„Während des 8. und 9. Jahrhunderts entstehen rund um die Ostsee auf überregionalen Handel und Handwerk spezialisierte Küstensiedlungen; sie werden allgemein als Handelsplätze bezeichnet (…)“ Leider hat jedoch keines der während des frühen Mittelalters lebenden Völker schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen, so dass nur wenig historische Informationen über das Leben nördlich der Grenzen des fränkisch-karolingischen Reiches bekannt sind. Im Mittelpunkt der zeitgenössischen Berichte stehen die fränkischen Reichsannalen, die politische und militärische Ereignisse in grenznahen Regionen überliefern. Weitere zeitgenössische Beschreibungen über das Leben im Ostseeraum finden wir in den Reiseberichten bzw. Aufzeichnungen von Missionaren oder Händlern. Die meist als Emporien bezeichneten Orte stehen unter besonderem Schutz und so verwundert es nicht, dass der Missionar Ansgar mit Haithabu bei Schleswig ein >>emporium<< auffindet, als er sich in den 820er bzw. 850er Jahren aufmacht, um dem heidnischen Norden das Christentum zu bringen. Andere Berichte der Kaufleute Ottar und Wulfstan erzählen von Reisen nach Kaupang, Haithabu und Truso.
Durch umfangreiche Prospektionsarbeiten und Ausgrabungen in den letzten Jahren, ist es gelungen, die spärlich überlieferten Informationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Gegenwärtig sind mehr als 20 Fundplätze zwischen Kieler Förde und Finnischen Meerbusen bekannt, die als frühmittelalterliche Märkte oder Handelszentren gedeutet werden. Zeitlich gesehen fallen diese Zentren in die Ära der Wikingerzeit. Kurz vor dem 8. Jahrhundert beginnen die zum größten Teil aus dem heutigen Dänemark, Norwegen und Westschweden stammenden Skandinavier eine wichtige Rolle in der Geschichte Westeuropas einzunehmen. Innerhalb von hundert Jahren erobern sie einen Großteil der Britischen Inseln und Nordfrankreichs und beginnen die Färöer-Inseln und Island zu kolonisieren. Die Menschen Europas, die ihnen begegnen, geben ihnen viele unterschiedliche Namen, jedoch bezeichnen nur die Engländer sie gelegentlich als >>Vikings<< (Wikinger). Dieses skandinavische Wort wird ursprünglich für Völker verwendet, die zu beiden Seiten von Viken (>>der Bucht<<), das heißt des Oslofjords, leben. Jedoch ist seine Bedeutung heutzutage viel umfassender und wird nicht nur für Kolonisten und Plünderer verwendet. Vielmehr bezeichnet er die skandinavische Gesellschaft im Zeitalter der Wikinger.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Geschichte Haithabus: Entwicklung eines Handelszentrums
2. Haithabu- Umschlagplatz zwischen Nord- und Ostsee. (im archäologischen Kontext)
2.1. Fallbeispiele zur Validität händlerischer und handwerklicher Aktivitäten in Haithabu
2.1.1. Glasfunde aus Haithabu
2.1.2. Kämme aus Haithabu
2.1.3. Metallschmuck und Gussformen aus Haithabu
2.1.4. Die Mühlensteine von Haithabu
3. Die Handelszentren Truso und Ribe in der Wikingerzeit
3.1. Truso
3.2. Ribe
4. Zusammenfassung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Literatur:
Bildnachweise:
Vorwort
