Dekubitalgeschwüre stellen bei chronisch Kranken und bettlägerigen Menschen ein enormes Problem dar. Die Entstehung solcher Dekubitus werden in der Gesellschaft meist als Resultat von Pflegefehlern gesehen. Dies wird in den Medien öffentlich stark diskutiert.
Gerade in Deutschland ist Dekubitus im häuslichen sowie im stationären Bereich ein ernstzunehmendes Thema geworden. Die Behandlung von Dekubitalgeschwüren kostet schätzungsweise ein bis zwei Milliarden Euro. Da ich mich mit dem Thema Dekubitus bereits im Rahmen eines Forschungsprojektes auseinandergesetzt habe und mir gerade diese Problematik in der Pflege von großer Bedeutung ist, möchte ich mich über diese Hausarbeit weiterhin damit beschäftigen. Aus dieser Tatsache her-aus wird es für mich eine Bereicherung sein, mich mit den Kosten der Dekubitusbe-handlung auseinanderzusetzen und diese in einen Transfer zum Rechnungswesen zu bringen.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird auf die Prävalenz und die Kosten, die durch „Dekubi-tuserkrankungen“ entstehen, eingegangen. Damit möchte ich den Lesern transparent machen, um welche Bezugsgrößen es sich handelt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Vergütung der Dekubitusbehandlung. Es wird die Systematik der Erlöse im Bezug der Dekubitalgeschwüren im Krankenhaussektor dargestellt. Daraus stellt sich für mich die Frage: Mit welcher Vorgehensweise werden die Kosten, die eine Dekubitusbehandlung im Krankenhaus verursacht, im Hinblick auf den medizinischen und pflegerischen Aufwand entgeltet? Abgesehen davon werde ich darauf eingehen, welche Auswirkungen die Kosten der Dekubitustherapie auf das Rechnungswesen in den Krankenhäusern haben.
Unter dem Begriff Prävalenz ist das epidemiologische Maß für die Anzahl an Menschen einer bestimmten Bezugsgruppe zu verstehen, die zu einem speziellen Stichtag einer Datenerfassung an einer bestimmten Krankheit leidet. Die Inzidenz bezeichnet die Zahl der neu erkrankten Patienten in einer Population innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne.
Die tatsächliche Dekubitushäufigkeit in Deutschland ist nicht sicher anzugeben. Die Spezialisten schätzen eine Dekubitusprävalenz von ca. 10% in Krankenhäusern, ca. 30% in geriatrischen Kliniken und Altenheimen sowie 20% bei den pflegebedürftigen Menschen in der häuslichen Pflege im Jahr 2001.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Prävalenz / Inzidenz von Dekubitus und Dekubitusbehandlung in Krankenhäusern
3. Kosten der Dekubituserkrankung
3.1 Direkte Kosten
3.2 Indirekte Kosten
3.2 Intangible Kosten
4. Vergütung der Dekubitusbehandlung und die Auswirkungen zu dem Rechnungswesen im Krankenhaussektor
4.1 Stationäre Dekubitusversorgung im Krankenhaus
4.1.1 Allgemeine Vergütung
4.1.2 Vergütung der Dekubitusbehandlung
4.2 Auswirkungen für das Rechnungswesen
4.2.1 Externes Rechnungswesen
4.3 Internes Rechnungswesen – Die Kosten- und Leistungsrechnung
5. Resümee
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Dekubitalgeschwüre stellen bei chronisch Kranken und bettlägerigen Menschen ein enormes Problem dar. Die Entstehung solcher Dekubitus werden in der Gesellschaft meist als Resultat von Pflegefehlern gesehen. Dies wird in den Medien öffentlich stark diskutiert.
Gerade in Deutschland ist Dekubitus im häuslichen sowie im stationären Bereich ein ernstzunehmendes Thema geworden. Die Behandlung von Dekubitalgeschwüren kostet schätzungsweise ein bis zwei Milliarden Euro. Da ich mich mit dem Thema Dekubitus bereits im Rahmen eines Forschungsprojektes auseinandergesetzt habe und mir gerade diese Problematik in der Pflege von großer Bedeutung ist, möchte ich mich über diese Hausarbeit weiterhin damit beschäftigen. Aus dieser Tatsache heraus wird es für mich eine Bereicherung sein, mich mit den Kosten der Dekubitusbehandlung auseinanderzusetzen und diese in einen Transfer zum Rechnungswesen zu bringen.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird auf die Prävalenz und die Kosten, die durch „Dekubituserkrankungen“ entstehen, eingegangen. Damit möchte ich den Lesern transparent machen, um welche Bezugsgrößen es sich handelt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Vergütung der Dekubitusbehandlung. Es wird die Systematik der Erlöse im Bezug der Dekubitalgeschwüren im Krankenhaussektor dargestellt. Daraus stellt sich für mich die Frage: Mit welcher Vorgehensweise werden die Kosten, die eine Dekubitusbehandlung im Krankenhaus verursacht, im Hinblick auf den medizinischen und pflegerischen Aufwand entgeltet? Abgesehen davon werde ich darauf eingehen, welche Auswirkungen die Kosten der Dekubitustherapie auf das Rechnungswesen in den Krankenhäusern haben.
