Der Shareholder Value ist ein Schlagwort unserer Zeit. Er setzt sich zusammen aus den englischen Worten „Shareholder“, zu deutsch „Aktionär“ und „Value“, zu deutsch „Wert“. Im Allgemeinen wird Shareholder Value als Wert (eines Unternehmens) aus Sicht der Anteilseigner bezeichnet. Der Begriff wird im gegenwärtigen Sprachgebrauch aber auch als „neuartiges“ Instrument der Unternehmensführung belegt.
Diese Arbeit gibt einen Überblick über die Ansätze des Shareholder Value. Aufgrund des komplexen und weit umfassenden Themas, können nicht alle Ausprägungen abgehandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Shareholder Value-Ansatz
2.1 Interessen der Eigentümer und des Managements
2.2 Unternehmenswert
2.2.1 Wertorientierte Unternehmensführung
2.2.2 Bestimmung des Unternehmenswertes
3 Konkretisierung des Shareholder Value-Ansatzes
3.1 Wettbewerbsanalyse und Geschäftsstrategien
3.2 Anreizsysteme
4 Grenzen des Shareholder Value
4.1 Jahresabschlußzweck gemäß HGB
4.2 Unzulänglichkeit der Zahlen des Rechnungswesens
4.3 Bilanzierungsgrundsätze nach US-GAAP
5 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Der Shareholder Value ist ein Schlagwort unserer Zeit. Er setzt sich zusammen aus den englischen Worten „Shareholder“, zu deutsch „Aktionär“ und „Value“, zu deutsch „Wert“.[1] Im Allgemeinen wird Shareholder Value als Wert (eines Unternehmens) aus Sicht der Anteilseigner bezeichnet. Der Begriff wird im gegenwärtigen Sprachgebrauch aber auch als „neuartiges“ Instrument der Unternehmensführung belegt.[2]
Diese Hausarbeit gibt einen groben Überblick über die Ansätze des Shareholder Value. Aufgrund des komplexen und weit umfassenden Themas, können nicht alle Ausprägungen abgehandelt werden. Des weiteren werden einige Hypothesen formuliert, deren Beweisführung den Rahmen dieser Hausarbeit sprengen würde.
2 Shareholder Value-Ansatz
2.1 Interessen der Eigentümer und des Managements
Ein Grundproblem der Unternehmensführung stellen die oft unterschiedlichen Interessen der Eigentümer und des Managements dar. Hier kann es zu Konflikten kommen, denn das Interesse der Kapitalgeber besteht unter normalen Umständen darin, „eine möglichst hohe Verzinsung des zur Verfügung gestellten Kapitals zu erzielen und an die Kapitalgeber auszuschütten. Die Manager sind ihrerseits an der Sicherung ihrer eigenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Position und an der Ausübung und Erweiterung der ihnen zuwachsenden wirtschaftlichen Macht interessiert.“[3] Um diesen Interessenkonflikt zu überbrücken, ist es notwendig dem Management eine klare Zielvorgabe zu geben. Der Shareholder Value-Ansatz gibt dem Management als strategische Zielgröße die konsequente und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes im Interesse der Aktionäre vor.[4] „Von einer Wertsteigerung kann jedoch nur dann die Rede sein, wenn die Rendite den von dem Kapitalmarkt geforderten Zinssatz übersteigt.“[5]
2.2 Unternehmenswert
2.2.1 Wertorientierte Unternehmensführung
Wie bereits erwähnt, muss aus Sicht des Shareholder Values die Unternehmensführung an dem Interesse der Anteilseigner ausgerichtet sein. Die Maximierung der Eigentümerrendite, über Dividenden und die Erhöhung des investierten Eigentümerkapitals als fundamentale Zielsetzung eines Unternehmens, ist in der Praxis weithin akzeptiert. Darüber, wie dieses Ziel erreicht werden kann, herrscht allerdings bislang Uneinigkeit.[6]
