Als das Theresienstädter Lager am 7. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit wurde, lebten vom Zeitpunkt der Errichtung im November 1941 insgesamt ca. 155.000 Juden im Lager, wobei diese Zahl angesichts der Gesamtzahl der von den Vernichtungsplänen betroffenenen Juden als überaus gering bezeichnet werden muß. Anders als die Vernichtungslager Auschwitz, Majdanek, Treblinka und all die anderen Stätten des Massenmordes, war Theresienstadt geplant als ein "Schaufenster, das der Welt zeigen sollte, daß die Gerüchte über den Massenmord" unwahr seien. Das Ziel dieser Magisterarbeit ist die Analyse der Funktion, die das Konzentrationslager Theresienstadt in der 'Endlösung der Judenfrage' übernahm. Hierbei konzentriert sich die Darstellung auf die Frage, ob Theresienstadt als Propagandaghetto geplant war und mit dem Lager das Ziel verfolgt wurde, vor allem das Ausland über das wahre Ausmaß der Judenvernichtung zu täuschen. In diesem Zusammenhang wird geprüft, ob der Besuch einer Delegation des Roten Kreuzes ein Höhepunkt der nationalsozialistischen Verschleierungstaktik war und ob es der SS gelang, die Besucher zu täuschen und dieses Manöver in der nationalsozialistischen Propaganda als Alibi für die Harmlosigkeit der Judenpolitik zu nutzen.
Gliederung
1. Einleitung
1a. Fragestellung und Relevanz
1b. Literaturlage
1c. Vorgehensweise
1d. Quellenlage
2. Strukturalismus contra Intentionalismus
3. Entwicklungsstufen der Judenvernichtung
4. Endlösung als 'Geheime Reichssache'
5. Die Rolle Theresienstadts in der Judenvernichtung
5a. Theresienstadt als Durchgangslager
5b. Theresienstadt als 'Sterbelager'
5c. Theresienstadt als Vorzeigeghetto
6. Vorgeschichte des Besuchs
6a. Erste Initiativen des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes
6b. Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Weltkongreß
6c. Der Besuch des Deutschen Roten Kreuzes
6d. Die dänischen Juden und Theresienstadt
6e. Entscheidung
7. Deportationen und 'Stadtverschönerungsmaßnahmen'
8. Besuch des Ghettos Theresienstadt
9. Der Bericht Rossels
10. Gegenüberstellung des Inhalts mit der Wirklichkeit
10a. Vorbemerkungen
10b. Ankunft im Ghetto
10c. Bevölkerung
10d. Verwaltung
10e. Unterbringungsbedingungen
10f. Nahrung
10g. Kleidung
10h. Arbeit
10i. Wirtschaft - Bank
10j. Sammelsendungen
10k. Post
10l. Wasser - sanitäre Anlagen
10m. medizinische Versorgung
10n. Gottesdienst - Ausbildung - Freizeit
10o. Die Familien in Theresienstadt
10p. Polizei - Gerichte
10q. Zusammenfassung
11. Die propagandistische Wirkung des Besuchs
11a. Versuch einer Korrektur durch das IKRK und den WJC
11b. Propagandistische Verwertung des Besuchs
12. Tragische Folge des Besuchs - Das Familienlager Birkenau
13. Theresienstadt in der Endphase des Krieges
13a. Der 'Nazi-Film' Theresienstadt
13b. Massendeportationen und Befreiung
13c. Das IKRK und Theresienstadt in der Endphase des Krieges
14. Schlussbetrachtung
15. Literaturverzeichnis
15a. Dokumentensammlungen und Quelleneditionen
15b. Memoiren und Selbstzeugnisse
15c. Zeitgenössisches Schrifttum (bis 1945)
15d. Literatur (nach 1945)
16. Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1a. Fragestellung und Relevanz
Der Herausgeber des jährlich erscheinenden Theresienstädter Gedenkbuches, Miroslav Kárný, bezeichnete Theresienstadt in einer Darstellung zu den Ergebnissen und Aufgaben der Theresienstädter Historiographie als ein "Unikat sui generis unter den Konzentrationslagern, ein Unikat sui generis auch unter den von den Nazis errichteten Ghettos."[1]
Als das Theresienstädter Lager am 7. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit wurde, lebten vom Zeitpunkt der Errichtung im November 1941 insgesamt ca. 155.000 Juden im Lager,[2] wobei diese Zahl angesichts der Gesamtzahl der von den Vernichtungsplänen betroffenenen Juden als überaus gering bezeichnet werden muß. Anders als die Vernichtungslager Auschwitz, Majdanek, Treblinka und all die anderen Stätten des Massenmordes, war Theresienstadt geplant als ein "Schaufenster, das der Welt zeigen sollte, daß die Gerüchte über den Massenmord" unwahr seien.[3]
Das Ziel dieser Magisterarbeit ist die Analyse der Funktion, die das Konzentrationslager Thersienstadt in der 'Endlösung der Judenfrage' übernahm. Hierbei konzentriert sich die Darstellung auf die Frage, ob Theresienstadt als Propagandaghetto geplant war und mit dem Lager das Ziel verfolgt wurde, vor allem das Ausland über das wahre Ausmaß der Judenvernichtung zu täuschen. In diesem Zusammenhang wird geprüft, ob der Besuch einer Delegation des Roten Kreuzes ein Höhepunkt der nationalsozialistischen Verschleierungstaktik war und ob es der SS gelang, die Besucher zu täuschen und dieses Manöver in der nationalsozialistischen Propaganda als Alibi für die Harmlosigkeit der Judenpolitik zu nutzen.
Die Notwendigkeit der näheren historischen Erforschung dieser Vorgänge ergibt sich darüber hinaus aufgrund der Möglichkeit, mittels einer Analyse des Theresienstädter Lagers, zur Gesamterforschung der Strategie und Taktik der 'Endlösung der Judenfrage' beizutragen. Der Massenmord an den europäischen Juden ist verständlicherweise mit "Emotionen und moralischer Wertung" belastet.[4] Die Schwierigkeit besteht insbesondere darin, eine sensible und angemessene Sprache zu finden. Zu Recht bezeichnet Saul Friedländer die "Endlösung" als ein übermächtiges historisches Grenzereignis, das sich allen Bemühungen um eine angemessene Darstellung und Deutung verweigert.[5] Dennoch ist gerade die Erforschung des "Unvorstellbaren" unbedingt nötig.[6] Einerseits muß sich der Historiker mit der "Endlösung" wie mit jedem anderen Phänomen der Vergangenheit befassen. Auf der anderen Seite ist der Kern dieser Ereignisse, insbesondere das Nachvollziehen der Handlungen der Täter, letztlich weiterhin undurchsichtig. Historische Forschung, die lediglich auf das Ergründen und Erklären abzielt, stößt angesichts der Irrationalität und Brutalität des verübten Völkermordes an seine Grenzen. Auch wenn die Geschichtswissenschaft nicht mit dem Ziel betrieben wird zu richten, ist die Analyse des millionenfachen Mordes nicht ohne subjektive Tendenzen, Parteilichkeit und moralische Wertungen vorstellbar.[7]
1b. Literaturlage
Trotz seiner Komplexität ist der Holocaust ein bevorzugter Gegenstand zeitgeschichtlicher Forschung. Zahl und Inhalt der sich mit dem Massenmord an den Juden befassenden Studien sind kaum zu überschauen. Seit der ersten grundlegenden Schilderung zur Geschichte des Holocaust von Gerald Reitlinger im Jahr 1953, hat die Forschung eingehend die Ursachen, das Ausmaß und den Verlauf der Verfolgung und Vernichtung der Juden untersucht.[8]
Die historische Aufarbeitung des Theresienstädter Lagers kann jedoch zur Zeit als noch nicht ausreichend bezeichnet werden. Hierbei ist insbesondere auf die mangelnde Erforschung der Judenpolitik in Böhmen und Mähren hinzuweisen.
Die wesentliche Grundlage für die Theresienstädter Historiographie bilden die drei Werke Hans Günther Adlers[9], die aufgrund ihres faktographischen Reichtums und ihrer systematischen Darstellung überzeugen, obwohl seit der Veröffentlichung der Werke mehr als 30 Jahre vergangen sind. Charakteristisch für die Darstellungen Adlers ist die außergewöhnlich reiche Dokumentation, die er systematisch bearbeitet und interpretiert hat. Trotz einer positiven Bewertung der Werke Adlers muß konstatiert werden, daß sich die Entwicklung der Theresienstädter Forschung weiterentwickelt hat. Viele neu publizierte historische Studien, Erinnerungen und Bearbeitungen neuer Quellen sowie die neueren Forschungen zum Holocaust ergänzen und erweitern Adlers Ausarbeitungen.
