Dieses Buch soll dazu beitragen, unsere vierbeinigen Freunde besser zu verstehen und übliche Fehler in der Erziehung zu vermeiden.
Anschaulich werden die normalen Verhaltensweisen unserer Hunde geschildert und der Weg vom "Verstehen" über "Verständigung" bis hin zum Aufbau einer harmonischen Beziehung mit dem Partner Hund aufgezeigt. Anhand von Fallbeispielen wird gezeigt, w i e man das Verhalten seines Hundes beurteilt und w i e man ohne Einsatz von Leckerli, Gewalt oder Psychoterror den Hund zu einem idealen Partner macht.
Vom "normalen" Hundeverhalten (das nicht unbedingt erwünscht ist) über das Lern- und Lehrverhalten bis hin zur Beziehung zwischen Hund und Mensch wird der Weg gezeigt. Anhand von Beispielen wird erklärt, wie man "normales", aber unerwünschtes Verhalten in erwünschtes Verhalten ändert und vieles mehr.
Inhalt
Hund – was ist das?
Hundeverhalten aus wissenschaftlicher Sicht
Die Verhaltensweisen des Hundes im Einzelnen
Hilfe – mein Hund verhält sich
Von Affen und Wölfen…
Wechselwirkung
Ansichten? Einsichten? Aussichten???
Mein Hund – das (un-)bekannte Wesen?
Wie sag ich’s meinem Hund?
Phasenweise Fehlersuche
Lernen und Lehren
1. Was ist Lernen?
2. Strafe und Belohnung
3. Was ist Lehren?
4. Das Lehrverhalten des Hundehalters
Phänomen Verständigung
To love me means to know me – mich zu lieben heißt, mich zu verstehen…
That’s Life – Voll aus dem Leben
Hund – was ist das?
Ein Hund ist und bleibt ein überaus anpassungsfähiges Raubtier, Ob er vom Wolf abstammt oder mit dem Wolf gemeinsame Vorfahren hat, spielt für unsere Haushunde keine wirkliche Rolle. Die Entwicklung ist so verschieden von der der Wölfe, dass wir dieses Thema getrost den Wissenschaftlern überlassen können.
Ein Hund denkt, handelt und lebt wie ein Hund – wenn man ihn lässt. Die meisten Hunde leben in unserer zivilisierten Welt und müssen sich unserem Leben weitestgehend anpassen. Fast allen gelingt dies recht gut.
Der Mensch ist die Hauptbezugsperson des Hundes in der Zivilisation und hat damit eine große Verantwortung, die er sich ständig bewusst machen sollte. Hundeschulen lehren die Beherrschung von Kommandos, die meist auch noch völlig unnütz sind, manche Hundeschulen machen Hunde „alltagstauglich“, d. h. sie lehren den Hund mit Autos, Straßenbahnen, Verkehr, usw. klar zu kommen. Kaum eine Hundeschule lehrt den Halter, seinen Hund zu verstehen – das holen wir jetzt hier nach.
Hundeverhalten aus wissenschaftlicher Sicht
Das sind alle Lebensäußerungen. Bei Tieren setzt es sich allgemein zusammen aus:
a) Bewegungen (gehen, liegen, strecken, usw.)
b) Lautäußerungen (bellen, quietschen, jaulen, knurren, usw.)
c) Körperhaltungen (gähnen, Kopfhoch, Kopftief, usw.)
Hierzu gehören aber auch Veränderungen wie Farbwechsel oder Gerüche, die der Verständigung dienen können. Verhaltensweisen können angeboren, erworben oder durch Erfahrungen verändert worden sein.
In der Verhaltenstherapie unterscheiden wir zwischen:
a) normalem Verhalten
b) abnormalem Verhalten
c) erwünschtem Verhalten
d) unerwünschtem Verhalten
Dabei kann normales Verhalten vom Menschen unerwünscht sein und abnormales Verhalten kann vom Menschen erwünscht sein. Äußerste Vorsicht ist geboten, wenn normales Verhalten abtrainiert werden soll. Oft wird dadurch mehr geschadet als genützt.
Die meisten unerwünschten Verhaltensweisen unserer Vierbeiner beruhen entweder auf „normalen Verhaltensweisen“ oder sind „erlerntes Verhalten“, das wir Menschen ihnen oft genug selbst „beigebracht“ haben – sei es bewusst oder unbewusst.
