Die Strukturen von Organisationen sind in der Wissenschaft – dabei hauptsächlich von Wirtschaftswissenschaftlern und (Organisations-)Soziologen – vielfach erforscht und analysiert worden. Eine Vielzahl der damit verbundenen Untersuchungen und Studien war allerdings stets auf die Unternehmenskulturen in einzelnen Ländern bzw. Nationen beschränkt. Hierbei entstanden im Laufe des 20. Jahrhunderts eine Reihe theoretischer Ansätze, die Organisationen jeweils unterschiedlich deuteten und unter einem ganz bestimmten Blickwinkel betrachteten; zu nennen wären hier beispielsweise der Ansatz der Mikropolitik, der nach dem Modell des Homo oeconomicus ausgerichtete Rational-Choice-Ansatz, der Situative Ansatz, der von Anthony Giddens formulierte Ansatz der Strukturation, der (Neo-)Institutionalismus sowie der aktuell recht populäre Systemtheoretische Ansatz nach Niklas Luhmann.
Im Gegensatz zu diesen genannten Organisationstheorien, die letztlich grundlegend auf der Untersuchung und Herausstellung von Gemeinsamkeiten bestimmter Organisationen basieren, war und ist es das Ziel Geert Hofstedes, die Unterschiede zwischen Organisationen (bzw. anhand einer Organisation – dem IBM-Konzern) herauszuarbeiten, um dadurch in einem nächsten Schritt die kulturellen Unterschiede sowohl zwischen Organisationen als auch zwischen Nationen darzustellen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GEERT HOFSTEDE – EINE KURZE BIOGRAPHISCHE NOTIZ
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN: HOFSTEDES VERSTÄNDNIS VON KULTUR
- DIE KULTURTHEORIE NACH HOFSTEDE – FÜNF DIMENSIONEN ZUR CHARAKTERISIERUNG KULTURELLER UNTERSCHIEDE.
- MACHTDISTANZ
- INDIVIDUALISMUS UND KOLLEKTIVISMUS
- MASKULINITÄT UND FEMINITÄT
- UNSICHERHEITSVERMEIDUNG
- LANG-UND KURZZEITORIENTIERUNG
- KRITIK AN HOFSTEDES KULTURTHEORIE
- RESÜMEE
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fünf-Dimensionen-Theorie von Geert Hofstede und ihrem Einsatz zur Analyse von Organisationsstrukturen im interkulturellen Vergleich. Das Ziel ist es, die Theorie in ihren Grundzügen darzustellen und zu beleuchten, ob die Popularität und das Ansehen, die Hofstedes Forschungsergebnisse in der Wissenschaft genießen, gerechtfertigt sind. Die Arbeit widmet sich zudem einer kritischen Analyse der meistgenannten Kritikpunkte am Hofstede'schen Modell.
- Die Fünf-Dimensionen-Theorie von Geert Hofstede als Instrument zur Analyse kultureller Unterschiede
- Die Anwendung der Theorie auf Organisationsstrukturen im interkulturellen Vergleich
- Eine kritische Betrachtung der Stärken und Schwächen des Hofstede'schen Modells
- Die Rolle von Kultur in der Gestaltung von Organisationsstrukturen
- Die Bedeutung von interkulturellem Verständnis für die Zusammenarbeit in internationalen Organisationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Organisationsstrukturen im interkulturellen Vergleich ein und stellt die Bedeutung von Geert Hofstedes Fünf-Dimensionen-Theorie in diesem Zusammenhang dar. Anschließend wird ein kurzer biographischer Überblick über Geert Hofstede gegeben, um seinen wissenschaftlichen Hintergrund und seine Expertise in den Bereich der interkulturellen Zusammenarbeit zu beleuchten. Das Kapitel über die theoretischen Grundlagen beschäftigt sich mit Hofstedes Verständnis von Kultur, seiner Definition von „mentaler Programmierung“ und der Abgrenzung von Kultur im engeren und weiteren Sinne.
Das Kapitel über die Fünf-Dimensionen-Theorie erläutert die fünf Dimensionen, die Hofstede zur Charakterisierung kultureller Unterschiede nutzt: Machtdistanz, Individualismus vs. Kollektivismus, Maskulinität vs. Femininität, Unsicherheitsvermeidung und Lang- vs. Kurzzeitorientierung. Diese Dimensionen werden anhand von Beispielen aus verschiedenen Kulturen näher dargestellt. Das letzte Kapitel vor der Schlussfolgerung befasst sich mit der Kritik an Hofstedes Kulturtheorie. Hier werden die wichtigsten Einwände gegen das Modell aufgezeigt, darunter die statische Natur der Theorie, die Vernachlässigung von Mikroebenen und die Gefahr der Stereotypisierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Schlüsselbegriffen Kultur, Organisationsstruktur, interkultureller Vergleich, Fünf-Dimensionen-Theorie, Geert Hofstede, Machtdistanz, Individualismus, Kollektivismus, Maskulinität, Femininität, Unsicherheitsvermeidung, Langzeitorientierung, Kurzzeitorientierung, Kulturrelativismus, Kritik, und wissenschaftliche Rezeption.
- Quote paper
- René Klug (Author), 2007, Organisationsstrukturen im interkulturellen Vergleich anhand der Fünf-Dimensionen-Theorie von Geert Hofstede, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88828