Diese Hausarbeit entstand im Rahmen der Vorlesung Finanzierung und Investition 3, „Finanzcontrolling – Von der Jahresabschlussanalyse bis zu den typischen Anwendung“, Dozent Prof. Dr. W. Schmeisser, im Sommersemester 2007. Ziel der folgenden Arbeit ist es, die Durchführung von Jahresabschlussanalysen anhand aus-gewählter Kriterien und Instrumente theoretisch zu erläutern, sowie praktisch anhand von Unternehmensbeispielen darzustellen. Dabei werden theoretische, rechtliche und bilanzielltechnische Grundlagen erörtert und praktisch auf die Jahresabschlüsse der Unternehmen Knorr-Bremse AG und ZF Friedrichshafen AG angewandt. Ein Hauptaugenmerk dieser Hausarbeit ist der Vergleich von Bilanzierungsregeln nach dem deutschen Handelsgesetzbuch, in Verbindung mit den Regelungen des Deutschen Standardisierungsrates und den Vorschriften der International Financial Report Standards. Zu Beginn werden die untersuchten Unternehmen ausführlich vorgestellt sowie Aussagen und Beispiele zu den Konzepten der finanzwirtschaftlichen und erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse dargestellt. Im weiteren Verlauf werden die verschiedenen Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten der Kapitalflussrechnung, der Wertschöpfungsrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung, des Anhanges und des Segmentberichtes nach HGB- und IFRS Rechnungslegung detailliert erörtert. Die zur Untersuchung der unternehmen genutzten Daten können aus den Geschäftsberichten der beiden Unternehmen entnommen werden, diese liegen als Datei auf der zugehörigen CD bei.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
1. Vorstellung der untersuchten Unternehmen
1.1 Knorr- Bremse AG
1.1.1 Firmengeschichte
1.1.2 Konzernstruktur
1.1.3 Kennzahlen und Fakten im Geschäftsjahr
1.1.4 Einkaufspolitik
1.1.5 Produktspektrum
1.2 ZF Friedrichshafen AG
1.2.1 Firmengeschichte
1.2.2 Konzernstruktur
1.2.3 Daten und Fakten
2. Finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse
2.1 Investitionsanalyse
2.1.1 Praktische Anwendung der Kennzahlen
2.2 Finanzierungsanalyse
2.2.1 Praktische Anwendung der Kennzahlen
2.3 Liquiditätsanalyse
2.3.1 Praktische Anwendung der Kennzahlen
3. Erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse
3.1 Earnings Kennzahlen
3.2 Aufwandsstrukturkennzahlen
3.2.1 Personalaufwandsquote
3.2.2 Materialaufwandsquote
3.2.3 Ertragssteuerquote
3.3 Rentabilitätsanalyse
3.3.1 Umsatzrentabilität
3.3.2 Gesamtkapitalrentabilität
3.3.3 Eigenkapitalrentabilität
3.3.4 Aktienrentabilität
3.4 Produktivitätsanalyse
3.4.1 Kapitalumschlag
3.5 Fazit zum Vergleich der Kennzahlen der untersuchten Unternehmen
4. Kapitalflussrechnung
4.1 Anwendungsbereich
4.2 Differenzierung Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung
4.3 Aufgaben der Kapitalflussrechnung
4.4 Cashflow als Bestandteil der Liquiditätsanalyse
4.4.1 Berechnung des Cashflow durch direkte Methode
4.4.2 Berechnung des Cashflow durch indirekte Methode
4.4.3 Cashflow als Erfolgsindikator
4.4.4 Cashflow als Indikator der Finanzkraft
4.4.5 Cashflow Kennzahlen
4.4.6 Aussagekraft der Cashflow-Kennzahlen
4.5 Kapitalflussrechnung als Bestandteil der Liquiditätsanalyse
4.6 Praktische Anwendung der Kapitalflussrechnung
4.6.1 Cashflowanalyse
4.6.2 Zahlungswirksame Veränderungen der Finanzmittel
4.6.3 Fazit der praktischen Anwendung
5. Wertschöpfungsrechnung
5.1 Definition, Charakteristik und Verwendung
5.2 Die Ermittlung der Wertschöpfung nach dem Gesamtkostenverfahren
5.2.1 Entstehungsrechnung
5.2.2 Verteilungsrechnung
5.3 Ermittlung der Wertschöpfung nach dem Umsatzkostenverfahren
5.3.1 Entstehungsrechnung
5.3.2 Verteilungsrechnung
5.3.2.1 Praktische Anwendung anhand der Knorr-Bremse AG und der ZF Friedrichshafen AG
5.4.1 Verteilung der Wertschöpfung
5.4.2 Kennzahlen der Wertschöpfungsanalyse
5.4.2.1 Materialproduktivität
5.4.2.2 Personalproduktivität
5.4.2.3 Kapitalproduktivität
5.4.2.4 Personalkostenproduktivität
5.4.2.5 Wertschöpfungsquote
5.4.2.6 Totaler Wertschöpfungsquotient (TWQ)
5.5 Fazit
6. Eigenkapitalveränderungsrechnung
6.1 Eigenkapital, Begriff und Bedeutung
6.1.1 Bilanzielles versus Bilanzanalytisches Eigenkapital
6.1.2 Begründung der Notwendigkeit der Eigenkapitalveränderungsrechnung
6.2 Erstellungspflichten
6.3 Arten von Eigenkapitalveränderungen
6.3.1 Behandlung von Fehlerkorrekturen nach HGB
6.3.2 Behandlung von Fehlerkorrekturen nach IFRS
6.3.3 Methodenänderungen nach HGB
6.3.4 Methodenänderung nach IFRS
6.3.5 Neubewertungen von Aktiva nach HGB
6.3.6 Neubewertung von Aktiva nach IFRS
6.3.7 Behandlung von Währungsdifferenzen
6.4 Aufbau der Eigenkapitalveränderungsrechnung
6.4.1 Eigenkapitalspiegel nach DRS
6.4.2 Eigenkapitalveränderungsrechnung nach IFRS
6.5 Fazit zur Eigenkapitalveränderungsrechnung
6.6 Praktische Anwendung
6.6.1 Knorr- Bremse AG
6.6.2 ZF Friedrichshafen AG
7. Anhang, Segmentbericht
7.1 Theoretische Aspekte der Segmentberichtserstattung
7.2 Praktische Betrachtung der Segmentberichterstattung
7.2.1 ZF Friedrichshafen AG
7.2.1.1 Segmentierung nach Umsatz
7.2.1.2 Segmentierung nach Investitionen
7.2.1.3 Segmentierung nach Mitarbeiteranzahl
7.2.1.4 Zusätzliche Informationen
7.2.2 Knorr Bremse AG
7.2.2.1 geografische Segmentierung
7.2.2.2 Segmentierung nach operativen Segmenten
7.3 Theoretische Aspekte des Anhangs
7.3.1 Praktische Betrachtung anhand des Konzernanhanges der ZF Friedrichshafen AG
7.3.2 Praktische Betrachtung an Hand des Konzernanhangs der Knorr-Bremse AG
7.4 Überblick übereinzelne Positionen im Konzernanhang der ZF Friedrichshafen AG
und der Knorr Bremse AG
Abbildungen und Tabellen
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einleitung
Diese Hausarbeit entstand im Rahmen der Vorlesung Finanzierung und Investition 3, „Finanzcontrolling – Von der Jahresabschlussanalyse bis zu den typischen Anwendung“, Dozent Prof. Dr. W. Schmeisser, im Sommersemester 2007.
