Zukunft und Perspektiven des Handwerks und der Klein(st)betriebe
Es werden die vier Grundformen der Handwerks- und Klein(st)betriebe und deren Möglichkeiten für eine erfolgreiche Selbstvermarktung ohne Berater dargestellt.
Das klassische Marketing ist für Großbetriebe entwickelt worden und für Klein(st)betriebe nicht geeignet. Diese müssen sich mit anderen (Umfeld-)Bedingungen auseinandersetzen. Für sie ist die einfache Form des Ur-Marketings völlig ausreichend, in vielen Bereichen sogar besser, weil viele vorhandene Fehlerquellen vermieden werden.
Marketing ist so alt wie das Handwerk und die Dienstleistungen. Wenn sich die Inhaber kleiner Betriebe -gleich welcher Art- auf die Grundform des Marketings konzentrieren, können sie ihr eigenes Marketing einfach und erfolgreich gestalten.
Der Beitrag zeigt grundsätzliche Lösungsansätze und gibt Hinweise welche Voraussetzungen zu erfüllen sind.
Da auch beim Rating für Basel II das Marketing ein wichtiges Kriterium ist, ist es für die Inhaber der Klein(st)betriebe von großen Vorteil, wenn sie dieses Handlungsfeld beherrschen.
Der konkrete Nutzen für den Leser: Erkennen der Möglichkeiten zur Lösung seiner (Marketing-)Probleme.
Inhaltsverzeichnis
Zukunft und Perspektiven des Handwerks
ukunft und Perspektiven des Handwerks
Der neue Wettbewerb
Die neue Transparenz
Die Technisierung
Vom Handwerker zum Dienstleister
Basel II
Zukunft und Perspektiven des Handwerks
In der Geschichte des Handwerks gab es bisher keine Zeitspanne, in der so große Umbrüche zu bewältigen waren, wie zurzeit. Der klassische „Hand“werker ist tot. Aus ihm ist einerseits ein Maschinen- und Gerätebediener, andererseits auch ein Montagefachmann geworden wenn man von einigen wenigen Ausnahmen absieht, andererseits muss er mehr und mehr in die Rolle des kompetenten Beraters und Verkäufers hineinwachsen, um Kunden für seinen Betrieb zu gewinnen und zu halten. Das gilt sowohl für den Inhaber als auch für die Mitarbeiter.
Hinzu kommt, dass die Gründung neuer Handwerksbetriebe nachhaltig erleichtert werden soll. Nach zehnjähriger Berufstätigkeit sollen Gesellen automatisch das Recht auf die selbständige Ausübung ihres Handwerks erhalten. Auch eine weitere Bastion des Handwerks soll fallen. Wenn ein Unternehmer nachweisen kann, dass er seinen Betrieb fünf Jahre erfolgreich geführt hat, soll er –so die Pläne der Bundesregierung- auch ohne Meisterbrief Nachwuchs ausbilden dürfen.
Auch die inzwischen legimitierten Montagebetriebe haben zu einer weiteren Verschärfung der Wettbewerbssituation geführt. Die Neuregelung der „handwerksähnlichen Berufe“ hat, und wird weiterhin, zu zahlreichen Neugründungen führen und somit den Wettbewerb weiter verschärfen.
Einige Handwerksbereiche haben sich dazu noch zusätzlich mit zwei branchentypischen Problemen auseinander zu setzen:
1. mit dem Fertigteil- und Ersatzteilangebot in den Baumärkten einschließlich der dazugehörigen Arbeits- und Montageanleitungen und
2. mit der Markenbindung zu bestimmten Herstellern.
Zu 1.
Die Handwerksbereiche Sanitär, Elektro, Maler, Tapezierer als auch Schreiner, Fußbodenverleger etc. sind von diesem Wettbewerb besonders betroffen. Zum einen werden die Verbraucher immer aktiver animiert, Reparaturen und Modernisierungen in Eigenleistung durch zu führen, zum anderen ergibt sich für Interessenten und Kunden eine totale Preistransparenz für sämtliche Materialien und Teile. Die Konsequenzen sind, dass die Preisspielräume weiter eingeengt werden und von den Kunden die benötigten Materialien zunehmend selbst gekauft werden. Damit wird diesen Handwerksbereichen eine weitere Verdienstgrundlage entzogen.
Zu 2.
Die Markenbindung zu bestimmten Herstellern ist im Handwerk wie im Handel umstritten, weil die Interessen der beiden Partner gegenläufig sind. Der Hersteller will, dass der Interessent einen x-beliebigen Handwerksbetrieb beauftragt, sein Produkt einzubauen. Der Handwerker will seine Entscheidungs- und Beratungsfreiheit erhalten. Er möchte, dass der Interessent zu ihm kommt und sich beraten lässt, sowohl was die Produkte als auch die Ausführung anbetrifft.
In der Praxis bietet die Markenbindung dem Handwerker sowohl Vor- als auch Nachteile. Zum einen wird Nachfrage auf seinen Betrieb gelenkt, wenn der Interessent sich für dieses Produkt entschieden hat. Gleichzeitig verhindert die Markenbindung zu einem erheblichen Teil die Nachfrage nach den eigenen Leistungen, denn alle Interessenten, die sich nicht für dieses Produkt entschieden haben, suchen sich einen anderen Handwerksbetrieb. Generell ist daher fest zu stellen, dass Markenbindung nur sinnvoll ist, wenn der Hersteller über sehr hohe Marktanteile verfügt.
Ein weiteres Merkmal ist der inzwischen längst etablierte vertikale Wettbewerb in einigen Bereichen. Fleischer verkaufen Fertig-Gerichte, belegte Brötchen,
und Bäcker verkaufen heiße Würstchen, etc., die Liste läst sich beliebig fortsetzen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Zeit der Schutzzonen für das Handwerk vorbei ist.
Darüber hinaus greift mehr und mehr die Erkenntnis Raum, dass qualitative Arbeit durch die Maschinentechnik und durch genormte Bau- und_Ersatzteile heute selbstverständlich ist. Damit ist die handwerkliche Qualität als Differenzierungsmerkmal kaum noch einzusetzen, sondern andere Merkmale für die Führung und das Überleben des Betriebes werden immer wichtiger.
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- Citation du texte
- Hans-Jürgen Borchardt (Auteur), 2008, Zukunft und Perspektiven des Handwerks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88530
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