In diesem Transfer-Dokumentations-Report (im folgenden: TDR) soll ein möglicher Case-Management-Ablauf anhand eines Fallbeispiels dargestellt werden. Zunächst werden das Case Management, die Kernaufgaben des Case Managers (im folgenden: CM) und der Regelkreis allgemein beschrieben. Anschließend wird der Regelkreis am Beispiel des Falles der Patientin Sophie S. und die Auswirkungen des Case Managements auf ihren Behandlungsverlauf erläutert.
Case Management ist eine Verfahrensweise in Sozial- und Gesundheitsdiensten, mit der im Einzelfall die nötige Unterstützung, Behandlung, Förderung und Versorgung von Menschen rational bewerkstelligt wird und nach der sich Versorgungsprozesse in vielen Fällen und über Sektorgrenzen und fachliche Zuständigkeiten hinweg organisieren lassen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungen
1 Einleitung
2 Case Management
2.1 Die Kernaufgaben des Case Managers
2.2 Case Management Regelkreis
2.2.1 Intake
2.2.2 Assessment
2.2.3 Planning
2.2.4 Intervention
2.2.5 Monitoring
2.2.6 Evaluation
3 Die Patientin Sophie S
3.1 Der Case Management Prozess im Fall Sophie S
3.1.1 Intake Sophie S
3.1.2 Assessment Sophie S
3.1.3 Planning Sophie S
3.1.4 Intervention Sophie S
3.1.5 Monitoring Sophie S
3.1.6 Evaluation Sophie S
4 Fazit
5 Quellen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Ressourcenkarte
Abbildung 2 - Ressourcenkarte Sophie S
Abbildung 3 - Training mit dem Lokomat in der Unfallklinik Murnau
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 - SMART
Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einleitung
In diesem Transfer-Dokumentations-Report (im folgenden: TDR) soil ein möglicher Case Management Ablaut anhand eines Fallbeispiels dargestellt werden. Zunachst werden das Case Management, die Kernaufgaben des Case Managers (im folgenden: CM) und der Regelkreis allgemein beschrieben. AnschlieBend wird der Regelkreis am Beispiel des Failes der Patientin Sophie S. und die Auswirkungen des Case Managements auf ihren Behandlungsverlauf erlautert.
2 Case Management
„Case Management ist eine Verfahrensweise in Sozial- und Gesundheitsdiensten, mit der im Einzelfall die nötige Unterstützung, Behandlung, Förderung und Versorgung von Menschen rational bewerkstelligt wird und nach der sich Versorgungsprozesse in vielen Fallen und über Sektorgrenzen und fachliche Zustandigkeiten hinweg organisieren lassen."1
2.1 Die Kernaufgaben des Case Managers
Die Kernaufgaben des Case Managers gliedern sich in die Begriffe Advocat, Broker, Gate Keeper und Support.
In seiner Funktion als Advocat (= Anwalt) sorgt der CM für eine umfassende Information und Beratung des Patiënten über seine Behandlungsmöglichkeiten und Rechte.
In der Broker (= Vermittler) Funktion nimmt der CM die Position eines unabhangigen Vermittlers zwischen Patient und Dienstleistern ein. Er berat den Patiënten, überlasst ihm jedoch die Auswahl seiner Unterstützungsleistungen.
Als Gate Keeper (= Selektierer) überprüft der CM, zu welchen Leistungen der Patient zugelassen ist und sorgt dafür, dass die Unterstützung effektiv und effizient ist.
In seiner Funktion als Supporter (= Unterstützer) ermittelt der CM die Ressourcen des Patiënten und fördert seine Selbststandigkeit.2
2.2 Case Management Regelkreis
Es existieren zahlreiche verschiedene Varianten des Case Management Regelkreises. Die Anzahl der Schritte unterscheidet sich dabei, da je nach Autor unterschiedliche Punkte zusammengefasst Oder getrennt werden Oder einzelne Komponenten hinzuge- fügt Oder weggelassen werden. Von den meisten Autoren werden die Punkte genannt beziehungsweise umschrieben.3
1. Intake
2. Assessment
3. Planning
4. Intervention
5. Monitoring
6. Evaluation
Der oben beschriebene Regelkreisablauf soil für diesen TDR verwendet werden.
