Pädagogik oder auch Sozialpädagogik, welche die soziale Arbeit implizieren, bedeutet so viel wie "Knabenführung".
Was hat nun die Führung oder Erziehung von Knaben, also JUNGEN Männern, mit sozialer Arbeit mit ÄLTEREN Menschen zu tun?
Und überhaupt das Wort "Erziehung"? Können, müssen oder sollen ältere Menschen noch "erzogen" werden oder haben sie diesen Teil ihres Lebens nicht schon hinter sich?
Sicherlich müssen ältere Menschen, dem eigentlichen Sinn nach, nicht mehr "erzogen" werden, aber Sozialpädagogik, und somit die soziale Arbeit mit Menschen, beinhaltet auch noch mehr.
Sie geht auf die Bedürfnislage von Menschen ein und versucht die Lebenswelt von Klienten, unter dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen und zu verbessern.
Ebenso soll auch die Lebenswelt der älteren Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, unterstützt und verbessert werden.
Somit ist in stationären Einrichtungen für ältere Menschen die Sozialarbeit genau richtig angesiedelt, gerade auch unter dem Aspekt, dass es immer mehr ältere Menschen in der Bevölkerung gibt und geben wird, zurückzuführen auf verbesserte medizinische Versorgung und ein Ungleichgewicht der Geburten- und der Sterberate.
Diesen Veränderungen muss sich die soziale Arbeit anpassen und es müssen Konsequenzen für die Sozialpädagogik / Sozialarbeit folgen, es müssen noch mehr Konzepte für dieses Klientel erarbeitet werden.
Die vorliegende Arbeit soll nun ein Versuch sein, alle Bereiche, in stationären Einrichtungen für ältere Menschen, in denen soziale Arbeit stattfinden muss, zu nennen und mit Ideen und Vorstellungen von sozialer Arbeit zu füllen.
Der Begriff "soziale Arbeit" soll nicht nur Sozialarbeit, also die Gestaltung der Rahmenbedingungen, bedeuten, sondern ebenso die Ausfüllung des Rahmens mit der Arbeit "am Menschen" selbst, also der Vermittlung von zwischenmenschlicher Nähe und die Unterstützung bei der Umsetzung von menschlichen Bedürfnissen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1 Begriffsklärungen
- 1.1 Alter
- 1.1.1 Das kalendarische Alter
- 1.1.2 Das biologische Alter
- 1.1.3 Das psychologische Alter
- 1.1.4 Das soziologische Alter
- 1.2 Stationäre Einrichtungen
- 1.2.1 Altenwohnheim
- 1.2.2 Altenheim
- 1.2.3 Altenpflegeheim
- 1.2.4 Mehrgliedrige Heime
- 1.3 Soziale Arbeit
- 1.1 Alter
- 2 Bedürfnisse älterer Menschen
- 2.1 Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow
- 2.2 Wünsche der Bewohner von ihrem Leben in einer stationären Einrichtung
- 3 Soziale Sicherung der Menschenwürde
- 3.1 Identitätssicherung der älteren Menschen
- 3.2 Grundgesetz der BRD
- 3.3 Rahmen der sozialen Sicherung - SGB I
- 3.4 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
- 3.5 Europäische Sozialcharta
- 3.6 Ethik-Charta der Vereinten Nationen
- 3.7 Pflegeversicherung
- 3.8 Betreuungsrecht
- 4 Möglichkeiten der Erfüllung der Bedürfnis-Forderungen der Pyramide
- 4.1 Versuche der Umsetzung vom Notwendigen zum Möglichen
- 4.1.1 Physiologische Bedürfnisse
- 4.1.2 Sicherheitsbedürfnisse
- 4.1.3 Sozialbedürfnisse
- 4.1.4 Selbstachtung
- 4.1.5 Selbstverwirklichung
- 4.2 Überlegungen, wie Bewohner zu Hause leben würden
- 4.1 Versuche der Umsetzung vom Notwendigen zum Möglichen
- 5 Beispiele sozialer Arbeit auf der bewohnerorientierten Ebene
- 5.1 Hilfen beim Kennenlernen einer eventuell neuen Lebenswelt, und das Eingewöhnen nach einem Umzug in eine stationäre Einrichtung
- 5.2 Aufklärung und Beratung
- 5.3 Hilfen für Bewohner beim Umgang mit geistig verwirrten Mitbewohnern
- 5.4 Freizeitgestaltung oder Ein Heim ohne Langeweile
- 5.5 Einzelarbeit
- 5.6 Erinnerungsarbeit, Biographiearbeit
- 6 Beispiele sozialer Arbeit auf der institutions- und mitarbeiterorientierten Ebene
- 6.1 Milieugestaltung – Wohnen älterer, pflegebedürftiger Menschen und die Würde der Unterbringung
- 6.2 Förderung und Qualifizierung der Mitarbeiter oder Vermittlung von Fortbildungen und Supervision
- 6.3 Arbeit mit Ehrenamtlichen
- 7 Beispiele sozialer Arbeit auf der umfeld- und gemeinwesenorientierten Ebene
- 7.1 Öffentlichkeitsarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Notwendigkeit und Möglichkeiten sozialer Arbeit mit älteren Menschen in stationären Einrichtungen am Beispiel der Stadt Göttingen. Ziel ist es, die Bedürfnisse älterer Menschen in solchen Einrichtungen zu beleuchten und praktische Ansätze sozialer Arbeit auf verschiedenen Ebenen (Bewohner-, Institutions- und Umfeldorientierung) aufzuzeigen.
