Die Grundlagen des christlich geprägten Martyriums wurden in den ersten drei Jahrhunderten während der Christenverfolgung im römischen Reich geschaffen. Sie basierten auf zahlreichen Leidens- und Verfolgungsgeschichten von Christen jener Zeit. Auch Thascius Caecilius Cyprianus, Bischof von Karthago, gehörte zu jenen, die ihren Glauben mit dem Tode bezahlten. Sein Ende finden wir gut dokumentiert in der Acta Proconsularia Sancti Cypriani, der Prokonsularischen Akte des heiligen Cyprians. Diese Quelle bildet die Grundlage der vorliegenden Arbeit, um so exemplarisch den Topos des Märtyrerkultes in Form der Märtyrerliteratur zu untersuchen.
Bevor es jedoch media in res geht, zuvor in Kapitel 2, einen kurzen Abriss des historischen Kontexts der Quelle, der Christenverfolgung unter Kaiser Decius und Kaiser Valerian, sodann eine Einordnung des literarischen Genus der vorliegenden Quelle im Speziellen bzw. der Märtyrerberichte im Allgemeinen. In Kapitel 3 folgt dann eine grundsätzliche formal-strukturelle und inhaltliche Analyse der Quelle in der ebenfalls Intension und Wirkung der Quelle eruiert wird. Abschließend folgt in Kapitel 4 ein knappes Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historischer und literarischer Kontext der Quelle
- 2.1 Christenverfolgung unter Kaiser Decius und Kaiser Valerian
- 2.2 Literarisches Genus der Märtyrerberichte
- 3. Acta Proconsularia Sancti Cypriani
- 3.1 Zum Leben Cyprians von Karthago
- 3.2 Formeller Aufbau der Acta Proconsularia Sancti Cypriani
- 3.3 Inhaltliche Analyse der Acta Proconsularia Sancti Cypriani
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die „Acta Proconsularia Sancti Cypriani“, die prokonsularischen Akten des heiligen Cyprians, um den Topos des Märtyrerkultes im Kontext der Märtyrerliteratur exemplarisch zu untersuchen. Sie beleuchtet den historischen und literarischen Hintergrund der Quelle, insbesondere die Christenverfolgung unter Kaiser Decius und Kaiser Valerian sowie das literarische Genre der Märtyrerberichte.
- Die Christenverfolgung im römischen Reich
- Das literarische Genre der Märtyrerberichte
- Die Lebensgeschichte und das Martyrium des heiligen Cyprians
- Die Analyse des formalen Aufbaus und der inhaltlichen Aussage der „Acta Proconsularia Sancti Cypriani“
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt den Begriff des Märtyrertums in der Gegenwart ein und stellt die Bedeutung der Unterscheidung verschiedener Märtyrerkulturen, insbesondere zwischen dem Islam und dem Christentum, heraus. Sie betont die Bedeutung des Märtyrertodes im Christentum und die Kreuzigung Jesu als prominentes Beispiel. Darüber hinaus erläutert sie die Entstehung des christlichen Martyriums in den ersten drei Jahrhunderten während der Christenverfolgung im römischen Reich und die Rolle der Leidens- und Verfolgungsgeschichten von Christen jener Zeit. Die „Acta Proconsularia Sancti Cypriani“ dient als Grundlage für die Untersuchung des Topos des Märtyrerkultes in Form der Märtyrerliteratur.
Kapitel 2: Historischer und literarischer Kontext
Kapitel 2 befasst sich mit dem historischen Kontext der Christenverfolgung unter Kaiser Decius und Kaiser Valerian, der Entstehungszeit der Quelle im Jahr 249 n. Chr. Es beschreibt die politische und gesellschaftliche Krise des römischen Reiches und die Restaurationspolitik Decius, die eine reichsweite Verfolgung von Christen einleitete. Die Supplicatio, ein Opfergebot aller Untertanen, wird als Beispiel für die Herausforderungen für Christen während dieser Zeit erläutert. Die Verfolgung unter Valerian und seine Edikte werden ebenfalls beleuchtet, die die Hinrichtung des Klerus und die Enteignung der christlichen Oberschicht anordneten. Im weiteren Verlauf analysiert Kapitel 2 das literarische Genre der Märtyrerberichte, die als Darstellungen von Martyrien im Mittelpunkt christlicher Autoren des zweiten Jahrhunderts stehen.
Kapitel 3: Acta Proconsularia Sancti Cypriani
Kapitel 3 widmet sich der Analyse der „Acta Proconsularia Sancti Cypriani“. Es beleuchtet das Leben Cyprians von Karthago, seine Rolle als Bischof und seine Flucht vor der Verfolgung. Der formelle Aufbau der Acta wird untersucht, einschließlich der Verwendung von Briefen und Dialogen. Die inhaltliche Analyse der Quelle konzentriert sich auf die Darstellung des Martyriums des heiligen Cyprians und die Bedeutung der Akte für die Verbreitung des Märtyrerkultes.
Schlüsselwörter
Die vorliegenden Arbeit befasst sich mit dem christlichen Märtyrerkult, der Christenverfolgung im römischen Reich unter den Kaisern Decius und Valerian, den „Acta Proconsularia Sancti Cypriani“, der Lebensgeschichte und dem Martyrium des heiligen Cyprians, der Märtyrerliteratur und dem literarischen Genre der Märtyrerberichte. Die Arbeit analysiert die Quelle, um den Topos des Märtyrerkultes zu untersuchen und die Bedeutung dieser Quelle für die Entwicklung der christlichen Theologie und Kirchengeschichte zu beleuchten.
- Arbeit zitieren
- Alexander Boettcher (Autor:in), 2007, Acta Proconsularia Sancti Cypriani - Die prokonsularischen Akten des Hl. Cyprian, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86306