Beispiel:
Bellen:
Das Bellen an sich ist eine völlig normale Verhaltensweise des Hundes – bellen sagt sehr viel aus, variiert in der Tonart, der Höhe, der Länge, usw. Bellen ist die „Sprache“ unserer Hunde. Sie drücken damit aus:
Freude, Anspannung, Einsamkeit, Trauer, Erregung, Spiellust, Warnung, Drohung, Unwohlsein, Angst, Liebe, usw.
Unerwünscht wird das Bellen für uns Menschen dann, wenn es exzessiv wird. Das geschieht häufig dann, wenn wir auf das „normale Bellen“ falsch reagieren.
Der 12 Wochen alte Welpe ist allein in einem Zimmer – er fühlt sich unwohl und macht sich bemerkbar: er bellt. Frauchen steht in der Küche und hört das Bellen – sie reagiert nicht. Das Bellen wird stärker, weil Welpis Unwohlgefühl stärker wird. Frauchen reagiert nun und schimpft mit Welpi. Der versteht das nicht, kann nicht nachvollziehen, warum Frauchen ungehalten ist, fühlt sich ungerecht behandelt und hat Angst. Entweder beginnt er nun zu Jaulen oder verstärkt sein Bellen, bis ein Erfolg eintritt: entweder Frauchen’s Nerven sind dünn und sie holt ihn zu sich oder sie schimpft noch ein Weilchen weiter und lässt Welpi jedes Mal wieder allein. Im ersten Fall hat Welpi nach langem Bellen endlich Erfolg und weiß das, er wird fortan gleich heftiger bellen im zweiten Fall verstärkt sich das Unwohlgefühl weiter, die Angst nimmt zu – Welpi kann das nur durch Bellen oder Jaulen ausdrücken. In beiden Fällen wird das Bellen stärker werden. Der Hund hat das Fehlverhalten „erlernt“
Richtig ist:
Die Zeit des Welpen, in der er allein ist, zunächst nur sehr kurz halten – 5 Minuten genügen für den Anfang völlig. Bevor ein Unwohlgefühl des Welpen beginnt, muss der junge Hund wieder in Frauchens Nähe dürfen. Wenn Frauchen die „Allein-Zeit“ langsam und vorsichtig steigert, wird der Welpe nicht bellen, nur weil er allein ist. Er hat Zeit, sich daran zu gewöhnen.
(siehe auch unser Bookmag: Babysteps zur Harmonie – Suchen nach Aufmerksamkeit)
Wird der Welpe durch Alleinsein überfordert, ist die Gefahr groß, dass sich daraus später schwere Trennungsängste entwickeln, die ebenfalls mit exzessiven Bellen oder Jaulen einhergehen können.
Leine ziehen:
Kein Hund kommt auf die Welt mit dem Vorsatz, fortan wie eine Dampflok an der Leine zu ziehen. Unsere Hunde lernen von Beginn an, dass die Leine weder weh tunt, noch irgendeinen Druck ausübt. Wenn wir durch die Straßen gehen und Menschen mit Welpen an der Leine sehen, bietet sich oft ein Bild des Jammers: der zukünftige Bernhardiner, noch klein und tapsig springt an der gespannten Leine herum oder muss gar ziehen, um bei den Flexi-Leinen mehr Auslauf zu bekommen. Ist dieser kleine Hund dann groß, wird Frauchen oder Herrchen von ihm durch die Gegend gezogen, dass es einem graust. Der Welpe lernt so bereits, dass die Leine immer auf Spannung ist und stellt sich darauf ein – er zieht.
Richtig ist:
Dem Welpen ein Brustgeschirr anziehen und eine möglichst 2-m-Leine daran befestigen. Immer darauf achten, dass die Leine n i e m a l s auf Spannung gerät (das ist etwas anstrengend, weil man sich dem Hund in Tempo und Richtung anpassen muss). Immer wieder wird der Kleine zu seinem Menschen gerufen und heftigst gelobt. Leine ziehen wird also nicht manifestiert.
Angeborenes und ererbtes Verhalten ist oft schwer zu ermitteln. Züchter sollten deshalb sehr darauf achten, dass nur Hunde in die Zucht kommen, die nicht bereits vererbbares Fehlverhalten wie übermäßige Angst, übermäßige Aggressivität usw. weitergeben. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass solches Verhalten kaum jemals völlig zu korrigieren ist.