„Während des 8. und 9. Jahrhunderts entstehen rund um die Ostsee auf überregionalen Handel und Handwerk spezialisierte Küstensiedlungen; sie werden allgemein als Handelsplätze bezeichnet (…)“[1] Leider hat jedoch keines der während des frühen Mittelalters lebenden Völker schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen, so dass nur wenig historische Informationen über das Leben nördlich der Grenzen des fränkisch-karolingischen Reiches bekannt sind. Im Mittelpunkt der zeitgenössischen Berichte stehen die fränkischen Reichsannalen, die politische und militärische Ereignisse in grenznahen Regionen überliefern. Weitere zeitgenössische Beschreibungen über das Leben im Ostseeraum finden wir in den Reiseberichten bzw. Aufzeichnungen von Missionaren oder Händlern. Die meist als Emporien bezeichneten Orte stehen unter besonderem Schutz und so verwundert es nicht, dass der Missionar Ansgar mit Haithabu bei Schleswig ein >>emporium<< auffindet, als er sich in den 820er bzw. 850er Jahren aufmacht, um dem heidnischen Norden das Christentum zu bringen. Andere Berichte der Kaufleute Ottar und Wulfstan erzählen von Reisen nach Kaupang, Haithabu und Truso.[2]
Durch umfangreiche Prospektionsarbeiten und Ausgrabungen in den letzten Jahren, ist es gelungen, die spärlich überlieferten Informationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Gegenwärtig sind mehr als 20 Fundplätze zwischen Kieler Förde und Finnischen Meerbusen bekannt, die als frühmittelalterliche Märkte oder Handelszentren gedeutet werden.[3] Zeitlich gesehen fallen diese Zentren in die Ära der Wikingerzeit. Kurz vor dem 8. Jahrhundert beginnen die zum größten Teil aus dem heutigen Dänemark, Norwegen und Westschweden stammenden Skandinavier eine wichtige Rolle in der Geschichte Westeuropas einzunehmen. Innerhalb von hundert Jahren erobern sie einen Großteil der Britischen Inseln und Nordfrankreichs und beginnen die Färöer-Inseln und Island zu kolonisieren. Die Menschen Europas, die ihnen begegnen, geben ihnen viele unterschiedliche Namen, jedoch bezeichnen nur die Engländer sie gelegentlich als >>Vikings<< (Wikinger). Dieses skandinavische Wort wird ursprünglich für Völker verwendet, die zu beiden Seiten von Viken (>>der Bucht<<), das heißt des Oslofjords, leben.[4] Jedoch ist seine Bedeutung heutzutage viel umfassender und wird nicht nur für Kolonisten und Plünderer verwendet. Vielmehr bezeichnet er die skandinavische Gesellschaft im Zeitalter der Wikinger. Die Behauptung, die Skandinavier wandern im 9. und 10. Jahrhundert aus, weil die Ressourcen in ihren Heimatländern nicht ausreichen, trifft eher für die Küstengebiete Westnorwegens zu- dort ist das Land, was man urbar machen kann sehr knapp bemessen. Neben den Ursachen der Ressourcenknappheit und der Suche nach Reichtum hatten diese demographischen Veränderungen auch mit dem sich ändernden Klima und dem Bevölkerungswachstum zu tun. Ein Fallbeispiel für die wachsende Bevölkerung der Wikinger liefert und die Malärenregion[5], die sich während der Wikingerzeit auf insgesamt 40 000 Menschen verdoppelt, die auf etwa 4 000 Gehöften leben. In anderen Teilen Skandinaviens liegt ein ähnlicher Anstieg der Bevölkerungszahlen vor. Dieses Bevölkerungswachstum führt zu einer Ausdehnung bestehender Gehöfte und Dörfer sowie zur Gründung neuer Höfe. Diese Zeit ist auch charakteristisch für die städtische Entwicklung und so sind Ribe und Århus zusammen mit Schleswig-Haithabu die einzigen skandinavischen Städte, deren Ursprünge erheblich weiter als bis zum Jahr 1 000 zurückverfolgt werden können.