Ziel der folgenden Arbeit ist es, die Durchführung von Jahresabschlussanalysen anhand ausgewählter Kriterien und Instrumente theoretisch zu erläutern, sowie praktisch anhand von Unternehmensbeispielen darzustellen. Dabei werden theoretische, rechtliche und bilanzielltechnische Grundlagen erörtert und praktisch auf die Jahresabschlüsse der Unternehmen Knorr-Bremse AG und ZF Friedrichshafen AG angewandt. Ein Hauptaugenmerk dieser Hausarbeit ist der Vergleich von Bilanzierungsregeln nach dem deutschen Handelsgesetzbuch, in Verbindung mit den Regelungen des Deutschen Standardisierungsrates und den Vorschriften der International Financial Report Standards. Zu Beginn werden die untersuchten Unternehmen ausführlich vorgestellt sowie Aussagen und Beispiele zu den Konzepten der finanzwirtschaftlichen und erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse dargestellt. Im weiteren Verlauf werden die verschiedenen Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten der Kapitalflussrechnung, der Wertschöpfungsrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung, des Anhanges und des Segmentberichtes nach HGB- und IFRS Rechnungslegung detailliert erörtert.
Die zur Untersuchung der unternehmen genutzten Daten können aus den Geschäftsberichten der beiden Unternehmen entnommen werden, diese liegen als Datei auf der zugehörigen CD bei.
1. Vorstellung der untersuchten Unternehmen
1.1 Knorr- Bremse AG
Knorr-Bremse ist weltweit der führende Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Als technologischer Schrittmacher treibt das Unternehmen seit 100 Jahren maßgeblich die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb modernster Bremssysteme voran für unterschiedliche Anwendungen im Schienen- und Nutzfahrzeugbereich. Damit leistet Knorr-Bremse einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherheit auf Schiene und Straße. Weitere Produktfelder sind Türsysteme für Schienenfahrzeuge und Drehschwingungsdämpfer.
Die Steuerung des Konzerns erfolgt über die Regionen Europa, Nordamerika und Südamerika sowie Asien, Australien, an deren jeweiligen Markt- und Kundenanforderungen die Entwicklung des Konzerns ausgerichtet ist.
Über 13.000 Mitarbeiter weltweit haben im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 3,1 Mrd. Euro (Vorjahr 2,7Mrd. Euro) erwirtschaftet. Optimale Marktnähe und eine hohe Flexibilität begründen ihren Erfolg gegenüber den Kunden. Dies erreichen sie über dezentrale, transparente Unternehmensstrukturen, einen internationalen Entwicklungs- und Fertigungsverbund sowie ein globales Servicenetz.
Mit einem zukunftsgerichteten Selbstverständnis und der Innovationskraft werden sie auch weiterhin den technologischen Wandel der Schienen- und Nutzfahrzeuge führend mit gestalten.
1.1.1 Firmengeschichte
1905: Die Knorr-Bremse wurde von dem Ingenieur Georg Knorr in Berlin gegründet.
1910 – 1924: Knorr-Bremse setzt mit ihren Druckluftbremsen für Güterzüge technologische Standards und steigt zum größten Bremsenhersteller für Schienenfahrzeuge in Europa auf.
1922: Die Entwicklung der Druckluftbremse für Nutzfahrzeuge beginnt.
1931 – 1939: Die HiK- Bremsanlage tritt ihren Siegeszug an und wird als Schnellzugbremse in 17 Ländern als Standardbremse eingesetzt. 90% aller deutschen Lastkraftwagen von 7-16t sind mit Knorr-Bremsgeräten ausgerüstet.
1945 – 1953: Die Entwicklung und Fertigung von Bremsgeräten mit dem Schwerpunkt der HIK- Bremsanlage, wird im westlichen Teil Deutschlands wieder aufgenommen. München wird Firmensitz des Unternehmens.
1954 – 1985: Knorr-Bremse gestaltet maßgeblich die Bremsentechnologie für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Mit dem KE-Ventil setzt Knorr-Bremse einen neuen Standard im UIC-Bereich.
1985 – 1993: Heinz Hermann Thiele erwirbt in einer für das Unternehmen schwierigen Phase die Mehrheit der Gesellschaftsanteile und leitet einen tiefgreifenden Strukturwandel ein. Mit einer Strategie der Konzentration auf Kernkompetenzen, des Ausbaus der Systemkompetenz und einer konsequenten Internationalisierung entwickelte er das Unternehmen zu einem heute weltweiten Konzern. Mit dem AAR- Steuerventil DB60 gelingt Knorr-Bremse der Eintritt in den nordamerikanischen Markt.
1996: Die pneumatische Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge geht in Großserienproduktion.
1999: Die Robert Bosch GmbH bringt ihre Aktivitäten im Bereich der elektronischen Bremssteuerung in die Knorr-Bremse-Systeme für Nutzfahrzeuge ein. Knorr-Bremse behält mit 60% der Anteile die unternehmerische Führung an dem Gemeinschaftsunternehmen; Bosch behält einen Anteil von 20%.