Was aber ist nun „normales“ und was „abnormales“ Verhalten? Dazu müssen wir etwas weiter ausholen und die normalen Verhaltensweisen anschauen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Verhaltensweisen des Hundes im Einzelnen
1. Ernährungsverhalten
1.1 Nahrungserwerb
Das Jagdverhalten beinhaltet die Futter- bzw. Beutesuche, die dann optisch, olfaktorisch oder akustisch durchgeführt wird. Man unterscheidet die Jagd nach kleinen und nach großen Beutetieren. Bei Ersteren, zum Beispiel Mäusen, unterscheidet man so genanntes Suchmäuseln, wobei mit schnellen Schnauzenstößen schräg in den Boden gestoßen wird. Beim Mäuselsprung wird gleichzeitig mit kurzen Vorderbeinstößen in die Höhe gesprungen mit genauer Fixierung des Beutetieres.
Beim Mäusestoßen richten sich die Tiere auf die Hinterbeine auf, senken den Kopf und krümmen den Rücken, wobei die Vorderbeine auf das Beutetier gerichtet sind. Das Beutetier wird dann im Maul durchgeknetet und mit den Schneidezähnen geschüttelt.
Bei großen Beutetieren wird angeschlichen, gehetzt, angegriffen, beziehungsweise festgebissen an Flanken, Bauch, Beinen oder Hals, getötet und aufgefressen. Das so genannte Futterbetteln erfolgt in Form von Lecken, Schnauzestoßen und Pföteln in Richtung Gesicht und wird von Welpen bei Heimkehr der Elterntiere gezeigt (ZIMEN, 1971).
Da nun unsere Haushunde kaum jemals ihr Futter selbst erbeuten müssen (sie sollten es besser nicht tun, da man sie sonst wegen Wilderei erschießen wird), können wir dieses Verhalten ausschließlich im Spiel oder eben bei der Jagd auf Mäuse beobachten. Zum Spielverhalten später mehr.
1.2 Nahrungsaufnahme
Diese besteht aus beschnuppern, betasten (selten), schütteln, belecken, zerschneiden mit den Backenzähnen, kauen und schlucken. Beim Benagen werden Futterstücke vom Knochen mit den Schneidezähnen abgetrennt. Bei Welpen gibt es außerdem als Verhaltensbesonderheit den Saugreflex und den Milchtritt.
Ein Erbrechen zeigt sich beim Hund bei Aufnahme zu großer Futtermengen, zur Entfernung spitzer Gegenstände aus dem Magen, bei der Flucht oder beim Autofahren.
Der Futtertransport erfolgt entweder durch Verschleppen des Futters an ungestörte Orte oder Abschlucken und Hervorwürgen an einem sicheren Ort oder dem Welpenlager, wobei der Wolf beispielsweise beim Futterverstecken eine komplette Handlungskette zeigt, die aus Suchen – Scharren – Ablegen – Stoßen - Schieben und Beriechen besteht. Dem Pudel beispielsweise fehlt die zeitliche Koordination zwischen den einzelnen Verhaltensweisen (ZIMEN, 1971).
Die Beobachtungen zum Nahrungserwerb und der Nahrungsaufnahme rühren von Wölfen bzw. größeren, frei lebenden Hunderudeln her. Man findet zwar einzelne dieser Handlungsweisen bei unseren Haushunden, jedoch fehlt dabei meist der Zusammenhang. Man sollte diese Verhaltensweisen also zwar kennen aber keinesfalls auf den „normalen“ Haushund 1:1 übertragen.
2. Das Ausscheidungsverhalten
Wölfe haben in Gefangenschaft keinen festen Kotplatz. Bei Zwingerhunden ist dieser raumabhängig, wobei Jungtiere unter drei Monaten zunächst überall koten, später jedoch auch die Kotplätze annehmen, die von den älteren Tieren benützt werden. Welpen können in den ersten Lebenswochen noch nicht selbst Kot und Harn absetzen und benötigen eine stimulierende Massage, normalerweise durch die Zunge der Mutter, als Auslöser für den reflektorischen Absatz. Jedoch schon ab der vierten Woche verlassen sie ihren Ruheplatz, um weiter entfernt davon ihren Kot abzusetzen (ZIMEN 1971, 1987).
Der Harnabsatz der Hündin erfolgt in der Hocke, wie bei Welpen und Junghunden. Der geschlechtsreife Rüde hebt dabei meist ein Hinterbein, wobei er häufiger uriniert, was einem Markierungsverhalten entspricht. Beim Spritzharnen hält die Hündin ein Hinterbein schräg nach vorne und uriniert höher und häufiger; beim Rüden wird dabei stoßartig Harn abgegeben mit angehobenem Hinterbein. Bei beiden Geschlechtern tritt dieses Verhalten erst ab der Geschlechtsreife auf.
