1. Organisationen
Die Entwicklung von Organisationen hat im 16. und 17. Jahrhundert seinen Ausgang genommen. Seitdem fand eine weitgehende Ausbreitung von Organisationen statt, womit auch ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wandel verknüpft war (vgl. Abraham, Büschges 2004, S. 32).
Heutzutage nehmen Organisationen zumindest nach dem Verständnis der Sozialwissenschaft eine zentrale Rolle in der modernen Gesellschaft ein.
“Charakteristisches Merkmal und gestaltendes Element moderner Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften sind Organisationen – diesem Satz dürften die meisten Sozialwissenschaftler beipflichten” (Abraham, Büschges 2004, S. 19).
Warum dies so ist, hat mit dem sozialwissenschaftlichen Begriff von Organisationen zu tun und wird im Folgenden näher erläutert.
1.1. Merkmale von Organisationen
Organisationen sind durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet (vgl. Abraham, Büschges 2004, S. 21 ff.):
Sie dienen einem bestimmten Zweck. So verfolgen Betriebe beispielsweise den ökonomischen Zweck der Gewinnerzielung und Schulen haben den Zweck Wissen an die jeweiligen Schüler zu vermitteln.
Eine Organisation ist arbeitsteilig gegliedert. Die Differenzierung der Aufgaben orientiert sich dabei am jeweiligen Zweck der Organisation. So existieren in einem Unternehmen beispielsweise planende, kontrollierende, leitende und operationale Aufgaben.
Jede Organisation enthält eine Leitungsinstanz. Es gibt beispielsweise im Unternehmen eine Geschäftsleitung, in Behörden einen Präsident, in Schulen einen Rektor und so weiter.
Organisationen verfügen über eine Verfassung die dem Zweck der Organisation dient und u.a. die Rechte und Pflichten der angehörigen Akteure regelt. Weiterhin soll die Verfassung die Handlungseinheit der Organisation als korporativer Akteur sicherstellen.
Das sozialwissenschaftliche Verständnis von Organisation, welches sich anhand der oben genannten Merkmale definieren lässt, reicht also viel weiter als das Verständnis von Organisation im Alltag. Letzteres meint entweder die Tätigkeit des Organisierens oder den Zusammenschluss von Personen mit dem Zweck der Durchsetzung eigener Interessen, wie dies etwa bei Gewerkschaften oder Parteien der Fall ist (vgl. Abraham, Büschges 2004, S. 20).
Inhaltsverzeichnis
1. Organisationen
1.1. Merkmale von Organisationen
1.2. Organisationsnetzwerke
1.2.1 Organisationsnetzwerke in der modernen Gesellschaft
1.2.2. Charakteristika von Organisationsnetzwerken
2. Unternehmensnetzwerke zwischen Markt und Hierarchie
2.1. Der Begriff Unternehmensnetzwerk
2.2. Die intermediäre Position von Unternehmensnetzwerken
2.3. Der Markt
2.4. Die Hierarchie
2.5. Koordination in Unternehmensnetzwerken
2.6. Strukturelle Kopplung von Unternehmensnetzwerken
2.7. Marktliche Mechanismen in Unternehmensnetzwerken
2.7.1. Spezialisierung
2.7.2. Marktliche Effizienz
2.8. Hierarchische Mechanismen in Unternehmensnetzwerken
2.8.1. Vertrauen
2.8.2. Elektronische Informationsintegration
3. Ökonomische Gründe und Ziele für die Entstehung von Unternehmensnetzwerken
3.1. Innovation
3.2. Zeit (vgl. alles Siebert 1991, S. 302, 303)
3.3. Qualität
3.4. Preis und Kosten
3.5. Auslagerung von Funktionen
4. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Organisationen
Die Entwicklung von Organisationen hat im 16. und 17. Jahrhundert seinen Ausgang genommen. Seitdem fand eine weitgehende Ausbreitung von Organisationen statt, womit auch ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wandel verknüpft war (vgl. Abraham, Büschges 2004, S. 32).
Heutzutage nehmen Organisationen zumindest nach dem Verständnis der Sozialwissenschaft eine zentrale Rolle in der modernen Gesellschaft ein.