Da ich mit dem Thema Handel in der Wikingerzeit eine Epoche habe, die wenig schriftliche Quellen aufweist, lege ich meinen Schwerpunkt auf die archäologischen Aspekte. Diese archäologischen Funde und Ergebnisse helfen mir gewisse Kausalitäten zu verstehen und somit neue historische Tatsachen auszuwerten. Zwar geben uns die Berichte Angars kleine Einblicke in die Welt der Wikinger bzw. der Handelszentren südlich und nördlich der Ost- und Nordsee, dennoch besitzen diese Quellen für mich persönlich kein Vetorecht der Validität. Es sind vielmehr die Funde und Siedlungsstrukturen, die dank neuester Techniken freigelegt und analysiert werden können, die uns ein gewisses Bild über den Handel in der Wikingerzeit liefern. Im ersten Teil meiner Arbeit gehe ich auf die Entstehungsgeschichte und dem Niedergang des Handelszentrums Haithabu ein. Der zweite Teil „Haithabu- Umschlagplatz zwischen Nord- und Ostsee“ beleuchtet Haithabu im archäologischen Kontext, d.h. ich gehe auf die Struktur, die Funde und die Ergebnisse der archäologischen Forschung ein. Um den Handel Haithabus zur damaligen Zeit zu beweisen und zu untermauern, gebe ich unter den Punkten 2.1.1.- 2.1.4. vier Fallbeispiele bezüglich der Funde an. „ Die Handelszentren Truso und Ribe in der Wikingerzeit“ beleuchtet der dritte Teil. Letztlich folgt im vierten Teil eine Zusammenfassung, die den Handel sowie die Parallelitäten der Wikingerzentren aufgreift und auswertet.
1. Geschichte Haithabus: Entwicklung eines Handelszentrums
Im 8. Jahrhundert setzt in Nordeuropa eine essentiell-wirtschaftliche Entwicklung ein. Mit bedingt durch den Fortschritt der Schiffsbautechnik, steigt der Handel zwischen Westeuropa und Skandinavien an und dehnt sich auch auf die slawische und baltische Ostseeküste aus. Daher benötigt man einen zentralen Umschlagplatz für die Handelswaren aus Nord, Süd, Ost und West. Haithabu, eine damals noch kleine Siedlung der Schleswiger Landenge, bietet ideale Voraussetzungen durch seine besonders verkehrsgünstige Lage. Der Ort liegt etwa 40 Kilometer landeinwärts und ist durch die Schlei, einem flussartigen schmalen Schmelzwasserarm, mit dem Baltikum verbunden. Nach Westen trennt Haithabu nur eine 16 Kilometer schmale Landbrücke von den schiffbaren Flüssen Treene und Eider. Als Landesverbindung führt der Heerweg von Jütland wenige Kilometer westlich von Haithabu nach Süden. Überschreitet man also auf der Höhe von Haithabu im Bereich der Schleswiger Landenge den Sperriegel der jütischen Halbinsel, erspart man sich mögliche Piraterie und auch die zeitraubende und kostenträchtige Umfahrung Jütlands. Im Jahr 804, erstmalig in den Fränkischen Reichsannalen zu lesen, zieht der dänische König in Haithabu, dem wichtigen Hafen an der Südgrenze seines Reiches, Heer und Flotte zusammen.[6] Der Handelsplatz Haithabu spielt neben Ribe und Reric in der archäologischen und historischen Forschung Nordeuropas eine wichtige Rolle für den Zusammenhang mit der frühen Urbanisierung des Nordens in der Zeit um 800.[7] Die Etablierung der zentralen Siedlung innerhalb des späteren Halbkreiswalls wird aufgrund der Funde und der Dendrodaten im Zusammenhang mit der Übersiedlung von Kaufleuten aus dem obodritischen[8] Reric im frühen 9. Jahrhundert verbunden. Dennoch nehmen die Kaufleute von Reric/ Groß Strömkendorf einen Schlüsselfaktor bei der Entwicklung Haithabus ein, wie uns die dendrochronologischen Datierungen, welche alle zwischen 722 und 811 liegen, besagen.