Bedeutsam ist hierbei ein von Miroslav Kárný im Jahr 1992 herausgegebener Sammelband, der die Rolle Theresienstadts in der Endlösung der Judenfrage thematisiert. Der Sammelband entstand anläßlich des 50. Jahrestages der Gründung des Ghettos als Folge einer Konferenz, die vom 25. bis zum 28. November 1991 tagte.[10] Darüber hinaus trägt insbesondere die von den Miroslav Kárný, Raimund Kemper und Margita Karna im Jahr 1994/95 gegründete Theresienstädter Initiative mit der Veröffentlichung von Arbeiten und Aufsätzen sowie Quellen zur Lagergeschichte zur weiteren historischen Erforschung des Lagers bei. Thematisiert wird hierbei jedoch nicht nur die Geschichte Theresienstadts im engeren Sinne, sondern auch die Darstellung und Analyse des historischen Zusammenhangs zur 'Endlösung der Judenfrage'.[11]
Der Besuch einer Delegation des Roten Kreuzes wurde in zwei Aufsätzen Kárnýs bezüglich der Vorgeschichte, Durchführung und Folgen analysiert.[12] Das Rote Kreuz hat jedoch nicht die Aufmerksamkeit der Geschichtswissenschaft gefunden, obwohl es aus der Geschichte des militärischen Sanitätswesens, des Gesundheitswesens sowie der Kathastrophen- und Entwicklungshilfe, der Friedensvermittlung und -sicherung nicht wegzudenken ist.[13]
1c. Vorgehensweise
Die Frage nach der Rolle Theresienstadts als Propagandaghetto ist Gegenstadt dieser Ausarbeitung, die sich schwerpunktmäßíg auf den Besuch einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes am 23. Juni 1944 konzentriert.
Um diese Frage beantworten zu können, ist es erforderlich, zuerst die Grundlagen der Judenpolitik des Dritten Reiches darzustellen. Der Strukturalismus wird hier dem Intentionalismus als Erklärungs- und Interpretationsansatz gegenübergestellt, um somit die Entwicklungslinien der Forschungsdiskussionen aufzuzeigen. Vor diesem Hintergrund werden die Eskalationsstufen der Judenvernichtung analysiert. Hieran anknüpfend wird geprüft, inwieweit die Judenvernichtung eine "Geheime Reichssache" war und die Adressaten der Täuschungspolitik dargestellt. Sodann wird untersucht, welche Aufgaben das Theresienstädter Ghetto in den "Endlösungsplänen" der Nationalsozialisten übernahm, wobei im wesentlichen zwischen drei Zielen unterschieden wird. Zum einen übernahm Theresienstadt die Rolle eines zentralen Ghettos für die Juden im Protektorat, des weiteren war es als Ghetto für privilegierte Juden des Deutschen Reiches geplant, und drittens sollte es als Propagandaghetto zur Verschleierung der Judenvernichtung dienen.
Hieran anschließend werden die frühen Initiativen des Internationalen Roten Kreuzes sowie der Besuch des Deutschen Roten Kreuzes im Juni 1943 untersucht. Die Vorgeschichte der Inspektion des IKRK beinhaltet eine Analyse der Deportationen dänischer Juden mit der sich anschließenden Intervention Dänemarks ab Oktober 1943. Die Entscheidung der SS, eine Inspektion des Lagers durch eine Delegation des IKRK zuzulassen, führte zu umfangreichen "Verschönerungsmaßnahmen" des Lagers.
Der Besuch des IKRK am 23. Juni 1944 bildet das Schwergewicht der Ausarbeitung. In diesem Zusammenhang wird der Verlauf des Besuchstages, ebenso wie der Inhalt des Abschlußberichtes, analysiert. Hieran anschließend werden die propagandistischen Folgen des Besuches herausgearbeitet.
Die Massendeportationen nach Auschwitz sowie die Rettung der dänischen Juden in die Schweiz werden als Aspekte der Endphase des Krieges und der Geschichte des Lagers untersucht. Der zweite Besuch des IKRK sowie die Initiativen des Roten Kreuzes kurz vor der Befreiung des Lagers am 7. Mai 1945 durch die Rote Armee bilden den Endpunkt der Ausarbeitung.
1d. Quellenlage
Neben den in den bereits angeführten Darstellungen veröffentlichten Dokumenten zur Geschichte Theresienstadts, dient vor allem eine vom IKRK zusammengestellte Dokumentensammlung als Basis dieser Ausarbeitung.[14] Hierin ist zudem der Abschlußbericht zum Besuch Theresienstadts veröffentlicht. Jahrzehntelang stand keinem Historiker dieser Bericht zur Verfügung. Lediglich Hans Günther Adler wurde Mitte der fünfziger Jahre die Möglichkeit gegeben, den fünfzehnseitigen Bericht zu lesen und eine knappe kommentierte Zusammenfassung zu veröffentlichen.[15] Erst dreißig Jahre später wurde dem Genfer Historiker Jean-Claude Favez im Zusammenhang seiner Forschungsarbeiten zum Internationalen Roten Kreuz und dem Dritten Reich der Bericht vorgelegt. Er befaßte sich jedoch nur am Rande mit diesem Bericht und zitierte ihn nur in Fragmenten.[16]
Neben der Veröffentlichung des kompletten Wortlauts im Jahre 1990 durch das IKRK findet sich eine deutsche Übersetzung des französischen Textes in dem 1996 herausgegebenen Band der Theresienstädter Studien und Dokumente, die von Vojtech Blodig und Miroslav Kárný kommentiert wurden.[17] Darüber hinaus werden zur Erforschung des Theresienstädter Lagers autobiographische Aufzeichnungen der Überlebenden als Quellen herangezogen.[18]
2. Strukturalismus contra Intentionalismus
Nach der 'Machtergreifung' Hitlers am 30. Januar 1933 wurde der Antisemitismus[19] zum Bestandteil eines umfassenden politischen Konzeptes.[20] Es wurden Gesetze erlassen, welche die Juden systematisch aller staatsbürgerlichen Rechte beraubten; parallel hierzu wurde ein brutaler, unverhüllter, alltäglicher Antisemitismus betrieben, der mehr als 250.000 Juden, die Hälfte der jüdischen Bevölkerung in Deutschland, ins Exil trieb.[21] Am Ende dieser kulminierenden Entwicklung stand die physische Vernichtung der im nationalsozialistischen Machtbereich lebenden Juden in den Gaskammern der Vernichtungslager.[22]
Die Interpretationsmeinungen zur Erklärung des Holocaust bewegen sich im Spannungsfeld von "Intention" und "Struktur".[23] Der konventionelle Ansatz geht von der Annahme aus, daß Hitler bereits zu einem frühen Zeitpunkt die physische Vernichtung der Juden plante. Der Holocaust wird hier als zentrales Ziel Hitlers verstanden, das er konsequent von Beginn seiner politischen Karriere an bis zu seinem Tode verfolgte.[24] Hier wird demnach von einer klar gesteuerten Entwicklungslinie ausgegangen, ausgehend von den antijüdischen Maßnahmen im Jahr 1933 bis hin zu den Gaskammern von Auschwitz. Bei der intentionalistischen Position wird demnach die Geschichte vom Ergebnis aus betrachtet und Auschwitz rückwärtsschauend durch frühe radikale Äußerungen Hitlers erklärt.[25]
Im Gegensatz hierzu betont der "strukturalistische Ansatz" die unsystematische und improvisierte Entwicklung der Judenpolitik.[26] Obwohl bereits zu Beginn des Dritten Reiches eine "Radikalisierungsspirale" erkennbar war, sei die physische Vernichtung nicht bereits zu diesem Zeitpunkt geplant oder auch nur vorstellbar gewesen. Die Vernichtung sei vielmehr das Ergebnis von ad-hoc-Entscheidungen und "Improvisationen".[27]
Die Funktionalisten betonen demnach das polykratische Wesen des NS-Regimes und versuchen, den Lauf der Ereignisse als Folge der Improvisationen und der kumulativen Radikalisierung zu erklären. Hier ist nicht die zentrale Position Hitlers, sondern vielmehr die chaotischen Entscheidungsprozesse im Rahmen der Judenpolitik bedeutsam.[28] Insbesondere Mommsen und Martin Broszat gehen davon aus, daß sich die Judenvernichtung als "ein zwingendes Resultat des Systems kumulativer Radikalisierung" im Dritten Reich entwickelt habe.[29]
Dieser strukturalistische Ansatz erscheint jedoch problematisch, da hier die Gefahr besteht, die Judenvernichtung Zufällen, mangelnder Planung, fehlender Koordination und ad-hoc-Entscheidungen zuzusprechen, ohne daß die Verantwortlichen wirklich benannt werden.[30] Die "ultrafunktionalistische" Position von Broszat und Mommsen konnte sich daher nicht durchsetzen.
Ende der achtziger Jahre verlor die Kontroverse an Dramatik, da sich einige Historiker neben Richard Breitman, vor allem Philippe Burrin bemühten, Elemente beider Positionen zu einer Art Synthese zusammenzufassen.[31] Auch Philippe Burrin kommt in seiner Darstellung zu einer Synthese beider Standpunkte. Burrin vertritt bei seiner Interpretation die Ansicht, daß Hitler zwar schon lange den Wunsch hegte, die Juden umzubringen, dieses Ziel jedoch nur unter bestimmten Umständen, insbesondere aufgrund des Krieges, durchführbar war.[32] Auch Christopher Browning hält beide gegensätzlichen Standpunkte für übermäßig polarisiert, da ihm eine sich keineswegs widersprüchliche Mittelposition vertretbar erscheint. Einerseits geht er von einer evolutionären und nicht programmatischen Entwicklung der nationalsozialistischen Judenpolitik aus, während er andererseits zugesteht, daß Hitler die Entscheidungen zur Endlösung im Frühjahr und Sommer 194l in engem Zusammenhang mit den Vorbereitungen des Rußlandfeldzuges und der Begeisterung über dessen Anfangserfolge fällte.[33] Doch insbesondere in der Anfangsphase der nationalsozialistischen Herrschaft waren die befürchteten negativen Reaktionen des Auslands auf die aggressive judenfeindliche Politik ein entscheidender, die Politik und Propaganda beeinflussender Faktor.
