Über kaum einen Militärtheoretiker ist in der Vergangenheit mehr geschrieben worden als über Carl von Clausewitz. Van Creveld, Paret und viele mehr haben versucht, die Clausewitz-Theorie zu erklären und zu beurteilen. Dabei waren die Einschätzungen – vor allem jene über die Aktualität und Gültigkeit seiner Theorie in Gegenwart und Zukunft – einem ständigem Auf und Ab unterworfen. Dies hat zum einen mit der Komplexität des Werkes Vom Kriege zu tun, das zwar als inhaltlich abgeschlossen betrachtet werden kann, jedoch von Clausewitz abschließend nicht ‚geordnet‘ werden konnte. Dies gestaltet den geistigen Zugang schwieriger. Hinzu kommt eine deutlich ins Philosophische ragende Sprache und Gedankenwelt, die zweifellos Clausewitz’ Nähe zur Gedankenwelt der Philosophen seiner Tage Rechnung trägt. Zum anderen wird gerade in Deutschland die Diskussion über Strategie seit dem Ende der Kriege des 20. Jahrhunderts nicht in der breiten Öffentlichkeit geführt. Selbst innerhalb des Militärs werden die Thesen des Carl von Clausewitz allzu häufig auf die operative Ebene beschränkt. Diese Sichtweise wird ihm jedoch nicht gerecht; sie verzerrt auch den wesentlichen Kern seiner Theorie, in der er sich mit dem Wesen des Krieges an sich beschäftigt. Dabei adressiert er nicht die operative oder taktische Ebene. Er richtet sich vielmehr an strategische Entscheidungsträger.
Zweifelsfrei haben sich die Formen und Arten von Kriegen in der Geschichte gewandelt. Aktuell ist häufig von hybrider Kriegführung und ‚Gray-Zone-Areas‘ die Rede, beispielsweise wenn es um die Beschreibung des russischen Vorgehens auf der Krim und in der Ostukraine oder eine mögliche Bedrohung des Baltikums geht.
Kann jedoch, zumal sich die Clausewitz-Theorie mit dem Wesen des Krieges an sich beschäftigt, postuliert werden, dass ihre Inhalte als zeitlos gelten? Und wenn ja, wie können sie in heutigen Konflikten genutzt werden?
Unter Berücksichtigung dieser grundsätzlichen Frage verfolgt die vorliegende Arbeit das Ziel, die Möglichkeiten und Grenzen der Clausewitz-Strategie zur Analyse von hybriden Kriegen zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Die Theorie des Carl von Clausewitz
1.1. Die wunderliche Dreifaltigkeit
1.2. Die Zweck-Ziel-Mittel-Relation
1.3. Friktionen, Wahrscheinlichkeiten, Zufälle
2. Clausewitz’ Theorie als Instrumentarium
3. Zwischenfazit
4. Aktuelle Konflikte: Hybride Kriege und Gray-Zone-Areas
4.1. Definition und Wesen
4.2. Die Anwendbarkeit der Clausewitz-Theorie
5. Fallstudie zum ‚Islamischen Staat‘ (IS)
5.1. Der islamische Staat als Akteur
5.2. Anwendung des Clausewitz-Instrumentariums auf den IS
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
- Quote paper
- Sebastian Hagen (Author), 2018, Möglichkeiten und Grenzen der Analyse von hybriden Kriegen nach Clausewitz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/882440
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.