[9] Die Lage Haithabus ist ideal, da es an einem geschützten Hafen liegt, der von der Ostsee zu erreichen und nur vier Kilometer von der Landroute entfernt ist, die Jütland mit Sachsen verbindet. Diese alte Route, die auch den Namen Ochsen- und Heerweg trägt, liegt westlich des slawischen Gebietes. Dieses Gebiet wird zu jener Zeit und auch später, laut Adam von Bremen[10], vom limes Saxoniae[11] begrenzt. Nach den Gräbern zu urteilen, sind die meisten der ursprünglichen Südsiedlung Sachsen[12], die auf diese Weise ihren Vorteil sehen und Zugang zur Ostsee bekommen. Im 9. Jahrhundert expandiert Haithabu so stark, dass es zum grössten Handelszentrum Skandinaviens avanciert.[13] Dieser entscheidende Impuls für die Entwicklung und den Ausbau des Ortes zum führenden Handelsplatz Nordeuropas zu Beginn des 9. Jahrhunderts, geht auf den dänischen König Gotfrid zurück. Laut den Fränkischen Reichsannalen zerstört Gotfrid 808 den wahrscheinlich an der Wismarer Bucht gelegenen slawischen Handelsort Reric, der offenbar Haithabu konkurriert, und siedelt die ihm dort steuerpflichtigen Kaufleute in seine Stadt Haithabu um.[14] Die Absicht Gotfrids ist es, diese Kaufleute aus Reric, das 140 Km von der Schlei entfernt liegt, in Haithabu anzusiedeln, wo er ihre lukrativen Unternehmungen unter Kontrolle hat. Da Haithabu südlich des Danewerks[15] liegt, befiehlt Gotfrid den Bau einer neuen Barriere zu ihren Schutz. Laut den Fränkischen Reichsannalen hält sich Gotfrid in Sliesthorp, das wir heute als Schleswig kennen, mehrere Tage auf und beschließt, die Grenze seines Reichs zu Sachsen mit einem Wall abzugrenzen. Mit absoluter Sicherheit handelt es sich hier um den Damm und Graben südlich von Haithabu, die als Kovirke bekannt sind. Kovirke erstreckt sich in gerader Linie über 6, 5 Km vom Selker Noor bis zu den Marschen des Flusses Rheide und verfügt über eine Öffnung, durch die der Heerweg verläuft. Die Pläne Gotfrids[16] über den Ausbau Haithabus zu einer Handelsmacht werden ab 810 von seinem Nachfolger Hemming vollendet. Waren aus Friesland, Sachsen, Skandinavien und den Ländern rund um die Ostsee werden nach Haithabu gebracht und einige Importe aus dem Westen kommen über Hollingsted, das im 11. und 12. Jahrhundert der westliche Hafen für Schleswig ist[17]. Haithabu wird im 9. Jahrhundert zu dem Platz im Norden Europas, wo es erstmals gelingt, den Übergang von den gewohnten ländlich dörflichen zu den neuartig städtischen Formen des Siedelns und Lebens zu vollziehen. Im 9. Und 10. Jahrhundert ist Haithabu der zentrale Handelsplatz Nordeuropas, in dem viele handwerkliche Tätigkeiten ausgeübt werden. Mit Hilfe der weitgespannten Verbindungen des Fernhandels ist die Beschaffung der benötigten Rohstoffe möglich. Rund 1 000 Einwohner besitzt die Siedlung während ihrer Blütezeit.[18] Die Größe und Pracht Haithabus zu seiner Hochzeit lässt sich durch einen Bericht des arabischen Kaufmannes und Diplomaten At-Tartûschi aus Tortosa in Spanien belegen.[19] Im Verlauf des 11. Jahrhunderts verliert Haithabu seine Bedeutung, indem sich das Schwergewicht auf das Nordufer der inneren Schlei zum Kern des mittelalterlichen und neuzeitlichen Schleswig verlagert[20]. Eine Ursache für diesen Bedeutungsverlust Haithabus liegt darin, dass der „Zugang nach Haithabu über das Wasser durch die gewaltige Ansammlung von Schutt in seinem Hafen schwieriger, und für die größeren Schiffe, die vom 11. Jahrhundert an in Gebrauch kommen, zu seicht ist.“[21] Ein weiterer Faktor für den Niedergang Haithabus ist die Schlacht zwischen Harald Hardrada[22] von Norwegen und Sweyn II.[23] im Jahre 1050. Obwohl ein neun Meter hoher Wall die Handelsstadt umgibt, wird sie komplett zerstört, nur teilweise wiederaufgebaut und dann im Jahre 1066 von den Westslawen, die zu jener Zeit östlich der Kieler Förde leben, geplündert. Seine Rolle als Gewerbezentrum und Handelsstadt übernimmt somit, wie schon oben angesprochen, das christlich geprägte Schleswig am Nordufer der Schlei.