3. Entwicklungsstufen der Judenvernichtung
Der Boykott jüdischer Geschäfte Anfang April 1933 markiert den ersten Höhepunkt der staatlichen antijüdischen Aktionen, die von dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels, organisiert wurden.[34] Die Boykott-Aktion richtete sich vordergründig gegen Bestrebungen jüdischer Organisationen und Geschäftsleute im Ausland, die auf die neue deutsche Regierung mit einem Boykott deutscher Waren reagierten. Die deutsche Propaganda berichtete von schweren Exportverlusten deutscher Firmen.[35]
Der Boykott jüdischer Geschäfte erwies sich jedoch als eklatanter Mißerfolg. Goebbels richtete mit dem Boykott mehr außenpolitischen Schaden an als alle 'Greuelnachrichten' zusammengenommen und förderte damit die Isolierung des nationalsozialistischen Deutschlands in der Welt. Diese erste propagandistische Aktion des Mannes, der angetreten war, das Bild des Dritten Reiches im Ausland so positiv wie möglich zu gestalten, erwies sich als eine einschneidende Niederlage.[36] Neben den außenpolitischen Folgen wurde bei dieser Aktion deutlich, daß die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung für ein spontanes, pogromartiges Vorgehen gegen die jüdische Bevölkerung nicht zu gewinnen war. Der Boykott wurde nahezu ausschließlich von Angehörigen der SA, ohne nennenswerte Beteiligung der Bevölkerung, durchgeführt.[37] Goebbels, der beabsichtigte, die antisemitischen Maßnahmen als authentischen Wunsch des Volkes erscheinen zu lassen, mußte erkennen, daß die offene antisemitische Politik auf Ablehnung bei der Bevölkerung stieß, da sich die deutsche Bevölkerung eher reserviert und beschämt verhielt und nur ein Teil sich schadenfroh oder begeistert beteiligte.[38]
Das Novemberpogrom des Jahres 1938 markierte eine weitere unübersehbare Verschärfung der nationalsozialistischen Judenpolitik, anhand der die Reaktion der deutschen wie internationalen Öffentlichkeit aufgezeigt werden kann.[39]
Als Anlaß diente das Attentat, welches der Jude Herschel Grynspan am 7 . November 1938 in Paris auf den deutschen Botschaftsangehörigen Ernst vom Rath verübt hatte.[40] Die Nachricht vom Tode des Botschafters vom Rath erreichte Goebbels am Abend des 9.November, als dieser sich bei einem ,,Kameradschaftsabend'' im Münchner Rathaussaal aufhielt, der anläßlich des Jahrestages des Marsches auf die Feldherrnhalle vom 9.November 1923 stattfand und an dem fast alle Gauleiter und SA-Gruppenführer teilnahmen. Goebbels hielt in Anwesenheit der NSDAP Spitzenfunktionäre eine scharfe antisemitische Rede, in der er auf antijüdische Ausschreitungen hinwies, die angeblich vom Volkszorn getragen würden. Goebbels behauptete, Hitler habe die Anweisung gegeben, derartige Demonstrationen zwar nicht durch die Partei zu organisieren, ihnen aber auch nicht entgegenzutreten, wenn sie spontan entstünden.[41] Die anwesende NS-Prominenz wertete diese Ausführungen zutreffend als einen Aufruf zu einem allgemeinen Pogrom; alsbald gingen entsprechende Befehle an alle Dienststellen und Unterführer. In der Nacht vom 9. zum 10.November 1938 brannten in fast allen deutschen Städten und Gemeinden die Synagogen, wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört, jüdische Bürger mißhandelt und auf Polizeistationen verschleppt.[42]
Die 'Reichskristallnacht' hatte aufgrund der offenen Brutalität sofort außenpolitische Bedeutung. Der Judenpogrom hatte besonders auf die öffentliche Meinung Englands und den USA katastrophale Auswirkungen.[43] Nach dem 10. November 1938 gingen beim Auswärtigen Amt in Berlin etwa hundert Proteste auswärtiger Vertretungen ein.[44] Nur in mit Deutschland eng verbundenen Ländern, wie Italien, Nationalspanien und Japan, deren Presse stark reglementiert war, wurden die antisemitischen Maßnahmen als berechtigt anerkannt.[45] Die 'Reichskristallnacht' beendete endgültig die Passivität des Auslands. Angesichts der nicht länger zu leugnenden Offenheit, mit der die "in Deutschland herrschenden Verbrecher" ihre brutale Politik betrieben, verlor jede Relativierung an Gewicht. Die Kritik der ausländischen Presse wird von Hermann Graml als Ausdruck eines allgemeinen Stimmungsumschwungs bewertet.[46] Obwohl die 'Reichskristallnacht' noch nicht den Abbruch der Beziehungen zwischen dem Dritten Reich und dem Ausland, insbesondere Englands[47] und den Vereinigten Staaten[48] markierte, kann es aber als das Ende einer normalen Beziehung bezeichnet werden, in dem sich der spätere offene Konflikt bereits abzeichnete.[49]
Die Außenpolitik des Dritten Reiches war jedoch von der Annahme geleitet, daß Regierungspolitik und vor allem die Außenpolitik von Machtverhältnissen und Interessen bestimmt sei. Wenn ausländische Staaten sich auf Moral und Ethik beriefen, wurde dies als Ausdruck der Schwäche oder gar als Zeichen von Dekadenz bewertet. Die Führung des Dritten Reiches rechnete daher zwar mit heftiger Kritik in der französischen, britischen und amerikanischen Presse, aber keineswegs mit einer irgendwie gearteten Veränderung der realen internationalen Situation und außenpolitischen Stellung Deutschlands. Als die internationale Kritik tatsächlich einsetzte, sprach Goebbels in seinem Tagebuch verächtlich von einem ,,Sturm im Wasserglas". Er war der Meinung, daß geschickte Propaganda ausreiche, um mit diesem Sturm fertig zu werden.[50]
Die ,,Reichskristallnacht'' vom 9. und 10. November 1938 ist aber auch zur Erforschung des Verhaltens der deutschen Bevölkerung gegenüber antisemitischen Aktionen von besonderem Interesse.[51]
Während Goebbels beabsichtigte, durch die verabscheuungswürdigen Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung eine "Einheit von Volk und Führung" herzustellen[52], ist sowohl amtlichen Berichten, als auch persönlichen Erinnerungen übereinstimmend zu entnehmen, daß die nichtjüdische Bevölkerung in Deutschland auf die November-Pogrome sehr differenziert reagierte. Neben Zustimmung und Gleichgültigkeit lösten diese Aktionen individuelle Ablehnung und Empörung, vornehmlich in kirchlich sowie in sozialistisch traditionsgebundenen Kreisen aus.[53] Die deutsche Bevölkerung nahm den Gewaltausbruch gegen die jüdische Minderheit ablehnend, mißbilligend und unter stiller Empörung hin. Lediglich ein geringer Teil des Volkes lebte Aggressionen gegen die Opfer des Vandalismus aus.[54] Die 'Kristallnacht' zeigte der nationalsozialistischen Führung deutlich, daß die deutsche Öffentlichkeit nicht bereit war, Verbrechen und Greueltaten in so offener, direkter Form zu akzeptieren.[55] Allerdings darf die Kritik der Bevölkerung am Vorgehen der Partei nicht primär auf Sympathien mit den jüdischen Mitbürgern zurückgeführt werden. Im Vordergrund stand die Ablehnung einer sinn- und zwecklosen Zerstörung der Sachwerte und der Verschleuderung von Volksvermögen.[56] Das Entsetzen der Bevölkerung bezog sich also zumeist nicht auf die antijüdischen Grausamkeiten, sondern auf die begangenen Rechtsbrüche und die Gefährdung der öffentlichen Ordnung.[57]
Während die Zerstörung von Eigentum abgelehnt wurde, fanden antijüdische, gesetzliche Maßnahmen, wie beispielsweise die 'Nürnberger Gesetze', breite Unterstützung.[58] Die öffentliche Reaktion auf die 'Nürnberger Gesetze' war von der Erwartungshaltung geprägt, daß ,,nun überall in der Judenfrage klare Fronten geschaffen'' würden und damit antisemitische ,,Einzelaktionen'' nicht mehr notwendig seien. Damit verknüpfte sich die Hoffnung, es werde durch eine klare und endgültige gesetzliche Regelung zu einer Normalisierung der Judenpolitik kommen.[59]
4. Endlösung als 'Geheime Reichssache'
An dem Ziel der nationalsozialistischen Führung, die Vergasung von Millionen Juden geheimzuhalten, ist nicht zu zweifeln.[60] Die für die Liquidation Verantwortlichen wußten, warum sie die Greueltaten vor der deutschen und internationalen Öffentlichkeit verschweigen mußten. Martin Gilbert geht davon aus, daß die Nationalsozialisten deshalb "bewußt und häufig mit Erfolg, eine Politik der Verharmlosung und Täuschung" verfolgten.[61]
Während Hitler in seinem Buch "Mein Kampf" noch unverhüllt die zukünftige Judenvernichtung ankündigte[62], wurde diese Offenheit spätestens seit der Übernahme der Regierungsverantwortung aufgegeben. Vielmehr spielte die Taktik der "grandiosen Selbstverharmlosung", mit der das Ausland, die Deutschen und die Juden selbst über die wahren Absichten getäuscht werden sollten, die entscheidende Rolle.[63]
