„Eine der faszinierendsten Studien, die ein wissbegieriger Geist machen kann, ist die Entwicklung eines Kindes zu einem erwachsenen Menschen, zu einem Menschen, der das Gepräge seiner Gesellschaft und seines Jahrhunderts trägt.“
Mit diesen Worten beginnt Margaret Mead den dritten Teil ihres Bandes „Jugend und Sexualität in primitiven Gesellschaften“.
Und mit diesen Worten möchte auch ich in die Thematik meiner Arbeit einsteigen, da sie den Schwerpunkt dieser Arbeit aus einer sehr schönen, reinen Perspektive heraus andeuten. Es soll um die kulturspezifische Entwicklung des Kindes gehen und darüber hinausgehend soll nachgeprüft werden, inwieweit ein Mensch das „Gepräge“ seiner Gesellschaft trägt und in welchem Maße (nicht nur quantitativ sondern vor allem auch qualitativ) er dagegen in seiner Entwicklung bestimmten Regeln oder Vorgängen unterworfen ist, die gesellschafts- und kulturübergreifend und somit zu verallgemeinern sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Oglala Sioux
- 2.1 Topographische Bestimmung, Geschichte und Lebensumstände
- 2.2 Erziehung und Schule
- 2.3 Die Untersuchungen zur kognitiven Entwicklung
- 2.4 Schlussfolgerungen
- 3. Die Manus
- 3.1 Hintergrundinformationen
- 3.2 Kindheit und Jugend bei den Manus
- 3.2.1 Körperliche Geschicklichkeit und das Lernen durch Nachahmen
- 3.2.2 Respekt vor Besitz
- 3.2.3 Die Regeln der Scham und der Weg vom Kind zum Erwachsenen
- 3.3 Die Erwachsenen in ihrer Rolle als Eltern
- 3.4 Überlegungen zum Individualitätsempfinden der Manus
- 3.4.1 Die Determination der sozialen Beziehungen
- 3.4.2 Das Verhältnis zu Tradition und Religion
- 3.5 Wodurch die kindliche Entwicklung mitbestimmt wird
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die kindliche Entwicklung in zwei unterschiedlichen Kulturen: bei den Oglala Sioux und den Manus. Die zentrale Fragestellung lautet, inwiefern die kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen die kognitive Entwicklung von Kindern prägen.
- Kulturelle Einflüsse auf die kognitive Entwicklung
- Vergleichende Analyse von Erziehungspraktiken
- Die Rolle von Tradition und Kultur in der kindlichen Entwicklung
- Die Bedeutung von Umweltfaktoren für die Entwicklung von Kindern
- Individuelle und gesellschaftliche Prägung der Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der kindlichen Entwicklung im kulturellen Kontext ein und stellt die Grundhypothese der Arbeit vor.
Kapitel 2 beleuchtet die Lebensumstände und die Erziehung der Oglala Sioux. Es wird ein Einblick in die Geschichte des Stammes und die Herausforderungen ihrer Integration in die amerikanische Gesellschaft gegeben. Weiterhin werden die Untersuchungen von Gilbert Voyat zur kognitiven Entwicklung der Kinder und deren Ergebnisse zusammengefasst.
Kapitel 3 beschreibt die Lebenswelt und die Erziehungspraktiken der Manus. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung von Nachahmungslernen, Respekt vor Besitz, den Regeln der Scham und der Rolle des Vaters in der kindlichen Entwicklung.
Schlüsselwörter
Kindliche Entwicklung, kognitive Entwicklung, Oglala Sioux, Manus, Kultur, Erziehung, Tradition, Gesellschaft, Umweltfaktoren, Vergleichende Analyse, Sozialisationsforschung, Primitivgesellschaften.
- Quote paper
- Anne Burkhardt (Author), 2000, Kindliche Entwicklung bei Ureinwohnerstämmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8666