In dieser Arbeit geht es um den Wandel der Familie. Vorwiegend wird der Wandel der Familien- und Lebensformen in den letzten fünf Jahrzehnten unserer Gesellschaft genauer betrachtet. Dabei ist zunächst der Begriff „Familie“ zu definieren. In groben Zügen findet eine Beschreibung des Wandels der Familie statt. Darunter werden einige Ursachen des Familienwandels genannt.
In den nächsten Punkten werden die Veränderungen im Verständnis von Familie aufgezeigt, das Verhältnis von Ehe und Familie und die einzelnen Familienformen, sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden erläutert.
Am Ende dieser Arbeit sind die wichtigsten und entscheidenden Punkte des Themas zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Familienbegriff
3. Wandel der Familie
3.1 Veränderung im Verständnis von Familie
3.2 Verhältnis von Ehe und Familie - Familienformen
3.2.1 Eheliche Familien
3.2.2 Nichteheliche Familien
3.2.3 Alleinerziehende Eltern
3.2.4 Fortsetzungsfamilien
3.3 Vereinbarkeit von Familie und Beruf
4. Schluss/Zusammenfassung
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In dieser Arbeit geht es um den Wandel der Familie. Vorwiegend wird der Wandel der Familien- und Lebensformen in den letzten fünf Jahrzehnten unserer Gesellschaft genauer betrachtet. Dabei ist zunächst der Begriff „Familie“ zu definieren. In groben Zügen findet eine Beschreibung des Wandels der Familie statt. Darunter werden einige Ursachen des Familienwandels genannt.
In den nächsten Punkten werden die Veränderungen im Verständnis von Familie aufgezeigt, das Verhältnis von Ehe und Familie und die einzelnen Familienformen, sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden erläutert.
Am Ende dieser Arbeit sind die wichtigsten und entscheidenden Punkte des Themas zusammengefasst.
2. Familienbegriff
Die Enzyklopädie Microsoft Encarta schreibt, dass als Familie in der Soziologie und im Alltag eine soziale Gruppierung bezeichnet wird. Deren Verbindung beruht auf Verwandtschaft oder Heirat.[1] Der Begriff der Familie bzw. Kernfamilie umfasst das Zusammenleben von Eltern mit ihrem/n unmündigen und unverheiratetem/n Kind/ern. Es wird jedoch in der Soziologie nichts über die Qualität dieses Zusammenlebens (Art der Beziehung) oder über „die Einbettung in den sozialen Zusammenhang, in dem die Gruppe Familie existiert“, ausgesagt.[2]
In allen Gesellschaften ist die Familie die bedeutendste soziale Lebensform. Kennzeichen einer Familie ist der dauerhafte innere Zusammenhang, „der auf Solidarität und persönlichen Bindungen der einzelnen Mitglieder untereinander beruht“.[3]
Wenn von dem Wandel der Familie gesprochen wird, ist in der Regel die traditionelle bürgerliche „Normalfamilie“ gemeint. Sie setzt sich zusammen aus den verheirateten Eltern und ihren im Haushalt zusammenlebenden Kindern. Dabei findet eine geschlechtsspezifische Aufgabenteilung statt. Die Mutter ist für den Haushalt und die Versorgung der Kinder sowie des Ehemannes zuständig und der Vater ist erwerbstätig und sorgt somit für den Unterhalt der Familie.[4]
Die wichtigste Funktion der Familie ist die soziale Reproduktion zur Gewährleistung des historischen Fortbestands der Gesellschaft.[5]
Die Familie wird auch als `kleine private Welt` angesehen, als einen Ort der Vertrautheit und des Geborgenseins. Es ist die kleinste Gruppe in unserer Gesellschaft.
3. Wandel der Familie
Unter diesem Punkt wird nur grob und sehr allgemein auf den Wandel der Familie eingegangen.
Die Familie befindet sich, nach Aussagen der familiensoziologischen Forschung, im Wandel. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich die Familienformen verändert haben und dies auch weiterhin tun werden. Der Wandel der Familie lässt sich anhand unterschiedlicher Faktoren feststellen.
Es ist nicht gewiss, ob die „Großfamilie“ im vorkapitalistischen Mittel- und Westeuropa dominierend existiert hat. Einige Wissenschaftlicher und Soziologen gehen davon aus, jedoch gibt es auch Meinungen, dass schon seit der Frühen Neuzeit die Kernfamilie vorherrschend war.[6]
Unter „Großfamilie“ ist das Zusammenleben von mindestens drei Generationen zu verstehen. Dazu können auch andere Verwandte und Fremde gehören. Vorwiegend war die Mehr-Generationen-Familie bei Menschen in ärmlichen Verhältnissen vertreten, auf Grund wirtschaftlicher Zwänge.
Durch die industrielle Revolution in Verbindung mit der sozialen Marktwirtschaft und die damit verbundene Verlagerung der Produktion aus dem Haus wurde die Familienform der „Großfamilie“ verändert. Es bildete sich zunehmend die moderne Kleinfamilie heraus, auch Zwei - Generationenfamilie genannt.[7]
Dadurch, dass sich die Produktion vom Haushalt gelöst hat, veränderte sich das Verhältnis von Familie und Außenwelt. Die Kontrolle außerfamiliärer Instanzen, wie z.B. der Kirche, Obrigkeit oder der Nachbarschaft verringerten sich und es bildete sich eine persönliche und intimere Beziehung der Familienmitglieder untereinander heraus. Somit entstand ein „nach außen abgekapseltes und von Einmischungen freies Leben“, welches nun relativ autonom verlaufen und gestaltet werden konnte.[8]
Die Wohn- und Lebensverhältnisse verbesserten sich und der Wohlstand stieg an. Der wirtschaftliche Aufschwung führte zusammen mit der Gesetzgebung zum Abbau der großen Klassenunterschiede, die für das 19. Jahrhundert und die damaligen Familienformen prägend waren. Heute spielt die Schichtzugehörigkeit eine wesentlich geringere Rolle.[9]
Ein anderer Faktor, der die Familienentwicklung beeinflusste, war die seit Ende des 2. Weltkrieges zunehmende Demokratisierung der Gesellschaft. In Verbindung mit der Emanzipationsbewegung führte dies zu mehr Gleichberechtigung der Frauen in der Partnerschaft.[10]
Weiterhin sind ein Wertepluralismus, konkurrierende Weltanschauungen und die Abnahme der sozialen Kontrolle durch traditionelle Gemeinschaften in unserer Gesellschaft zu verzeichnen.