Scharrbewegungen bei beiden Geschlechtern nach Urin- oder Kotabsatz dienen der olfaktorischen und optischen Reviermarkierung. Es gilt aber auch als Imponierverhalten, wobei Rüden dieses Verhalten oft deutlicher zeigen.
3. Das Sozialverhalten
Zum Sozialverhalten gehören, außer dem Ausdrucksverhalten zur Verständigung, dem sozialen Verhalten im Rudel, Imponier- und defensivem Verhalten, auch das Sexual- und Aufzuchtverhalten, die infantilen Verhaltensweisen und Lautäußerungen.
Unsere Hunde sind normalerweise sozial lebende, also gesellige Lebewesen. In diesem Sozialgefüge spielt eine gewisse Ordnung durch sehr differenzierte Vermittlung von Informationen die Hauptrolle.
Das Ausdrucksverhalten unserer Hunde hat sich im Laufe der Domestizierung teilweise gravierend verändert, bzw. reduziert. Unter Ausdrucksverhalten versteht man alle Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit der innerartlichen (sozialen) und gelegentlich auch zwischenartlichen Verständigung stehen. Hierher gehören u. a. Balz-, Droh- und Beschwichtigungsgebärden. (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Die Bedeutung des Ausdrucksverhaltens liegt demnach in seiner Mitteilungsfunktion.
Die meisten der visuellen, auditiven, taktilen und olfaktorischen Signale von Hunden sind aus mehreren Komponenten zusammengesetzt. Ein „Drohsignal“ besteht zum Beispiel „sowohl aus visuellen (Mimik, Gestik, Körperhaltung) als auch aus auditorischen (Vokalisationen) Anteilen“ (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Es gibt noch eine Vielzahl anderer Kommunikationsformen, wie z. B. chemische, thermische, elektromagnetische Kommunikation, neben der visuellen und taktilen (FEDDERSEN-PETERSEN, et al., 1995), die bei Körpersprache von Bedeutung sind.
Diese „Verhaltenseinheiten“ oder „Signaleinheiten“, auch „Displays“ genannt (ebd.), stellen die Kommunikationsgrundeinheiten dar und sind, da sie eine Bedeutung für Sender und Empfänger haben, als „Code“ zu verstehen (IMMELMANN et al. 1988). FEDDERSEN-PETERSEN (1992 a) FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) bezeichnen Displays als Gesamtausdrücke oder Ausdrucksfrequenzen, um herauszustellen, dass nicht einzelne Signale, sondern zusammengesetzte Gesamtausdrücke, in denen den Signalen je nach Kontext verschiedene Bedeutungen zukommen, eine bestimmte Bedeutung im Sinne der Kommunikation haben. Leider werden heute in der Literatur immer nur einzelne Teile aus dem Kommunikations-Spektrum herausgenommen (z.B. sog. „Calming Signals“) und – meist – zusammenhanglos beschrieben und erklärt. Dies führt zu ungeheuren Missverständnissen und ist mit verantwortlich für die Tatsache, dass jedes Knurren oder Bellen als potentielle Drohung und damit als Gefahr geschildert wird.
Anzahl der Ausdrucksmöglichkeiten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Es sind natürlich nicht alle Hunderassen untersucht worden)
Durch die hohe Variabilität der Haushunderassen, die sich auch in verschiedener Kopf- und Körperform, Behaarung und Fellfarbe sowie unterschiedlich starkem Hautwachstum äußert, wurden die optischen Ausdrucksmöglichkeiten von Hunden der verschiedenen Rassen mehr oder weniger ausgeprägt eingeschränkt (FEDDERSEN-PETERSEN 2001 e).
Die im Gegensatz zum Wolf relative Ausdrucksvergröberung beeinflusst das gesamte Sozialverhalten und vermindert die Kommunikationsfähigkeit und damit auch die Fähigkeit in der Gruppe zu leben (FEDDERSEN-PETERSEN 1994).
Hier erkennen wir nun also einen der Gründe, warum Hunde „verschiedene“ Sprachen sprechen. Sie müssen also lernen, die Kommunikation andersartiger Hunde zu verstehen. Dazu ist es erforderlich, mit sozialen Hunden der verschiedensten Rassen zusammen zu kommen.