Bei den drei Adressaten der nationalsozialistischen Verschleierungspolitik erwies sich die Täuschung der Juden am verhängnisvollsten, da sie deshalb keine, wie auch immer gearteten Gegenmaßnahmen ergriffen.[64] Obwohl bereits das Partei-Programm der NSDAP vom 24. Februar 1920 eine offene antijüdische Politik propagierte, waren viele Juden überzeugt, daß der Nationalsozialismus die Wurzeln des liberalen Rechtsstaates unangetastet lassen würde.[65]
Goebbels offenbarte in einer Rede auf dem Nürnberger Marktplatz am 4.4.1944: "Es wäre ja sehr unklug gewesen, wenn wir vor der Machtübernahme schon den Juden ganz genau auseinandergesetzt hätten, was wir mit ihnen zu tun beabsichtigen. Das war ganz gut und zweckmäßig, daß wenigstens ein Teil der Juden dachte: 'Na, ganz so schlimm wird's ja nicht kommen, die reden viel, aber das wird sich ja noch finden, was sie tun werden.' Es war ganz gut, daß (sie) die nationalsozialistische Bewegung nicht so ernst genommen haben, wie sie das wirklich verdiente."[66]
Auch das Ausland wurde über die wahren Absichten und den Gewaltcharakter der nationalsozialistischen Politik getäuscht. Hitler beabsichtigte, das Ausland mittels "Friedensreden" über die außenpolitischen Ziele im unklaren zu lassen und auch mittels innenpolitischer Beteuerungen von der Harmlosigkeit seiner Politik zu überzeugen.[67]
Der Beginn des Krieges hatte für die Radikalisierung der Judenpolitik eine besondere Bedeutung.[68] Göring betonte bereits am 12. November 1938 in einer Besprechung mit Leitern der Obersten Reichsbehörden, daß "wenn das Deutsche Reich in irgendeiner absehbaren Zeit in außenpolitischen Konflikt" käme, so sei es "selbstverständlich", daß "eine große Abrechnung an den Juden" vollzogen werde.[69] Goebbels bemerkte am 27. März 1942 in einem Tagebucheintrag zynisch die positiven Möglichkeiten des Krieges. Er formulierte: "Gott sei Dank haben wir jetzt während des Krieges eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die uns im Frieden verwehrt wären. Die müssen wir ausnutzen."[70]
Nur eine definitive und unumkehrbare Wende des Krieges zugunsten Deutschlands konnte die nationalsozialistische Führung von dieser Einschränkung völlig befreien.[71] Der Zusammenhang zwischen dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Judenvernichtung wird insbesondere anhand einer Rede Hitlers vor dem Reichstag am 30. Januar 1939 deutlich. Mit unmißverständlicher Klarheit bezeichnete sich Hitler als "Prophet" und sah voraus, daß im Falle eines von den Juden provozierten Krieges nicht die "Bolschewisierung der Erde", sondern die "Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa" zur Folge hätte.[72]
Es wird jedoch vielfach nicht berücksichtigt, daß die von Hitler wiederholten Prophezeiungen[73] des "Endes" der jüdischen Rasse in einem breiten Kontext standen[74] und nicht als Aufdeckung der Liquidationsabsicht interpretiert werden können. Fleming weist hierbei insbesondere auf die metaphorische Verwendung des "Vernichtung"-Begriffes hin, der sich beispielsweise auf die wirtschaftliche Ausschaltung bezieht und deshalb nicht zweifelsfrei die physische Vernichtung bezeichnet.[75]
Weitere Beispiele der aggressiven antijüdischen Propaganda, in der zum Teil offen die Vernichtung und Ausrottung der Juden gefordert wurde, sind vielfältig.[76] Die antijüdische Propaganda, die offen zur Verfolgung und Vertreibung der Juden aufrief, wurde in der Einschätzung Adlers sowohl von den Juden, als auch von der deutschen Bevölkerung "allzu häufig nur als Propaganda" verstanden.[77]
Ein wichtiges Spezifikum der nationalsozialistischen Propaganda war die Verwendung eines Vokabulars, "das den Willen zum Gebrauch von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung zum Ausdruck brachte."[78] "Hitlers brutale Kraftausdrücke" dürfen in der Einschätzung Jäckels "nicht vorschnell interpretiert oder stets wörtlich genommen werden."[79] Der gewöhnliche ,,Volksgenosse'' erblickte darin nach Meinung Mommsens nur die Wiederholung der üblichen antisemitischen Tiraden, zumal alle diese Äußerungen vielfach in einem widerspruchsvollen und unübersichtlichen Kontext standen.[80] Andererseits ist zu berücksichtigen, daß sich "in der Gewaltsprache" "der Gewaltcharakter der Politik" offenbarte.[81] Ein Volk, dessen Jugend das Lied singt, "Wenn das Judenblut vom Messer spritzt", kann sich schwerlich darauf berufen, an die Harmlosigkeit der organisierten Hetze geglaubt zu haben.[82] Neben den offenen und brutalen antijüdischen Hetztiraden wurden jedoch zur Verschleierung der Vernichtung, Sprachregelungen und Tarnausdrücke entwickelt, die von den tatsächlichen Absichten und durchgeführten Maßnahmen ablenken sollten.[83]
Die nationalsozialistische Führung war sich darüber im klaren, daß weder das deutsche Volk noch die internationale Öffentlichkeit bereit war, eine öffentliche Vernichtung der Juden zu akzeptieren.[84]
In einer "Vertraulichen Information der Parteikanzlei" vom 9. Oktober 1942 wurden die im Volk vorherrschenden "Gerüchte über die Lage der Juden im Osten" thematisiert. Hierin hieß es, daß "im Zuge der Arbeiten an der Endlösung der Judenfrage", "Erörterungen über ,sehr scharfe Maßnahmen` gegen die Juden besonders in den Ostgebieten" geführt würden. Diese Ausführungen seien zumeist entstellt und übertrieben, von Urlaubern der im Osten eingesetzten Soldaten weitergegeben worden, die "solche Maßnahmen" beobachtet hätten.[85]
[...]
[1] Kárný, Miroslav: Ergebnisse und Aufgaben der Theresienstädter Historiographie, in: Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage, hg. von Miroslav Kárný, Prag 1992, S.26-40, S.30.
[2] Da die SS vor Kriegsende nahezu alle Akten vernichtete, gibt es keine eindeutigen Zahlen über die tatsächliche Anzahl der Opfer. Adler, Hans Günther: Die Rolle Theresienstadts in der 'Endlösung der Judenfrage'. Aus Politik und Zeitgeschichte, 12. Band 1955 (Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament", Bonn 1. Juni 1955), S.338.
[3] Friedländer, Albert H.: Leo Baeck in Theresienstadt, in: Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage, hg. von Miroslav Kárný, Prag 1992, S.119-130 , S.119.
[4] Dawidowicz, Lucy: Der Krieg gegen die Juden 1933-1945, München 1979, S.7. / Broszat, Martin: Holocaust und die deutsche Geschichtswissenschaft, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 27 (1979), S.285-298, S.298.
[5] Friedländer, Saul: Die Endlösung. Über das Unbehagen in der Geschichtsdeutung, in: Der historische Ort des Nationalsozialismus, hg. von Walter Pehle, Frankfurt am Main 1990, S.81-93, S.93.
[6] Steinbach, Peter: Zur deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Zeitschrift 'Das Parlament', B 1-2, S.3-13, S.3 / Kershaw, Ian: Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick, Hamburg 1988, S.165.
[7] Siehe hierzu den Ranke-Satz zur Aufgabe der Geschichtswissenschaft: "bloß zeigen, wie es eigentlich gewesen ist." Dieser "most famous statement in all historiography" verpflichtet den Historiker, die Fakten zu betrachten, Moral zu vermeiden und die geschichtliche 'Wahrheit' zu berichten. Der Satz impliziert die Vorstellung, daß eine objektive Darstellung das Ziel der Geschichtsschreibung sei. Der Historiker soll sich nicht durch subjektive Tendenzen in seinem Urteil beeinflussen lassen. Rankes Satz "zeigen, wie es eigentlich gewesen" ist ein Imperativ, dem sich die Geschichtswissenschaft trotz der vielfältigen Einschränkungen in seiner Gültigkeit nicht entziehen kann. Leopold von Ranke, Geschichte der romanischen und germanischen Völker 1494-1514, Berlin 1824. / Krieger, Leonard: Ranke. The meaning of history, Chicago / London 1979. / Adams, Herbert B.: New Methods of Study in History, in: John Hopkins University Studies in History and Political Science II (1884). / Fuchs, Walther Peter: Was heißt das: 'bloß zeigen, wie es eigentlich gewesen?', Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (1979), S.655-667. / Repgen, Konrad: Über Rankes Diktum von 1824: 'Bloß sagen, wie es eigentlich gewesen', Historisches Jahrbuch (1982), S.439-449.
[8] Reitlinger, Gerald: Die Endlösung. Hitlers Versuch der Ausrottung der Juden Europas 1939-1945, Berlin 1953.