2.2.1 Intake
„Das [...] Case Management wird für die Versorgung von Patient/innen mit mehrfachem Versorgungsbedarf genutzt."4 Damit ist sowohl die medizinischen, als auch soziale Un- terstützung gemeint.
Das Intake ist vergleichbar mit der Patientenaufnahme im Krankenhaus; es erfolgt eine Kontaktaufnahme mit Ermittlung und Gabe erster Informationen vom und an den Patiënten gefolgt von einer Vereinbarung der Therapie. Im Case Management wird der Patient von diesem Moment an aktiv miteinbezogen, umfanglich informiert (auch über die Funktion des CM). Es wird eruiert, ob die besondere Unterstützung durch den CM indiziert ist und die momentane Lage des Patiënten wird eingeschatzt..5 „Der Helfer informiert den Klienten über die Aufgabe und die Arbeitsweise der Institution. Der Helfer entwirrt mit dem Klienten die Problematik und entscheidet danach, ob die Institution in seinem Fall ein Hilfeangebot machen kann.“6
2.2.2 Assessment
„Im Case Management geht es urn eine möglichst vollstandige Erfassung und Beurtei- lung der Situation einer Person [...]: Wie kommt sie in ihrem Leben zurecht, wo liegen die Probleme und in welchem Bedingungsrahmen treten sie auf?“7
Im Assessment wird der Ist-Zustand des Patiënten ganzheitlich ermittelt und einge- schatzt und damit ermittelt, in welchem MaB bei dem Patiënten ein Unterstützungsbe- darf vorliegt. Hierbei werden auch die Ressourcen einer Person betrachtet, sodass nicht nur fehlende Ressourcen, sondern auch vorhandene beim weiteren Verlauf beachtet werden können.8
Als Informationsquelle dienen Gesprache mit dem Patiënten und seinem Umfeld, die Beobachtung des Patiënten, Befunde und der Austausch mit anderen Leistungsanbie- tern (innerhalb und auBerhalb des Krankenhauses).9 10
Abbildung 1 - Ressourcenkarte
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung10
2.2.3 Planning
In dieser Phase erstellt der CM einen individuellen Behandlungs- und Unterstützungs- plan für den Patiënten, der auf den vorher gesammelten Informationen basiert. Dabei wird berücksichtigt, dass der Patient nicht nur eine medizinische Behandlung benötigt, sondern auch soziale, emotionale und psychische Unterstützung nötig sein kann. Der Plan soil Auskunft darüber geben, welche Ziele der Patient in welchem Zeitraum mithil- fe welcher MaBnahmen erreichen möchte. AuBerdem werden die Verantwortlichen für Durchführung, Überprüfung und Finanzierung der MaBnahmen genannt.
Entscheidend für die Ziele ist, dass sie überprüfbar sein müssen. Urn das zu gewahr- leisten kann man sich bei der Formulierung an der SMART-Methode orientieren:11 12
Tabelle 1 - SMART
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung12
2.2.4 Intervention
In der Interventionsphase führt der CM den vorher erstellen Plan durch. Die notwendi- gen Unterstützungen werden bei den Leistungserbringern angefordert und die Leis- tungserbringerwerden miteinander vernetzt. Die Finanzierung wird gesichert.13
Der CM erbringt demnach nicht selbst die nötigen Behandlungs- und Hilfeleistungen, sondern vermittelt und koordiniert sie.14
2.2.5 Monitoring
Eng verbunden mit der Intervention ist eine kontinuierliche Verlaufskontrolle, das Monitoring. Der Ablauf der HilfsmaBnahmen und ihre Dokumentation werden überwacht, in Gesprachen mit den Leistungsanbietern wird der Fortschritt und in Gesprachen mit dem Patiënten seine Zufriedenheit ermittelt.15 „Bei auftretenden Komplikationen und den damit zusammenhangenden Abweichungen vom Behandlungsstandard wird im Gesprach mit dem Patiënten und den Behandlern der zu erwartende Hilfebedarf aus medizinischer und psycho-sozialer Sicht neu ermittelt."16 Die Therapie kann so zeitnah angepasst und damit weiterhin effektiv und effizient fortgeführt werden. Des weiteren ist hierdurch eine passgenaue Finanzierung möglich, auch wenn der Patient die Ver- weildauer gemaB der Diagnosis Related Group überschreitet.17
2.2.6 Evaluation
In der letzten Phase des Regelkreises wird ermittelt, wie erfolgreich das Case Management war. Es wird überprüft, welche Ziele erreicht wurden, ob der Patient mit dem Er- gebnis zufrieden ist, welche Chancen wahrgenommen und welche neuen Perspektiven erschlossen wurden.18 Des weiteren wird in dieser Phase entschieden, wie es weiter- geht. Gegebenenfalls startet der Regelkreis von neuem, urn die weitere Versorgung des Patiënten sicherzustellen. Nur wenn der Patient keine Unterstützung mehr benötigt ist hier das Ende des Case Management Prozesses erreicht. In jedem Fall sollte der CM den Verlauf dokumentieren, urn bei der Bearbeitung des nachsten Falls Oder einer Wiederaufnahme des Patiënten auf seine Erkenntnisse in Bezug auf das Netzwerk zu- rückgreifen zu können.19
