„Deutschland ist Exportweltmeister.“ Sehr häufig wird dieser Satz in der Medienberichterstattung gebraucht. Für den Investitionsgüterbereich ist diese Aussage auch zutreffend. Bei Sachgütern nimmt Deutschland eine führende Stellung ein. Im Dienstleistungsbereich besteht jedoch ein großer Nachholbedarf. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland sowohl beim Exportanteil als auch bei den Beschäftigungszahlen im Bereich der unternehmensbezogenen
Dienstleistungen schlecht ab. Im Rahmen dieser Arbeit soll nun untersucht werden,
inwieweit Normen und Standard dazu beitragen, dass die Internationalisierungsstrategien von
Unternehmen erfolgreich sind. Welche Veränderungen müssen diesbezüglich im Dienstleitungssektor eintreten, so dass die Situation dort signifikant verbessert werden kann?
Zur Bearbeitung dieser Themenstellung werden nach dieser Einleitung im folgenden Kapitel zunächst einige Grundlagen der Internationalisierung erörtert. Im dritten Kapitel wird die Thematik der Standardisierung behandelt. Die Möglichkeiten der Internationalisierung durch Normen und Standards sowohl für materielle als auch immaterielle Güter werden im vierten Kapitel dargelegt. Abschließend wird in fünften Kapitel ein Resümee gezogen. In diesem Kapitel werden zunächst einige Begriffe im Zusammenhang mit der Internationalisierung näher erläutert. Danach folgt eine Darlegung von unterschiedlichen Internationalisierungsstrategien.
Eine kurze Darstellung über die historische Entwicklung der Internationalisierung
bildet das Ende des zweiten Kapitels. Unter Internationalisierung im Allgemeinen versteht man wirtschaftliche Verflechtungen und daraus resultierende Interdependenzen unterschiedlicher Länder und deren Wirtschaftsubjekten.
Sie kann auf einzelne Aktivitäten, Unternehmen, Branchen oder ganze Volkswirtschaften bezogen sein und somit sowohl einen Zustand als auch einen Prozess beschreiben. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Fokus auf die Internationalisierung von Unternehmen gelegt, da sie den größten Anteil an der Internationalisierung der Wirtschaft tragen und von ihnen die größten Bestrebungen in diesem Bereich ausgehen. Eine Kennzahl, die die Tiefe der Verflechtungen der internationalen Beziehungen messen soll, ist der Internationalisierungsgrad.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen der Internationalisierung
2.1 Begriffsdefinitionen im Kontext der Internationalisierung
2.2 Internationalisierungsmotive und -strategie
2.3 Historischer Rückblick auf die Internationalisierung der Wirtschaft
3 Standardisierung
3.1 Arten technischer Spezifikationen - Typen, Standards und Normen
3.2 Standardisierung von Dienstleistungen
4 Möglichkeiten der Internationalisierung durch Standardisierung
4.1 Standards als Internationalisierungsmittel bei Produkten
4.2 Dienstleistungsstandards als Faktor erfolgreicher Internationalisierungsvorhaben
4.2.1 Bedeutung der Standardisierung für den Dienstleistungssektor
4.2.2 Mögliche Vorteile durch Dienstleistungsstandards
5 Resümee
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Stoßrichtungen der Internationalisierungesstrategie einer Unternehmung
Abbildung 2: Verschiedene Formen der Vereinheitlichung
Abbildung 3: Vorteile durch Dienstleistungs-Standards
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Deutschland ist Exportweltmeister.“ Sehr häufig wird dieser Satz in der Medienberichterstattung gebraucht. Für den Investitionsgüterbereich ist diese Aussage auch zutreffend. Bei Sachgütern nimmt Deutschland eine führende Stellung ein. Im Dienstleistungsbereich besteht jedoch ein großer Nachholbedarf. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland sowohl beim Exportanteil als auch bei den Beschäftigungszahlen im Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen schlecht ab.[1] Im Rahmen dieser Arbeit soll nun untersucht werden, inwieweit Normen und Standard dazu beitragen, dass die Internationalisierungsstrategien von Unternehmen erfolgreich sind. Welche Veränderungen müssen diesbezüglich im Dienstleitungssektor eintreten, so dass die Situation dort signifikant verbessert werden kann?
