Ansätze und Beschreibungen für einen Einsatz von Wissensmanagement adaptiert auf die Organisationsform Projekt werden in dieser Arbeit zusammengefasst und Empfehlungen für die praktische Umsetzung in Unternehmen werden ausgesprochen. Fokus der Arbeit ist dabei die Dokumentation der Erfahrungen zum Projektabschluss, um Wiederholungsfehler zu vermeiden, Optimierungspotentiale zu nutzen, Wissen in Unternehmen zu erhalten und die Zeit für die Suche nach Informationen zu reduzieren. Im Anschluss an die Einleitung werden in Kapitel 2 die Grundlagen des theoretischen Ansatzes erläutert, bevor im dritten Kapitel die in der Literatur beschriebenen praktischen und theoretischen Ansätze zur Dokumentation von Erfahrungen in Projekten erklärt werden. Abschließend findet in Kapitel 4 eine Bewertung und Empfehlung für die Anwendung der einzelnen Tools statt, bevor im fünften Kapitel ein Fazit gezogen wird.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Motivation
1.2 Zielsetzung, Abgrenzung und Aufbau der Arbeit
2 Grundlagen des theoretischen Ansatzes
2.1 Definition von Wissen
2.2 Wissensarten
3 Werkzeuge zur Dokumentation von Erfahrungen
3.1 Theoretische Ansätze
3.2 Praktische Ansätze
4 Anwendungsempfehlungen
4.1 Theoretische Ansätze
4.2 Praktische Ansätze
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquellen
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Auf Unternehmen einwirkende Faktoren
Abbildung 2: Wandel der Organisationsstrategien
Abbildung 3: Perspektive dieser Arbeit
Abbildung 4: Entstehungsprozess von Wissen
Abbildung 5: Dimensionen des Wissens
Abbildung 6: Theoretische und praktische Ansätze zur Erfahrungsdokumentation
Abbildung 7: Anwendung der Design Structure Matrix anhand eines Beispiels
Abbildung 8: Anwenden und Nutzen von Erfahrungsdaten
Abbildung 9: Ablauf des Case Based Reasoning
Abbildung 10: Ablauf des Story Telling
Abbildung 11: Identifikation von effektiven Methoden zur Erfahrungsdokumentation
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Motivation
Anhand eines komplexitätsreduzierenden Ausschnitts aus dem Umfeld der Unternehmen wird zur Problemstellung hingeführt. Die für die Themenstellung relevanten, derzeit auf die Unternehmen einwirkenden Faktoren, die in der Fachliteratur aufgezeigt werden, sind in folgender Graphik dargestellt und können wie folgt zusammengefasst werden:
- Innovationsdruck
Im Wettbewerbsumfeld der Unternehmen zeichnet sich aufgrund eines zunehmenden Verlangens seitens der Kunden nach individuellen Produkten und Dienstleistungen ein verstärkter Innovationsdruck ab.[1] Dies führt zu einer zunehmenden Besetzung von Marktnischen[2] und verkürzten Innovationszyklen bei einer gleichzeitigen Erhöhung der technischen Komplexität, bedingt durch den anhaltenden technologischen Fortschritt.[3]
- Globalisierung und Internationalisierung
Der Abbau politischer Schranken, die Liberalisierung der Märkte, die niedrigen Transportkosten und die rasante Entwicklung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie sind Triebkräfte, die zu einem verstärkten grenzüberschreitenden Warenhandel,[4] zunehmenden Interorganisationsbeziehungen, Modularisierung und Virtualisierung von Organisationen führen.[5]
- Intensivierung des Wettbewerbs
Die Sättigung der reifen Triade-Märkte, der Verdrängungswettbewerb auf neuen wachsenden Emerging Markets, die sinkende Markenloyalität der Kunden und die steigende Transparenz der Märkte führen zu einem erhöhten Wettbewerbsdruck.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Auf Unternehmen einwirkende Faktoren, Quelle: Schindler [2000], S. 6.