- Bedürfnisse älterer Menschen in stationären Einrichtungen
- Soziale Sicherung der Menschenwürde im Alter
- Möglichkeiten der Bedürfniserfüllung anhand von Maslows Bedürfnispyramide
- Beispiele sozialer Arbeit auf verschiedenen Ebenen
- Bewohnerorientierte, institutionsorientierte und umfeldorientierte soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der sozialen Arbeit mit älteren Menschen in stationären Einrichtungen ein und begründet die Relevanz der Arbeit. Sie skizziert den Aufbau und die methodische Vorgehensweise der Untersuchung. Die Autorin beschreibt die wachsende Bedeutung der Thematik im Kontext des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an Pflegeplätzen. Der Fokus liegt auf der Stadt Göttingen als Fallbeispiel.
1 Begriffsklärungen: Dieses Kapitel klärt zentrale Begriffe, die im weiteren Verlauf der Arbeit verwendet werden. "Alter" wird anhand verschiedener Dimensionen (kalendarisch, biologisch, psychologisch, soziologisch) definiert, wodurch ein umfassendes Verständnis des Konstrukts "Alter" geschaffen wird. Weiterhin werden verschiedene Typen stationärer Einrichtungen (Altenwohnheim, Altenheim, Altenpflegeheim etc.) beschrieben und voneinander abgegrenzt. Die Definition von "Sozialer Arbeit" im Kontext der Arbeit mit älteren Menschen bildet den Abschluss dieses einleitenden Kapitels.
2 Bedürfnisse älterer Menschen: Dieses Kapitel analysiert die Bedürfnisse älterer Menschen, indem es Maslows Bedürfnispyramide als theoretisches Gerüst verwendet. Die einzelnen Bedürfnisebenen werden im Kontext des Lebens in einer stationären Einrichtung erläutert. Zusätzlich werden die konkreten Wünsche der Bewohner bezüglich ihres Lebens in diesen Einrichtungen vorgestellt und mit der Bedürfnispyramide in Verbindung gebracht. Der Fokus liegt auf der Erfassung und dem Verständnis der individuellen Bedürfnisse der Bewohner.
3 Soziale Sicherung der Menschenwürde: Dieses Kapitel befasst sich mit den rechtlichen und ethischen Grundlagen der sozialen Sicherung der Menschenwürde älterer Menschen. Es werden verschiedene relevante Dokumente wie das Grundgesetz, das SGB I, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Europäische Sozialcharta und die Ethik-Charta der Vereinten Nationen herangezogen, um den rechtlichen Rahmen und die ethischen Implikationen der sozialen Arbeit darzulegen. Die Pflegeversicherung und das Betreuungsrecht werden als spezifische Instrumente der sozialen Sicherung detailliert behandelt.
4 Möglichkeiten der Erfüllung der Bedürfnis-Forderungen der Pyramide: Dieses Kapitel untersucht, wie die in Kapitel 2 beschriebenen Bedürfnisse älterer Menschen in der Praxis erfüllt werden können. Anhand von Maslows Bedürfnispyramide werden verschiedene Strategien und Maßnahmen zur Bedürfnisbefriedigung vorgestellt. Es werden konkrete Beispiele und Überlegungen präsentiert, wie die Bedürfnisse der Bewohner in Bezug auf ihre physiologischen, Sicherheits-, Sozial-, Selbstachtungs- und Selbstverwirklichungsbedürfnisse befriedigt werden können. Die Exkurse beleuchten spezielle Aspekte und Herausforderungen.
5 Beispiele sozialer Arbeit auf der bewohnerorientierten Ebene: Dieses Kapitel präsentiert konkrete Beispiele für sozialarbeiterische Interventionen auf der bewohnerorientierten Ebene. Es beschreibt verschiedene Hilfestellungen, die den Bewohnern angeboten werden, wie z.B. Hilfen beim Eingewöhnen, Aufklärung und Beratung, Umgang mit dementen Mitbewohnern, Freizeitgestaltung und Einzelarbeit. Die Bedeutung der Erinnerungs- und Biographiearbeit wird ebenfalls hervorgehoben. Der Fokus liegt auf der individuellen Unterstützung der Bewohner.
6 Beispiele sozialer Arbeit auf der institutions- und mitarbeiterorientierten Ebene: Hier werden Beispiele für sozialarbeiterische Interventionen auf der institutionellen und mitarbeiterorientierten Ebene vorgestellt. Es geht um die Milieugestaltung, die Förderung und Qualifizierung der Mitarbeiter sowie die Arbeit mit Ehrenamtlichen. Diese Aspekte zielen darauf ab, die Rahmenbedingungen im Heim zu optimieren und die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen.