Der Shareholder Value-Ansatz verlangt eine strikte Orientierung am Markt. „Alle Geschäftsstrategien sollten nach Maßgabe der ökonomischen Renditen beurteilt werden, die sie für die Anteilseigner schaffen und die im Falle einer börsengehandelten Kapitalgesellschaft mittels Dividendenzahlungen und Kurswertsteigerungen der Aktien gemessen werden. Wenn das Management Strategiealternativen beurteilt, dann sind jene Strategien, die dem Unternehmen den größten nachhaltigen Wettbewerbsvorteil verschaffen, auch diejenigen, die den höchsten Shareholder Value schaffen.“[7]
Bei der Bewertung der Strategien werden dabei dynamische Verfahren der Investitionsrechnung angelegt. Der Vorteil dieser dynamischen Verfahren liegt darin, „die finanziellen Auswirkungen einer Investitionsentscheidung über den gesamten Investitionszeitraum ... zu erfassen und auszuwerten“[8]. Im Gegensatz dazu werden bei den statischen Verfahren nur Rechengrößen aus einer Periode einbezogen.[9]
Zukünftige Zahlungen werden bei dynamischen Verfahren abgezinst.[10] Somit werden bei den dynamischen Verfahren die folgenden Elemente berücksichtigt:
„1. Die generelle Risikoprämie für Eigenkapital,
2. eine zusätzliche geschäftsspezifische Risikoprämie,
3. den Zeitwert des Geldes.“[11]
Diese Elemente des dynamischen Verfahren werden im nachfolgenden Kapitel näher erläutert.
„Die Ausrichtung der Unternehmensführung an den Renditeforderungen der Kapitalgeber ... schafft die Voraussetzung, die Sichtweise des Marktes in das Unternehmen zu tragen und damit aktiv den Marktwert (Börsenkurs) zu beeinflussen.“[12] Denn „Unternehmen die es versäumen die Steuerungsinstrumente auf diese Betrachtungsweise umzustellen, laufen Gefahr, negative Reaktionen auf den Kapitalmärkten – insbesondere sinkende oder hinter der Marktentwicklung zurückbleibende Aktienkurse, Anreize für feindliche Übernahmen und Verminderung des Cash-In bei Kapitalerhöhungen – auszulösen.“[13]
Feindliche Übernahmen werden in der Regel nur versucht, wenn Unternehmen schlecht geführt werden und deren Marktwert, nach einer strategischen Richtungsänderung, wesentlich zu steigern wäre bzw. wenn der Liquidationswert im Vergleich zum Marktwert des Eigenkapitals höher ist.[14]
2.2.2 Bestimmung des Unternehmenswertes
Neben der Zielsetzung des Shareholder Value stellt sich die entscheidende Frage nach dem Maßstab. Wie wird der Unternehmenswert und die notwendige Mindestrendite ermittelt?
Der gesamte wirtschaftliche Wert eines Unternehmens setzt sich aus dem Wert des Fremd- und des Eigenkapitals zusammen und wird hier als gesamter „Unternehmenswert“ bezeichnet.
Der Eigenkapitalwert läßt sich als „Shareholder Value“ bezeichnen.
[...]
[1] o.V., Wörterbuch, 1997
[2] Vgl. Englert, J./Scholich, M., Unternehmensführung, 1998, S. 684
[3] Wöhe, G., Einführung, 1996, S. 104
[4] Vgl. Korndörfer, W., Betriebswirtschaftslehre, 1999, S. 82
[5] Schilling, U., Aktiengesetz, 1997, S. 373
[6] Vgl. Rappaport, A., Shareholder Value, 1994, S. 1
[7] Rappaport, A., Shareholder Value, 1994, S. 12
[8] Wöhe, G., Einführung, 1996, S. 754
[9] Vgl. Wöhe, G., Einführung, 1996, S. 748
[10] Vgl. Wöhe, G., Einführung, 1996, S. 757
[11] Siegert, T., Lenkung, 1995, S. 581
[12] Englert, J./Scholich, M., Unternehmensführung, 1998, S. 685
[13] Englert, J./Scholich, M., Unternehmensführung, 1998, S. 685
[14] Rappaport, A., Shareholder Value, 1994, S. 11
- Citation du texte
- Matthias Glab (Auteur), 2000, Shareholder Value, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8680
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