2002: Knorr-Bremse übernimmt von Honeywell International Inc., USA deren Anteile an den gemeinsamen Aktivitäten in Europa, Brasilien und den USA. Bendix Commercial Vehicle Systems ist nun eine Tochtergesellschaft der Knorr-Bremse AG. Der Knorr-Bremse Konzern erzielt im Jahr 2002 einen Umsatz von 2,1 Mrd. EUR und überschreitet damit erstmals die 2 Mrd. EUR- Grenze.
2005: Knorr-Bremse feiert 100-jähriges Jubiläum.
1.1.2 Konzernstruktur
Der Knorr-Bremse Konzern ist regional und divisional strukturiert. Als konzernführende Obergesellschaft bildet die Knorr-Bremse AG dabei die Klammerfunktion für die regionalen Gesellschaften in Amerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Die Unternehmensbereiche "Systeme für Schienenfahrzeuge" und "Systeme für Nutzfahrzeuge" sind regionenübergreifend klar getrennt, um international erfolgreich zu sein. Denn der globaler Entwicklungs-, Vertriebs- und Fertigungsverbund erlaubt es dem Unternehmen, sowohl für den Standort zu entwickeln und zu fertigen als auch standort- und bereichsübergreifend Synergieeffekte zu erzielen. So können wir heute auf die individuellen Anforderungen der Schienen- und Nutzfahrzeughersteller weltweit eingehen und weltweit abgestimmte Systemlösungen anbieten.
1.1.3 Kennzahlen und Fakten im Geschäftsjahr 2006
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren 2006 weltweit mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von insgesamt 5% positiv, wenngleich die Wachstumsraten regional unterschiedlich verliefen.
Die asiatischen Staaten blieben weiterhin die Wachstumstreiber, allen voran China mit einer Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von über 10,5%, sowie Indien mit über 9,0%. Japans Wirtschaft zeigte mit über 2,0% Wachstum eine solide Entwicklung.
Etwas stärker entwickelte sich Südamerika mit über 4,5 %Wachstum. Die Wirtschaft in dem für Knorr- Bremse wichtigsten Markt in dieser Region, Brasilien, wuchs mit rund 3 %.
In Westeuropa ist die Wirtschaft in der Euro-Zone um rund 2,7 % gewachsen, was nicht zuletzt auf die positive Entwicklung Deutschlands zurückzuführen ist, dessen Bruttoinlandprodukt nach 0,9 %im Jahr 2005 wieder um 2,7 % gestiegen ist. In Osteuropa liegt neben den neuen EU-Mitgliedern auch die russische Volkswirtschaft mit einer Steigerung der Wirtschaftsleistung um rund 6,5% auf Wachstumskurs.
Der Knorr-Bremse Konzern konnte 2006 an die positiven Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen und übertraf die Umsatzmarke von 3 Mrd. Euro. Insgesamt wurde der Umsatz gegenüber Vorjahr um 13, 8 % auf 3.120,6 Mio. Euro (Vorjahr 2.743,3 Mio. Euro) gesteigert, wobei in allen Regionen, außer in Südamerika, ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden konnte.
In Nordamerika entwickelten sich die für Knorr-Bremse relevanten Märkte für beide Unternehmensbereiche außerordentlich positiv.
Das gleiche gilt für den Schienenfahrzeugmarkt in der Region Asien und Australien, der insbesondere in China weiterhin sehr dynamisch wächst.
In Europa zeigte sich eine differenzierte Entwicklung. Während sich der Nutzfahrzeugbereich weiter positiv zeigte, blieb der Markt für Schienenfahrzeuge in seiner Entwicklung verhalten.
In Südamerika ging der Schienenfahrzeugmarkt nach außergewöhnlichen Steigerungsraten im vorherigen Jahr wieder auf ein normales Niveau zurück.
Weltweit hat sich die Belastung durch hohe Material- und Energiepreise im Jahr 2006 weiter verschärft. Zusätzlich nahm die Wettbewerbsintensität zu.
Der Konzern hat seine Vermögens-, Finanz- und Ertragslage insgesamt weiter verstärkt. Die Ertragskraft des Konzerns wurde durch interne Prozessoptimierungen erneut verbessert. Die Vermögenslage zeigt mit einer EK- Quote von 30, 0% und Gearing von 25,7% eine sehr stabile Struktur, die es dem Konzern ermöglicht, jederzeit seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Die Knorr-Bremse AG übernimmt als konzernführende Gesellschaft neben den Holdingfunktionen auch operative Steuerungsfunktionen.
Die Ertragslage der Knorr-Bremse AG ist wesentlich geprägt durch die Dividenden der Tochtergesellschaft und die Erbringung und Verrechnung von Konzerndienstleistungen.
Wegen planmäßig geringerer Beteiligungserträge ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfttätigkeit auf 84,8 Mio. Euro (Vorjahr 121,2 Mio. Euro) gesunken. Aufgrund des Gewinnvortages aus dem Vorjahr ergibt sich jedoch ein Anstieg des Bilanzgewinns der Knorr- Bremse AG auf 124, 3 Mio. Euro (Vorjahr 119,7 Mio. Euro).
Die Bilanz bildet neben den Anteilen an verbundenen Unternehmen schwerpunktmäßig Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen ab, die u.a. im Rahmen des von der Knorr-Bremse AG geführten Cash- Polling Verfahrens zentral verwaltet werden. Darüber hinaus ist hier mit der externen begebenen Anleihe über 175 Mio. Euro der wesentliche Bestandteil der Konzernaußenverschuldung abgebildet.
Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme ist auf 48 % (Vorjahr 37%) gestiegen. Insgesamt hat sich die Bilanzsumme um 4,4% auf 623,6 Mio. Euro erhöht. Die EK-Quote blieb nahezu unverändert bei 32%.
