnissen unvoreingenommen und selbstkritisch abgewogen wird. Empirische Studien bestätigten dieses Modell und führen zur Überlegung, dass sich zwei Möglichkeiten bieten, um einer Person aus einer motivationalen Identitätskrise zuhelfen:
- „Die bereits stattfindenden Abwägungsprozesse zusätzlich zu vertiefen, um auf diese Weise eine ‚erschöpfende’ Elaboration herbeizuführen.“
- „Die Person antizipatorisch (vorwegnehmend) in die Volitionsphase zu versetzen und damit eine überdauernde Zielintention herbeizuführen“ (Gollwitzer, 1987; in Heckhausen et al., 1987, S.183).
In Hinblick auf diese ‚zwei Möglichkeiten um aus einer Identiätskrise zu finden’ schlussfolgert Gollwitzer (1987; in Heckhausen et al., 1987, S. 183): „Effektiver ist es sicherlich, die Person zum aktiven Handeln zu veranlassen, so dass sie versucht, den einen oder anderen Indikator zu erwerben.“
Selbstkonzepte zu analysieren, Willensprozesse zu hinterfragen und Copingstrategien zu entwickeln liegt allerdings (noch) nicht im Mainstream unserer westlichen Gesellschaft. ‚Trendiger’ ist das Sehnen nach Optimierung, Leistungsfähigkeit und ‚Gesundheit’. Damit ist jedoch bereits ein erster grosser Schritt in Richtung Selbstentfaltung getan. Verantwortlich dafür ist ein Paradigmenwechsel, welcher sich nicht am ‚Defizit’ orientiert, sondern sich vielmehr am ‚Vorhandenen’ ausrichtet. In dieser Optik etabliert sich zunehmend eine noch recht junge Disziplin der Psychologie, die Gesundheitspsychologie. Sie zielt darauf ab, vorhandene Ressourcen zu evaluieren und aufzubauen.
4. Gesundheitspsychologie
4.1. Definition und Abriss
Der Forscher und Gesundheitspsychologe Schwarzer formuliert folgende Definition der Gesundheitspsychologie:
Die Gesundheitspsychologie befasst sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken und Beeinträchtigungen sowie mit der Optimierung von Gesundheit im Sinne von Fitness oder Wellness. Die Forschung fragt danach, wer krank wird (und warum), wer sich von einer Krankheit wieder gut erholt (und warum) und wie man Erkrankungen von vorneherein verhütet. Im Unterschied zur Klinischen Psychologie, die sich mit seelischen Störungen und Verhaltensabweichungen befasst, richten sich die Fragestellungen innerhalb der Gesundheitspsychologie vor allem auf körperliche Erkrankungen sowie auf riskante und präventive Verhaltensweisen (zit. nach Knoll, Scholz & Rieckmann, 2005, S. 4).
Schlussfolgernd fassen Knoll et al. (2005) zusammen:
Die Gesundheitspsychologie ist demnach eine Teildisziplin der Psychologie, die der Grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung zur Förderung von Gesundheit, Prävention, Behandlung und Rehabilitation von Krankheit sowie der Verbesserung gesundheitlicher Versorgung verpflichtet ist. Dabei integriert sie Erkenntnisse aus der Verhaltens-, Kognitions-, Emotions- und Sozialpsychologie, soweit sie für diese Ziele relevant sind (S. 5).
In der modernen Gesundheitsforschung werden Gesundheit und Krankheit zunehmend nicht mehr als Gegensätze aufgefasst, sondern als wechselnde Zustände, die sich quasi überlappen und in einem gegenseitigen Wechselwirkungsverhältnis zu einander stehen. Der Mensch trägt immer beides in sich. Gesundheit ist demnach mehrdimensional zu fassen und setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:
- körperliches Wohlbefinden, zum Beispiel positives Körpergefühl, Fehlen von Krankheitsanzeichen und von organischen Beschwerden, sowie
- psychisches Wohlbefinden, zum Beispiel Freude, Glück, Lebenszufriedenheit, Leistungsfähigkeit und Erfüllung von Rollenerwartungen, Selbstverwirklichung und Sinnfindung.
Zu beachten ist allerdings, dass das Erleben von Krankheit und Gesundheit immer subjektiv ist. Als Beispiel mögen hier chronische Erkrankungen wie etwa Allergien oder Heuschnupfen gelten,
welche durch die Entwicklung spezieller Lebensfähigkeiten kompensiert werden, aber nicht beseitigt sind. Trotz Erkrankung kann Zufriedenheit und ‚Wohlbefinden’ erlebt werden und der Mensch kann genuss- und leistungsfähig sein. Gesundheit korreliert zudem mit
- dem Vorhandensein und der individuellen Handhabung von persönlichen, sozialen und ökologischen Belastungen und Risiken.
