Die Schüler- und Studentenbewegung von 1968 hatte den "politischen" Wilhelm Reich, seine Schriften zur Sexpol-Bewegung und zur Massenpsychologie des Faschismus, wieder entdeckt und als Raubdrucke verbreitet, nachdem zuvor seine Bücher von den Nazis verbrannt worden waren.
Über die damalige Rezeption hinaus gibt es eine Fülle von Denkanstößen dieses wissenschaftlichen Querdenkers zu entdecken, der durch die Freundschaft mit Alexander S. Neill die Konzeption der freien Erziehung in Summerhill mit beeinflusste, mit seiner Orgon-Forschung bereits früh die Lebensfeindlichkeit nuklearer Strahlung erforscht hatte und immer wieder den freien Fluss der Lebensenergie, unbehindert von charakterlichen Blockaden und Panzerungen, untersuchte.
In dieser Arbeit werden die Haupt-Forschungsschwerpunkte Wilhelm Reichs erörtert und mit den Auffassungen östlicher Weisheitslehren, körperorientierter Psychotherapien und neuerer geo-anthropologischer Forschungen über den Einfluss vorgeschichtlicher Wüstenbildung auf Matrismus und Patrismus in Verbindung gebracht.
Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zu den theoretischen Grundlagen der Sexualpädagogik.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Entstehung der sexuellen Prüderie
3. REICHs Kindheit und Jugend
4. REICH als Student
5. Zur Psychoanalyse FREUDs
6. REICH als junger Wissenschaftler
7. Der sexuelle Kampf der Jugend
8. Kulturanthropologische Studien
9. Massenpsychologie des Faschismus
10. Schichtenmodell des Kulturmenschen
11. REICH und NEILL
12. Zur Charakterforschung
13. Segmente der Muskelpanzerung
14. Zur Chakra-Lehre
15. Die Entdeckung der Orgon-Energie
16. Zur Vegetotherapie
17. Zur Bioenergetik
18. Zum Konzept der Core Energetik
19. Grundlegende Lebensprozesse
20. Zur Bionforschung
21. Orgonomische Umweltwissenschaft
22. DOR und Cloudbusting
23. SAHARASIA
24. Matristische und patristische Kulturen
25. Klimawandel und Hungerkatastrophen
26. Schlusswort
27. Ausgewählte und kommentierte Bibliographie
28. Literaturverzeichnis
„ Faschisten und Psychoanalytiker haben ihn
als >Kommunist< und >Moskauagent< beschimpft,
die Kommunisten
als >Konterrevolutionär< und >Agent der Bourgeoisie< ,
ein Teil der herrschenden Wissenschaft hat ihm
>plumpen Materialismus< vorgeworfen,
ein anderer Teil
>wiederbelebten Mystizismus< ,
liberal-demokratische Staaten haben ihn
als >die öffentliche Ordnung schädigendes, suspektes Element< verfolgt.
Die USA schließlich haben
seine Bücher verbrannt,
bevor sie ihn im Gefängnis sterben ließen.“
( Gerard PONTHIEU über W. REICH )
1. Einleitung
Wilhelm REICH (1897-1957), Arzt, Psychoanalytiker, Sexualwissenschaftler und Grundlagenforscher, ist im deutschen Sprachraum in den letzten drei Jahrzehnten vor allem durch seine Schriften „ Massenpsychologie des Faschismus“ , „Charakteranalyse“, „Die Entdeckung des Orgons“, „Die Funktion des Orgasmus“ und „Der Krebs“ bekannt geworden.
Der Einfluss seiner frühen politischen und sexualreformerischen Schriften auf die Studentenbewegung der hochindustrialisierten westlichen Länder von 1968 kann nicht hoch genug gewertet werden.
Wohngemeinschaften, Kinderläden, sanfte Geburtsmethoden und viele moderne Körpertherapien basieren auf REICHschen Gedanken.
Schauspieler wie Jack NICHOLSON und Paul NEWMAN sprechen in Interviews über den großen Einfluss der Therapie nach REICH in ihrem Leben.
Sein nicht abgeschlossenes Lebenswerk – die naturwissenschaftliche Erforschung einer Lebensenergie, die er Orgon nannte – wurde erst in den achtziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts wiederentdeckt.
Die Überprüfung und Anwendung der Möglichkeiten und Grenzen seiner medizinischen, biologischen, erkenntnistheoretischen und technologischen Forschungsresultate hat in den neunziger Jahren begonnen.
Auf allen untersuchten Gebieten – körperpsychotherapeutisch, mikrobiologisch, medizinisch, physikalisch, meteorologisch – tastete sich REICH an bisher unerforschte grundlegende Naturprozesse heran.