Die Investition in Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgegenstände blieben mit 107,0 Mio. Euro (Vorjahr 114,3 Mio. Euro) unter dem Niveau des Vorjahres. Mit 68, 3 Mio. Euro wurden 63,8 % der Investitionen in Europa gesättigt. 30 Mio. Euro (28,0 %) der Investitionssumme entfielen auf Amerika und 8,7 Mio. Euro (8,2 %) auf Asien und Australien. Von den Investitionen betrafen 69,5 Mio. Euro (Vorjahr 62,4 Mio. Euro) den Bereich Systeme für Nutzfahrzeuge sowie 36,8 Mio. Euro (Vorjahr 50,4 Mio. Euro) den Bereich Systeme für Schienefahrzeuge.
Bei den Abschreibungen entfielen 55,8 Mio. Euro. (Vorjahr 52,8 Mio. Euro) auf den Nutfahrzeug- und 39,6 Mio. Euro (Vorjahr 44,3 Mio. Euro) auf den Schienenfahrzeugbereich. Die Abschreibungen einschließlich der planmäßigen Amortisation des im Zuge von Akquisitionen angesammelten Goodwills, erhöhten sich auf 103,7 Mio. Euro (Vorjahr 96,8 Mio. Euro). Europa trug mit 63,0 Mio. Euro den größten Teil der Abschreibungen, gefolgt von Amerika mit 32,0 Mio. Euro und Asien/Australien mit 8,7 Mio. Euro.
Zum Jahressende 2006 waren insgesamt 13.035 Mitarbeiter beschäftigt, was gegenüber Vorjahr einer Steigerung von 7,6 % entspricht. Bis auf Südamerika trugen alle Regionen aufgrund des jeweiligen Volumenzuwachses zu dieser Erhöhung bei.
Forschung und Entwicklung hat bei Knorr-Bremse traditionell eine hohe Bedeutung. Die Ausgaben hierfür belaufen sich jährlich auf rund 6-8% des Umsatzes. Dabei werden immer anspruchsvollere und zunehmend komplexere Module und Systeme entwickelt, sowie Zulieferer früher in die Produktentwicklung einbezogen.
Die Knorr-Bremse AG übernimmt seit vielen Jahren gesellschaftliche Verantwortung. Das Unternehmen engagiert sich in diesem Bereich und unterstützt und fördert weltweit zahlreiche Einrichtungen karitativer, sozialer sowie kultureller Art.[1]
1.1.4 Einkaufspolitik
Als Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Lieferanten werden folgende Einkaufsprinzipien, sowie die Richtlinien des Qualitätsmanagements für die Beschaffung definiert.
a) Rahmenbedingungen für den Einkauf
- Zunehmende Konzentration unserer Kunden
- Globalisierung des Marktes
- Starkes Wachstum des Knorr-Bremse Konzerns
- Diversifikation des Produktspektrums der Knorr-Bremse
- Reduzierung der Wertschöpfungstiefe der Knorr-Bremse
b) Kundenerwartung
- Produktqualität
- Lieferzuverlässigkeit
- Attraktives Preis-Leistungsverhältnis
- Internationale Zahlungsbedingungen
- Globale Präsenz
- Local Content
- Kurze Lieferzeiten
- Entwicklungs- und Systempartnerschaften
- Life Cycle Cost-Garantien
- Umweltverträgliche Produkte
c) Ziele des Einkaufsmanagements
- Aufbau und Entwicklung langfristiger Partnerschaften
- Konzentration auf Schlüssellieferanten
- Optimierung des Supply-Chain-Management
- Performance-Verbesserung unserer Lieferanten hinsichtlich Produktqualität und Lieferzuverlässigkeit
- Reduzierung der Materialkosten (z.B. durch Wertanalyse, Standardisierung, Volumenbündelung, KANBAN, Konsignationslager, Werkstoffsubstitution)
d) Erwartung von den Lieferanten
- Herausragende Qualität (Null Fehler)
- Lieferzuverlässigkeit und Flexibilität
- Innovative Produkte zu wirtschaftlichen Preisen
- Globale Präsenz
- Local Content
- Entwicklungs- und Systemkompetenz
- Internationale Einkaufsbedingungen
- Logistik-Vereinbarungen (z.B. Konsignationslager, KANBAN)
- Langfristige Zusammenarbeit
e) Ein kaufsprogramm
Das Beschaffungsvolumen der Knorr-Bremse reicht von
- kleineren Stückzahlen im Projektgeschäft der Schienenfahrzeugindustrie
- bis hin zu Automotive- Stückzahlen im Seriengeschäft für Nutzfahrzeuge
Das Einkaufsprogramm umfasst schwerpunktmäßig folgende Warengruppen:
Guss- und Schmiedeteile, Spanlose Bearbeitungsteile, Zerspanungsteile,
Kunststoffe / Elastomere, DIN- und Standardteile, Elektronik / Elektrik, Baugruppen und Komponenten, Indirektes Material und Dienstleistungen.
1.1.5 Produktspektrum
a) Bremssysteme
Eine der Kern-Kompetenzen von Knorr-Bremse, als Systempartner der Schienenfahrzeugindustrie - ist die Entwicklung, Produktion und Projektierung kompletter Bremssysteme für alle Arten von Schienenfahrzeugen.
Das breit gefächerte Produktspektrum reicht von elektronischen Steuerungen, pneumatischen Regelsystemen, Luftversorgung und Zusatzeinrichtungen (z. B. Sandungssysteme) bis hin zu hydraulischen Bremssystemen.
Nur eine perfekte und fahrzeugspezifische Abstimmung aller Komponenten und Subsysteme untereinander garantiert maximale Betriebs- und Funktionssicherheit bei hoher Wirtschaftlichkeit. Durch die Übernahme der Systemverantwortung bietet Knorr-Bremse dem Fahrzeugbauer eine einzige, direkte Schnittstelle und ermöglicht auf diese Weise eine kostengünstige und ressourcensparende Integration in das Fahrzeug-Gesamtsystem. So setzen die Bremssysteme in allen Schienenfahrzeugen Maßstäbe weltweit.
b) Systeme für Schienenfahrzeuge
Die 100-jährige Erfahrung mit Bremssystemen, haben Knorr-Bremse zum führenden Partner für Hersteller und Betreiber von Schienenfahrzeugen gemacht. Zu dem Produktspektrum gehören heute neben kompletten Bremssystemen für alle Arten von Schienenfahrzeugen
z.B. auch Türsysteme, Stoßdämpfer, Drehgestell-Diagnosesysteme, Scheibenwisch- und -waschsystem, Zugsicherungssysteme, Telematiksysteme und Klimatechniksysteme. Dabei steht die Wettbewerbsfähigkeit der Schienenfahrzeuge der Kunden und Partner immer im Fokus.
c) Systeme für Nutzfahrzeuge
Knorr-Bremse entwickelt und produziert bereits seit 1920 Nutzfahrzeugbremssysteme. Ob Lkw und Zugmaschinen über 6 t, Busse und Anhänger oder Sonderfahrzeuge .