3 Die Patientin Sophie S.
Frau Sophie S. war im Zeitraum von Oktober 2016 bis Januar 2017 Patientin auf der Station 63 der Berufsgenossenschaftlichen (im folgenden: BG) Unfallklinik Murnau. Frau S. war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt, hatte im Jahr 2016 ihr Abitur gemacht und plante, ein Jahr zu arbeiten und zu reisen, bevor sie eine Ausbildung zur Erziehe- rin aufnehmen wollte. Sie befand sich in einer glücklichen Beziehung und hatte ein stabiles soziales Umfeld mit Freunden und einer guten Beziehung zu ihren Eltern.
[...]
1 Wendt, Wolf 2015: Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Eine Einführung, 6. Auflage, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, S. 17
2 Vgl. Von Reibnitz, Christine (hrsg.) 2015: Case Management: praktisch und effizient, 2. Auflage, Springer Verlag Berlin, S. 46
3 Vgl. Wendt, Wolf 2015: Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Eine Einfüh- rung, 6. Auflage, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, S. 128-129 und Vgl. Pape, Rudolf et al. 2008: Case Management im Krankenhaus. Verlagsgesellschaft, Hannover, S.62-63 und Vgl. Kollak, Ingrid et al. 2016: Instrumente des Care und Case Management Prozesses, Springer Verlag Berlin, S. 4
4 Kollak, Ingrid et al. 2016: Instrumente des Care und Case Management Prozesses, Springer Verlag Berlin, S. 10
5 Vgl. Wendt, Wolf 2015: Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Eine Einfüh- rung, 6. Auflage, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, S. 136, 139-140,
6 Ebd. S. 140
7 Ebd. S. 142
8 Vgl. Ebd. S.142-144
9 Kollak, Ingrid et al. 2016: Instrumente des Care und Case Management Prozesses, Springer Verlag Berlin, S. 11-16
10 Vgl. https://www.hb.fh- muenster.de/opus/fhms/volltexte/2014/969/pdf/Werkzeugkoffer_fuer_das_CM.pdf, abgerufen am 07.05.2018
11 Vgl. Kollak, Ingrid et al. 2016: Instrumente des Care und Case Management Prozesses, Springer Verlag Berlin, S. 21-22
12 Vgl. Von Reibnitz, Christine (hrsg.) 2015: Case Management: praktisch und effizient, 2. Auflage, Springer Verlag Berlin, S. 91-92
13 Vgl. Brinkmann, Volker (hrsg.) 2010: Case Management. Organisationsentwicklung und Change Management in Gesundheits- und Sozialunternehmen, 2. Auflage, Gabler, Wiesbaden, S. 265
14 Vgl. Von Reibnitz, Christine (hrsg.) 2015: Case Management: praktisch und effizient, 2. Auflage, Springer Verlag Berlin, S. 72
15 Vgl. Pape, Rudolf et al. 2008: Case Management im Krankenhaus. Verlagsgesellschaft, Hannover, S. 63
16 Ebd. S. 63
17 Vgl. Ebd. S. 63
18 Vgl. Wendt, Wolf 2015: Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Eine Ein- führung, 6. Auflage, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, S. 166
19 Vgl. Kollak, Ingrid et al. 2016: Instrumente des Care und Case Management Prozesses, Springer Verlag Berlin, S. 26, S.30
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