“Charakteristisches Merkmal und gestaltendes Element moderner Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften sind Organisationen – diesem Satz dürften die meisten Sozialwissenschaftler beipflichten” (Abraham, Büschges 2004, S. 19).
Warum dies so ist, hat mit dem sozialwissenschaftlichen Begriff von Organisationen zu tun und wird im Folgenden näher erläutert.
1.1. Merkmale von Organisationen
Organisationen sind durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet (vgl. Abraham, Büschges 2004, S. 21 ff.):
Sie dienen einem bestimmten Zweck. So verfolgen Betriebe beispielsweise den ökonomischen Zweck der Gewinnerzielung und Schulen haben den Zweck Wissen an die jeweiligen Schüler zu vermitteln.
Eine Organisation ist arbeitsteilig gegliedert. Die Differenzierung der Aufgaben orientiert sich dabei am jeweiligen Zweck der Organisation. So existieren in einem Unternehmen beispielsweise planende, kontrollierende, leitende und operationale Aufgaben.
Jede Organisation enthält eine Leitungsinstanz. Es gibt beispielsweise im Unternehmen eine Geschäftsleitung, in Behörden einen Präsident, in Schulen einen Rektor und so weiter.
Organisationen verfügen über eine Verfassung die dem Zweck der Organisation dient und u.a. die Rechte und Pflichten der angehörigen Akteure regelt. Weiterhin soll die Verfassung die Handlungseinheit der Organisation als korporativer Akteur sicherstellen.
Das sozialwissenschaftliche Verständnis von Organisation, welches sich anhand der oben genannten Merkmale definieren lässt, reicht also viel weiter als das Verständnis von Organisation im Alltag. Letzteres meint entweder die Tätigkeit des Organisierens oder den Zusammenschluss von Personen mit dem Zweck der Durchsetzung eigener Interessen, wie dies etwa bei Gewerkschaften oder Parteien der Fall ist (vgl. Abraham, Büschges 2004, S. 20).
Hinsichtlich des sozialwissenschaftlichen Begriffs sind so unterschiedliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine, Ämter Verbände, Behörden, Unternehmen usw. als Organisationen zu bezeichnen. Dies erklärt nun warum einige Wissenschaftler moderne Gesellschaften als Organisationsgesellschaften bezeichnen.
Weiterhin unterscheidet der hier definierte Begriff Organisationen von anderen Personenverbindungen wie etwa Nachbarschaften, Freundeskreise oder Familien.
Organisationen können aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und wissenschaftlich untersucht werden. So kann beispielsweise das von Talcott Parson entwickelte AGIL-Schema, welches im Rahmen des Blockseminars zu dieser Hausarbeit vorgestellt wurde, verwendet werden um die Organisation als soziales System zu analysieren.
Eine Entwicklung der neueren Zeit ist die informelle Seite von Organisationen näher zu betrachten. Darüber hinaus können die Mikropolitik, die technisch-funktionale Dimension und noch viele andere Bereiche Gegenstand der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema Organisation sein.
In dieser Arbeit liegt der Fokus aufgrund des Themas „Organisationsnetzwerke“ in zweifacher Hinsicht auf der Umwelt von Organisationen.
Zum einen führen Entwicklungen in der Umwelt dazu, dass sich Organisationen zu Netzwerken zusammenschließen. So wird beispielsweise davon ausgegangen, dass sich Unternehmen aufgrund der Verschärfung der Wettbewerbsbedingungen auf dem Markt zunehmend zu Netzwerken zusammenschließen (vgl. Siebert 1991, S. 291).
Zum anderen existieren in der Umwelt von Organisationen vor allem andere Organisationen als Interaktionspartner (vgl. Mayntz 1992, S. 19).
Diese Arbeit beschäftigt sich außerdem hauptsächlich mit einer Form der Organisation, nämlich mit Unternehmen der freien Wirtschaft. In Hinsicht auf das Thema „Organisations netzwerke“ liegt der Fokus demnach auf Unternehmensnetzwerken.