Die Produktpalette reicht von Luftbeschaffungs- und Luftaufbereitungsanlagen über Brems- und Fahrwerksteuerungssysteme bis hin zu Radbremsen und ist individuell auf Kundenwünsche konfigurierbar.
Ob komplette Systeme, einzelne Komponenten; Knorr- Bremse ist der kompetente Partner für Hersteller von Lastkraftwagen, Sattelzugmaschinen, Anhängern, Bussen, Sonderfahrzeugen und Achsen.
Die Produktkategorien bilden die Grundlage dieser Systeme:
Kompressoren, Bremszylinder, Ventile, Elektronische Systeme, Luftaufbereitungssysteme, Scheibenbremsen.[2]
1.2 ZF Friedrichshafen AG
Als global operierender Entwicklungs- und Systempartner der Automobilindustrie steht ZF Friedrichshafen weltweit für innovative Mobilität mit über 100-jähriger Tradition. Erfahrung, Kompetenz und Wissen sind die Grundlagen von ZF Friedrichshafen für kontinuierlichen Erfolg und für Wachstum. Fast 17.000 Mitarbeiter produzieren in 13 Ländern an 21 Standorten Komponenten, Module und Systeme für Fahrzeuge.. Auf ideale Weise ergänzt ZF Sachs das Angebotsspektrum der ZF Gruppe und eröffnet in punkto Module und Systeme neue Perspektiven. Mit der Erweiterung des zentralen Kompetenz- und Entwicklungszentrums in Schweinfurt wurden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklungsarbeit und den Ausbau der technologischen Führung bei Komponenten und Systemen für Antriebsstrang und Fahrwerk deutlich verbessert. Als Hightech-Zulieferer und Entwicklungspartner in der Formel 1 leistet ZF Sachs einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Scuderia Ferrari-Marlboro.
1.2.1 Firmengeschichte
1895: August, Ernst Sachs und Karl Fichtel gründen „Schweinfurter Präzisions-Kugellagerwerke Fichtel & Sachs“. Herstellung von Kugellagern und Fahrradnaben
1903: Die legendäre Torpedo-Nabe wird vorgestellt – das Unternehmen wächst daraufhin in atemberaubender Schnelligkeit
1923: Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
1929: Verkauf der Kugellager-Sparte und Start der Aktivitäten auf den Sektoren Fahrzeugmotoren sowie Kupplungen und Stoßdämpfer
1930: Einführung der legendären 74 ccm und 98 ccm Fahrzeugmotoren
1932: Übernahme des Gusswerkes in Kitzingen durch Fichtel & Sachs
1937: Renommier-Auto der 30er: Maybach Zeppelin mit 12 Zylinder und Sachs Kupplung. Die ersten Mercedes „Silberpfeile“ fuhren ihre Legende mit Sachs Dämpfern und Kupplungen heraus
1945: Beginn des Wiederaufbaus der zu 67% zerstörten Werksanlagen
1959: Erste Tochtergesellschaft Amortex S.A., Sao Paulo, Brasilien (heute Sachs Automotive Brasil Ltda.)
1965: Erweiterung des Produktprogramms und verstärkter Ausbau der Automobil-Sparte
1969: Grundsteinlegung zum „Werk Süd“ auf der gegenüberliegenden Mainseite
1981: Gründung der Sachs Automotive Components Inc., Tillsonburg, Kanada
1987: Mannesmann AG übernimmt die Aktienmehrheit an Fichtel & Sachs-Gruppe
1989: Übernahme des französischen Stoßdämpferherstellers Allinquant S.A.
Erwerb des Kupplungsproduzenten Borg-Warner do Brasil in Brasilien und Fusion mit der Amortex Ltda. zur Sachs Automotive Ltda.
1990: Übernahme des mexikanischen Kupplungsherstellers Borg & Beck in Mexiko (heute ZF Sachs Powertrain Mexico S.A. de C.V.). Bau des Federbeinwerkes von Sachs Automotive of America in Florence, Kentucky
1991: Mannesmann übernimmt restliche Fichtel & Sachs AG und wird Mehrheitsgesellschafter der Boge AG, Eitorf
1993: Verschmelzung der beiden größten deutschen Stoßdämpferhersteller Boge und Fichtel & Sachs. Aufnahme der Kupplungsfertigung bei Sachs Trnava (heute Sachs Slovakia, Trnava)
1993/4: Inbetriebnahme des neuen Entwicklungszentrums für Automobilteile
Gründung der Sachs Handel GmbH mit weltweiter Verantwortung für das Ersatzgeschäft
1995: 100 jähriges Firmenjubiläum
1997: Übernahme des führenden mexikanischen Stoßdämpferherstellers Aralmex S.A. de C.V., Guadalajara (heute ZF Sachs Suspension Mexico S.A. de C.V.) Übernahme des argentinischen Stoßdämpfer-Produzenten Delfabro, San Francisco (heute Sachs Automotive Argentina S.A.) Sachs wird „official supplier“ bei den Formel 1- Teams Scuderia Ferrari und Red Bull Sauber Petronas. Konzentration auf das Automobilzuliefergeschäft. Die Fahrrad- und Motorrad-Aktivitäten werden verkauft bzw. eingestellt. Umbenennung der Fichtel & Sachs AG in Mannesmann Sachs AG
1998: Gründung der Sachs Race Engineering GmbH, Schweinfurt, die das Sachs-Engagement im Motorsport betreut. Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens Sachs Beldesan S.A. mit dem türkischen Marktführer für Dämpfer in Gebze/Koaceli, Türkei
1999: Sachs DynaStart, ein Kurbelwellen-Startergenerator für das kommende 42-V-Bordnetz, wird vorgestellt Sachs Automotive Mexico weiht ihr neues Werk für Drehmomentwandler in Ramos Arizpe/Saltillo ein. Sachs unterzeichnet einen Joint Venture-Vertrag mit der Shanghai Huizhong Automotive Manufacturing Co., Ltd