2. Entstehung der sexuellen Prüderie
Sexuelle Aufklärung im heutigen Sinn war noch vor gut 300 Jahren gänzlich unbekannt. Im Altertum und Mittelalter betrachtete man Sexualität als festen Bestandteil des Lebens und nicht als einen besonderen, problematischen Komplex, der besondere Aufmerksamkeit verdient hätte. Sexuelles Wissen wurde ganz selbstverständlich wie jedes andere Wissen erworben. Kinder lebten nicht in einer eigenen, geschützten Welt, sondern nahmen an fast allen Arbeits- und Freizeitaktivitäten der Erwachsenen teil (Vgl. HAEBERLE 1985 ; vgl. USSEL 1970)
Da die Mehrheit der Bevölkerung vor dem Zeitalter der Industrialisierung auf dem Lande lebte, hatten die Kinder genügend Gelegenheit, Tieren bei der Paarung zuzusehen. Auch war es keineswegs ungewöhnlich, dass Mensch und Tier unter einem Dach lebten. Weder in Ober- noch in Unterschichten gab es eine ausgesprochene Privatsphäre, und es herrschte wenig Schamhaftigkeit und Verlegenheit in Bezug auf die natürlichen Körperfunktionen. Familien badeten und schliefen gewöhnlich unbekleidet gemeinsam. Brautwerbung und Schwangerschaft wurden offen diskutiert, Geburten fanden zu Hause statt. Sexuelle Dinge blieben für niemanden ein Geheimnis, und man hielt Jungen und Mädchen mit Beginn der Pubertät für heiratsfähig.
Selbst zu Beginn der Neuzeit, als die städtische Mittelschicht begann, wichtige Informationen in gedruckter Form zu verbreiten, wurde Sexualität noch nicht als Thema für sich behandelt. In Lehrbüchern für Kinder, wie beispielsweise den „Colloquia Familiara“ des ERASMUS VON ROTTERDAM (1522), wurde Sexualität offen und einfach als fester Bestandteil des täglichen Lebens behandelt, dem man nicht mehr und nicht weniger Bedeutung zumaß als allen anderen Dingen von allgemeinem Interesse.
Im Laufe der folgenden Jahrhunderte entwickelten die Menschen jedoch eine völlig andere Einstellung.
Kindheit und später auch Jugendalter wurden als besondere, „unschuldige“ Lebensphasen definiert, in denen es galt, die jungen Menschen vor den Versuchungen der Erwachsenenwelt zu schützen. Eine zunehmende Prüderie interpretierte alles Sexuelle als schmutzig und gefährlich. Masturbation wurde zum allgemeinen Problem und zu einer ernsthaften Gefahr für die Gesundheit erklärt. Jos van USSEL ( 1970) hat eindrucksvoll die Methoden der Anti-Masturbations-Kampagnen im 18. und 19. Jahrhundert beschrieben.
Sexualität war zu einem mysteriösen und zutiefst verwirrenden Gegenstand geworden.
Es herrschte die Auffassung , dass Sexualität gefährlich sei und Kinder unschuldige Wesen, die vor dieser Gefahr unter allen Umständen bewahrt werden müssten. Eine Einstellung war, den „natürlichen“ Zustand „heiliger Unschuld“, in den ein Kind angeblich geboren wird, möglichst lange zu erhalten.
Jegliche Informationen auf dem sexuellen Gebiet sollten Kindern und Jugendlichen auf keinen Fall zugänglich sein und jede Neugier im Keim erstickt werden , indem man das Thema als schmutzig und ekelerregend darstellte. Sexuelle Unwissenheit war (bei Kindern) gleichbedeutend mit Reinheit.
Eine andere Ansicht war, dass man den Gefahren nur durch frühzeitige „sexuelle Aufklärung“ begegnen könne. Nach dieser Auffassung war sexuelle Unwissenheit gefährlicher als sexuelles Wissen , da es zu schädlichen Missverständnissen und Phantasien führen könne.
Entsprechend dieser allgemeinen Auffassung wurde an einigen für die damalige Zeit „progressiven“ Schulen erstmals „Aufklärungsunterricht“ gegeben. Das Ziel war, einen Sinn für Sittsamkeit und eine „gesunde Scheu“ vor sexuellen Dingen zu vermitteln. Die Methode der Sexualerziehung bestand im Fernhalten und Ablenken von der Sexualität und in der Abschreckung. So wurden die anatomischen Unterschiede zwischen Mann und Frau im Leichenschauhaus demonstriert. Zusätzlich wurden Schüler in Krankenhäuser und Siechenheime geführt, um ihnen Syphilitiker und Wahnsinnige als Opfer der Masturbation vorzuführen.