Zur Bearbeitung dieser Themenstellung werden nach dieser Einleitung im folgenden Kapitel zunächst einige Grundlagen der Internationalisierung erörtert. Im dritten Kapitel wird die Thematik der Standardisierung behandelt. Die Möglichkeiten der Internationalisierung durch Normen und Standards sowohl für materielle als auch immaterielle Güter werden im vierten Kapitel dargelegt. Abschließend wird in fünften Kapitel ein Resümee gezogen.
2 Grundlagen der Internationalisierung
In diesem Kapitel werden zunächst einige Begriffe im Zusammenhang mit der Internationalisierung näher erläutert. Danach folgt eine Darlegung von unterschiedlichen Internationalisierungsstrategien. Eine kurze Darstellung über die historische Entwicklung der Internationalisierung bildet das Ende des zweiten Kapitels.
2.1 Begriffsdefinitionen im Kontext der Internationalisierung
Unter Internationalisierung im Allgemeinen versteht man wirtschaftliche Verflechtungen und daraus resultierende Interdependenzen unterschiedlicher Länder und deren Wirtschaftsubjekten. Sie kann auf einzelne Aktivitäten, Unternehmen, Branchen oder ganze Volkswirtschaften bezogen sein und somit sowohl einen Zustand als auch einen Prozess beschreiben.[2] Im Rahmen dieser Arbeit wird der Fokus auf die Internationalisierung von Unternehmen gelegt, da sie den größten Anteil an der Internationalisierung der Wirtschaft tragen und von ihnen die größten Bestrebungen in diesem Bereich ausgehen[3].
Eine Kennzahl, die die Tiefe der Verflechtungen der internationalen Beziehungen messen soll, ist der Internationalisierungsgrad. Er beschreibt das Verhältnis von Inlandsaktivitäten zu den grenzüberschreitenden Aktivitäten, denn nicht jede Auslandsaktivität, wie etwa eine bloße Kreditaufnahme im Ausland, machen ein Unternehmen zu einer internationale Unterneh- mungen.[4] Es gibt verschiedene Konzepte zur Beurteilung dieses Grades, wie etwa den Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz oder die Anzahl der Beschäftigten im Ausland. Doch anhand der quantitativen Größen gibt es auf Grund der Heterogenität von Branchen und Unternehmen noch keine schlüssige und eindeutige Festlegung.[5] Vielmehr ist es auch erforderlich qualitative Ziele bei der Beurteilung mit einzubeziehen, wie etwa die strategische und strukturelle Veränderungen des Unternehmens auf Grund seiner Auslandsaktivität.[6] Weiterhin sollten diese Tätigkeiten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen. Doch auch durch die Einbeziehung dieser Größen lässt sich das Problem der Messung nicht entgültig lösen.[7]
2.2 Internationalisierungsmotive und -strategie
Die Internationalisierungsmotive, also die Triebkräfte, welche eine Unternehmen bewegen, ein Engagement im Ausland einzugehen, lassen sich in drei Gruppen kategorisieren:
- ressourcenorientiert,
- produktionsorientiert und
- absatzorientiert.[8]
Ressourcenorientierte Unternehmen versprechen sich beispielsweise einen verbesserten Zugang zu Kapital oder Know-how, wohingegen produktionsorientierte Unternehmen sich durch ihr Auslandsengagement gegebenenfalls einen Produktionskostenvorteil versprechen. Ein absatzorientiertes Internationalisierungsmotiv ist z. B. die Ausweitung des Absatzmarktes.
Diese Motive sind jedoch von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Kleine und mittlere Unternehmen haben andere Beweggründe als Großunternehmen. Dies ist allein schon bedingt durch die ungleiche Finanzkraft. Ein weiterer Einflussfaktor ist die Region, in der das Unternehmen seinen Heimatmarkt hat. Erweist sich dieser zunehmend als zu klein, ist es erforderlich nach neuen Absatzmärkten zu suchen.[9]
Entsprechend den dargelegten Motive und den sich daraus ableitenden Zielen werden die Internationalisierungsstrategien entwickelt. Diese Strategien können unterschiedliche Stoßrichtungen haben.[10] Einen Überblick über die möglichen Ausrichtungen gibt Abbildung 1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Stoßrichtungen der Internationalisierungesstrategie einer Unternehmung Quelle: Kutschker/Schmid (2006), S. 810.