2000: Die Atecs Mannesmann AG wird vom Unternehmens-Konsortium Siemens/Bosch übernommen. Ferrari und Michael Schumacher gewinnen sowohl die Formel-1-Fahrer-Weltmeisterschaft als auch die Konstrukteurswertung, mit Formula- Dämpfern von Sachs. Mannesmann Sachs AG von General Motors als „Supplier of the Year 1999“ geehrt
2001: Die EU Kommission stimmt dem Kauf der Mannesmann Sachs (ohne Stabilus) durch ZF Friedrichshafen AG zu. Umrennung Mannesmann Sachs AG in ZF Sachs AG. Sachs Lüfterkupplungen: Joint Venture-Vertrag zwischen der ZF Sachs AG und dem amerikanischen Lüfterkupplungs-Spezialisten Horton Worldwide. Sachs verstärkt seine Position in Asien: Mit einem Joint-Venture-Vertrag zwischen Sachs und der Shanghai Automotive Industry Co. Ltd. (SAI) Das geplante Joint Venture „Shanghai Sachs Powertrain Components Systems Company Ltd.“ wird ab Januar 2002 die Kupplungs- und Wandleraktivitäten der Shanghai Clutch Factory (SCF) übernehmen. Das Joint Venture „Sachs Korea Suspension Company Ltd.“ übernimmt die Stoßdämpfer- und Gasfederaktivitäten von Kasco und beliefert die koreanischen Automobilhersteller. Gründung der Sachs Automotive Japan Corporation um die Geschäftsbeziehungen der weltweiten Sachs-Gruppe zu den Japanischen Automobilherstellern zu verbessern. Mannesmann Sachs AG zum 2. Mal in Folge von General Motors als „Supplier of the Year 2000“ geehrt
2002: ZF Sachs AG und Shanghai Huizhong Automotive Co. Ltd. unterzeichnen einen Integrationsvertrag. Beide Unternehmen gründeten bereits im Jahr 2000, die Sachs Huizhong Shock Absorber Co. Ltd. (SHS). In dieses Unternehmen bringt ZF Sachs die bisher in einem eigenen Werk betriebene PKW-Stoßdämpferfertigung ein. Sachs übernimmt gleichzeitig die Mehrheit im Gemeinschaftsunternehmen – ein weiterer Schritt zum Ausbau der führenden Position von ZF Sachs auf dem chinesischen Stoßdämpfermarkt. Die Premieren des Pariser Autosalons 2002 belegen eindeutig: Das CDC-System (Continuous Damping Control) von ZF Sachs ist fester Bestandteil komfort- und sicherheitsorientierter Fahrwerkskonzepte. Elektronisch geregeltes Dämpfsystem von ZF Sachs wird Standard. Einweihung des Technologiezentrums Blechumformung von ZF Sachs in Schweinfurt. Zusätzliche 4.500 qm stehen nun zur Fertigung von einbaufertigen Zweimassenschwungrad- und Wandlerkomponenten zur Verfügung. ZF Sachs AG wurde zum 3. Mal von General Motors als weltweit bester „Lieferant des Jahres 2001“ geehrt. Sachs Gießerei GmbH in Kitzingen feiert ihr 80-jähriges Jubiläum am 22. Juni 2002. ZF Sachs erweitert seine Produktion in Shanghai: Das Joint Venture „Shanghai Sachs Powertrain Components Systems Company Ltd.“ (SPS) nahm in Shanghai die Produktion von Kupplungen und Drehmoment-Wandlern für Automatik-Getriebe auf vor allem für chinesische Kfz-Hersteller.
2003: Nach einer Gesamtbauzeit von 21 Monaten konnte die ZF Sachs AG den Erweiterungsbau des Entwicklungszentrums im Schweinfurter Hafen am 8. Maieinweihen. Nahezu 100 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft feierten mit den Mitarbeitern und Führungskräften der ZF Sachs AG.
2004: Die ZF Sachs AG schließt einen Joint-Venture Vertrag mit der amerikanischen Metal Technologies Inc. (MTI), Auburn (Indiana) über die Sachs Gießerei in Kitzingen/Bayern.
2005: ZF Sachs verkauft die Gesellschaften Sachs Automotive France S.A.S. und Sachs Gießerei GmbH.
1.2.2 Konzernstruktur
Seit 2001 ist die ZF Sachs AG ein Teil der ZF Friedrichshafen AG. ZF ist ein weltweit führender Automobilzulieferkonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik.
Der ZF-Konzern erzielte im Berichtsjahr 2005 einen Umsatz von 10,8 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 53.940 Mitarbeitern. Mit 122 Produktionsgesellschaften in 26 Ländern ist ZF auf der Weltrangliste der Automobilzulieferer unter den 15 größten Unternehmen.
- Unternehmensbereiche
- Pkw-Antriebstechnik
- Pkw-Fahrwerktechnik
- Nutzfahrzeug- und Sonderantriebstechnik
- Arbeitsmaschinen-Antriebstechnik und Achssysteme
- Antriebs- und Fahrwerkkomponenten (ZF Sachs AG)
- Lenkungstechnik – ZF Lenksysteme GmbH
- (Gemeinschaftsunternehmen mit der Robert Bosch GmbH)
- Geschäftsfelder
- Marine-Antriebstechnik
- Luftfahrt-Antriebstechnik
- Gummi-Metall
- Handel
- ZF Vertriebs- und Service-Organisation
- ZF Trading GmbH
- Regionen
- North America (NAFTA)
- South America (MERCOSUR)
- Asia/Pacific
1.2.3 Daten und Fakten
Das Umsatzwachstum wird weiterhin fortgesetzt. Der Unternehmensbereich Antriebs- und Fahrwerkkomponenten konnte im Jahr 2005 einen Umsatz von 2.028 Mio. Euro (Vorjahr 2.053 Mio. Euro) erwirtschaften. Bereinigt um den Verkauf der Sachs Gießerei GmbH, Kitzingen, sowie der Steuerkettenfertigung Sachs Automotive France S.A.S., St. Siméon de Bressieux/Frankreich, beträgt das Umsatzwachstum 3 %.