[...]
[1] Jöns, Hauke: Handel und Handwerk an der südliche Ostsee vor 1000 Jahren, in: AiD, Hrsg. Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 5/07, S. 18-19.
[2] Diese Reiseberichte sind in der am Ende des 9. Jahrhunderts verfassten Weltchronik des angelsächsischen Königs Alfred des Großen enthalten. (Vgl. Jöns, Hauke: Handel und Handwerk an der südliche Ostsee vor 1000 Jahren, in: AiD, Hrsg. Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 5/07, S. 18-19. )
[3] Vgl. Jöns, Hauke: Handel und Handwerk an der südliche Ostsee vor 1000 Jahren, in: AiD, Hrsg. Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 5/07, S. 18-19.
[4] Vgl. Hodnebo, Finn: Who were the first Vikings?, Ort ? Jahr ?.
[5] In der Mälarenregion liegen unter anderen die Städte Stockholm, Södertälje, Västerås, Enköping und Köping, sowie berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Gripsholm in Mariefred, das Schloss Drottningholm und der Handelsplatz aus dem 8. bis 10. Jahrhundert Birka.(Vgl.www. wikipedia.org/wiki/M%C3%A4laren, 12. 11. 07, 01:07.)
[6] Vgl. Elsner, Hildegard: Wikinger Museum Haithabu: Schaufenster einer frühen Stadt, Neumünster 1989.
[7] Vgl. Müller-Wille, Michael: Ribe – Reric – Haithabu. Zur frühen Urbanisierung im südskandinavischen und westslawischen Gebiet, in: Haithabu und die frühe Stadtentwicklung im nördlichen Europa, Neumünster 2002, S. 312-338.
[8] Die Abodriten (auch Abotriten, Obotriten/Obodriten, Bodrizen) sind ein mittelalterlicher elbslawischer Stammesverband auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg und Holstein. (Vgl. www. wikipedia.org/wiki/Abodriten, 12. 11. 07, 00:58.)
[9] W. Kramer (1998/99) wertet diese Dendrodaten als einen Hinweis auf ein „Ur-Haithabu“, welches er im Zusammenhang mit einer Grenz- und Flottenstation im Süden des frühen dänischen Reichsgebietes sieht. Auch andere Forscher haben auf den Zusammenhang der am Ende des ersten Viertels oder im zweiten Viertel des 8. Jahrhunderts errichteten Landebrücke im Hafen von Haithabu mit der frühen Phase des Danewerkes hingewiesen (Andersen 1998). (Vgl. Müller-Wille, Michael: Ribe – Reric –Haithabu. Zur frühen Urbanisierung im südskandinavischen und westslawischen Gebiet, in: Haithabu und die frühe Stadtentwicklung im nördlichen Europa, Neumünster 2002, S. 312-338.)
[10] Ein Bremer Kleriker und Theologe.Sein berühmtestes Werk „Vinlands“ ist das erste schriftliche Zeugnis über die Entdeckung Amerikas durch die Wikinger. (Vgl. www.wikipedia.org/wiki/Adam_von_Bremen, 12. 11. 07, 01:00.)
[11] Der Limes Saxoniae ist eine unbefestigte Grenze, die seit ungefähr 810 n. Chr. den Einflussbereich der Sachsen von dem Gebiet der slawischen Abodriten im östlichen Schleswig-Holstein trennte.
[12] Kurowski, Franz: Die Friesen. Das Volk am Meer, Herrsching 1987.
[13] Vgl. Sawyer, Birgit und Peter: Die Welt der Wikinger, Trondheim 2002.