Kurzum, der eigentliche Zweck des gesamten Unternehmens war nicht so sehr, die Jugend über sexuelle Dinge aufzuklären, als sie vor Versuchungen zu warnen.
Mit der Französischen Revolution von 1789 wurde die Forderung nach sexueller Erziehung für Jungen und Mädchen gestellt. Leider schwächte sich der sexualrevolutionäre Impuls schnell wieder ab. Das Thema „Sexualität“ verschwand wieder aus den Lehrplänen, kaum dass es richtig eingeführt worden war.
Nicht nur in Frankreich, sondern überall in Europa wurde das Bürgertum immer mächtiger und zunehmend konservativer. Mit dem Aufstieg der Mittelschichten in Europa und Nordamerika wurde die Verbreitung sexuellen Wissens zunehmend eingeschränkt.
Dies führte soweit, dass es zu extremer Zensur auf dem gesamten Gebiet der Information über Sexualität kam. Es gab überhaupt keine Erwähnung sexueller Aspekte in Lexika, Sachbüchern, Bibeln, Kinderbüchern, Märchenbüchern usw. und auch im täglichen Leben mussten die geringsten Anspielungen auf dieses Thema in jeglicher Hinsicht vermieden werden. Es wird auch von der „Verschwörung des Schweigens“ gesprochen.
Unwissenheit und Heuchelei breiteten sich aus, und viele schwer erkämpften bürgerlichen Freiheiten gingen rasch wieder verloren. Diese zunehmende Prüderie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war eine internationale Erscheinung ungekannten Ausmaßes. In England bringt man diese Entwicklung mit der Regierungszeit der Königin Viktoria in Verbindung, woher der Begriff des Viktorianischen Zeitalters rührt.
Die Kirche mit ihrem Sündenbegriff und ihrer Leibfeindlichkeit spielte und spielt bis in die Gegenwart eine große Rolle bei der Unterdrückung der Sexualität.
Sämtliche Ursachen dieser historischen Entwicklung wurden jedoch nie völlig geklärt. Sie sind aber großenteils im direkten Zusammenhang mit der allgemeinen Industrialisierung zu sehen. Verwissenschaftlichung und Technisierung, Verstädterung, Industrialisierung und der voranschreitende Kapitalismus verlangten einen Menschentypus, der diesen neuen Entwicklungen besser angepasst war als der mittelalterliche Mensch. Die veränderten Umweltbedingungen erzwangen von den Menschen eine neue Art und Weise des Umgangs mit sich selbst, mit anderen Menschen, mit der Erziehung, der sachlichen Umwelt und den großen Lebensfragen (Vgl. KENTLER 1975, S. 33).
Industrialisierung bedeutet, dass eine Gesellschaft sich durch den Arbeitseinsatz ihrer Mitglieder aus Armut und Naturabhängigkeit herausarbeitet. In der Aufbauphase sind daher Verzichtsbereitschaft, Selbstbeherrschung und aufopferungsvoller Arbeitseifer notwendige Tugenden. Das Mittel, um diese zu erreichen, war die sexualfeindliche Erziehung. Durch sie lernten die Menschen, ein so drängendes und immer aktuelles Bedürfnis wie die Sexualität unwichtig zu nehmen und seine Befriedigung für längere Zeit aufzuschieben.
Aus dem sinnenfreudigen, sexualbejahenden Menschen wurde der asketische, prüde, leistungsbesessene Mensch der frühen Neuzeit.
Diese anspruchslose, genügsame Einstellung zum Leben zog einen extrem sparsamen Umgang mit den sexuellen Kräften, Konsumverzicht und die Unterwerfung unter ein strenges Leistungsprinzip nach sich.
Die Frage, welcher materielle Nutzen für den Menschen persönlich dabei herausspringen würde, blieb völlig außer acht.
Es wurde nicht mehr gearbeitet, um zu leben, sondern gelebt, um zu arbeiten.
Da die meisten Menschen den Forderungen dieser sexualfeindlichen Erziehung nicht gerecht werden konnten, entstand eine „doppelte Moral“: In der Öffentlichkeit werden moralische Grundsätze vertreten, im Geheimen aber die Triebbedürfnisse ausgelebt ( Z.B. Pornographie, Prostitution ).
Diese Epoche der extremen Sexualunterdrückung hatte fatalste Folgen für körperliche und seelische Gesundheit. Viele Kinder und Jugendliche wurden grausamen und überflüssigen „Behandlungen“ unterworfen, um sie zum Gehorsam zu formen und ihren Eigenwillen zu brechen (Vgl. SCHATZMANN 1974). Ein besonderer Kampf galt der Masturbation der Kinder und Jugendlichen (Vgl. USSEL 1975, vgl. PILGRIM 1975 ).
