Die knappe Darstellung Trainingsspiele Poolbillard beinhaltet insgesamt zehn konzipierte beziehungsweise weiterentwickelte Trainingsspiele, die unterschiedliche Aspekte im Poolbillardsport ansprechen: Einige Spiele fokussieren das taktische Umschaltspiel zwischen Offensive und Defensive, andere wiederum schulen die Spielintelligenz, Taktik und Spieltechnik. Zudem liegt ein wirkungsvolles Trainingsspiel für die unterrepräsentierte Defensivarbeit im Poolbillardtraining vor. Schließlich wird ein unterhaltsames Trainingsspiel für bis zu 15 Billardakteure dargeboten.
Vorspiel
Diese knappe Darstellung beinhaltet insgesamt zehn konzipierte bzw. weiterentwickelte Trainingsspiele, die unterschiedliche Aspekte im Poolbillardsport ansprechen: Einige Spiele fokussieren das taktische Umschaltspiel zwischen Offensive und Defensive, andere wiederum schulen die Spielintelligenz, Taktik und Spieltechnik. Zudem liegt ein wirkungsvolles Trainingsspiel für die unterrepräsentierte Defensivarbeit im Poolbillardtraining vor. Schließlich wird ein unterhaltsames Trainingsspiel für bis zu 15 Billardakteure dargeboten.
Der Fachbegriff ‚Billard‘ ist aus dem altfranzösischen Wort Billart entlehnt. Die Bedeutung liegt in der Definition ‚Holzstab zum Kugelspiel‘ begründet. Weltweit betreiben Millionen Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen das Billardspiel. Und – sie erfahren während der sportlichen Ausübung offensichtliche Lebensfreude im spielerischen Tun. Anton BAUMANN meint bereits 1795 zum ehemals höfischen Billardspiel, das besondere Aufmerksamkeit abverlangt:1
Wir [sagen] hier von dem Billardspiele überhaupt und von dessen Schönheit, Nutzen und Vergnügen: […] Schön wird auch dieses Spiel allemahl in den Augen desjenigen Spielers seyn, welcher ihm eine besondere Aufmerksamkeit widmet und auf den bisweilen ganz unvermutheten und unerwarteten Gang, Wendung und Lauf der Bälle und ihre Wirkung auf- und gegeneinander genau Achtung giebt.
So darf ich meine langjährigen Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich bislang im Pool-billardsport gewonnen habe, mit einem emotional beladenen Ausblick voranstellen: Jener Mensch, der mein Hoffen stets mit Zuversicht füllt und mit dem ich wahrlich einen gemeinsamen Zeitabschnitt zu teilen gedächte, ist der stoische ‚Philosoph auf dem römischen Kaiserthron‘ MARC AUREL (121 – 180 n. Chr.). Seine tiefgründigen ‚Selbstbetrachtungen‘, der Nachwelt erhaltene Aufzeichnungen selbstkritischen Denkens, sind in altgriechischer Sprache abgefasste Bücher stoischer Weisheit. Eine Stelle, nämlich Selbstbetrachtungen XII 10, die von ihm vermutlich kurz vor seinem Lebensende in Carnuntum aufgezeichnet wurde, dient mir bislang der persönlichen Stütze im Billardsport:2 „Ergründe, wie die Dinge selber sind, indem Du sie zerlegst in Stoff, Ursache, Zweck.“ Mit diesem Hintergrund wird diese trainingsspezifische Arbeit als mögliches Sinnbild für das ‚gute Gefühl‘ beim ‚Kugelspiel mit dem Holzstab‘ verknüpft.
Ich entsage einen herzlichen Dank nachfolgenden Personen, die zahlreiche Ideen, Hilfestellungen und Mitwirkungen im Zusammenhang dieser Poolbillardtrainingsspiele einbrachten. Sie schärften zugleich meinen Blickwinkel im Billardsport und leiteten zum Versuch an, um die für das Billardspiel notwendigen Zutaten nach Stoff, Ursache und Zweckerfüllung zu beleuchten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
SPIELZIELSETZUNG Summe-15 ist ein Ansage- und Punktespiel auf insgesamt 8 Gewinnpunkte und schult taktische Spielzüge, spieltechnische Elemente und die billardspezifische Spielintelligenz. Sogenannte ‚Pärchen‘, d. h. 2 Objektbälle mit der Gesamtziffernsumme 15, sind in direkter Abfolge (z. B. 10/5 bzw. 5/10) zu spielen. Gamegewinn 5 Pärchen, Ausspielziel mind. 5 Games (best-of-9).