Erschwerend kommen immer noch Eingriffe des Menschen hinzu, die das Ausdrucksverhalten bestimmter Haushunderassen noch mehr „beschneiden“: Allein im Bereich des Schwanzes gibt es bei unkupierten Hunden 10 unterscheidbare Stellungen mit Signalfunktion; nicht nur die Gesamtbewegungen oder –haltungen, auch unterschiedliche Bewegung und Haltung im proximalen (=näher zur Körpermitte), mittleren und distalen (weiter von der Körpermitte entfernt) Bereich können zur Übermittlung von Stimmungen beitragen
In vergleichenden Untersuchungen an kupierten und unkupierten Hunden wurde die distanzvergrößernde Funktion des hoch aufgestellten Schwanzes mit leichter Bewegung im distalen Drittel (Verhalten eines sozial sicheren Hundes) gezeigt. In Rudeln kupierter Pudel wurde weniger aggressiv kommuniziert und schneller zugebissen, da durch mangelnde Möglichkeit, den Schwanz aufzustellen, Übergriffe mit Beschädigungsbeißen nicht verhindert werden konnten (Zitat FEDDERSEN-PETERSEN 1997 a).
Verglichen mit dem Wolf kommunizieren Haushunde also weniger über ihre Angriffsbereitschaft, so dass es zwischen ihnen relativ häufiger zu anscheinend plötzlichen, unangekündigten Attacken kommt. Allerdings hat neben dem optischen Ausdrucksverhalten der Hunde auch deren Individualentwicklung, die Beziehung zum Menschen und dessen Verhalten während der Konfrontation zwischen zwei Hunden Einfluss auf die Interaktion zwischen den Artgenossen. Ebenso beeinflusst die Möglichkeit des Kennens, das erst die Voraussetzung einer Rangbeziehung zwischen den Hundeindividuen ist, den Verlauf von Interaktionen; einander unbekannte Tiere können einen möglichen Bluff des Kommunikationspartners (z. B. Haaresträuben, um sich größer erscheinen zu lassen) nicht entschlüsseln (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995)
Vereinfacht kann man also sagen: Dem Hund wurden durch Zucht – meist wegen optischer Vorlieben der Menschen – viele Kommunikationsmöglichkeiten genommen. Es ist daher unsinnig zu behaupten, dass alle Hunde der Welt die gleiche „Sprache“ haben. Das ist schon allein durch kupierte Ohren oder Schwänze, langes oder kurzes Kopfhaar und die Reduktion der Ausdrucksmöglichkeiten gar nicht realistisch. Wie soll denn z. B. ein Schäferhund die weit reduzierten Gesten eines kupierten Dobermanns deuten können (es sei denn, er hat es von Beginn an gelernt)?
Besonders in Konfliktsituationen ist eine zuverlässige Form der Kommunikation für den beteiligten Hund von Vorteil. Die Entstehung von Verhaltensweisen, die in immer gleicher Intensität und Geschwindigkeit ablaufen und dadurch eindeutiger werden, wird Ritualisierung genannt. Im Laufe der Evolution haben sich durch Selektionsdruck bestimmte arttypische Gesten und Mimiken herausgebildet, die eine differenzierte Kommunikation ermöglichen und vor allem auch eindeutig verstanden werden können.
Ein Beispiel für ritualisiertes Verhalten sind die später ausführlicher beschriebenen Drohsignale des Kommentkampfes. Unter Haushunden kann, wenngleich ihre mimischen Elemente viel gröber sind als noch beim Wolf, durch den Einsatz von ritualisierten Drohsignalen die Mehrheit aller Auseinandersetzungen ohne Verletzungen entschieden werden. Voraussetzung ist natürlich, dass der Hund gelernt hat, die Gesten und Mimik des anderen zu entschlüsseln und zu verstehen. Sie beißen nicht sofort zu, sondern zeigen Andeutungsbewegungen zum Kämpfen oder Beißen, so genannte Intentionsbewegungen (Zähneblecken, Maulaufreißen) (FEDDERSEN-PETERSEN 1992 b, 1993 a, FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995).
3.1 Optische Kommunikation durch Körpersignale
Die Verständigung der Hunde untereinander erfolgt mit Hilfe der Mimik, der Haltung von Kopf und Körper, der Gliedmaßen, Ohren, Augen, Rückenhaare und Rute. Den Unterlegenheitsgesten bei Wölfen entspricht beispielsweise beim Hund die Begrüßungszeremonie, die bei Besitzerheimkehr mit Winseln, vorne tief gehen, freudigem Anspringen, Abschlecken der Gesichtspartie und auf den Rücken legen stattfindet.
