Die Arbeit stellt einen Überblick über das Leben im Lande Juda nach 587 vor Christus und hält einen Rückblick auf die Ereignisse, die zur Situation von 587 vor Christus geführt hatten. Das Literaturverzeichnis enthält die verwendete Literatur. Israel war von den Anfängen bis zum Exil (Deportationen nach Babylon) verschiedenen Wandlungsprozessen unterworfen: Zuerst als unpolitischer Zwölfstämmeverband, später unter Saul wurde es zu einem Staatsgebilde. Das davidische-salomonische Grossreich dauerte zwei Generationen. Die Fortsetzung der Personalunion unter dem Thronfolger nach dem Tod Salomos, Rehabeam, gelang nicht. Nach dem Tod Salomo zerfiel das Königreich in zwei Teile: Juda, das Südreich; Israel, das Nordreich (umfasste die Gebiete der übrigen Stämme und hatte kurzlebige Dynastien). Die getrennten Staaten Israel und Juda behaupteten die politische Selbstständigkeit ein knappes Jahrhundert. Sie wurden dann Vasallenstaaten von Grossmächten, verloren später die Ei-genstaatlichkeit und wurden Provinzen des assyrischen bzw. babylonischen Grossreiches. Die Oberschichten beider Staaten mussten ihr Land verlassen (Deportation). Die Assyrer siedelten die Deportierten im Gebiet des ehemaligen Nordreiches an. Die Babylonier ergriffen keine solchen Massnahmen. Die deportierte Oberschicht des Nordreiches ging allmählich unter der Bevölkerung des Landes auf und spielte als Gruppe keine geschichtliche Rolle mehr. Die erste Wegführung unter den Babyloniern umfasste die babylonfeindliche Oberschicht von Jerusalem. Auslöser war das Einstellen der Tributzahlungen an Babylon unter König Jojachin. Die Situation der deportierten Judäer nach Babylon und die nach Ägypten abgewanderten Judäer war eine andere. Die nach Babylon Deportierten führten kein Sklavenleben, sondern lebten als Halbfreie. Dies bedeutete, dass Bewegungsfreiheit da war, jedoch mussten sie sich an die Anweisungen der Babylonier halten. Angesiedelt wurden die Deportierten am Fluss Kebar (Ez 1,1.3) und Tell Abib (Ez 3,15). Sie hatten Versammlungsfreiheit (Ez 33, 30f), die Möglichkeit, Häuser zu bauen, Gärten anzulegen und Familien zu gründen (Jer 29,5f). Sie wussten, dass man über ihr Ergehen in der Heimat orientiert war (Brief Jeremias an die Deportierten). Die Krise des Exils formte das jüdische Selbstverständnis und die Identität des Judentums.
Das Volk der Judäer war nach dem Niedergang des Staates Juda vorerst in zwei Gruppen aufgeteilt: die Exilanten und die Daheimgebliebenen.
Inhaltsverzeichnis
1. Eingrenzung und Bemerkungen zur Arbeit
2. Juda 587 vor Christus
3. Juda unter babylonischer Herrschaft nach 587 vor Christus und die Zeit im Exil
4. Juda unter persischer Herrschaft
5. Literaturverzeichnis
1. Eingrenzung und Bemerkungen zur Arbeit
Die Arbeit stellt einen Überblick über das Leben im Lande Juda nach 587 vor Christus und hält einen Rückblick auf die Ereignisse, die zur Situation von 587 vor Christus geführt hatten.
Das Literaturverzeichnis enthält die verwendete Literatur.
2. Juda 587 vor Christus
Israel war von den Anfängen bis zum Exil (Deportationen nach Babylon) verschiedenen Wandlungsprozessen unterworfen: Zuerst als unpolitischer Zwölfstämmeverband, später unter Saul wurde es zu einem Staatsgebilde. Das davidische-salomonische Grossreich dauerte zwei Generationen. Die Fortsetzung der Personalunion unter dem Thronfolger nach dem Tod Salomos, Rehabeam, gelang nicht. Nach dem Tod Salomo zerfiel das Königreich in zwei Teile: Juda, das Südreich; Israel, das Nordreich (umfasste die Gebiete der übrigen Stämme und hatte kurzlebige Dynastien).
Die getrennten Staaten Israel und Juda behaupteten die politische Selbstständigkeit ein knappes Jahrhundert. Sie wurden dann Vasallenstaaten von Grossmächten, verloren später die Eigenstaatlichkeit und wurden Provinzen des assyrischen bzw. babylonischen Grossreiches.