Wandel der Organisationen
Mit der bereits beschriebenen Entwicklung von „hierarchischen Organisationen tayloris- tischer Prägung“[6] hin zu Netzwerk-, virtuellen oder modularen Organisationen, die in Abbildung 2 dargestellt werden, versuchen die Unternehmen auf die Herausforderungen zu reagieren, indem Sie Ihre Unternehmen flexibel und innovationsfähig gestalten.[7] Während bei der Netzwerkorganisation die hierarchische Organisation durch zunehmende Team- oder Projektarbeit abgelöst wird,[8] betrachtet Reiß Virtuelle Unternehmen sogar als eine „temporäre, projektspezifische Ausgestaltung eines Unternehmensnetz- werkes“.[9] Bei modularen Organisationen entstehen kleine, kundenorientierte, dezentrale Bereiche mit flachen Hierarchien und ganzheitlichen Aufgaben in Profit-Centern.[10] Projektabhängig kommt es hierbei zur Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche.
hoch
Dies hat zu einem Anstieg der Projektarbeit geführt. Weltweit vernetzte Projektteams, die zunehmende technische Komplexität und die steigende Geschwindigkeit bei der Projektabwicklung führen dabei zu einer steigenden Komplexität der Projekte.[11] Diese Entwicklungen führen folglich zu einem steigenden Bedarf nach Methoden und Techniken des Projektmanagements.[12]
Wissensmanagement
In der Literatur wird häufig der Wandel hin zu einer Wissensgesellschaft zitiert. Diese Wissensgesellschaft verlangt wiederum „intelligente Produkte“.[13] Während man in der klassischen Betriebswirtschaftslehre die Produktionsfaktoren Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe unterscheidet, die ein Unternehmen für die Erstellung von Produkten und Dienstleistungen benötigt, ist man zunehmend der Ansicht, dass für eine zielgerichtete Kombination dieser Faktoren Informationen und Wissen unabdingbar sind. Aus diesem Grund findet man in der Literatur zunehmend die Verwendung von Wissen als eigenständigen Produktionsfaktor und erkennt damit die steigende Bedeutung der Ressource Wissen für den Erfolg einer Geschäftstätigkeit an. Konsequentes Wissensmanagement kann sogar zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen führen.[14]
1.2 Zielsetzung, Abgrenzung und Aufbau der Arbeit
Ansätze und Beschreibungen für einen Einsatz von Wissensmanagement adaptiert auf die Organisationsform Projekt werden in dieser Arbeit zusammengefasst und Empfehlungen für die praktische Umsetzung in Unternehmen werden ausgesprochen. Fokus der Arbeit ist dabei die Dokumentation der Erfahrungen zum Projektabschluss, um Wiederholungsfehler zu vermeiden, Optimierungspotentiale zu nutzen, Wissen in Unternehmen zu erhalten und die Zeit für die Suche nach Informationen zu reduzieren. Die Perspektive dieser Arbeit ist anhand von Prozessmodellen des Wissensmanagements und der Projektabwicklung in Abbildung 3 dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Perspektive dieser Arbeit, vgl. Cüppers, [2007], S. 32.
Im Anschluss an die Einleitung werden in Kapitel 2 die Grundlagen des theoretischen Ansatzes erläutert, bevor im dritten Kapitel die in der Literatur beschriebenen praktischen und theoretischen Ansätze zur Dokumentation von Erfahrungen in Projekten erklärt werden. Abschließend findet in Kapitel 4 eine Bewertung und Empfehlung für die Anwendung der einzelnen Tools statt, bevor im fünften Kapitel ein Fazit gezogen wird.
2 Grundlagen des theoretischen Ansatzes
Um den Umgang mit der in der Literatur vorherrschenden Definitionsvielfalt im Bereich Wissensmanagement zu erleichtern, werden im Folgenden die für die Hausarbeit relevanten Bereiche entsprechend definiert.
2.1 Definition von Wissen
Da unterschiedliche Fachgebiete den Begriff entsprechend ihrer Erfordernisse interpretieren und definieren, ist es erforderlich, zunächst den Entstehungsprozess von Wissen, der in folgender Abbildung dargestellt ist, zu betrachten. Durch Ordnungsregeln, einem Code oder einer Syntax werden Zeichen zu Daten. Sobald diese in einem bestimmten Bedeutungskodex interpretiert werden, handelt es sich um Informationen. Kann der Betrachter die Information mit anderen gespeicherten Informationen vernetzen, entsteht Wissen.[15] [16]
Wissen 5°C ist kalt. Morgen muss ich eine Jacke anziehen.
Morgen beträgt die Temperatur 5°C
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4, Entstehungsprozess von Wissen, vgl. Davenport/Prusak [1998], S. 31.
2.2 Wissensarten
Wissen kann anhand einiger Kriterien und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und damit kategorisiert werden. Einige Dimensionen von Wissen, die in Abbildung 5 differenziert dargestellt sind, sind im Folgenden aufgeführt.