[9] Adler, Hans Günther : Die verheimlichte Wahrheit. Theresienstädter Dokumente, Tübingen 1958. / Adler, Hans Günther: Theresienstadt 1941-1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft. Geschichte, Soziologie, Psychologie, Tübingen 1955. / Adler, Hans Günther: Die Rolle Theresienstadts in der 'Endlösung der Judenfrage'. Aus Politik und Zeitgeschichte, 12. Band 1955 (Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament", Bonn 1. Juni 1955). Adler ist ein jüdischer Historiker, der 1910 in Prag geboren wurde und während des Krieges in fünf Lagern interniert war, in Theresienstadt war er 32 Monate inhaftiert.
[10] Kárný, Miroslav (Hg.): Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage, Prag 1992.
[11] Kárný, Miroslov, Raimund Kemper und Margita Karna (Hg.): Theresienstädter Studien und Dokumente, Prag 1996.
[12] Kárný, Miroslav: Besuch im Ghetto. Die Geschichte eines fatalen Berichtes. in: Patient Geschichte. Für Karl Heinz Roth, hg. von Karsten Linne und Thomas Wohlleben, Frankfurt am Main 1993, S.280-296. / Kárný, Miroslav: Vorgeschichte, Sinn und Folgen des 23. Juni in Theresienstadt, in Judaica Bohemiae, XIX, 1983, S.72-85.
[13] Ben-Tov, Arieh: Das Rote Kreuz kam zu spät. Die Auseinandersetzung zwischen dem jüdischen Volk und dem Internationalen Roten Kreuz im Zweiten Weltkrieg, Zürich 1990. / Favez, Jean Claude: Das Internationale Rote Kreuz und das Dritte Reich. War der Holocaust aufzuhalten? München / Zürich 1989. / Forrer, Friedrich: Sieger ohne Waffen. Das Deutsche Rote Kreuz im Zweiten Weltkrieg, Hannover 1962. / Lichtenstein, Heiner: Angepaßt und treu ergeben. Das Rote Kreuz im Dritten Reich, Köln 1988. / Wassermann, Charles: Kämpfer ohne Waffen. Das Rote Kreuz in zwölf Kriegen, Hamburg 1965. / Riesenberg, Dieter: Für Humanität in Krieg und Frieden. Das Internationale Rote Kreuz 1863-1977, Göttingen 1992.
[14] IKRK (Hg.): Documents du IKRK concernant de Ghetto de Theresienstadt, Genf 1990.
[15] Adler, Verheimlichte, Dok. 224, S.312-314.
[16] Favez, Das IKRK, S.146.
[17] Rossel, Maurice: Besuch im Ghetto, in: Theresienstädter Studien und Dokumente, hg. von Miroslov Kárný, Raimund Kemper und Margita Karna, Prag 1996, S.284-297. / Kárný, Miroslav: Maurice Rossels Bericht über seine Besichtigung des Theresienstädter Ghettos am 23. Juni 1944, in: Theresienstädter Studien und Dokumente, hg. von Miroslov Kárný, Raimund Kemper und Margita Karna, Prag 1996, S.276-284, S.276. / Blodig, Vojtech: Anmerkungen zu Maurice Rossels Bericht, in: Theresienstädter Studien und Dokumente, hg. von Miroslov Kárný, Raimund Kemper und Margita Karna, Prag 1996, S.298-321.
[18] Zahlreiche Erinnerungen, Autobiographien und literarische Bearbeitungen der Thematik finden sich in Novellen, Romanen und Gedichten. Körthe, Mona: Limbus und Mölle- Methaphern des Unbeschreiblichen, in: Theresienstädter Studien und Dokumente, hg. von Miroslav Kárný, Raimund Kemper und Margita Karna, Prag 1996, S.212-226, S.212. Siehe hierzu: Eisenkraft, Clara: Damals in Theresienstadt. Erlebnisse einer Judenchristin, Wuppertal 1977. / Elias, Ruth: Die Hoffnung erhielt mich am Leben. Mein Weg von Theresienstadt und Auschwitz nach Israel, München 1988. / Glas-Larson, Magareta: Ich will Reden, Tragik und Banalität des Überlebens in Theresienstadt und Auschwitz, Wien 1981. / Glass, Martha: Jeder Tag ist ein Geschenk. Die Theresienstädter Tagebücher einer Hamburger Jüdin 1943-1945, Hamburg 1996. / Hiob, Hanne und Koller, Gerd: "Wir verreisen..." - In die Vernichtung, Briefe 1937-1944, Hamburg 1993. / Marcuse, Bruno: Erlebnisse im KZ Theresienstadt, Ulm o.Jahr. / Oelze, Regina: Mein dreijähriger Aufenthalt im KZ Theresienstadt, Recklinghausen 1978. / Oppenheim, Ralph: An der Grenze des Lebens. Theresienstädter Tagebuch, Hamburg 1961. / Ross, Carlo: Im Vorhof zur Hölle. Ein Buch gegen das Vergessen, Recklinghausen 1991. / Salus, Grete: Niemand, nicht - ein Jude. Theresienstadt, Auschwitz, Oederan, Darmstadt 1981. / Scheuer, Lisa: Vom Tode, der nicht stattfand. Theresienstadt, Auschwitz, Freiberg, Mauthausen. Eine Frau überlebt, Reinbek 1983. / Spies, Gerty: Drei Jahre Theresienstadt, München 1984. / Wertheim, Hella und Rockel, Manfred: Immer alles geduldig getragen. Als Mädchen in Theresienstadt, Auschwitz und Lenzing, seit 1945 in der Grafschaft Bentheim, Bielefeld 1997.
[19] Das Wort Antisemitismus ist eine Neuentwicklung des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts. Judenfeindschaft hatte es in Europa seit der Antike gegeben, und auch im Mittelalter kam es im Zusammenhang mit den Kreuzzügen zu furchtbaren Pogromen. Während sich jedoch hier die Ablehnung auf die Glaubensgemeinschaft der Juden bezog, bedeutet Antisemitismus eine grundlegend neue judenfeindliche Bewegung, die sich seit Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts in Deutschland, Österreich und Ungarn, Frankreich und unter anderen Bedingungen auch in Rußland und anderen ost- und südosteuropäischen Ländern ausbreitete. Durch das wissenschaftlich anmutende Wort wurde die alte emotionale Judenfeindschaft in eine neue reflektierte und theoretisch begründete Position gesetzt. Hierbei spielten sowohl Kontinuität, als auch neue Elemente eine Rolle. Beim traditonellen, europäischen Judenhaß waren die religiösen Elemente grundlegend, während der moderne Antisemitismus in Form eines Rassenmythos die genetischen Eigenarten der Juden hervorhebt. Dennoch blieb selbst bei den Nationalsozialisten der christliche Antijudaismus bedeutsam, sichtbar bei der Zerstörung der Synagogen als Symbole des Judentums und bei der verschärften schikanösen Verfolgung religiöser Funktionäre der jüdischen Gemeinden. Bauer, Yehuda: Vom christlichen Judenhaß zum modernen Antisemitismus, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung, hg. von Wolfgang Benz, Band 1, Frankfurt am Main 1992, S.77-91, S.77 f. und Nipperdey, Thomas und Rürup, Reinhard: Antisemitismus - Entstehung, Funktion und Geschichte eines Begriffes, in: Gesellschaft, Kultur, Theorie. Gesammelte Aufsätze zur neueren Geschichte, Göttingen 1976, S.113-132, S.113 und 123.
[20] Nipperdey, Antisemitismus, S.130. und Steinbach, deutsch-jüdische Beziehungsgeschichte, S.8.
[21] Gilbert, Martin: Auschwitz und die Alliierten, München 1982, S.13.
[22] Ian Kershaw bezeichnet daher die Frage, wie es dazu kommen konnte, daß der Judenhaß der Nazis in Regierungspraxis umgesetzt wurde, als Hauptproblem der Forschung.Kershaw, NS-Staat, S.167.
[23] Christopher Browning stellte in seiner Darstellung die Bedeutung des historischen Disputes dar. Browning, Christopher: Der Weg zur Endlösung. Entscheidungen und Täter, Bonn 1998, S.7. Er verdeutlicht, daß sich dieser Disput um das Gegensatzpaar "funktionalistisch" / "intentionalistisch" drehe. Diese Begriffe entwickelte Tim Mason Ende der siebziger Jahre, um die beiden polarisierten Interpretationsrichtungen zu erklären. Mason, Tim: "Intention and Explanation. A Current Controversy about the Interpretation of National Socialism", in: Der Führerstaat. Mythos und Realität, hg. von Gerhard Hirschfeld und Lothar Kettenacker, Stuttgart 1981, S.21-40. Ihren Höhepunkt erreichte die Kontroverse mit den internationalen Tagungen von Paris (l982), Jerusalem (1983) und Stuttgart (1984). Die Tagungen sind dokumentiert, in: Furet, Francois (Hg.): Unanswered Questions: The Nazi Germany and the Genozide of the Jews, New York 1989; Gutman, Israel und Gideon Greif (Hg.): The Historiography of the Fifth Yad Vashem International Conference, Jerusalem 1988; Jäckel, Eberhard und Rohwer, Jürgen (Hg.): Der Mord an den Juden im Zweiten Weltkrieg. Entschlußbildung und Verwirklichung, Stuttgart 1985.