Diese Methoden erscheinen uns heute wie Horrorszenarien, aus welchem Grunde ich sie nicht näher ausführen möchte.
Oft kam es allein durch die der unterdrückenden Sexualerziehung entstammenden Schuldgefühle zu seelischem Leiden und ernsthaften Erkrankungen bis hin zu Selbstmorden.
Angst vor Sexualität bestimmte das ganze Leben.
Frank WEDEKINDs Drama „Frühlingserwachen“ (1891) gibt uns noch heute einen erschütternden Einblick in die damalige repressive Atmosphäre.
Die sexuelle Unwissenheit forderte im Laufe der Jahre einen schrecklichen Preis von der Gesellschaft durch eine Vielzahl unglücklicher Ehen, unerwünschter Kinder und frustrierter Lebensläufe. Niemand wird je das ganze Ausmaß menschlichen Elends, das dadurch verursacht wurde, ermessen können. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden jedoch bestimmte Aspekte dieses Elends so deutlich, dass sie nicht mehr übersehen werden konnten. Immer mehr Menschen wurden nervös, depressiv oder sogar körperlich krank infolge ihrer sexuellen Probleme, und jede Behandlung war erfolglos, solange diese Probleme verleugnet blieben.
Ärzte wie FREUD, BLOCH, und HIRSCHFELD, die solchen Patienten zu helfen versuchten, kamen deshalb zu der Überzeugung, dass das Schweigen gebrochen werden müsse und Reformen einzuleiten seien.
So begannen sie, zunächst ihre Kollegen, später ein größeres Publikum von Erwachsenen über Sexualität zu informieren.
Als die Ängste der Erwachsenen schließlich überwunden waren, konnte man auch Jugendliche und Kinder wieder in die Diskussion einbeziehen.
Hierdurch wurde der Weg für eine neue und umfassende Reform der Sexualerziehung und –moral ermöglicht.
3. REICHs Kindheit und Jugend
Wilhelm REICH wurde 1897 in einem kleinen Dorf in Galizien, das damals zur Österreichisch-Ungarischen Donaumonarchie gehörte, geboren.
Seine Eltern entstammten jüdischen Familien, hatten sich aber aus der orthodoxen Tradition des Judentums gelöst und erzogen Wilhelm REICH und dessen Bruder freigeistig.
Aus der Kindheit Wilhelms sind wenig Einzelheiten bekannt.
Die unbeschwerte Kindheit REICHs nahm im Alter von 12 Jahren eine jähe und dramatische Wendung. Seine Mutter beging Selbstmord, nachdem der Vater von ihrem geheimen Liebesverhältnis mit einem Hauslehrer erfahren hatte.
Sehr wahrscheinlich war es der 12jährige Wilhelm selber, der den Ehebruch seiner Mutter dem Vater hinterbrachte.
Der Vater war Gutsbesitzer und nahm Wilhelm oft zu ausgedehnten Ausritten mit. Reiten blieb auch später noch eine Lieblingstätigkeit REICHs. Wilhelm lernte auch mit dem Gewehr umgehen und war ein guter Scharfschütze. Er lehnte jedoch die Jagd und den Fischfang aus Freude am Töten der Tiere strikt ab.
Als der Vater starb, musste REICH im Alter von 17 Jahren die Leitung des Gutes übernehmen. Er bestand das Abitur und wurde im Ersten Weltkrieg zum Kriegsdienst eingezogen. Er überstand den Krieg als Leutnant an der italienischen Front.
Nach Ende des für Österreich verlorenen Krieges konnte REICH nicht auf das Familiengut zurückkehren, da es nunmehr auf sowjetischem Territorium lag.
REICH entwickelte eine kritische Distanz zum Krieg. 1922 schildert er die Atmosphäre unter den Soldaten:
„ Jeder, der den Krieg mitgemacht hat, weiß, welche Rolle die beiden Attribute verbildeter Genitalität, die anale Zote und das anale Schimpfwort, im Kasino, in der Kaserne, auf dem Exerzierplatz und in der Offiziersmesse spielen, Gespräche über Huren und Koitus bilden fast ausschließlich das Thema der Unterhaltungen Reich fiel auf, dass diejenigen, welche starke heterosexuelle Bindungen oder vollwertige Sublimierungen aufwiesen, den Krieg ablehnten; dagegen waren diejenigen die brutalsten Draufgänger, die das Weib als Klosett betrachteten...Auch der sadistische Psychopath und der dissoziale Charakter bewährten sich gut im Sinne der Kriegsideologie...Die Brutalität des Weltkrieges(und vielleicht er selbst) wäre unmöglich gewesen, hätte nicht das Machtbedürfnis einiger weniger Führer den Anschluss an die latente Grausamkeit des Einzelnen gefunden“. ( REICH: Zwei narzißtische Typen. 1922, zit. Nach LASKA 1981, S. 13f.)