Die Freiheit der Partnerwahl sowie die Heirat aus Liebe haben sich in unserem Kulturkreis bedeutend durchgesetzt. Verbunden ist damit auch die Emotionalisierung der familiären Beziehungen. Wo früher (bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts hinein) aus Wirtschaftlichkeit geheiratet wurde, so genannte Zweckehen eingegangen wurden (z.B. bei bäuerlichen Familien) oder die Ehen von den Eltern arrangiert wurden (vorwiegend bei adligen und bürgerlichen Familien) hat sich erst im 20. Jahrhunderts die Liebesehe voll durchgesetzt. Ein bedeutsames Hindernis in der Entwicklung der Heirat aus Liebe war die verbreitete wirtschaftliche Armut in den früheren Zeiten. Wie bereits geschrieben erleichterte erst die wirtschaftliche Hochkonjunktur nach dem Ende des 2. Weltkrieges die rasche Familiengründung zu verwirklichen.[11]
Es wird sehr viel Wert auf ein harmonisches Zusammenleben gelegt. In den letzten Jahrzehnten sind somit auch die Erwartungen an eine Partnerschaft stark angestiegen. Dadurch, dass die Liebe das Fundament einer Ehe geworden ist, wird die Ehe ohne Liebe sinnlos und somit musste „langfristig auch die Legitimität der Ehescheidung akzeptiert werden“.[12]
Des Weiteren ist die zunehmende Erwerbstätigkeit der Frau zu verzeichnen. Frauen qualifizieren sich schulisch und beruflich immer mehr, so dass mit der Berufsrolle auch die Emanzipation, Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und Anerkennung verbunden wird. Außerdem sind Frauen immer seltener bereit ihre Berufstätigkeit zugunsten ihrer Kinder aufzugeben.[13]
„Als markanteste Veränderung von Ehe und Familie gelten die steigenden Scheidungszahlen, der Rückgang von Eheschließungen und der dramatische Geburtenrückgang seit Mitte der sechziger Jahre.“[14]
Zudem wird der Wandel auch an der „Zunahme nichtfamilialer Haushalte“ fest gemacht. Es werden kinderlose Ehepaare, nichteheliche Lebensgemeinschaften, Wohngemeinschaften und Einpersonenhaushalte zu den nichtfamilialen Haushalten gezählt.[15]
Jedoch ist das traditionelle Familienmodell weiterhin dominierend.
3.1 Veränderung im Verständnis von Familie
Unter dem Begriff Familie, wie schon unter Punkt 2 beschrieben, versteht man im Allgemeinen das Zusammenleben von Mutter, Vater und Kind bzw. Kindern. In der so genannten „Normalfamilie“ sind die Eltern verheiratet und man lebt mit dem Kind bzw. den Kindern in einem Haushalt zusammen.
Jedoch verliert die „normale“ Familie an Bedeutung, da in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern eine Pluralisierung der Lebensformen (partnerschaftlichen Beziehungen) sowie der Lebensverläufe stattgefunden hat.
[...]
[1] Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2004
[2] Rosenbaum, Heidi: Formen der Familie. Untersuchungen zum Zusammenhang von Familienverhältnissen, Sozialstruktur und sozialem Wandel in der deutschen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, Frankfurt am Main, 1993, S. 27
[3] Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2004
[4] Bruggmann, Nicole: Gesellschaftlicher Wandel und familialer Wandel, Zürich, 2004, S. 3, http://www.mypage.bluewin.ch/hoepf/fhtop/fhfamil1.html, 08.12.2005
[5] Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2004
[6] Maihofer, Andrea: Wandel der Familie, Arbeitspapier, Hans-Böckler-Stiftung (Hrsg.), Düsseldorf, 2001, S. 13, http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_048.pdf, 08.12.2005
[7] Rosenbaum, Heidi: Formen der Familie. vgl. FN 2, S. 15-16
8 Rosenbaum, Heidi: Formen der Familie. vgl. FN 2, S. 16
[9] Textor, Martin: Familienpolitik. Probleme, Maßnahmen, Forderungen, in: Arbeitsheft A 91 München, Bayrische Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), 1991, S. 14-18
[10] Textor, Martin: Familienpolitik. vgl. FN 9, S. 14-18
[11] Höpflinger, Francois: Familienleben - zwischen Kontinuität und Wandel, http://www.mypage.bluewin.ch/hoepf/fhtop/fhfamil1h.html, 08.12.2005
[12] Höpflinger, Francois: Familienleben - zwischen Kontinuität und Wandel, vgl. FN 11
[13] Textor, Martin: Familienpolitik. vgl. FN 9, S. 14-18
[14] Maihofer, Andrea: Wandel der Familie, vgl. FN 6, S. 7
[15] Maihofer, Andrea: Wandel der Familie, vgl. FN 6, S. 7
- Quote paper
- Katharina Werner (Author), 2006, Familie im Wandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87112
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