- dem Vorhandensein und der individuellen Handhabung von persönlichen Ressourcen und von Ressourcen in der sozialen und ökologischen Umwelt, einschliesslich deren Wahrnehmung, Erschliessung, Inanspruchnahme und Pflege und Entwicklung.
In diesem Zusammenhang scheint es angebracht, einen Blick auf massgebende Einflussfaktoren von Gesundheit zu werfen.
4.2. Einflussfaktoren von Gesundheit und Krankheit
Gesundheit und Krankheit als auf einem Entwicklungskontinuum miteinander korrespondierende Zustände sind abhängig
- von den Gefährdungen (Risiken), Belastungen und Schädigungen, denen ein Mensch in seiner ökologischen und sozialen Umwelt ausgesetzt ist, wie zum Beispiel Umweltgifte, stresshafte Arbeitsbelastungen, belastende Lebensereignisse und Lebensbedingungen.
- von den Risiken, Belastungen und Schädigungen im Rahmen der individuellen Genetik und Disposition des Menschen
- von den alltäglichen Verhaltensweisen und vom ganz persönlichen Lebensstil, den ein Mensch sich angewöhnt hat
- von individuellen Einstellungs-, Bewertungs und Verarbeitungsmustern in Bezug auf persönliche Lebenssituationen und Ereignisse; das beinhaltet auch umfassende Lebenseinstellung, Lebenszufriedenheit und Erleben von Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens
- von den zur Verfügung stehenden individuellen und sozialen bzw. kollektiven Möglichkeiten (Ressourcen) zur Bewältigung von Risiken, Belastungen und Schädigungen, bezogen auf individuelle, soziale und Umweltbelastungen
- von den zwischenmenschlichen Beziehungen, in die ein Mensch eingebettet ist und die er erschliesst, pflegt, in Anspruch nimmt oder ablehnt (vgl. Knoll et al., 2005, S. 25ff).
Hurrelmann (1988) wies schon früh auf drei relevante psychosoziale Belastungsarten hin:
- Situativ-aktuelle Belastungen: Dies sind zumeist unvorhergesehene belastende Lebensereignisse (life-events), wie der Verlust einer wichtigen Bezugsperson durch Tod oder Scheidung, plötzliches Eintreten einer schweren Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes u. a.
- Chronische, zumeist konflikthafte Belastungen: Dazu zählen körperliche und psychische (‚nervliche’) Belastungen. Diese werden verursacht durch Belastungen in der Arbeitswelt und/oder in der Familie, wie etwa Arbeitsüberlastungen, enttäuschte Karriereerwartungen, andauernde Konflikte mit dem Vorgesetzten, mit dem Ehepartner, mit den Kindern oder den Nachbarn u. a.
- Kritische Übergänge im Lebenszyklus: Dazu können die Einschulung, die Pubertät, der Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter, von der Schule in die Arbeitswelt, von der Familien- in die Berufsarbeit, von der Arbeitswelt ins Rentnerleben gezählt werden. Diese stellen für den Menschen besondere Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben dar (vgl. Hurrelmann, 1988, S. 15f).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Wirkfaktoren auf Gesundheit und Krankheit neben umweltbedingten und genetischen Risiken vor allem aus Verhaltensweisen, (Kontroll-) Überzeugungen, Einstellungen, Ressourcen und sozialen Kompetenzen zusammensetzen. Zudem muss den psychosozialen Belastungen, resp. den psychosozialen Ressourcen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Situative und bisweilen auch chronische Ereignisse, häufig als ‚Stressfaktoren’ bezeichnet, sind zu bewältigen. Zum besseren Verständnis folgt ein Blick auf das Stresskonzept der Salutogenese.
4.3. Stress aus Sicht der Salutogenese
Stresskonzept und Stressbewältigungsprozess sind im Modell der Salutogenese mit zentraler Bedeutung zusammengefasst. Werden im Modell der Pathogenese Stressoren ausschliesslich als Krankheitsursachen verstanden, so sieht Antonowsky (1979; vgl. Kapitel 3.4.) pathogene wie auch salutogene Auswirkungen von Stress. Er zählt darunter sowohl psychosoziale Stressoren (wie zum Beispiel belastende Lebensereignisse, Dauerbelastungen durch die Arbeit oder durch soziale Konflikte) als auch physikalische und biochemische Stressoren (wie zum Beispiel Bakterien, Viren oder Umweltschadstoffe). Stressoren werden in Antonovskys Stresskonzept nicht als Ausnahmen verstanden, die es, weil sie Krankheitsrisiken sind, möglichst zu vermeiden gilt. Stressoren sind vielmehr im Leben allgegenwärtig und normal, daher nicht immer zu verhindern, auch wenn sie sozial ungleich verteilt sind. „Entscheidend sind in diesem Konzept nicht der Stress, sondern die Bewältigungsmöglichkeiten“ so Faltermaier (2005, S. 67).