4. REICH als Student
Als REICH aus der Armee entlassen wurde, war er völlig heimatlos und verarmt.
Anfangs konnte er sich nicht einmal Zivilkleidung kaufen. 1918 begann er unter ärmsten Verhältnissen das Studium in Wien.
Zunächst studierte er Jura, erkannte aber bald, „ dass die antisozialen Handlungen der Menschen nicht als Verbrechen, sondern als Krankheiten anzusehen, dass sie also nicht zu bestrafen, sondern zu heilen und vorzubeugen sind “ (REICH, Zit. nach LASKA 1981, S. 15).
Er wechselte zum Medizinstudium.
Während des Studiums las er NIETZSCHEs Buch „ Also sprach Zarathustra“, aber auch die Werke von LANGE „Geschichte des Materialismus“, von BERGSON, IBSEN, STIRNER und anderen beeinflussten ihn sehr.
Die individual-anarchistischen Anschauungen von Henrik IBSEN gefielen dem jungen REICH sehr: „ Ibsen war ein geistiger Revolutionär...und als solcher sah er das Heil eben nicht allein in der materiellen Umwälzung. Er strebte der Bewusstheit zu, der Persönlichkeit, der geistigen Einheit im Sinne Stirners...Durch Staatsumwälzungen werden nach seiner Ansicht nur einzelne Freiheiten, nicht die Freiheit gewonnen. Nur diejenige Revolution billigt er, die den Staat ganz beseitigt.“(REICH, zit. Nach LASKA 1981, S. 16).
Der bei weitem stärkste Einfluss auf Wilhelm Reich, der für sein ganzes weiteres Leben bestimmend sein sollte, ging von Sigmund FREUD aus.
Neben dem Studium galt REICHs Liebe der Musik. Als Kind hatte er Klavierstunden erhalten und Cello gelernt. Jetzt wurde er Mitglied des SCHÖNBERG-Vereins. Sein Leben lang hat REICH gern musiziert. Er liebte es, auf dem Klavier, auf dem Akkordeon und später auf der Orgel zu spielen.
5. Zur Psychoanalyse FREUDs
FREUD entwickelte eine Methode, durch freie Wortassoziationen und Deutung nächtlicher Träume, durch Erinnerung von Erlebnissen aus der frühen Kindheit und durch Bearbeitung von Übertragungsphänomenen zwischen Patient und Therapeut u.a. seelische Erkrankungen zu heilen. Ins Unbewusste verdrängte traumatische Erfahrungen sollten durch Aussprechen, Erörterungen und Deutungen ins Bewusstsein gehoben werden. Der Patient lag dabei auf einer Couch, der Therapeut saß außerhalb seines Blickfeldes.
Durch diese sogenannte Psychoanalyse (Seelen-Zergliederung), d.h. Zerlegung und Bestimmung der seelischen Komponenten, erfolgte die Bewusstmachung jener der seelischen Krankheit zugrunde liegenden psychischen Konflikte. Oft erzielte FREUD spektakuläre Heilungserfolge, durch die seine neue Wissenschaftsrichtung weltberühmt wurde.
FREUD entwickelte ein psychodynamisches Modell vom Aufbau der Instanzen der Persönlichkeit:
- Es
- Ich
- Über-Ich
Das Es beinhaltet die unbewussten Antriebe des Menschen.
Das Über-Ich bildet sich als Niederschlag der Erziehung und Sozialisation. In ihm ist z.B. das Gewissen enthalten.
Das Ich schließlich stellt das Bewusstsein dar.
In seinem entwicklungspsychologischen Modell unterscheidet FREUD mehrere psychosexuelle Entwicklungsstadien des Menschen:
- Orale Phase
- Anale Phase
- Phallische Phase
- Latenzzeit
- Pubertät
- Adoleszenz
Im ersten Lebensjahr befindet sich das Kind nach FREUD in der oralen Phase. Für den Säugling ist die erogene Zone die Mundschleimhaut. Die Partialtriebe (Teiltriebe) sind Saugen, Lutschen und Beißen.
Danach erfolgt bis zum dritten Lebensjahr die anale Phase. In dieser ist für das Kleinkind die erogene Zone die Afterregion. Themen sind hier Hergeben und Behalten.