2. Die Prävalenz / Inzidenz von Dekubitus und Dekubitusbehandlung in Krankenhäusern
Unter dem Begriff Prävalenz ist das epidemiologische Maß für die Anzahl an Menschen einer bestimmten Bezugsgruppe zu verstehen, die zu einem speziellen Stichtag einer Datenerfassung an einer bestimmten Krankheit leidet. Die Inzidenz bezeichnet die Zahl der neu erkrankten Patienten in einer Population innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne.[1]
Die tatsächliche Dekubitushäufigkeit in Deutschland ist nicht sicher anzugeben. Die Spezialisten schätzen eine Dekubitusprävalenz von ca. 10% in Krankenhäusern, ca. 30% in geriatrischen Kliniken und Altenheimen sowie 20% bei den pflegebedürftigen Menschen in der häuslichen Pflege im Jahr 2001.[2] Stützend auf diese Angaben ergibt sich bei der Beachtung der Eckdaten der Krankenhausstatistik der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes die Zahl von rund 1,71 Millionen Dekubituserkrankungen. Diesem würde eine einrichtungsübergreifende Dekubitusprävalenz von 9,2 % entsprechen. Die Schätzungen zur Dekubitusprävalenz neigen in Deutschland eher zu einer Unterschätzung, zumal sich diese primär auf die Krankenhauspatienten beziehen und kein detailliertes Zahlenmaterial für den häuslichen und ambulanten Bereich vorliegt.[3] In einer Hamburger Studie wurden im Jahr 1998 140 hochgradige Dekubitalgeschwüre anlässlich der Krematoriumsleichenschau bei 6.363 Verstorbenen festgestellt. Dabei wurde bewiesen, dass 57,8 % (81 Personen) mit diesen Geschwüren in den Pflegeheimen verstorben waren. Außerdem waren 2,14 % (3 Pers.) in Krankenhäusern und 40,71% (57 Personen) in der ambulanten Pflege verstorben. Davon entstand bei 16 % der verstorbenen Menschen das Geschwür kurz vor dem Tod.[4]
Ebenso sind auch verfügbare Daten zur Inzidenz überwiegend aus dem Krankenhaussektor überliefert. Ausgehend von der Gesamtbevölkerung wird geschätzt, dass mehr als 400.000 Menschen neu an einem behandlungsbedürftigen Dekubitus erkranken.[5] In Deutschland gab es 1998 ca. 16 Millionen stationäre Behandlungsfälle in den Krankenhäusern. Bei einer Inzidenzrate von 1,3 % hätten demnach ca. 207.000 Patienten ein Dekubitalläsionen entwickelt, was zu ca. 1,1 Millionen zusätzlichen Krankenhaustagen geführt haben müsste.[6] Auf der Grundlage der fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) wurden im Jahr 2006 insgesamt rund 16,2 Millionen Patienten/Patientinnen aus der vollstationären Krankenhausbehandlung entlassen. Im Schnitt waren die Patienten/Patientinnen 53 Jahre alt. Der überwiegende Teil der Patienten/Patientinnen wurden in den Fachabteilungen für Innere Medizin (5,1 Millionen Fälle) behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer der Behandelten lag in den beiden erstgenannten Fachabteilungen bei 7,0 und 6,9 Tagen (Innere Medizin und Chirurgie). In der 2. DRG-Statistik der vollstationären Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern wurden die Dekubitalgeschwüre auf Rang 45 unter den 50 häufigsten Nebendiagnosen verzeichnet. Im Jahr 2006 wurden insgesamt 268.264 Menschen mit der DRG-Nebendiagnose L89 Dekubitalgeschür in deutschen Krankenhäusern behandelt. Davon waren 117.470 männlichen und 150.778 weiblichen Geschlechts.[7] In Prozent ausgedrückt wären es 1,66%.
[...]
[1] Vgl.: www.gripsdb.dimdi.de/de/hta/hta_berichte, S. 29
[2] www.bibb.de, S. 10
[3] Vgl.: www.gripsdb.dimdi.de/de/hta/hta_berichte, S. 29
[4] Vgl.: Heinemann et al, In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 2001, S.509-516
[5] Vgl.: www.gripsdb.dimdi.de/de/hta/hta_berichte, S. 31f.
[6] Vgl.: Ebenda, S. 13
[7] Vgl.: www.destatis.de
- Quote paper
- Monika Watzke (Author), 2007, Kostenfaktor Dekubitus im Kontext zu dem Rechnungswesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86431
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