Betrachtet man die Strategie des Markteintritts eines Unternehmens auf einen ausländischen Markt, so kann zwischen drei Ausrichtungen unterschieden werden:[11] Außenhandel z. B. in Form von Export, Kooperationsformen ohne Kapitalbeteiligung z. B. durch Paten- und Lizenzvergabe und Kooperationsformen mit Kapitalbeteiligung durch Direktinvestition im Aus- land.[12] Mit zunehmender Internationalisierung steigt die Bindung von Ressourcen etwa in Form von Kapital, Management und Wissen im Ausland.[13]
Bei der Zielmarktstrategie gibt es drei Ausprägungen zu unterscheiden.[14] Nach der Marktpräsensstrategie wird entschieden, ob ein Unternehmen in wenigen oder vielen Ländern präsent ist.[15] Bei der Marktselektionsstrategie wird entscheiden, in welchen Ländern bzw. Regionen das Unternehmen in den Markt eintritt.[16] Zuletzt ist noch die Marktsegmentierungsstrategie zu nennen, nach der das Unternehmen festlegen muss, welche Teilsegmente des bestimmten Ländermarktes es bearbeiten will.[17]
Bezüglich der Timingstrategie gibt es zwei Differenzierungen. Zum einen muss der Zeitpunkt des Markteintritts länderspezifisch festgelegt werden, zum anderen die länderübergreifenden Markteintrittszeitpunkte.[18]
Bei der Allokationsstrategie werden die Entscheidungen im Zusammenhang mit der Konfigu- rations- und Leistungsstrategie getroffen. Im ersten Fall werden von der Unternehmung Entscheidungen im Spannungsfeld zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung getroffen, im zweiten die zwischen Standardisierung und Differenzierung.[19]
Im Rahmen der Koordinationsstrategie müssen die zuvor geplanten Strategien und die daraus resultierenden Aktivitäten aufeinander abgestimmt werden.[20]
Abschließend ist zu sagen, dass die Internationalisierungsstrategie eines Unternehmens nicht nur abhängig von dessen Motiven und Zielen sind, sondern auch maßgeblich von dessen Kultur, Philosophie und Visionen geprägt wird.[21]
[...]
[1] Vgl. o.V. (2005), S. 1.
[2] Vgl. Germann et al. (1996), S. 24.
[3] Vgl. Germann et al. (1996), S. 25.
[4] Vgl. Perlitz (1995), S. 11.
[5] Vgl. Perlitz (1995), S. 11.
[6] Vgl. Gabler (2000), S. 1616.
[7] Vgl. Perlitz (1995), S. 11f.
[8] Vgl. Gabler (2000), S. 1616.
[9] Vgl. Gabler (2000), S. 1616f.
[10] Vgl. Kutschker/Schmid (2006), S. 809.
[11] Vgl. Perlitz (1995), S. 9.
[12] Vgl. Germann et al. (1996), S. 33.
[13] Vgl. Germann et al. (1996), S. 32.
[14] Vgl. ausführlich Kutschker/Schmid (2006), S. 914ff.
[15] Vgl. ausführlich Kutschker/Schmid (2006), S. 920ff.
[16] Vgl. ausführlich Kutschker/Schmid (2006), S. 927ff.
[17] Vgl. ausführlich Kutschker/Schmid (2006), S. 950ff.
[18] Vgl. ausführlich Kutschker/Schmid (2006), S. 958ff.
[19] Vgl. ausführlich Kutschker/Schmid (2006), S. 970ff.
[20] Vgl. ausführlich Kutschker/Schmid (2006), S. 987ff.
[21] Vgl. Kutschker/Schmid (2006), S. 809f.
- Citation du texte
- Kerstin Ludolph (Auteur), 2007, Möglichkeiten der Internationalisierung von Technologien über Standardisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88376
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