In der phallischen Phase entdeckt das Kind den erotischen Lustgewinn aus der Stimulierung der Genitalien. In der FREUDschen Psychoanalyse spielen Theorien über den Ödipus-Komplex, die Kastrations-Angst und die Identifikation mit den Bezugspersonen in dieser Entwicklungsphase eine große Rolle.
FREUD legte den Schwerpunkt auf diese drei Phasen in der Kindheit.
In der Philosophie der Psychoanalyse unterscheidet FREUD in der Natur zwischen dem Lebenstrieb, den er Eros, und dem Todestrieb, den er auch Destruktionstrieb nennt.
Es kann hier nur eine unvollständige Skizze der Psychoanalyse dargestellt werden, da das Werk FREUDs äußerst umfangreich und komplex ist.
Diese Skizze erscheint notwendig, um den Begriff Psychoanalyse einordnen zu können.
In den letzten Jahren ist es Mode geworden, FREUD zu kritisieren und ihm Übles nachzusagen. Kein moderner Psychologe , der eine Schmalspurausbildung in Verhaltenstherapie gemacht hat, Anhänger des empirischen Positivismus ist oder ein feministisches Buch gelesen hat, lässt es sich nehmen, die Psychoanalyse als veraltet anzusehen und FREUD wegen seiner sexistischen Ansichten zu verspotten.
Zweifellos ist FREUD vielen Fehleinschätzungen zum Opfer gefallen und unterlag als Kind seiner Epoche den Irrtümern des Zeitgeistes.
Doch wenn manch ein aktueller Bestseller-Psychologe längst als Fußnote der Geschichte der Psychologie auftauchen wird, wird FREUD immer noch einen Ehrenplatz in der Liste der bedeutenden Wissenschaftler einnehmen, die zur Erweiterung unseres Weltbildes beigetragen haben.
Mit seiner unerschrockenen Selbstanalyse hat er entscheidende Maßstäbe gesetzt. Er stieg in die Tiefen seiner Träume hinab und setzte sich mit den Tabuzonen des Unterbewusstseins auseinander. Er trug einen offenen Kampf mit den ungebändigten Trieben, den verbotenen Gedanken und Dämonen aus, die aus dem angepassten Leben der bürgerlichen Mittelschicht verbannt worden war.
In dieser surrealistisch anmutenden Welt des Unterbewusstseins gab es grausame Mütter und Kinder, die ihren Eltern den Tod wünschten. Inzest war gang und gäbe und Perversionen an der Tagesordnung. Männer verwandelten sich in Frauen mit Penis, und Frauen verwandelten sich in Männer mit gezähnter Vagina. Jedes hohe Gebäude oder jeder spitz zulaufende Gegenstand konnte als Symbol für einen Phallus gedeutet werden, jede Höhlung und jedes Nest als Vulva oder Vagina. Staatsoberhäupter waren nichts als verkleidete Vaterfiguren, und jede Frau stand unter dem Verdacht, eine Ersatzmutter zu sein. (VGL. KEEN, S.: Feuer im Bauch. Bergisch Gladbach 1992, S. 196 f.).
Wenn und FREUDs „Phallus-im-Wunderland“-Welt das Sexuelle überzubetonen scheint, so vor allem deshalb, weil zu seiner Zeit, der Epoche der viktorianischen Prüderie, Sexualität und Erotik besonders unterdrückt wurden.
6. REICH als junger Wissenschaftler
Schon als Medizinstudent also stieß er zu Sigmund FREUD und wurde in die Wiener Psychoanalytische Vereinigung aufgenommen. Mit Vitalität, voller Energie und großem Enthusiasmus stürzte sich REICH in die psychoanalytische Arbeit.
Er war erst klinischer Assistent, und bald darauf stellvertretender Direktor der Psychoanalytischen Poliklinik geworden. Er regte ein technisches Seminar über methodische Probleme der Neurosentherapie an und übernahm schließlich dessen Leitung. Der psychoanalytischen Theoriebildung gab er durch eine Reihe wertvoller klinischer Arbeiten wie „Der triebhafte Charakter, Die Funktion des Orgasmus, Die therapeutische Bedeutung der Genitallibido, Über die Quellen der neurotischen Angst“, entscheidende und oftmals kritische Impulse.
Im Jahre 1922 bestand REICH die Prüfung zum Dr. med. und schloß damit sein Studium ab.
Er beginnt seine Arbeit als Psychoanalytiker am „ Wiener Psychoanalytischen Ambulatorium für Mittellose“ und am „Wiener Seminar für Psychoanalytische Therapie“. 1924 wird REICH Direktor dieses Seminars.
Anfangs hielt FREUD große Stücke von REICH, der sich so schnell in das schwierige Gedankengebäude der Psychoanalyse hineingearbeitet hatte (als Student im dritten Semester hatte er seinen ersten Patienten), und bald in vorderster Reihe der engagierten Forscher stand.