Im Gegensatz dazu verdeutlicht das „Anstarren“ eine stärkere Position, wobei beim Aufeinandertreffen zweier Hunde der unterlegene Hund den Blick schneller abwendet.
Das „Wedeln mit der Rute“ ist ein für den Hund charakteristisches Verhaltensmuster, wobei Rutenbewegungen verschiedene Stimmungen ausdrücken. Ängstliche, nervöse Hunde wedeln mit heruntergezogener Rute etwas steif, wohingegen ein aggressiv drohendes Tier die Rute steif nach oben trägt
Menschliche Zuchtselektion nach bestimmten optischen Merkmalen reduzieren bei vielen Rassen die Fähigkeit, visuelle Kommunikationen auszuführen. Beispielsweise sind an der Rute kupierte Hunde nicht mehr in der Lage, in diesem Bereich ihrer Stimmung Ausdruck zu verleihen, und Rassen mit sehr langem Haar, welches die Augenpartie bedeckt, können mit Artgenossen keinen Augenkontakt mehr aufnehmen (BRADSHAW und NOTT, 1997).
3.2 Akustische Kommunikation
Das Winseln bei Welpen in verschieden hohen Tönen findet man bei Verlassenheit, Unruhe, Schmerzen, Aufregung oder bei Unterwerfung, wobei das Quärren erst bei stärkerem Unwohlsein auftritt
Unter anderem dient das Heulen dem Hund zum Suchen von sozialem Kontakt mit dem Menschen oder anderen Hunden (BRADSHAW und NOTT, 1997). Malamutes und Huskys heulen jedoch auch zur allgemeinen verbalen Verständigung, eben so, wie andere Hunde bellen. Dabei variiert das Heulen sehr stark und ist von Hund zu Hund etwas unterschiedlich.
Beim Knurren gibt es verschiedene Stufen; es gehört zum Drohverhalten und wird durch optisches Ausdrucksverhalten unterstützt. Beim sozialen Hund kann es sich auch um eine Spielaufforderung handeln. Das Knurren darf aber nicht mit dem „Brummen“ verwechselt werden, das bei starkem Wohlgefühl von manchen Hunden geäußert wird.
Das Schnaufen ist ein Drohlaut, der ausgestoßen wird, wenn die vermeintliche Bedrohung noch nicht in unmittelbarer Nähe ist.
Als Wuffen bezeichnet man ein Bellen mit geschlossenem Fang. Es ist ein Warn-, Droh- oder auch Schrecklaut (ZIMEN, 1971; FEDDERSEN-PETERSEN, 1989).
Bellen erfolgt bei Erregung, Begrüßung, als Warn- und Angriffslaut, bei Schutz oder Verteidigung als Reaktion auf akustische, olfaktorische (Riechwahrnehmung) oder optische Reize.
Bei Haushunden ist Bellen mit seinen verschiedenen Untergruppen wichtiger Bestandteil der akustischen Kommunikation. Allgemein werden tonale (harmonische) und atonale (disharmonische) Laute sowie tonal/ atonale Mischlaute und Kombinationen unterschieden. Das Bellen des Haushundes ist eine domestikationsbedingte Verhaltensanpassung an das Zusammenleben mit dem Sozialpartner Mensch. Ähnlich wie die Reduktion des optischen Ausdrucksverhalten ist das stimmungsübertragende Bellen nicht gruppenkoordinierend und muss von den Mimik, Gestik und Körperhaltung unterstützenden akustischen Signalen unterschieden werden. Es wird wiederholt, bis die gewünschte Reaktion erfolgt, wenn nicht der bellende Hund vorher resigniert. Der Belltyp Drohbellen oder Warnbellen ist der tiefste der atonalen Belllaute (Belllaut mit intensivem Geräuschcharakter) und wird in homotypen, arythmischen Sequenzen mehrerer, schnell aufeinander folgender Einzellaute ausgestoßen, die mit Knurrlauten kombiniert sein können (FEDDERSEN-PETERSEN 1998).
Bellspiele, Verbellen und Jagdbellen gibt es bei den meisten Hunden. Die Lautäußerung insgesamt ist ein völlig normales Verhalten – eben so wie Kinder reden oder rufen, schreien oder quieken. So genannte Anti-Bell-Halsbänder oder andere das Bellen unterdrückende Instrumente sind reine Tierquälerei !