1.2. Organisationsnetzwerke
1.2.1 Organisationsnetzwerke in der modernen Gesellschaft
Vor etwa 20 Jahren entdeckte die Organisationssoziologie das Thema interorganisationale Beziehungen als Forschungsgegenstand. Wurden zunächst nur die personellen Verflechtungen zwischen Organisationen betrachtet so entwickelte sich in letzter Zeit ein starkes Interesse an Organisationsnetzwerken (vgl. Mayntz 1992, S. 19; Jansen 2002, S. 89). Die Akteure in interorganisationalen Netzwerken sind Organisationen.
Die moderne Gesellschaft ist nicht nur eine Organisationsgesellschaft, sondern auch eine Netzwerkgesellschaft. „ Der Netzwerkbegriff erfasst metaphorisch und diffus wesentliche Eigenschaften moderner Gesellschaften“ (Jansen 2002, S. 88).
Laut Mayntz (1992) ist der Trend zur Bildung von interorganisatorischen Netzwerken ein Grundmerkmal der Modernisierung von Gesellschaften.
Die Tendenz zur Netzwerkbildung ist dabei nicht nur im wirtschaftlichen Bereich festzustellen. Es existieren in modernen Gesellschaften auch politische oder infrastrukturelle Netzwerke und Vernetzungen zwischen Akteuren aus unterschiedlichen Branchen und unterschiedlichen Typs wie etwa zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft (vgl. Jansen 2002, S.88; Mayntz, 1992, S. 20, 21).
1.2.2. Charakteristika von Organisationsnetzwerken
Charakteristisch für Netzwerke zwischen Organisationen ist nach Mayntz (1992) eine freiwillige und gezielte Form der Koordination und Zusammenarbeit die so weder in Hierarchien noch in Märkten zu finden ist. Während sich Märkte über Wettbewerb und Hierarchien durch Autorität und Gehorsam koordinieren nehmen in Netzwerken Verhandlungen eine zentrale Rolle ein.
„ Die Verhandlung ist also eine Interaktionsform, die in der Tat den interorganisatorischen Netzwerken besonders angepaßt scheint.“ (Mayntz 1992, S. 27).
Voraussetzung für kollektive Entscheidungsfindungen und damit für Verhandlungen innerhalb von Organisationsnetzwerken ist die Fähigkeit der korporativen Akteure autonom und ohne Zwang verantwortungsbewusst handeln zu können (vgl. Mayntz 1992, S. 23, 24).
2. Unternehmensnetzwerke zwischen Markt und Hierarchie
2.1. Der Begriff Unternehmensnetzwerk
„ Ein Unternehmensnetzwerk stellt eine auf die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen zielende Organisationsform ökonomischer Aktivitäten dar, die sich durch komplex-reziproke, eher kooperative denn kompetitive und relativ stabile Beziehungen zwischen rechtlich selbständigen, wirtschaftlich jedoch zumeist abhängigen Unternehmungen auszeichnet.“ (Sydow 2002, S. 79).
Ein Unternehmensnetzwerk ist also der Zusammenschluss von mehreren rechtlich selbständigen Unternehmen. Dies bedeutet, dass die jeweiligen Firmen eigene Rechtspersönlichkeiten bleiben. Dadurch unterscheiden sich Unternehmensnetzwerke von Unternehmenszusammenschlüssen (vgl. Sydow 2002, S. 90).
Die wirtschaftliche Abhängigkeit der Unternehmen resultiert daraus, dass Betriebe generell in ein wirtschaftliches Beziehungsgeflecht eingebunden sind. Es existieren vielfältige Verbindungen zu Stake- und Shareholdern.
„ Eine vollständige autonome Marktunternehmung kann es – auch außerhalb von Konzernen – nicht geben (...).“ (Sydow 2002, S. 79)
Die Akteure in einem Unternehmensnetzwerk handeln üblicherweise autonom. Das jeweilige Unternehmen agiert bei der Erstellung und Verwertung von Leistung also selbstbestimmt (vgl. Sydow 2002, S. 78).
Innerhalb von Unternehmensnetzwerken jedoch ordnen bisher autonom handelnde Unternehmen ihre individuellen Ziele teilweise oder vollständig dem kollektiven Ziel des Netzwerkes unter (vgl. Siebert 1991, S. 293).
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- Arbeit zitieren
- Claudia Schreck (Autor:in), 2007, Organisationsnetzwerke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86812
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