Mit der Zeit distanzierte er sich jedoch immer mehr von ihm, bzw. seinen Ansichten.
„Wir haben hier einen Dr. W. Reich, einen braven, aber impetuösen jungen passionierten Steckenpferdreiter, der jetzt im genitalen Orgasmus das Gegengift jeder Neurose verehrt. Vielleicht könnte er aus ihrer Analyse der K. Respekt vor der Komplikation des Seelischen lernen.“ schrieb Sigmund FREUD am 9. Mai 1928 an Lou Andreas-Salome´.
REICH beobachtete, dass keiner seiner Patienten, die nach erfolgreicher Psychotherapie rückfällig wurden, zu einem befriedigendem Geschlechtsleben gefunden hatte. Auch er sah – wie FREUD – in der Sexualstauung die Energiequelle der Neurosen. Jene Patienten nährten ihre Neurosen also immer wieder aufs neue, so dass das Ziel der analytischen Therapie das Erlangen der Fähigkeit zur sexuellen Befriedigung sein musste.
Diese Fähigkeit nannte REICH die ORGASTISCHE POTENZ , womit er nicht die phallisch-narzißtische, leistungsbezogene Potenz meinte, sondern die Fähigkeit „ zur letzten vegetativ unwillkürlichen Hingabe“.
Hiermit erklärte er erstmals etwas körperlich Erfahrbares zu Ziel einer Psychotherapie.
FREUD hatte in seinen frühen Schriften mit seiner These, dass bei einem befriedigten Sexualleben keine Neurose möglich sei, bereits für Aufsehen gesorgt. Er verwendete den Begriff der Libido und definierte sie nicht als genitales Empfinden, sondern als spezifische, über den ganzen Körper verteilte Energieform als Lustprinzip.
REICH vertrat die Auffassung, dass die seelische Gesundheit von der Fähigkeit, diese Libido im Orgasmus vollständig zu entladen, abhängt. Es handelt sich bei der Orgastischen Potenz um die Fähigkeit, sich dem Strömen der biologischen Energie, die sich vornehmlich in unwillkürlichen Muskelkontraktionen, ohne Hemmungen und Blockierungen hingeben zu können.
Diese Definition geht also weit über die banale Vorstellung hinaus, die man heutzutage gewöhnlich mit dem Begriff „Orgasmus“ verbindet. Es handelt sich vielmehr um die gesamte Beziehung des Menschen zu seinem Körper und seinem Partner.
Interessanterweise stellte REICH fest, dass gerade solche Menschen, die im rein geschlechtlichen Sinne von Orgasmus zu Orgasmus strebten, die schwersten Störungen der vollen orgastischen Befriedigungsfähigkeit vorwiesen.
Ebenso stellte er fest, dass jede neurotische Angst immer auch aus einer angestauten Sexualerregung resultiert.
Ohne, dass diese Thesen je ernsthaft widerlegt worden wären, erntete REICH Ignoranz und den Spott seiner Kollegen.
7. Der sexuelle Kampf der Jugend
Wilhelm REICH war bereits als junger Psychoanalytiker daran interessiert, die Erkenntnisse über Neurosenprophylaxe in praktische sozialpolitische und sexualreformerische Arbeit umzusetzen. Mit Kollegen gründete er in Wien sexualhygienische Beratungsstellen, in denen hunderte Jugendlicher und junger Erwachsener beraten wurden. Er erkannte die riesengroße Dimension der Neurosen, die überwiegend auf autoritären, sexualunterdrückenden Familienstrukturen beruhten.
Im Kleinkind werden die neurotischen Muster angelegt. Im Jugendalter wurde die Sexualunterdrückung fortgesetzt durch die Forderung sexueller Askese bis zum Erwachsenenalter, bzw. bis zur Heirat. Die sexuelle Unterdrückung soll den Menschen in jeder Hinsicht gefügig machen – um den Preis seiner Lebendigkeit, der Fähigkeit lustvoll zu empfinden und glücklich zu sein. Die Pubertät erschien REICH daher als die Zeit des „sexuellen Kampfes der Jugend“, bei der jede Generation versucht, die Glücksfähigkeit als Konsequenz der aufblühenden Sexualreifung von der Elterngeneration einzufordern.