Es stellt sich daher die Frage, was das Kontinuum von Faktoren ist, welches Menschen die Stressoren, die sie unweigerlich erleben, erfolgreich bewältigen lässt oder eben nicht. Diese dauernden Bemühungen der Menschen, ihre erlebten Belastungen zu bewältigen, sind so alltäglich und selbstverständlich, dass sie in der Stressforschung lange übersehen wurden. Einen wegweisenden Ansatz hierzu liefert die Resilienzforschung.
4.4. Salutogenese, Kohärenz und Resilienzforschung
Das in unserer Kultur dominante Paradigma der Pathogenese wurde erstmals von dem amerikanisch-israelitischen Gesundheitsforscher Antonovsky (1979) heftig kritisiert. Faltermaier (2005, S. 50f) fasst dies wie folgt zusammen:
Sein [Antonowskys] erster Einwand baut auf der Verbreitung von Krankheiten auf: Epidemiologische Daten zeigen, dass Krankheiten in der Bevölkerung so häufig vorkommen, dass sie nicht etwa die Ausnahme sind, sondern mindestens ein Drittel der Bevölkerung umfassen. Die medizinische Strategie, sich auf die Behandlung von Krankheiten zu konzentrieren, mache aber gesundheitspolitisch nur dann Sinn, wenn diese die Ausnahme und nicht die Regel sind. Zweitens stellt sich bei der Fülle an bekannten exogenen und endogenen Pathogenen die Frage, warum nicht noch mehr Menschen krank werden. Wie ist es zu erklären, dass in einer so ‚feindlichen’ Umwelt voller Risiken immer noch viele Menschen gesund bleiben? Diese Frage wird aber in der Pathogenese nicht gestellt, dazu bräuchte es mehr Aufmerksamkeit auf den gesunden Teil der Bevölkerung. Drittens bleibt ein praktischer Einwand: Ein biopsychosoziales Krankheitsmodell geht ganz richtig davon aus, dass jede Krankheit durch multiple Faktoren verursacht wird. Es ist notwendig, an der Prävention anzusetzen, weil die heute prävalenten Krankheiten schwer heilbar sind.
Interessant ist die philosophische Grundhaltung von Antonowsky. Für ihn bedeutet Leben nicht, im Gleichgewicht zu sein; es enthält vielmehr notwendigerweise Risiken, Krankheiten, Leiden und Tod. „Nicht die Homöostase ist das Grundprinzip menschlichen Lebens, sondern die Heterosthase; der menschliche Organismus drängt zur Entropie (das heisst zur Unordnung). Die entscheidende Frage ist vielmehr, wie das organismische System erhalten werden kann“ stellt Faltermaier (2005, S. 51) fest.
Dieser kurze Abriss zur Denkweise und Positionierung von Antonowsky soll zum Aufbruch aus der medizinisch-pathologischen Sichtweise ermutigen. Die Grundfrage der Salutogenese lautet denn auch: Was erhält den Menschen trotz vielfachen Risiken und gefährlichen Bedingungen gesund? Wie und unter welchen Bedingungen entsteht Gesundheit?
Daraus entwickelte Aaronovsky das Salotogenesemodell mit dem Koheränzgefühl (‚sense of coherence’ SOC) und den Generalisierten Widerstandsressourcen (generalized resistance resources, GRR):
‚Kohärenz, in deutscher Übersetzung auch als ‚Kohärenzsinn’ bezeichnet, gilt als zentraler persönlicher Schutzfaktor. Sie ist eine grundlegende Lebenseinstellung eines Menschen und drückt sich auf drei Ebenen aus: Der ‚Handlungs-, Verstehens- und Sinnebene’. Gesunde, stabile (resiliente) Menschen weisen ein hohes Kohärenzgefühl auf. Faltermaier (2005) beschreibt dieses Kohärenzgefühl bei Menschen folgendermassen:
[...]
- Citation du texte
- Thomas von Sauberzweig (Auteur), 2007, Laufbahnberatung im Kontext der Positiven Psychologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89147
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