3.3 Olfaktorische Kommunikation
Die olfaktorische (geruchliche) Kommunikation umfasst Kot- und Urinschnuppern, Analwittern, Fellwittern, Genitalwittern und Schnauzenkontakt. Kot und Harn dienen zur Revierabgrenzung, wobei mit dem Kot Sekrete der Analdrüsen abgesetzt werden. Vaginalsekrete und Harn hitziger Hündinnen enthalten Pheromone, die männliche Tiere über lange Distanzen erkennen können und die sie sexuell erregen. Der Geruchssinn ist bei Hunden sehr hoch entwickelt. Das Riechschleimhautareal umfasst zwischen 75 bis 125 Quadratzentimeter in der Nasenmuschel, beim Menschen im Vergleich nur 5 Quadratzentimeter, wobei die Riechleistung durch Übung verstärkt werden kann (SCHEUNERT und TRAUTMANN, 1987).
Beide Geschlechter setzen beim Markieren nur sehr wenig Urin ab, wobei es auch Hunde gibt, die das „Hinterbein-anheben-urinieren“ auch ohne Urinabsatz demonstrieren; bisher wurde nur bei den Caniden beobachtet, dass Urinmarken anderer Hunde „übermarkiert“ werden, wobei ein einsam lebender Wolf nicht die Urinmarken eines Rudels „übermarkieren“ würde, das Rudel jedoch schon.
Das Scharren mit den Gliedmaßen auf dem Boden kann einerseits der Duftverteilung, der Geruchshinterlassung durch Duftfreisetzung der verschiedenen Pfotendrüsen oder andererseits der visuellen Kommunikation dienen
3.4 Das Spielverhalten
Nach IMMELMANN (1996) ist das Spielverhalten ein Verhalten ohne Ernstbezug. Es werden dabei Elemente aus verschiedenen Funktionskreisen herausgenommen und frei miteinander kombiniert gezeigt. Im Spiel werden spätere Verhaltensweisen geübt, beispielsweise der Beutefang und das Sexualverhalten. Das Spiel ist beim Welpen wichtig für die Kontrolle der Beißintensität, wobei man beim Spiel Bewegungen aus allen Sozialbereichen in übertriebener Form sehen kann.
Typische Spielbewegungen sind plötzliches Losrennen, Kopf-Hochwerfen, Vorderbeinstoßen, Im-Kreis-Springen, Kopfschleudern, Körperschleudern, Vorne- Hochspringen, Vorne-Hochschleudern und Im-Kreis-Springen usw.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Spielbewegungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.4.1 Initialspiel :
Dies sind Spielaufforderungen, die auf einen Partner gerichtet sind. Beispielsweise gehören spielerische Überfälle, Aufforderungslaufen, Spiel-Vorne-Niedergehen, Über-den-Rücken-beißen, spielerisches Anspringen im Galopp, Verfolgen, spielerisches Hinwerfen, Vorstoßen und Scharren dazu
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3.4.2 Kontaktspiel:
Bei Beißspielen gibt es einen Angreifer und einen Verteidiger. Dabei wird der Fang weit aufgerissen, ohne Drohmimik, lautlos und mit starker Beißhemmung. Aufreiten und Beckenstöße sind beim Rüden Sexualspiele. Typisch für dieses Beißspiel sind Frontalstehen, Kopfheben, Heben der Vorderpfote, Brustbeißen, Überrollen, Hochspringen und Umklammern. Ebenso gehören das Niederdrücken, Aufreiten, Abwehr auf dem Rücken, Schieben, Hinterteilzudrehen, Beißschütteln und Fellziehen dazu
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.4.3 Rennspiel:
Hier dominiert die Rollenverteilung „Verfolger-Verfolgter“. Typisch ist der Hoppelgalopp, Folgelauf, spielerisches Rückenbeißen, Zick-Zack-Galopp, Buckelrennen, Rennen, Überspringen und der Prallsprung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.4.4 Solitärspiel:
Dieses richtet sich immer auf ein Objekt. Dazu gehört das Spielfixieren,
-pfotenschlagen, -knabbern, -tragen, -zerren, -schleudern, -werfen und das Spielschütteln. Animation zum Mitspielen besteht durch Stimmungsübertragung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.5 Soziales Verhalten im Rudel
Verhaltensweisen bei neutraler Stimmung
Hierzu zählen das Fellwittern, Ins-Fell-Stoßen (besonders gegen Flanke, Kopf und Hals), Vorlaufen, Schnauzenkontakt, Fellbeißen, Fellbelecken, Beknabbern, Analwittern, Beschnuppern von Kot und Urin, Genitalwittern, Genitallecken, Genitalbeißen, Violwittern (Oberseite der Schwanzwurzel) und das Hinterherlaufen der Artgenossen untereinander
Freundliche Verhaltensweisen ohne Demutscharakter
Bei diesen Verhaltensweisen sieht man freundliches Umeinanderherlaufen, Drängeln mit körperlichen Kontakt, aber ohne Unterwerfung, sich Aneinanderreiben
Demutsverhalten
Demutsgesten wie Schnauzenlecken, vorne hochspringen, Heben einer Vorderpfote und Schnauzenstoßen dienen der Beschwichtigung zwischen stärkeren und schwächeren Tieren, aber auch der freundlichen Begrüßung untereinander sowie teilweise der Aufforderung zum Spiel. Wichtig bei diesen Gesten ist immer die Mimik und die gesamte Körperhaltung sowie die Stimmung.