Explizites und implizites Wissen
Implizites Wissen kann als persönliches, kontextgebundenes Wissen beschrieben werden. Es ist schwer kommunizierbar und tief verankert in der Tätigkeit, der Erfahrung und den Werten des Einzelnen. Wettbewerbsvorteile die auf implizitem Wissen basieren sind von langfristiger Natur, da es nicht dokumentierbar und deshalb schwer imitierbar ist.16 Implizites Wissen ist subjektiv, in den Köpfen von Personen und basiert auf Erfahrung und Intuition. Bei explizitem Wissen handelt es sich um objektives Verstandswissen, das sich leicht in formaler, semantischer Sprache weitergeben lässt. Es basiert eher auf Rationalität und entspricht Information. Der Unterschied zwischen implizitem und explizitem Wissen erklärt auch den Unterschied zwischen Informations- und Wissensmanagement. Während Informationsmanagement das explizit repräsentierte Wissen in Informationssystemen darstellt, berücksichtigt Wissensmanagement zusätzlich den Menschen als Wissensträger.[17]
Psychologie des Wissens
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5, Dimensionen des Wissens, Quelle: O. V. [2003], S. 3.
Individuelles und kollektives Wissen
Neben dem personengebundenen, individuellen Wissen, welches in den Köpfen der Wissensträger entsteht, gibt es ein kollektives Wissen in Unternehmen. Damit wird die Fähigkeit von Organisationen beschrieben, die nicht durch die Summe der Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter erklärbar sind.[18] Kollektives Wissen entsteht durch die Verknüpfung und Ergänzung von individuellem Wissen, beispielsweise in der Team- oder Projektarbeit.
Prozedurales und deklaratives Wissen
Dieses Dimensionspaar unterscheidet nach der Verwendbarkeit des Wissens. Das deklarative Wissen umfasst Kenntnisse über bestimmte Objekte, Personen oder Tatsachen. Dieses Wissen hat einen relativ geringen Anwendungsbezug. Hingegen beinhaltet das prozedurale Wissen die Fähigkeiten, Wissen und Informationen sinnvoll zu verbinden um Prozesse und Abläufe zu gestalten. Dieses Dimensionspaar wird häufig auch als der
Unterschied zwischen Theorie und Praxis bezeichnet. Erfahrungswissen oder Erfahrungen stellen eine Teilmenge des prozeduralen Wissens dar. Erfahrungen basieren auf Beobachtungen oder Aktivitäten und befähigen den Einzelnen oder die Gruppe, zukünftig in ähnlichen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen oder einmal begangene Fehler nicht zu wiederholen. Im Gegensatz zum allgemeinen prozeduralen Wissen können beim Erfahrungswissen die Ergebnisse bereits antizipiert werden.[19]
3 Werkzeuge zur Dokumentation von Erfahrungen
Im folgenden Abschnitt werden zunächst die theoretischen Ansätze und im Anschluss die praktischen Ansätze zur Dokumentation von Erfahrungen erklärt. Die unterschiedlichen Begriffe werden in der Literatur unterschiedlich verwendet und teilweise unterschiedlich bezeichnet. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es werden jedoch die für die Aufgabenstellung wichtigsten Methoden aufgeführt. Eine Übersicht zeigt folgende Abbildung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6: Theoretische und praktische Ansätze zur Erfahrungsdokumentation.
[...]
[1] Vgl. z.B. Wildemann [2002], Wildemann [2004], Wildemann [2007].
[2] Vgl. z.B. Linnemann/Stanton [1991].
[3] Vgl. Schindler [2000], S. 1.
[4] Vgl. o.V. [2007].
[5] Vgl. Goecke/Pribilla/Reichwald [1996], S. 3.
[6] Quelle: Möslein/Reichwald [1997], S. 14.
[7] Vgl. Möslein/Reichwald [1997], S. 13.
[8] Vgl. z.B. Anderson/Larsson [1998], S. 145; Patzak/Rattay [1998], S. 455.
[9] Vgl. Reiß [1996], S. 197.
[10] Vgl. Schirmer [2007], S. 67.
[11] Vgl. Cüppers [2007], S.30; Eppinger/Rowles/Sosa [2007], S. 57.
[12] Vgl. Schindler [2000], S. 4.
[13] Vgl. z.B. Götz/Schmid [2004], S. 15.
[14] Vgl. Burghardt [2001], S. 138.
[15] Vgl. z.B. Davenport/Prusak [1998], S. 27 ff.; Probst/Raub/Romhardt [1999], S. 36 ff..
[16] Vgl. Nonaka/Takeuchi [1997], S. 71 ff..
[17] Vgl. Stopka [2007], S. 65 ff..
[18] Vgl. Romhardt [1998], S. 80.
[19] Vgl. o. V. [2003], S. 9 ff..
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