International wuchs das Geschäftsvolumen überproportional durch Marktanteilsgewinne auf dem südamerikanischen Markt sowie in der Slowakei und Spanien. Der Umsatz in Asien blieb durch die Marktanteilsverluste der Hauptkunden in China deutlich hinter dem Vorjahr zurück und konnte nicht zeitnah durch Neukunden kompensiert werden. In der Nafta-Region wurden die Produktionsstandorte erfolgreich konsolidiert. Die Mitarbeiterzahl im Unternehmensbereich fiel im Jahresdurchschnitt um 7 % auf 15.549 Personen.
Der Geschäftsbereich Antriebsstrang verzeichnete eine Umsatzsteigerung in Höhe von 8 % auf 992 Mio. Euro. Im Pkw-Bereich übertraf die Nachfrage nach Zweimassenschwungrädern und Verschleiß nachstellenden Kupplungen deutlich die bereits hohen Vorjahreswerte. Mit antriebsstrangintegrierten elektrischen Maschinen konnte der Markteintritt realisiert werden. Zusammen mit Continental wurde die Serieneinführung für VW im Volumensegment gestartet. Weitere Hybridprojekte, z. B. im Segment der Kleintransporter, sind geplant. Des Weiteren ist für das Jahr 2008 der Serienanlauf eines neu entwickelten, strategiefähigen, nass laufenden Anfahrelements als Alternative zum Drehmomentwandler geplant. Besonders in der ersten Jahreshälfte profitierte das Geschäftsfeld vom starken Nutzfahrzeuggeschäft. Als Systemergänzung zu den Kupplungen wurde ein integriertes pneumatisches Kupplungsbetätigungssystem für schwere Nutzfahrzeuge (ConAct) in die Serienproduktion geführt.
Das Geschäftsbereich Fahrwerk verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 2 % auf 1.180 Mio. Euro. Neben Wechselkursänderungen trugen zu dieser Entwicklung in erster Linie rückläufige Umsätze bei Standardprodukten und dem Niveauregulierungssystem Nivomat bei. Der Umsatz mit dem elektronischen Dämpfungssystem CDC (Continuous Damping Control) stieg 2005 erneut. Die Marktdurchdringung bei Opel wurde durch die Serienausstattung bei höherwertigen Ausstattungsvarianten in Volumenmodellen der Mittelklasse weiter ausgebaut. Neue Marktsegmente bei Sport Utility Vehicles wurden erschlossen und es sind zusätzliche Projekte für Modelle der Mittelklasse in Planung. Mit technisch anspruchsvollen Produkten, wie der Wankstabilisierung ARS (Active Roll Stabilization) und dem Niveauregulierungssystem Nivomat, konnten neue Projekte gewonnen werden. Im Pkw-Bereich wird die amplitudenselektive Dämpfung erstmals 2007 in der unteren Mittelklasse ein gesetzt werden. Der Markt zeigt auch in Südkorea großes Interesse an dieser Entwicklung. Der Nutzfahrzeug- und Schienenfahrzeugbereich konnte den Markterfolg des Jahres 2004 bei Nutzfahrzeugen fortsetzen. Auch auf dem Lkw und Bus-Markt gewinnt die elektronische Dämpfung CDC zunehmend an Bedeutung. Im Berichtsjahr wurde mit dem Partner Dongfeng Motor Corp. in China das Joint Venture ZF Dongfeng Shock Absorber Shiyan Co. Ltd. gegründet. In dem neuen Werk in Shiyan werden in Zukunft Nutzfahrzeug-Stoßdämpfer für den chinesischen Markt gefertigt.
Die Ertragssituation konnte trotz Preisdruck und Kostensteigerungen, im Wesentlichen bei Stahl, gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert werden. Dies wurde erreicht durch straffes Kostenmanagement, Produktivitätsverbesserungen und erste Erfolge aus dem GPS-Programm (Global Production System). Bei GPS handelt es sich um ein System zur Steigerung der Produktivität und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, das unternehmensbereichsweit eingeführt werden soll. Auch der Roll-out des weltweit einheitlichen SAP-ZF Sachs-Templates wird fortgesetzt. Im Berichtsjahr konnten Betriebsvereinbarungen zur Personalkostenreduzierung und zur Beschäftigungssicherung an den inländischen Standorten abgeschlossen werden. Dadurch wird vor allem die Arbeitszeitflexibilität erhöht.
Angesichts der verhaltenen Wachstumsperspektiven in den heutigen Pkw-Kernmärkten in Westeuropa und Nordamerika erwartet der Unternehmensbereich keine wesentlichen Konjunkturimpulse. Der Nutzfahrzeugmarkt verspricht dagegen trotz einer prognostizierten Marktabkühlung im zweiten Halbjahr 2006 weiterhin ein hohes Absatzniveau. Neue Produkte wie Hybridkomponenten und -module sowie systemfähig geregelte Dämpfungen werden an Bedeutung zunehmen und zusätzlichen Umsatz generieren. Insgesamt rechnet der Unternehmensbereich für das Jahr 2006 mit einem leicht über dem Vorjahr liegenden Umsatz.
2. Finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse
Die finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse trägt zur Erkenntnisgewinnung über die Ertragkraft eines Unternehmens bei. Anhand dieser Analyse kann man Rückschlüsse über die finanzielle Stabilität eines Unternehmens gewinnen. Die finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse teilt sich drei Analysebereiche auf.[3]
- Investitionsanalyse
- Finanzierungsanalyse
- Liquiditätsanalyse
2.1 Investitionsanalyse
Die Investitionsanalyse soll Aufschluss über Art und Zusammensetzung des Vermögens geben. Zudem wird auch die Dauer der Vermögensbindung analysiert. Einige ausgewählte Kennzahlen der Investitionsanalyse sind:
- Vermögensintensität = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Anlageintensität = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese beiden Kenzahlen lassen zwei Aussagen zu.
a) Wenn der Anteil des Umlaufvermögens größer ist, ist ein Unternehmen umso flexibler. Gerade in Hinblick auf strukturelle Veränderungen in Umfeld des Unternehmens.
b)Je kleiner das Anlagevermögen ist, desto besser die Kapazitätsauslastung des Unternehmens und die Ertragslage. Allerdings muss man beachten zu welcher Branche das Unternehmen gehört. Da es hier gravierende Unterschiede bezüglich des benötigten Anlagevermögens gibt. Zudem darf man die Fertigungstiefe des Unternehmens und das Produktionsprogramm nicht außer Acht lassen.1
- Sachanlagenbindung = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Forderungsbindung =Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aus diesen beiden Kennzahlen kann man Rückschlüsse auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens ziehen. Zudem kann man Aussagen darüber reffen welche Gründe für eine beispielsweise schrumpfende Geschäftstätigkeit vorliegen.[4]
- Umschlagshäufigkeit = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Kennzahl gibt Auskunft über die Bindungsdauer des Vermögens im Unternehmen. Damit lässt diese Kennzahl Rückschlüsse auf den Kapitalbedarf eines Unternehmens zu.