[24] Kershaw, NS-Staat, S.169. Auch zahlreiche Hitler-Biographien gehen davon aus, daß Hitler bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Vernichtung der Juden geplant hatte. Toland, John: Adolf Hitler, Bergisch-Gladbach 1977, S.121. und Haffner, Sebastian: Anmerkungen zu Hitler, München 1978, S.178f. und Fest, Joachim C.: Hitler eine Biographie, Band 2, Berlin 1973, S.930. Auch Lucy Dawidowicz erklärte beispielsweise in seinem Buch "Der Krieg gegen die Juden", Hitlers Idee der Judenvernichtung gehe bereits auf das Jahr 1918 zurück. Dawidowicz schreibt von einem "großen Plan", dessen Verwirklichung im Mittelpunkt seiner Zielsetzung stand. Dawidowicz, Krieg, S.139-152.
[25] Kershaw, NS-Staat, S.181. Hitlers "Mein Kampf" verdeutlichte in der Einschätzung Jäckels nachdrücklich, daß "die Bekämpfung der Juden als das zentrale Motiv seiner politischen Mission" bezeichnet werden kann. Jäckel, Eberhard: Hitlers Weltanschauung. Entwurf einer Herrschaft, Stuttgart 1981, S.64.
[26] Die Judenvernichtungspolitik folgte einem "verschlungenen Pfad": Schleunes, Karl A.: The twisted Road to Auschwitz. The Nazi Policy towards German Jews, Urbana 1970.
[27] Kershaw, NS-Staat, S.170. und Stöver, Bernd: Volksgemeinschaft im Dritten Reich. Die Konsensbereitschaft der Deutschen aus der Sicht sozialistischer Exilberichte, Düsseldorf 1993, S.268.
[28] Browning, Weg zur Endlösung, S.13.
[29] Mommsen, Hans: Die Realisierung des Utopischen: Die Endlösung der Judenfrage im Dritten Reich, in: Geschichte und Gesellschaft 9 (1983), S.381-420, S.399. und Broszat, Martin: Hitler und die Genesis der Endlösung. Aus Anlaß der Thesen von David Irving, Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 25 (1977), S.737-775, S.756f.
[30] Kershaw, NS-Staat, S.183.
Der Holocaust darf nicht als "Resultat einer improvisierten Fluchtbewegung ratloser Bürokraten vor den Nöten eines ebenfalls improvisierten und angesichts des gewollten Umfangs ohnehin nicht beherrschbaren Deportationsvorhabens" gedeutet werden. Graml, Hermann: Genesis der Endlösung, in: Das Unrechtsregime, Bd. 2, Hg. von Ursula Büttner, Hamburg 1986, S.2-18, S.3.
[31] Browning, Weg zur Endlösung, S.69.
[32] Burin, Philippe: Hitler und die Juden. Die Entscheidung zum Völkermord, Frankfurt am Main 1993, S.49, 145, 151. und Kershaw, NS-Staat, S.190.
[33] Browning, Weg zur Endlösung, S.15.
[34] Goebbels, Joseph: Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei, München 1934, S.288ff. und Genschel, Helmut: Die Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten Reich, Göttingen 1966, S.46ff.
[35] Die öffentliche Meinung des Auslandes reagierte auf die Nachricht von der Bildung einer von Hitler geführten Regierung ''irritiert, aber nicht wirklich beunruhigt''. Die Stimmung in den USA war eher gleichgültig, teilweise wohlwollend, und auch in England reagierte die Presse gelassen. Der "Völkische Beobachter" meinte daher konstatieren zu können, die Regierungsübernahme habe ein "meist freudiges Echo" gefunden. Völkischer Beobachter vom 1. Februar 1933, zit. nach Michels, Helmut: Ideologie und Propaganda. Die Rolle von Joseph Goebbels in der nationalsozialistischen Außenpolitik bis 1939, Frankfurt am Main 1992, S.109. So auch: Jacobsen, Hans-Adolf: Nationalsozialistische Außenpolitik 1933-1945, Frankfurt am Main / Berlin 1968, S.391f. Recker, Marie-Luise: Die Außenpolitik des Dritten Reiches, München 1990, S.3f. Thamer, Hans-Ulrich: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933-1945, Berlin 1986, S.15. Tutas, Herbert E.: NS-Propaganda und deutsches Exil 1933-1939, Worms 1973, S.8. Olszewski, Henryk: Der Nationalsozialismus im Urteil der politischen Kräfte Polens, in: Das Unrechtsregime, Hg. von Ursula Büttner, Bd.1, S.527-555, S.541. Wiggershaus, Norbert Theodor: Der deutsch-englische Flottenvertrag vom 18.Juni 1935. England und die geheime deutsche Aufrüstung 1933-1935, Bonn 1972. In der zweiten Märzhälfte wuchs die Zahl der kritischen Artikel und der Grad der Empörung im Ausland derart deutlich, daß in Deutschland der falsche Eindruck entstand, es handele sich um eine gesteuerte Kampagne. Michels, Ideologie, S.110. Goebbels stellte in einem Artikel hierzu fest: "Die Lügenberichte über Deutschland sind von gewissen Elementen in der Absicht verbreitet worden, das Ansehen Deutschlands in den Augen der Welt zu erniedrigen und ausländische Staaten gegen die Regierung des deutschen nationalen Erwachens aufzuputschen." Der Angriff, vom 27. März 1933. zit. nach Michels, Ideologie, S.113.
[36] Michels, Ideologie, S.130.
[37] Mommsen, Hans und Obst, Dieter: Die Reaktion der deutschen Bevölkerung auf die Verfolgung der Juden 1933-1945, in: Herrschaftsalltag im Dritten Reich, hg. von Hans Mommsen und Susanne Willems, Düsseldorf 1988, S.374-485, S.375.
[38] Bramsted, Ernest K.: Goebbels und die nationalsozialistische Propaganda 1925-1945, Frankfurt am Main 1971, S.504. und Allen: Die deutsche Öffentlichkeit und die "Reichskristallnacht". Konflikt zwischen Werthierarchie und Propaganda im Dritten Reich, in: Alltag im Nationalsozialismus, hg. von D. Peukert und J. Reulecke, Wuppertal 1981, S.397-411. und Michels, Ideologie, S.124.
[39] Döscher, Hans-Jürgen (Hg.): Reichskristallnacht. Die Novemberpogrome 1938 im Spiegel ausgewählter Quellen. Eine Dokumentation, Bonn/Niederkassel 1988, S.173.
[40] Grynspan hatte an einem Repräsentanten des Deutschen Reiches dafür Rache nehmen wollen, daß einige Tage zuvor seine Familienangehörigen durch die Geheime Staatspolizei unter brutalen Bedingungen nach Polen abgeschoben worden waren, obwohl sie seit langem in Deutschland ansässig gewesen waren. Bei dieser Aktion der Gestapo wurden etwa 17.000 Juden polnischer Staatsangehörigkeit in das 'Niemandsland' zwischen Deutschland und Polen getrieben, nachdem die Republik Polen die Aufnahme der Juden veweigert hatte. Heiber, Helmut: Der Fall Grynspan, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 5 (1957), S.137-143, S.140f.
[41] Goebbels hatte das erwähnte Gespräch mit Hitler als Freibrief für eine systematische Partei-Aktion aufgefaßt, wobei offen bleiben muß, ob Hitler dies durchschaut oder gar beabsichtigt hatte.
[42] Als Folge des Pogroms wurden etwa 20 000 deutsche Juden in Konzentrationslager verschleppt. Die NSDAP und SA fungierten nach dem Plan Goebbels als ,,agents provocateurs'' , ohne in der Öffentlichkeit als Drahtzieher oder Urheber in Erscheinung zu treten. Graml, Hermann: Der 9. November 1938, Bonn 1958, S.23 und S.32.
[43] Michels, Ideologie, S.361.
[44] Döscher, Reichskristallnacht, S.120.
[45] Michels, Ideologie, S.364.
[46] Graml, Hermann: Effekte der "Reichskristallnacht" auf die britische und amerikanische Deutschlandpolitik, in Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 11 (1998), S.991-997, S.992 und 996.
[47] In Großbritannien löste die antijüdische Aktion ein "Gefühl der Demütigung und Beschämung" aus. Aigner, Dietrich: Das Ringen um England. Das deutsch-britische Verhältnis. Die öffentliche Meinung 1933-1939. Tragödie zweier Völker, München / Esslingen 1969, S.334.
[48] Als direkte Reaktion auf die Vorfälle berief Präsident Roosevelt den amerikanischen Botschafter in Berlin, Hugh Wilson, am 14. November "zur Konsultation" nach Washington zurück. Goebbels kommentierte den Vorgang mit den Worten: "Roosevelt hat seinen Botschafter von Berlin nach Washington zur Berichterstattung berufen. Der Führer tut dasselbe und beruft Dieckhoff zurück. Das soll diesem amerikanischen Pofel zeigen, daß wir uns nichts gefallen lassen." Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil 1, Band 6, hg. von Elke Fröhlich, München 1993, S.193 (Eintrag vom 20.11.1938).
[49] Graml, Reichskristallnacht, S.993.
[50] Goebbels am 10.11.1938: "Die Auslandspresse ist sehr schlecht, vor allem die amerikanische. Ich empfange die Berliner Auslandsjournalisten und erkläre ihnen die ganze Frage. Das macht großen Eindruck." Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil 1, Band 6, hg. von Elke Fröhlich, München 1993, S.183.