[14] Vgl. Fränkische Reichsannalen zum Jahr 808: „Auf seiten Godofrids standen in diesem Feldzug auch die Slaven, welche den Namen Wiltzen führen und die wegen der alten Feindschaft, in der sie zu den Abodriten standen, sich aus freien Stücken an den Dänenkönig angeschlossen hattenund, als nun dieser in sein Reich zurückkehrte, mit der Beute, die sie bei den Abodriten gemacht hatten, ebenfalls heimzogen. Godofrid aber ließ noch vor seiner Rückkehr einen an der Meeresküste gelegenen Handelsplatz, der in der Dänen-Sprache Reric hieß und durch Entrichtungen von Steuern seinem Reiche großen Vorteil brachte, zerstören. Er nahm die Kaufleute von hier mit sich fort und fuhr dann mit dem ganzen Heere zu Schiff nach Sliesthorp. Hier blieb er mehrere Tage und beschloß, die Grenze seines Reiches nach Sachsen zu mit einem Wall zu schirmen, in der Weise, dass von dem östlichen Meerbusen, den jene Ostarsalt nennen, bis zum westlichen Meere, dem ganzen nördlichen Ufer der Eider entlang, ein Bollwerk reichte, nur von einem einzigen Tor unterbrochen, durch das Wagen und Reiter hinaus und wieder hereinkommen könnten. Nachdem er nun dieses Werk unter die Anführer seiner Truppen verteilt hatte, kehrte er nach Hause zurück.“
[15] Das Danewerk ist ein System von Befestigungen, das man über mehrere Jahrhunderte ausgebaut hat, um Jütland gegen Angriffe aus dem Süden zu schützen. Der älteste Teil des Danewerks, der Hauptwall, wurde 700 als einfacher Erdwall mit Graben angelegt und massiv verstärkt. Im Jahre 737 reicht das Danewerk bis in die Schlei. (Vgl..Sawyer, Birgit und Peter: Die Welt der Wikinger, Trondheim 2002.)
[16] Gotfrid wird im Jahr 810 ermordet. (Vgl. Sawyer, Birgit und Peter: Die Welt der Wikinger, Trondheim 2002.)
[17] Vgl. Sawyer, Birgit und Peter: Die Welt der Wikinger, Trondheim 2002.
[18] Vgl. Elsner, Hildegard: Wikinger Museum Haithabu: Schaufenster einer frühen Stadt, Neumünster 1989.
[19] Bericht des arabischen Kaufmannes At-Tartûschi über seinen Besuch in Haithabu/ Schleswig im Jahr 965: „Schleswig ist eine sehr große Stadt am äußerlichsten Ende des Weltmeeres. In ihrem Innern gibt es Quellen süßen Wassers. Ihre Bewohner sind Siriusanbeter, außer einer kleinen Anzahl, welche Christen sind, die dort eine Kirche besitzen…“
[20] Vgl. Müller-Wille, Michael: Ribe – Reric –Haithabu. Zur frühen Urbanisierung im südskandinavischen und westslawischen Gebiet, in: Haithabu und die frühe Stadtentwicklung im nördlichen Europa, Neumünster 2002, S. 312-338.
[21] Sawyer, Birgit und Peter: Die Welt der Wikinger, Trondheim 2002, S.273.
[22] Harald III. oder auch Harald Hardråde (* 1015, † 25. September 1066 bei Stamford Bridge) war König von Norwegen von 1047 bis 1066. (Vgl. www.wikipedia.org/wiki/Harald_III._%28Norwegen%29, 12. 11. 07, 01:03.)
[23] Sven Estridsson (auch Sweyn II.) (* um 1020; † 1074) war ab 1047 König von Dänemark. Der Name ist ungewöhnlich, da es sich um ein Metronym handelt.(Vgl. www.wikipedia.org/wiki/Sven_Estridsson, 12. 11. 07, 01:05.)
- Quote paper
- Anonymous,, 2008, Handel in der Wikingerzeit im archäologisch-historischen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86479
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