Unter dem Eindruck eines Arbeiteraufstandes in Wien und des erstarkenden Faschismus wendet sich REICH dem Marxismus zu. In seinen Schriften verbindet er nun Marxismus, Psychoanalyse und Sexualreform. Er wird Mitglied der Kommunistischen Partei und gründet in Berlin die Sexpol-Bewegung. Der von ihm 1931 gegründete „Deutsche Reichsverband für Proletarische Sexualpolitik“, der mehrere hunderttausend Mitglieder umfasst, führt Aufklärungskampagnen durch und richtet Sexualberatungsstellen ein. Trotz großem Erfolg unter der Jugend verbietet die Kommunistische Partei Deutschlands diesen Verband und schließt REICH aus ihrer Organisation aus.
8. Kulturanthropologische Studien
Wilhelm REICH hielt an der Auffassung des jungen Sigmund FREUD fest, dass die Libido, die Energie des Sexualtriebes, der zentrale Motor der Psyche sei.
Unterdrückung und Einengung der frühkindlichen, kindlichen, jugendlichen und erwachsenen Liebes- und Triebbedürfnisse durch eine patriarchalische, sexualunterdrückende Moral sind nach REICH die Ursachen für die Entstehung von Neurosen, Perversionen, Kriminalität, Vereinsamung, Selbstmord, Kriegen.
Die Unterdrückung der Sexualität zähmt diese nicht und leitet sie nicht zu höheren Kulturleistungen um, sondern führt zu sozialschädlichem Verhalten.
Um diese Hypothese zu erhärten, stützt sich REICH auf völkerkundliche Forschungsresultate der Kulturanthropologie.
Zahlreiche Entdeckungsreisende und später Künstler wie GAUGUIN berichteten über anmutige Menschen mit freiem Liebesleben in der fernen Südsee.
MALINOWSKI lebte während des Ersten Weltkrieges jahrelang auf Inseln in der Südsee bei Neuguinea und erforschte mit wissenschaftlicher Akribie das Stammesleben und die Kultur der Trobriander.
1929 erschien von MALINOWSKI das Werk „Das Geschlechtsleben der Wilden“ in deutschsprachiger Übersetzung. Es finden sich deutliche Hinweise auf die positiven Auswirkungen einer sexualbejahenden Moral für das soziale Zusammenleben der Menschen dort.
REICH schreibt dazu: „ Die Kinder der Trobriander kennen keine Sexualverdrängung und kein Sexualgeheimnis. Das Geschlechtsleben der Trobriander entwickelt sich natürlich, frei und ungehindert durch alle Lebensstufen mit voller Befriedigung. Die Kinder betätigen sich jeweils entsprechend ihrem Alter.Die Trobriander-Gesellschaft kannte trotzdem, oder vielmehr gerade deshalb, im dritten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts keine sexuellen Perversionen, keine funktionellen Geisteskrankheiten, keine Psychoneurosen, keinen Lustmord...“ (REICH 1972, S. 173.)
Auch Sadismus, Destruktivität und Diebstahl kannte die Trobriander-Kultur nicht.
Es gibt noch weitere Beispiele für Völker und Kulturen, die – auf sehr unterschiedliche Weise – die Sexualität der Kinder und Jugendlichen zulassen.
In den Gesellschaften mancher amerikanischer Indianerstämme und der Polynesier wurden Kindern sexuelle Spiele erlaubt, manchmal wurden sie ausdrücklich befürwortet.
Bei den Muria, einem Volksstamm in Zentralindien, (Vgl. HAEBERLE 1985, S. 486; TISCHNER : Fischer-Lexikon „Völkerkunde“, Ffm 1959, S. 311, KENTLER 1972, S. 97ff. ) wurde eigens zu diesem Zweck ein besonderes Haus gebaut, das sogenannte Ghotul, in dem Kinder beiderlei Geschlechts die Nächte zusammen verbrachten. Ähnliche Bräuche sind von den bereits erwähnten Einwohnern der Trobriand-Inseln und den Massai in Afrika bekannt.
Die Kinder der indischen Muria übernachteten in der Regel vom sechsten oder siebten Lebensjahr an im Ghotul, zu dem die Eltern keinen Zustritt hatten. Innerhalb des Kinder- und Jugend-Hauses, des Ghotul, waren die Kinder auf sich selbst gestellt. Die älteren Kinder ermunterten die jüngeren zu sexuellen Spielen und unterwiesen sie in vielen sexuellen Praktiken. Regelmäßiger und häufiger Geschlechtsverkehr bildete so einen wesentlichen Bestandteil der Kindheit. Sexualität gehörte im Ghotul als zentraler Bestandteil des kindlich-jugendlichen Lebens dazu ( Vgl. ELWIN 1947, 1968).
[...]
- Arbeit zitieren
- Professor Dr. phil. Karl-Heinz Ignatz Kerscher (Autor:in), Taini Kerscher (Autor:in), 2008, Wilhelm Reich. Zu den theoretischen Grundlagen der Sexualpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88830
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