- Investitionsquote = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese lässt Rückschlüsse über das Unternehmenswachstum zu. Eine Vorraussetzung des langfristigen Unternehmenswachstums sind moderne Maschinen und Anlagen. Je höher die Investitionen in solche sind, desto wahrscheinlicher ist ein positives Wachstum.[5]
- Wachstumsquote Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Kennzahl gibt Auskunft über das echte Wachstum eines Unternehmens. Falls die Wachstumsquote dauerhaft kleiner eins ist, findet kein echtes Wachstum statt sondern nur ein Substanzverzehr.
2.1.1 Praktische Anwendung der Kennzahlen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2 Finanzierungsanalyse
Hier werden insbesondere Kennzahlen gebildet, welche sich auf eine Bilanzseite beziehen. Sie werden daher auch als vertikale Strukturkennzahlen bezeichnet. Diese Kennzahlen geben Aufschluss über die Art und die Zusammensetzung von Kapital.
Folgende Kennzahlen können gebildet werden:
- Eigenkapitalquote = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Verschuldungsgrad = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mit Hilfe dieser beiden Kennzahlen lassen sich Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Gesamtkapitals ziehen. Dies dient dem Gläubigerschutz, da so das Risiko für diese minimiert werden kann. Das Fremdkapital sollte hinreichend mit Eigenkapital hinterlegt werden. Es bestand einmal die Norm des Verhältnisses Eigenkapital zu Fremdkapital von 1:1. Allerdings wurde diese Norm aufgeweicht. Nun gilt sogar die Norm von 1:2 bzw. 1:3.
- Selbstfinanzierungsgrad = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hieraus kann man entnehmen, ob das Unternehmen eher bereit ist Gewinne im Unternehmen zu binden und nicht vollständig oder teilweise an Kapitalanleger weiterzugeben. Sie gibt also Auskunft über das Ausschüttungspotential.
- Bilanzkurs = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hier wird das gesamte Eigenkapital ins Verhältnis zum fixen Eigenkapital gestellt. Wenn man diesen mit dem Börsenkurs vergleicht lässt es Rückschlüsse zu, inwieweit stille Reserven and anderer Faktoren in den Börsenkurs eingeflossen sind.
2.2.1 Praktische Anwendung der Kennzahlen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nach der IKB ergab sich 2005 in der Branche der Automobilzulieferer eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von 30,2%. Das heißt das Knorr AG mit 44% eine deutlich höhere Eigenkapitalquote als der Durchschnitt der Branche aufweist. Die ZF Friedrichshafen liegt mit 32% leicht über den Durchschnitt. Man erkennt an Hand der Zahlen zudem, dass die ZF Friedrichshafen eher dazu neigt, die erzielten Gewinne für den Aufbau von Rücklagen zu verwenden und nicht wie die Knorr Bremse AG an die Anteilseigner auszuschütten.
2.3 Liquiditätsanalyse
Die Liquiditätsanalyse teilt sich auf in die statische Liquiditätsanalyse und in die dynamische Liquiditätsanalyse. Zunächst wenden wir uns der statischen Liquiditätsanalyse zu. Die Kennzahlen, welche hier gebildet werden können, um eine Vergleichbarkeit zwischen Aktiva und Passiva zu bewirken, werden als horizontale Finanzkennzahlen bezeichnet.[6]
Die wichtigsten Finanzierungsregeln hierbei sind:
- die goldene Finanzierungsregel: Diese ist aus der goldenen Bankregel abgeleitet und besagt, dass eine Fristenkongruenz zwischen der Kapitalbindung im Vermögen und der Dauer der Kapitalüberlassung herrschen soll. Das bedeutet dass langfristiges gebundenes Vermögen mit langfristigem Kapital und kurzfristig gebundenes Vermögen mit kurzfristigem Kapital finanziert werden soll. Falls diese Regel nicht berücksichtigt wird drohen Prolongationsrisiken, Substitutionsrisiken, Zinsänderungsrisiken.
- die goldene Bilanzregel: Diese bezieht sich auf die goldene Finanzierungsregel, führt diese aber noch weiter indem sie bestimmten Vermögenswerten auf der Passivseite mit den entsprechenden Kapitalarten in Verbindung bringt. Es gibt zwei Ausprägungen dieser Regel. Zum einen die goldene Bilanzregel im engeren Sine. Hier wird das langfristige Vermögen gleichgesetzt mit den Anlagevermögen. Das bedeut das Anlagevermögen muss zumindest zu 66,66% mit Eigenkapital hinterlegt werden. Des Weiteren existiert die goldene Bilanzregel im weiteren Sinne. Hier wird angemerkt, dass auch langfristige Anteile im Umlaufvermögen bestehen. Somit muss hier das Anlagevermögen und die langfristigen Teile des Umlaufvermögens mit Eigenkapital und langfristigen Fremdkapital hinterlegt sein. Dies sollte zu mindestens 120% sein.[7]
[...]
[1] Geschäftsbericht Knorr-Bremse AG 2006
[2] Geschäftsbericht Knorr - Bremse Group (2006)
[3] Coenenberg (2005), Jahresabschlußanalyse
[4] Coenenberg (2005), Jahresabschlußanalyse
[6] Matschke, Hering, Klingelhöfer „Finanzanalyse und Planung“
[7] Matschke, Hering, Klingelhöfer „Finanzanalyse und Planung“
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