Interessanterweise können wir Beschwichtigungen in diesem Zusammenhang zwischen unseren Chihuahuas und den wesentlich stärkeren (Malamutes, Windhunden, usw.) nicht feststellen.
Passive Unterwerfung zeigt sich in Form von niedriger Schwanzhaltung, Niederlegen, Unbeweglichkeit, Pfote heben, den Blick abwenden, angelegte Ohren, zurückgezogene Mundwinkel und durch das Absetzen von Harn
Demutsgesten sieht man bei der aktiven Unterwerfung hauptsächlich gegenüber stärkeren Tieren, wobei das schwächere Tier aktiv auf das stärkere zuläuft und folgende Demutsgesten zeigt:
Pfoteln und vorne hochspringen, Schnauze lecken, mit eingeknickten Beinen trampeln, Schwanzwedeln und drängeln. Diese Gesten ähneln sehr den Begrüßungsgesten – man muss also bei der Beurteilung sehr differenziert und situations bedingt vorgehen.
Defensives Verhalten
Defensives Drohen mit langem Lippenspalt, Entblößung der Zähne bis in den Molarbereich (Bereich der Backenzähne), Lippen werden sehr weit nach oben gezogen, der Körper ist flach gedrückt mit angelegten Ohren und eingezogenem Schwanz.
Defensive Verhaltensweisen sind unter anderem Abwehr mit gekrümmtem Hals, Hinterteilzukehren, Vornniedergehen, Abstandhalten, Flucht, Abwehr auf dem Rücken, Abwehrkreiseln, Abwehrstoßen, Abwehrbeißen und Abwehrschnappen (ZIMEN, 1971; FEDDERSEN- PETERSEN, 1989).
Imponierverhalten
Nach IMMELMANN (1996) besteht das Imponierverhalten häufig aus Verhaltenselementen, die mit aus dem Balzverhalten stammen, wobei Bewegungsweisen und Körperhaltung aus dem Bereich des Drohverhaltens kommen. Es wird die eigene Stärke demonstriert mit steifem Schwanzwedeln, hohem Kopf und steifem Körper; ebenso sind auch die Bewegungen starr angespannt, wobei der andere nicht angestarrt, sondern an ihm vorbeigeschaut wird. Es können fließende Übergänge zu Drohen, Demutsverhalten oder Angriff beobachtet werden.
Typische Elemente sind Imponierschieben mit der Breitseite in Richtung Gegner, Abdrängeln und Verhinderung des Weiterlaufens, Imponierscharren, Halsdarbieten, Imponierjagen und Imponiertragen (beispielsweise von Futter) und Pfote- auf- den-Rücken- des- Gegners- legen (ZIMEN, 1971; FEDDERSEN-PETERSEN, 1989).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Soziale Annäherung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aggressives Verhalten
Als Aggression wird sowohl die Auseinandersetzung mit einem Gegner derselben Tierart als auch zwischen Gegnern verschiedener Tierarten bezeichnet. Interspezifisches (zwischen verschiedenen Arten) aggressives Verhalten kommt bei Verteidigung, Beuteerwerb und bei Konkurrenzverhalten vor (IMMELMANN, 1996).
Intraspezifisches (innerhalb einer Art) Verhalten erfolgt unter anderem zur Klärung von Rangordnungen und kann das Beschädigen des Artgenossen bedingen (FEDDERSEN- PETERSEN, 1989).
Unserer Erfahrung nach kommt Aggression auch vor bei Angst, erfühlter Bedrohung, Unterschreitung des Individualabstandes. Interspezifisches Verhalten zur Klärung der Rangordnung kommt nur äußerst selten vor.
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