[51] Mommsen, Reaktion der deutschen Bevölkerung, S.387.
[52] Aigner, Das Ringen um England, S.339. Die von Goebbels` Propagandaapparat gesteuerten Zeitungen berichteten unisono über den `Volkszorn`, der losgebrochen sei. Benz, Wolfgang: Applaus, Beteiligung, Mißbilligung. Zum Verhalten des Publikums in der Reichskristallnacht, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 11 (1998), S.963-971, S.963. Goebbels prophezeite beispielsweise am 13. November 1938: "Die Judenfrage wird in kürzester Frist einer das deutsche Volksempfinden befriedigenden Lösung zugeführt. Das Volk will es so, und wir vollstrecken nur seinen Willen." zit. nach Bramsted, Goebbels, S.507.
[53] Döscher, Reichskristallnacht, S.118.
[54] Benz, Applaus, S.964.
[55] Adler, Die Rolle Theresienstadts, S.333. Auch in der Einschätzung Mommsens kann kein Zweifel bestehen, daß die Bevölkerung die Pogrom-Aktionen mehrheitlich scharf ablehnte. Mommsen, Reaktion der deutschen Bevölkerung, S.391.
[56] Das brutale und hemmungslose Vorgehen von SA und NSDAP stand im Widerspruch zu tradierten gesellschaftlichen Normen und wurde häufig als eine ernsthafte Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung empfunden. Eine grundsätzliche Ablehnung und Verurteilung des Antisemitismus gab es in der Regel nicht. Antisemitische Aktionen wurden abgelehnt, weil sie die eigenen ökonomischen Interessen tangierten oder die öffentliche Ordnung zu gefährden schienen. Mommsen, Reaktion der deutschen Bevölkerung, S.379, 381 und S.391.
[57] Stöver, Volksgemeinschaft, S.265.
[58] Benz, Wolfgang: Reaktionen auf die Verfolgung der Juden und den Holocaust in Deutschland vor und nach 1945, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Zeitschrift 'Das Parlament', Nr.B 1-2/92, 3.1.1992, S.24-32, S.29. Durch die "Nürnberger Gesetze" (Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre) wurde die Eheschließung zwischen Juden und Ariern und überdies der außereheliche Verkehr verboten. Pätzold, Kurt (Hg): Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung. Dokumente des faschistischen Antisemitismus 1933 bis 1942, Leipzig 1991, Dok.69.
[59] Das deutsche Volk gab sich in der Illusion hin, das Regime werde bei der vollständigen Dissimilation der Juden stehenbleiben. Mommsen, Reaktion der deutschen Bevölkerung, S.384. siehe auch: Herbert, Ulrich: Von der Reichskristallnacht zum Holocaust. Der 9. November und das Ende des Radauantisemitismus, in: Pogromnacht und Holocaust. Frankfurt, Weimar, Buchenwald... Die schwierige Erinnerung an die Stationen der Vernichtung, hg. von Thomas Hofmann, Weimar 1994, S.58-80.
[60] Am 6. Dezember 1938 legte Göring die "prinzipielle Geheimhaltung der weiteren antijüdischen Maßnahmen" fest. Es sollte nur bekanntgegeben werden, ''was unbedingt veröffentlicht werden muß, damit der Vorgang reibungslos ablaufen kann". Heim, Susanne und Götz Aly: Staatliche Ordnung und organische Lösung. Die Rede Hermann Görings über die Judenfrage vom 6. Dezember 1938, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung, hg. von Wolfgang Benz, Band 2, Frankfurt am Main 1992, S.378-404, S.381.
[61] Gilbert, Auschwitz und Alliierte, S.8.
[62] "Hätte man zu Kriegsbeginn und während des Krieges einmal zwölf- oder fünfzehntausend dieser hebräischen Volksverbrecher so unter Giftgas gehalten, wie Hunderttausende unserer allerbesten deutschen Arbeiter aus allen Schichten und Berufen es im Felde erdulden mußten, dann wäre das Millionenopfer der Front nicht vergeblich gewesen. Im Gegenteil: Zwölftausend Schurken zur rechten Zeit beseitigt, hätte vielleicht einer Million ordentlicher, für die Zukunft wertvoller Deutschen das Leben gerettet."Hitler, Adolf: Mein Kampf, München 1932, S.772. Jäckel, Hitlers Weltanschauung, S.71. Gilbert, Auschwitz und Alliierte, S.10.
[63] Jacobsen, Nationalsozialistische Außenpolitik, S.328ff.
[64] So sollte das Therestienstädter Ghetto nicht nur das Ausland, sondern auch die Juden selbst täuschen, beruhigen und zur Mitarbeit bewegen. Shalin, Margalit: Ein neues Dokument zu den betrügerischen Methoden der Nazis, in: Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage, hg. von Miroslav Kárný, S.223-232, S.223. Zu weiteren Maßnahmen zur Irreführung und Täuschung der Opfer, siehe: Breitmann, Richard: Himmler und die Vernichtung der europäischen Juden. Der Architekt der "Endlösung", Paderborn 1996, S.14, S.99 und S.328.
[65] Schoeps, Juden und Deutsche, S.6. Im Partei-Programm der NSDAP wurde gefordert, den Juden die staatsbürgerlichen Rechte abzusprechen (Punkt 4) und sie unter Fremdengesetzgebung zu stellen (Punkt 5). Ferner wurde ihnen das Recht zur Bekleidung aller öffentlicher Ämter abgesprochen (Punkt 6). Das Parteiprogramm sah des weiteren verschiedene Ausweisungsmaßnahmen vor. Die "Angehörigen fremder Nationen" waren auszuweisen, wenn die Gesamtbevölkerung anders nicht zu ernähren wäre (Punkt 7). Schließlich zielte das Programm auf die Verhinderung jeglicher Einwanderung Nicht-Deutscher ab. Außerdem sollten diejenigen, die seit dem 2.August 1914 eingewandert waren, sofort zum Verlassen des Reiches gezwungen werden (Punkt 8). zit. nach Jäckel, Hitlers Weltanschauung, S.57.
[66] Heiber, Helmut (Hg.): Goebbels Reden 1932-1945, 2. Band, Düsseldorf 1972, S.330.
Goebbels brüstete sich bereits 1940: "Bis jetzt ist es uns gelungen, den Gegner über die eigentlichen Ziele Deutschlands im unklaren zu lassen, genauso wie unsere innenpolitischen Gegner bis 1932 gar nicht gemerkt hatten, wohin wir steuerten, daß der Schwur auf die Legalität nur ein Kunstgriff war." Die Selbstverharmlosung der Nationalsozialisten war ein Konzept, das sich bereits zuvor als erfolgreich erwiesen hatte. Geheime Erklärung Goebbels am 5. April 1940 vor geladenen Vertretern der deutschen Presse. Abgedruckt in: Jacobsen, Hans-Adolf: Der Zweite Weltkrieg. Grundzüge der Politik und Strategie in Dokumenten, Frankfurt 1965, S.180f.
[67] Wette, Wolfram: Die schwierige Überredung zum Krieg. Zur psychologischen Mobilmachung der deutschen Bevölkerung 1933-1939, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Zeitschrift 'Das Parlament', Nr.B 32-33/89, S.3-17, S.10. und Domarus, Max: Hitler. Reden und Proklamationen 1932-1945, München 1965, S.974.
[68] Hitler schrieb hierzu in "Mein Kampf": "Wenn aber Völker um ihre Existenz auf dem Planeten kämpfen, (...) fallen alle Erwägungen von Humanität oder Ästhetik in ein Nichts zusammen." zit. nach: Jäckel, Hitlers Weltanschauung, S.71.
[69] Die außenpolitisch motivierte Zurückhaltung sollte bereits in weniger als einem Jahr nach Beginn des Weltkrieges aufgegeben werden. Pätzold, Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung, Dok.139.
[70] Goebbels Tagebuch, Eintrag vom 27. März 1942. zit nach Bramsted, Goebbels, S.516. Broszat, Hitler, S.770.
[71] Breitmann, Himmler, S.124.
[72] Pätzold, Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung, Dok.178.
[73] Hitler wiederholte in einer Rede vor einer Delegation italienischer Faschisten am 30.Januar 1942 seine "Prophezeiung" über den Ausgang des Krieges. Nicht die Ausrottung der "europäisch-arischen Völker", sondern die "Vernichtung des Judentums" sei die Folge des Kampfes, bei dem "zum erstenmal" das "altjüdische Gesetz" "Aug` um Aug` , Zahn um Zahn!" angewendet würde. Domarus, Hitler Reden, S.1829. Zudem wiederholte er in einer Proklamation an die NSDAP-Mitglieder vom 24.Februar 1942 seine "Prophezeiung", wonach der Krieg "nicht die arische Menschheit vernichtet" würde, sondern "der Jude ausgerottet werden wird." Hitler führte des weiteren aus, daß erst nach der "Beseitigung dieser Parasiten" eine "lange Zeit der Völkerverständigung und damit des wahren Friedens kommen" werde. Pätzold, Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung, Dok.316.
