David Wark Griffith wird sehr oft als der "Erfinder der Filmmontage" und der Sprache des Filmes bezeichnet. Ob es wirklich eine einzelne Person war, die die Erzählkunst des Filmes erfunden hat, sei nun einmal dahingestellt. Es gab sicherlich mehrere wichtige Figuren in der Geschichte des Films, von denen Technik und filmische Mittel Schritt für Schritt unweigerlich verstärkt eingesetzt wurden. Auf jeden Fall aber war Griffith derjenige, der die zu seiner Zeit ( im noch frühen 20. Jahrhundert ) innovative narrative Form des Films maßgeblich systematisiert und weiterentwickelt hat.
Dabei kam Griffith aus einer Notsituation, eher schon fast zufällig zum Film. Er begann als Schauspieler um zu überleben, wechselte zur Biograph Company und drehte dort als Regisseur über 400 Filme, vor allem Einakter, bis er zu den unabhängigen Produzenten über-wechselte und zum "Wegbereiter des klassischen Hollywoodkinos"2 wurde.
"Griffith revolutionierte den Film [letztendlich jedoch] nicht aus edlen Motiven. Er hatte eigentlich zum Theater gewollt. Deshalb machte es ihm Freude, die ‚dummen′ Filmleute mit ihrer starren Kamera, ihren ideenlosen Pappkulissen und ihrer wild gestikulierenden Schauspielerei zu ärgern. Das gelang ihm. (...)"3 Griffith`s Film bewegte sich immer weiter vom Theater weg. Vor seinem ersten monumentalen Film-Epos "Die Geburt einer Nation" hatten Filme, die normalerweise wesentlich kürzer waren, eher Ähnlichkeit mit einer Aneinanderreihung von Einaktern. Vor allem "Birth of a Nation" machte deutlich, dass das Kino immer mehr zu längeren, in sich geschlossenen Geschichten überging, und somit die Geburt der Filmkunst angebrochen war. Die Krise, in der sich das Übergangskino etwa 1907 befand - man beklagte mangelnde erzählerische Deutlichkeit - trug zudem dazu bei, dass der Zuschauer von nun an intensiver in die Gedanken und Gefühle der Figuren auf der Leinwand miteinbezogen werden sollte.4 Durch raffinierte Schnitttechniken, Darstellungsstil und Dialogtitel wurden psychologisch glaubwürdige Charaktere geschaffen, die in aufwendige Langspielfilmen zusammenhängende Geschichten realistisch aussehen ließen. Thematisch diente nun nicht nur mehr das realistische Theater, sondern vor allem der "damals modische[n], realistische[n] Roman[e]"4 als Vorbild.
Inhaltsverzeichnis
- Wegbereiter des klassischen Hollywood —Kinos
- „Birth of a Nation" — die Geburt der Filmsprache?
- Fortschritt durch Technik
- Teehnik und Filmsprache in „Intolerance"
- Montagesehlacht
- 1deoIogie und Einfluss auf spätere filme
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Technik und Filmsprache von David Wark Griffith, einem bedeutenden Regisseur des frühen 20. Jahrhunderts. Die Arbeit untersucht, wie Griffith die filmische Sprache und Erzähltechniken revolutionierte, um die narrative Kraft des Films zu erweitern. Sie beleuchtet dabei insbesondere die Rolle der Montage, der Einstellungsgrößen und der visuellen Gestaltung in seinen Filmen.
- Griffith's Einfluss auf die Entwicklung der Filmmontage
- Die Verwendung von Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven
- Die Bedeutung von visuellen Elementen wie Licht und Bildkomposition
- Die Rolle von Griffith's Filmen in der Geschichte des klassischen Hollywoodkinos
- Die ideologischen Aspekte von Griffith's Werk
Zusammenfassung der Kapitel
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Das erste Kapitel beleuchtet Griffith's Anfänge und die Entstehung seines Einflusses auf das klassische Hollywoodkino. Es beschreibt, wie er vom Theater zum Film kam und wie er durch seine innovativen Erzähltechniken den Film von einer Reihe von Einaktern zu längeren, in sich geschlossenen Geschichten entwickelte.
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Im zweiten Kapitel wird „Birth of a Nation", Griffith's erstes monumentales Filmprojekt, analysiert. Die Arbeit untersucht, wie Griffith die Geschichte des Bürgerkriegs in den Vereinigten Staaten erzählt und dabei neue filmische Mittel einsetzt, um die Zuschauer in die Geschichte und die Charaktere zu involvieren.
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Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die technischen Fortschritte, die Griffith in seinen Filmen einsetzte. Es beleuchtet die Entwicklung der Schnitttechniken, insbesondere die Parallelmontage und die „establishing shots", die für den klassischen Hollywoodfilm von großer Bedeutung waren.
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Das vierte Kapitel analysiert Griffith's zweites großes Werk, „Intolerance", und die Rolle der Parallelmontage und der „last minute rescue" in diesem Film. Es beschreibt, wie Griffith vier verschiedene Geschichten in unterschiedlichen Zeitebenen erzählt und dabei die Technik der Parallelmontage einsetzt, um die Zuschauer in die Handlung zu involvieren.
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Im fünften Kapitel wird die „Montageschlacht" in „Intolerance" untersucht, die durch die intensive Verwendung der Parallelmontage entsteht. Die Arbeit analysiert die Vor- und Nachteile dieser Technik und wie sie die Zuschauer in der Geschichte des Films involviert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen David Wark Griffith, Filmmontage, klassische Filmsprache, „Birth of a Nation", „Intolerance", Parallelmontage, Einstellungsgrößen, Kameraperspektiven, visuelle Gestaltung, klassisches Hollywoodkino, Geschichte des Films, Ideologie und Einfluss auf spätere Filme.
- Arbeit zitieren
- Roman Seda (Autor:in), 2001, Technik und Filmsprache bei David W. Griffith, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8761
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