ALLG. SPIELREGELN Spielregeln WPA (2016), Spielregeln ÖPBV (2016) & Regularien ÖPBV (2016)
SPIELWERTUNG 8 Pärchen bestehen aus nachfolgenden Ziffernsummenkombinationen – 7 Pärchen (Objektbälle 1 – 14) sowie der Objektball ‚15‘ als ‚Einzelpärchen‘. Ein korrekt gespieltes Pärchen hat den Punktewert 1. Damit erfolgt ein Gamegewinn mit mindestens 5 Gewinnpunkten (5 Pärchen), wobei das sogenannte Einzelpärchen ‚15‘ zuletzt gespielt wird. Unentschieden (4: 4) → Entscheidung mittels ‚15-Ball-Game‘. Grundsätzliches ‚Winner-Break‘.
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(Objektballreihenfolge) ‚ gerade-ungerade ‘ → Wechsel mit ‚geraden‘ und ‚ungeraden‘ Objektbällen (Beginn optional). Das Regularium 1 gilt für den gesamten Spielverlauf (z. B. Spieler A verfehlt einen ‚halben‘ Objektball → Spielfortsetzung Spieler B ‚voller‘ Objektball).
Regularium 2 Snooker (Snooker-Regelanwendungsprinzip) : Bei Rückstand (‚Snooker‘), z. B. 40:
(Snooker) 64 (104 gespielte Punkte von maximal 120 Punkten – dadurch ist bestenfalls das Ergebnis 56: 64 möglich), kann die Ankündigung „Snooker“ für die pro Game einmalige Regelanwendung mithilfe des Summenfaktors ‚mal2‘ vor dem Aufnahmebeginn erfolgen. Damit entfällt jedoch das Regularium 1 (Objektballreihenfolge) gänzlich. Der Summenfaktor ‚mal2‘ tritt bei der Mindestanzahl von 3 Objektbällen (Clearance3+) und numerisch aufsteigender, ununterbrochener Spielreihenfolge der vorhandenen Objektbälle (z. B. 2-3-5-6 = 32 Punkte statt 16 Punkte) in Kraft. Ein theoretischer 72: 64-Sieg wird damit ermöglicht. Beim Ausbleiben der sogenannten ‚Clearance3+‘, d. h. wenn die vorgenannte Spielreihenfolge der restlichen Objektbälle durch eine Objektballverfehlung misslingt, geht das aktuelle Game sofort verlustig – auch wenn der Zwischenstand unterdessen positiv für den ursprünglich im Rückstand befindlichen Spieler ist.
(Einband2) jektball zählt mit dieser pro Game einmaligen Spielmöglichkeit (Ankündigung „Einband“) beim erfolgreichen Einbandspiel doppelt (z. B. Objektball ‚7‘ = 14 Punkte, d. h. aus einem 51: 62-Rückstand erfolgt dadurch ein 65: 62-Sieg).
[...]
1 Baumann, A. (1795). Gründlicher Unterricht und Regeln des Billard-Spieles. Herausgegeben für Jedermann, der seine richtige Kenntnis dieses edlen Spieles verlanget (=Reprint des Originals von 1795, Paderborn: Salzwasser Verlag GmbH). Wien: Eigenverlag Baumann, S. 1.
2 Wittstock, A. (2005). Marcus Aurelius Antoninus. Selbstbetrachtungen. Übersetzung, Einleitung und Anmerkungen von Albert Wittstock (Reclam Nr. 1241). Stuttgart: Philipp Reclam jun. Verlag, S. 180.
- Arbeit zitieren
- Jan-Niklas Vandenberg (Autor:in), 2020, Eine knappe Darstellung der Trainingsspiele für Poolbillard, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/889022
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