Auch in einer Rede vom 8. November 1942 vor Parteimitgliedern in München anläßlich des Jahrestages wies er auf seine "Prophezeiung" hin :"Sie werden sich noch der Reichstagssitzung erinnern, in der ich erklärte: Wenn das Judentum sich etwa einbildet, einen internationalen Weltkrieg zur Ausrottung der europäischen Rassen herbeiführen zu können, dann wird das Ergebnis nicht die Ausrottung der europäischen Rasse, sondern die Ausrottung des Judentums in Europa sein. Man hat mich immer als Prophet ausgelacht. Von denen, die damals lachten, lachen heute Unzählige nicht mehr, und die jetzt noch lachen, werden es vielleicht in einiger Zeit auch nicht mehr tun." Domarus, Hitler Reden, S.1937.
[74] vgl. Mommsen, Realisierung des Utopischen, S. 390.
[75] Flemming, Gerald: Hitler und die Endlösung, Wiesbaden 1982, S,27. und Adam, Judenpolitik im Dritten Reich, Tübingen 1972, S.235.
[76] Beispielsweise führte Goebbels in einem Leitartikel vom 16. November 194l in der Wochenzeitung ,,Das Reich'' mit dem Titel ,,Die Juden sind schuld!'' aus, daß man nun den Vollzug der Hitlerschen Prophezeiung vom 30. Januar l939 erlebe und daß das Judentum einen ,,allmählichen Vernichtungsprozeß' erleide; die Juden müßten von der deutschen Volksgemeinschaft ,abgesondert' werden. Ein Artikel des Propagandaministers vom 9. Mai 1943 nahm diese Argumentation wieder auf und enthielt die Prognose, daß der von Juden entfesselte ,,zweite Weltkrieg' zur ,,Auslöschung der jüdischen Rasse' führen werde und daß das Weltjudentum eines Tages dieselbe Strafe ereilen werde, die die Juden ,,heute schon in Deutschland erleiden". Mommsen, Reaktion der deutschen Bevölkerung, S.404.
"Als sie gegen das deutsche Volk den Plan einer totalen Vernichtung faßten, unterschrieben sie damit ihr eigenes Todesurteil." Goebbels, 'Das Reich', 9.5.1943, "Der Krieg und die Juden", zit. nach Wilhelm, Hans-Heinrich: Wie geheim war die Endlösung? in: Miscellanea, Festschrift für Helmut Krausnick zum 75. Geburtstag, hg. von Wolfgang Benz, Stuttgart 1980, S.131-148, S.139. Hans-Heinrich Wilhelm stellt in diesem Zusammenhang die Frage, ob Millionen Leser der antijüdischen Artikel und Zuhörer judenfeindlicher Reden die "entscheidenden Passagen aufgrund selektiver Wahrnehmung schlicht ,überlasen` bzw. ,überhörten`."
[77] Adler, Der verwaltete Mensch, S.59.
Die Radikalisierung und Militarisierung der Sprache führte dazu, daß "Ausrottung mit Feuer und Schwert" und "restlose Vernichtung" zu inhaltslosen Phrasen verblaßten. Adler, Der verwaltete Mensch, S.62.
[78] Wette, Überredung zum Krieg, S.7.
[79] Jäckel, Hitlers Weltanschauung, S.68.
[80] Mommsen, Reaktion der deutschen Bevölkerung, S.404.
[81] Wette, Überredung zum Krieg, S.8.
[82] Leyen, Ferdinand von der: Rückblick zum Mauernwald. Vier Kriegsjahre im Oberkommando des Heeres, München 1965, S.65.
[83] Wenn Himmler, anders als üblich, von der Geheimhaltungs-Manie abstand nahm, stieß er bei den Zuhörern nicht auf "ungläubiges Staunen oder eisige Ablehnung". Himmler bezeichnete in einer Rede vor den Reichs- und Gauleitern in Posen am 6.10.1943 die Judenfrage als die "schwerste Frage" seines Lebens. Er macht darauf aufmerksam, daß sich der Satz, "Die Juden müssen ausgerottet werden" leicht ausspricht, jedoch insbesondere die Ermordung von Frauen und Kindern für den Ausführenden "das Allerhärteste und Schwerste" sei. "Sie wissen nun Bescheid, und Sie behalten es für sich. Man wird vielleicht in ganz später Zeit einmal überlegen können, ob man es dem deutschen Volke etwas mehr darüber sagt. Ich glaube, es ist besser, wir -wir insgesamt- haben das für unser Volk getragen, haben die Verantwortung auf uns genommen und nehmen dann das Geheimnis mit in unser Grab." Smith, Bradley F. und Paterson, Agnes F.: Heinrich Himmler. Geheimreden 1933 bis 1945, Frankfurt am Main /Berlin /Wien 1974, S.169f. und Wilhelm, Wie geheim, S.136. Zur "Sprachregelung" der Nationalsozialisten, siehe: Wilhelm, H. H.: The Holocaust in National Socialist Rhetoric and Writings. Some Evidence against the Thesis That Before 1945 Nothing was Known about the "Final Solution", in: Yad Vashem Studies 16 (1984). und Hofer, Nationalsozialismus Dokumente, 191.
[84] Kulka, Otto / Rodrigue, Aron: The German Population and the Jews in the Third Reich, in: Yad Vashem Studies on the European Jewish Catastrophe and Resistance 16 (1984), S.421-435, S.429. und Adler, Theresienstadt, S.16.
Geradezu grotesk wirkt hingegen der Versuch, die Spuren der Vernichtung beseitigen zu wollen. Die "Aktion 1005" genannte Öffnung von Massengräbern und die Verbrennung von Leichen sollte das Ausmaß der Vernichtungsaktionen vor der Roten Armee und internationalen Öffentlichkeit verbergen. Hofer, Nationalsozialismus Dokumente, S.186. Einige Vernichtungslager sind jedoch nahezu unbeschädigt befreit worden. Die Gaskammern und Verbrennungsöfen von Majdanek und anderen Lagern beweisen nachdrücklich das Ausmaß der Judenvernichtung. Breitmann, Himmler, S.321. und Spector, Shmuel: "Aktion 1005" - Effacting the Murder of Millions, in: Holocaust and Genocide Studies 5 (1990), S.157-173.
[85] Trotz des Bemühens um totale Abschottung von nicht nationalsozialistisch instrumentierter Masscnkommunikation, das erst während des Krieges durch das Verbot aller ausländischen Zeitungen und das Verbot des Abhörens ausländischer Sender absolut gesetzt wurde, stand in nicht geringen Teilen der Bevölkerung das bewußte Suchen solcher lnformationen gegenüber; es entwickelte sich eine breite Gerüchtekommunikation, die auch von den Nationalsozialisten nicht ausgerottet werden konnte. Die Deutschen hatten die Möglichkeit, mittels dreier Quellen Kenntnis über den Völkermord zu bekommen: erstens durch die Dechiffrierung der Prophezeiungen und propagandistischen Drohungen, durch das Abhören ausländischer Nachrichten und letztens durch Berichte an der Ostfront eingesetzter deutscher Soldaten. Herbert A. Strauss gibt zu bedenken, daß die Ermordung der Juden im Osten eine durch die Urlauber weithin bekannte Tatsache gewesen sei. Insbesondere das Vorgehen der Einsatzgruppen im rückwärtigen Heeresgebiet konnte nicht verborgen bleiben. Das Durchsickern von Informationen über die Tätigkeit der Einsatzgruppen in das Reichsgebiet ist vielfältig belegt, während Kenntnisse über die Existenz von Vernichtungslagern fast überhaupt nicht nachweisbar sind. Die umlaufenden Gerüchte verdichteten sich jedoch nur in Ausnahmefällen zu einem geschlossenen Bild. In der Regel ging man von der Annahme aus, daß derartige Maßnahmen auf ein einseitiges, mit der Reichsregierung nicht abgestimmtes, Vorgehen der SS zurückzuführen seien. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, sich durch das Abhören des britischen Rundfunksenders BBC ab Sommer 1942 um Informationen zu hemühten. Im Januar 1942 sprach Thomas Mann in seiner Rundfunkrede an die "Deutschen Hörer" über BBC von der Ermordung holländischer Juden durch Giftgas. Er wies zu Recht darauf hin, daß sich diese Tatsache unglaublich anhöre, "solche Geschichten als Greuelmärchen anzusehen, bleibt zum Vorteil des Feindes weit verbreitet". Mann, Thomas: Deutsche Hörer! 25 Radiosendungen nach Deutschland, in: Politische Schriften und Reden, Bd.3, Frankfurt 1968, S.216. / Benz, Reaktionen auf die Verfolgung, S.31. / Frei, Nobert: Nationalsozialistische Presse und Propaganda, in: Das Dritte Reich. Herrschaftstruktur und Geschichte, hg. von Martin Broszat und Horst Möller, München 1986, S.152-172, S.172. / Strauss, Herbert A.: Der Holocaust. Reflexion über die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen und menschlichen Annäherung, in: Antisemitismus. Von der Judenfeindschaft zum Holocaust, hg. von Herbert A. Strauss und Norbert Kampe, Frankfurt / New York 1985, S.215-234, S.229. / Poliakov, Léon und Jpsef Wulf: Das Dritte Reich und seine Diener, 2. Aufl., Berlin 1956, S.451. / Mommsen, Reaktion der deutschen Bevölkerung, S.403/411.
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- Dr. Marc Oprach (Author), 2000, Das Konzentrationslager Theresienstadt in der Propaganda, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88237
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