Die Oberschichten beider Staaten mussten ihr Land verlassen (Deportation). Die Assyrer siedelten die Deportierten im Gebiet des ehemaligen Nordreiches an. Die Babylonier ergriffen keine solchen Massnahmen. Die deportierte Oberschicht des Nordreiches ging allmählich unter der Bevölkerung des Landes auf und spielte als Gruppe keine geschichtliche Rolle mehr.
Die erste Wegführung unter den Babyloniern umfasste die babylonfeindliche Oberschicht von Jerusalem. Auslöser war das Einstellen der Tributzahlungen an Babylon unter König Jojachin.
Die Situation der deportierten Judäer nach Babylon und die nach Ägypten abgewanderten Judäer war eine andere. Die nach Babylon Deportierten führten kein Sklavenleben, sondern lebten als Halbfreie. Dies bedeutete, dass Bewegungsfreiheit da war, jedoch mussten sie sich an die Anweisungen der Babylonier halten. Angesiedelt wurden die Deportierten am Fluss Kebar (Ez 1,1.3) und Tell Abib (Ez 3,15). Sie hatten Versammlungsfreiheit (Ez 33, 30f), die Möglichkeit, Häuser zu bauen, Gärten anzulegen und Familien zu gründen (Jer 29,5f). Sie wussten, dass man über ihr Ergehen in der Heimat orientiert war (Brief Jeremias an die Deportierten).[1]
3. Juda unter babylonischer Herrschaft nach 587 vor Christus und die Zeit im Exil
Die Krise des Exils formte das jüdische Selbstverständnis und die Identität des Judentums.
Das Volk der Judäer war nach dem Niedergang des Staates Juda vorerst in zwei Gruppen aufgeteilt: die Exilanten und die Daheimgebliebenen. Die Lage der in Juda gebliebenen Bevölkerungsteile war am Anfang sehr schlecht, wie man es aus biblischen Quellen entnehmen kann. Das Leben war bestimmt durch Hunger und Gewalt. Mit der Zeit trat eine Normalisierung ein.
Die Lebensverhältnisse in Juda waren geprägt durch die zweite Einnahme und Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier. Die in der Einleitung erwähnte Deportation der Oberschicht geschah auf Befehl des Herrschers Nebukadnezar II. Nebukadnezar spielte in der biblischen Tradition eine wichtige Rolle. Er wurde einerseits als einen gottlosen Tyrannen angeschaut, anderseits war er ein Werkzeug Gottes zur Bestrafung der Untaten Israels. Nebukadnezar schickte den Sohn von Jojakims ins Exil und setzte Mattanja (Onkel Jojachins) als König ein. Der Name wurde als Ausdruck babylonischen Verfügungsrechts in Zedekia umgewandelt. Nebukadnezar wandelte Juda in einen Vasallenstaat um unter eigenem König. Zedekia hielt nicht lange die Treue. Der Prophet Jeremia wurde als Verräter gebranntmarkt, als er vor dem Abfall von Babylon warnte. Jeremia rief zur Unterwerfung unter den Willen Jahwe auf und zur Treue gegenüber dem König von Babel. Dieser sei ein Werkzeug Jahwe. Das Vasallenverhältnis wurde aufgekündigt. Nebukadnezar unternahm einen Feldzug gegen Juda. Das gesamte Gebiet wurde besetzt, Siedlungen zerstört und Festungsanlagen geschleift. Jerusalem wurde nach 1 ½- jähriger Belagerung eingenommen und zerstört. Die von Zedekia erhoffte Hilfe aus Ägypten wurde vorgängig vom König von Babylon zurückgeschlagen (Jer 37). Zedekia wurde in Jericho gefangen genommen und in Ribla (Syrien), den Aufenthaltsort von Nebukadnezar gebracht, geblendet und nach Babylon deportiert. Seine Söhne wurden hingerichtet. Bei der Zerstörung des Tempels wurde höchstwahrscheinlich auch die Bundeslade (Heiligtum des Zwölfstämmeverbands) vernichtet. Die Zerstörung des Tempels sollte alle Hoffnungen an das Heiligtum beseitigen und neue Aufstände verhindern.[2]
[...]
[1] Vgl. Noth M, 1953, S. 346-371
[2] Vgl. Schmitt Ch., 2005, S. 120-125; Metzger M., 1988, S. 135-148
- Arbeit zitieren
- Franz Ludin (Autor:in), 2007, Das Leben im Lande Juda nach 584, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88635
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