7 Beispiele sozialer Arbeit auf der umfeld- und gemeinwesenorientierten Ebene: In diesem Kapitel werden Beispiele sozialarbeiterischer Interventionen auf der umfeld- und gemeinwesenorientierten Ebene beschrieben. Der Fokus liegt hier auf der Öffentlichkeitsarbeit, um die Zusammenarbeit mit dem Umfeld der Einrichtung zu fördern und die Akzeptanz für die Arbeit mit älteren Menschen zu steigern.
Schlüsselwörter
Soziale Arbeit, ältere Menschen, stationäre Einrichtungen, Bedürfnisse, Maslowsche Bedürfnispyramide, Menschenwürde, soziale Sicherung, Göttingen, Bewohnerorientierung, Institutionsorientierung, Umfeldorientierung, Milieugestaltung, Mitarbeiterqualifizierung, Ehrenamtliche.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Soziale Arbeit mit älteren Menschen in stationären Einrichtungen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Notwendigkeit und Möglichkeiten sozialer Arbeit mit älteren Menschen in stationären Einrichtungen, speziell in Göttingen. Sie beleuchtet die Bedürfnisse älterer Menschen und zeigt praktische Ansätze sozialer Arbeit auf verschiedenen Ebenen (Bewohner-, Institutions- und Umfeldorientierung) auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Bedürfnisse älterer Menschen (unter Anwendung der Maslowschen Bedürfnispyramide), die soziale Sicherung der Menschenwürde im Alter, Möglichkeiten der Bedürfniserfüllung, sowie Beispiele sozialer Arbeit auf bewohner-, institutions- und umfeldorientierter Ebene. Es werden verschiedene Arten stationärer Einrichtungen und die Definition von "Alter" (kalendarisch, biologisch, psychologisch, soziologisch) erläutert. Relevante rechtliche und ethische Grundlagen werden ebenfalls diskutiert (Grundgesetz, SGB I, Menschenrechtserklärung etc.).
Welche Methoden werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet eine deskriptive und analytische Methode. Sie stützt sich auf die Maslowsche Bedürfnispyramide als theoretisches Gerüst und präsentiert konkrete Beispiele sozialer Arbeit. Die Vorgehensweise ist im einleitenden Kapitel näher beschrieben.
Welche Ebenen sozialer Arbeit werden betrachtet?
Die Arbeit unterscheidet drei Ebenen sozialer Arbeit: die bewohnerorientierte Ebene (individuelle Unterstützung der Bewohner), die institutions- und mitarbeiterorientierte Ebene (Optimierung der Rahmenbedingungen im Heim und Mitarbeiterunterstützung) und die umfeld- und gemeinwesenorientierte Ebene (Zusammenarbeit mit dem Umfeld der Einrichtung und Öffentlichkeitsarbeit).
Welche konkreten Beispiele für soziale Arbeit werden genannt?
Konkrete Beispiele für soziale Arbeit umfassen Hilfen beim Eingewöhnen in die Einrichtung, Aufklärung und Beratung, Umgang mit demenzkranken Mitbewohnern, Freizeitgestaltung, Einzelarbeit, Erinnerungsarbeit, Biographiearbeit, Milieugestaltung, Mitarbeiterqualifizierung und Arbeit mit Ehrenamtlichen sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Welche rechtlichen und ethischen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das SGB I, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Europäische Sozialcharta, die Ethik-Charta der Vereinten Nationen, die Pflegeversicherung und das Betreuungsrecht als relevante rechtliche und ethische Grundlagen der sozialen Sicherung der Menschenwürde älterer Menschen.
Wie wird die Maslowsche Bedürfnispyramide angewendet?
Die Maslowsche Bedürfnispyramide dient als theoretisches Modell zur Analyse der Bedürfnisse älterer Menschen in stationären Einrichtungen. Die einzelnen Bedürfnisebenen (physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Sozialbedürfnisse, Selbstachtungsbedürfnisse, Selbstverwirklichungsbedürfnisse) werden im Kontext des Lebens in einer solchen Einrichtung erläutert und es werden Strategien zur Bedürfnisbefriedigung vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Soziale Arbeit, ältere Menschen, stationäre Einrichtungen, Bedürfnisse, Maslowsche Bedürfnispyramide, Menschenwürde, soziale Sicherung, Göttingen, Bewohnerorientierung, Institutionsorientierung, Umfeldorientierung, Milieugestaltung, Mitarbeiterqualifizierung, Ehrenamtliche.
Wo findet man eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse jedes Abschnitts beschreibt. Diese Zusammenfassungen sind im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" enthalten.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Bedürfnisse älterer Menschen in stationären Einrichtungen zu beleuchten und praktische Ansätze sozialer Arbeit auf verschiedenen Ebenen aufzuzeigen. Die Arbeit soll dazu beitragen, die soziale Arbeit mit älteren Menschen in solchen Einrichtungen zu verbessern.
- Quote paper
- Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin Anke Eickemeier (Author), 2000, Notwendigkeit und Möglichkeiten sozialer Arbeit mit älteren Menschen in stationären Einrichtungen am Beispiel der Stadt Göttingen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8832