Der Trieb zur Erhaltung des Lebens ist dem Menschen und dem Tier eingepflanzt. Triebbefriedigung und Erhaltung des Lebens sind nur möglich, wenn sich die Lebewesen mit der Außenwelt in Verbindung setzen können. Zu diesem Zweck ist jedes Lebewesen mit Apparaten, Organen ausgestattet, die es befähigen, die Außenwelt wahrzunehmen. Die Sinnesorgane, AUGE, OHR, NASE, ZUNGE, HAUT, verschaffen uns die notwendigen Informationen darüber, was in unserer Umwelt vor sich geht und in welchem Verhältnis wir jeweils zu ihr stehen. Die zu den Sinnesorganen oder Rezeptoren gehörenden nervösen Systeme leiten diese Informationen weiter ins Zentralnervensystem und verarbeiten sie z.B. zu motorischen Befehlen, so dass der Bewegungsapparat auf die Wahrnehmung der Außenwelt entsprechend reagiert. Die im Gedächtnis gespeicherte Erfahrung bringt das, was wir empfinden, in einem geordneten und verstehbaren Zusammenhang.
Die Sinnesorgane, deren wir uns zur Außenwelt bedienen, gleichen in ihrem Bau und ihrer Funktion Instrumenten, die physikalischen Prinzipien gehorchen. Aber die Wahrnehmung selbst entsteht nicht in den Sinnesorganen und den äußeren aufnehmenden Apparaten, sondern im Gehirn. Die Weiterleitung der nervösen Erregung von dem Augenblick an, in welchem ein physikalischer oder chemischer Reiz von außen ein Sinnesorgan trifft, bis zur Verarbeitung im Gehirn und bis zur Reaktion, ist ein biologischer (physiologischer) Vorgang. Die biologischen Funktionen bauen auf physikalischen Vorgängen und chemischen Reaktionen auf, sind aber aus diesen bisher nicht erschöpfend erklärbar. Das Besondere der lebendigen Substanz lässt sich nicht zur Gänze gesetzmäßig erfassen; als Ergebnis des physiologischen Vorgangs im Zentralnervensystem tritt etwas qualitativ anderes als physikalische oder chemische Vorgänge auf, nämlich die bewusste Empfindung und Wahrnehmung. Die Außenwelt, die wir wahrnehmen, die wir "kennen", gibt es nur in unserem subjektiven Erleben. Die objektive Außenwelt der Physik besteht aus Atomen, Strahlungen und Energien. Sie hat weder Farbe noch Gestalt, weder Wärme noch Kälte.
Die Qualitäten entstehen und bestehen erst in unserer Empfindung und Wahrnehmung.
Inhaltsverzeichnis
- EMPFINDUNGEN UND WAHRNEHMUNGEN
- Die Entstehung von Empfindungen und Wahrnehmungen
- Das subjektive Bild der Außenwelt
- REIZ UND ERLEBEN
- Die Reizschwelle
- Die Unterschiedsschwelle
- Das Adaptionsniveau
- Sensorische Deprivation (Reizentzug)
- DIE ENTSTEHUNG KOMPLEXER WAHRNEHMUNGSBILDER
- DIE GESTALT
- PRAXIS DER WAHRNEHMUNGSPSYCHOLOGIE
- WAHRNEHMUNGSEINSTELLUNGEN
- Der Rosenthal-Effekt
- DIE BEEINFLUSSUNG DES EINZELNEN DURCH DAS KOLLEKTIV
- Angleichung der Leistung in der Gruppe
- Angleichung von Urteilen und Konvergenz der Meinung
- Abhängigkeit der individuellen Urteilsbildung vom Wissen um die Meinung anderer
- Beeinflussung der Minorität durch die Majorität in Wahrnehmung, Urteil und Verhalten
- DAS NERVENSYSTEM
- DIE SINNESORGANE
- Die Entstehung von Empfindungen und Wahrnehmungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Wahrnehmung und ihre Bedeutung für Verhalten" bietet eine umfassende Einführung in die Wahrnehmungspsychologie und beleuchtet die Entstehung von Empfindungen und Wahrnehmungen, die Rolle von Reizen und Erleben sowie die Bedeutung von Wahrnehmungseinstellungen und dem Einfluss des Kollektivs auf den Einzelnen.
- Die Entstehung von Empfindungen und Wahrnehmungen
- Die Beziehung zwischen Reiz und Erleben
- Die Rolle von Wahrnehmungseinstellungen und Vorurteilen
- Der Einfluss des Kollektivs auf den Einzelnen
- Die Bedeutung des Nervensystems und der Sinnesorgane für die Wahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung von Empfindungen und Wahrnehmungen. Es wird erklärt, wie die Sinnesorgane Informationen aus der Umwelt aufnehmen und diese im Gehirn verarbeitet werden, um ein subjektives Bild der Außenwelt zu erzeugen. Die Rolle der Erfahrung bei der Interpretation von Empfindungen und der Entstehung von Wahrnehmungen wird ebenfalls erläutert.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Reiz und Erleben. Es werden die Reizschwelle, die Unterschiedsschwelle und das Adaptionsniveau sowie die Auswirkungen von sensorischer Deprivation auf den Menschen diskutiert.
Das dritte Kapitel behandelt die Entstehung komplexer Wahrnehmungsbilder. Es wird beschrieben, wie die Informationen aus der Umwelt und von der eigenen Person im Gehirn verarbeitet und zu einem einheitlichen Wahrnehmungsbild integriert werden.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Konzept der Gestalt. Es wird erklärt, wie wir Einzelheiten zu einer Ganzheit zusammenfügen und warum Gestalten aus unserer Erfahrung vorhersehbar sein müssen.
Das fünfte Kapitel widmet sich der Praxis der Wahrnehmungspsychologie. Es werden die Auswirkungen von Wahrnehmungspsychologischen Erkenntnissen auf unser Alltagsleben, insbesondere in der Werbung, erläutert.
Das sechste Kapitel behandelt Wahrnehmungseinstellungen. Es wird gezeigt, wie unsere Einstellungen unsere Wahrnehmung beeinflussen können, wie der Rosenthal-Effekt funktioniert und wie Vorurteile unsere Wahrnehmung verzerren können.
Das siebte Kapitel untersucht den Einfluss des Kollektivs auf den Einzelnen. Es werden die Angleichung der Leistung in der Gruppe, die Konvergenz der Meinung und die Beeinflussung der Minorität durch die Majorität in Wahrnehmung, Urteil und Verhalten diskutiert.
Das achte Kapitel gibt einen Überblick über das Nervensystem und seine Funktionen. Es wird die Unterscheidung zwischen Zentralnervensystem und peripherem Nervensystem sowie die Aufgaben des autonomen und somatischen Nervensystems erläutert.
Das neunte Kapitel befasst sich mit den Sinnesorganen. Es werden die verschiedenen Sinnesmodalitäten, ihre Rezeptoren und die Art der aufgenommenen Reize beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Wahrnehmung, Empfindung, Reiz, Erleben, Wahrnehmungseinstellung, Rosenthal-Effekt, Kollektiv, Einfluss, Nervensystem, Sinnesorgane, subjektive Welt, objektive Welt, Erfahrung, Adaptionsniveau, sensorische Deprivation, Gestalt, Kohärenzfaktoren, Werbung, Manipulation, Konvergenz der Meinungen, Urteilsbildung, Minorität, Majorität.
- Citation du texte
- Syzane Berisha (Auteur), 2002, Wahrnehmung und ihre Bedeutung für Verhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8719
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