Die beruflichen Schulen sind seit Jahren Mittelpunkt der Kritik am dualen Ausbildungssystem:
Häufig wird ein veralteter Unterricht und eine schlechte Ausstattung der Schulen angeführt, welche nicht mehr den Bedürfnissen des Berufsalltages entspricht. Der Schulunterricht kann keine berufliche Handlungskompetenz vermitteln, da er zu stark theoretisch ausgerichtet und der Anteil an allgemeinbildendem Unterricht enorm groß ist. Statt dessen führt der Berufsschulunterricht oftmals zu trägem Wissen, d.h. Wissen, das nicht zur Anwendung kommt, das in bestehendes Vorwissen nicht integriert wird und zu wenig vernetzt und damit zusammenhangslos ist. Die Lerninhalte des Berufsschulunterrichts werden nicht mit der betrieblichen Ausbildung abgestimmt, und die Lernkooperation zwischen Schule und Betrieben ist meist sehr dürftig. Die Wirtschaft fordert daher von den beruflichen Schulen zunehmend Modernisierung, Flexibilität und Qualität.
In der bildungspolitischen und erziehungswissenschaftlichen Diskussion vieler Länder hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Einzelschule als „pädagogische Handlungseinheit“ der Ort ist, an dem Schulentwicklung stattfindet. Hinter dieser Erkenntnis steht die Erfahrung, dass die einzelne Schule ihre Aufgabe weit besser meistern kann, wenn sie sich den Vorstellungen und Bedürfnissen der Menschen und Institutionen öffnet, die in der Schule und mit der Schule leben, arbeiten und lernen. Hieraus entstand die Idee des Schulprogramms, welches als Hilfsmittel der Schulentwicklung dazu dienen soll, die kontinuierliche Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung der einzelnen Schule aufrecht zu erhalten und zu fördern.
In Hamburg trifft dieser Auftrag auf eine Schullandschaft, in der viele Schulen sich seit langem selbstständig weiterentwickelt und vielfältige Innovationen angestoßen haben. Die Voraussetzungen sind daher gut, sich des Mediums Schulprogramm zu bedienen, um wichtige schulische Gestaltungs- und Verständigungsprozesse zu strukturieren und zu dokumentieren.
Inhaltsverzeichnis
- Schulprogramme
- Güde ffr Schulprogramme an beruflichen Schulen
- Das Schulgesetz als Rahmen der Schulprvammentwicklury
- Begriffsbestimrumg —abgrenzung
- Notwendige eines Schulpmgramms
- Entwicklungsschwerpunkte
- Unterricht und Erziehung
- Schulleben
- Organisation und Kommunikation
- Funktionen des Schulprogramms
- Schulprogramme als I nstrurnent der inneren Schulentwicklung
- Das als Market
- Das Schulprogranrnals Kontrollinstrument der Schulauf Sicht
- Das Schulprogramrn zur Kooperation und Kommunikat ion mit Ausbildungsbet rieben
- Das Schulprograrwn als Kooperationsgr undlage gegenüber Dritten
- Probleme bei der Erstelltmg von Schulprogrammen bzw. der der Funktionen
- Fehlende Konsequenz und Schwier igkeit en bei der Evaluation
- Schulprogramme als Wer
- Fblle der Schulauf sicht
- Das Duale System: Wirtschaft und Beruf schule
- verschiedener I nteressengr LVpen am Schulpr ogramm
- Erste Ergebnisse/Auswirkurgen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Dokument aus den Wissensarchiven von GRIN analysiert die Entwicklung und Implementierung von Schulprogrammen an beruflichen Schulen in Hamburg, insbesondere im Kontext des dualen Ausbildungssystems. Es beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, die notwendigen Bestandteile und Funktionen von Schulprogrammen sowie die Herausforderungen bei deren Erstellung und Umsetzung.
- Die Bedeutung von Schulprogrammen als Instrument der inneren Schulentwicklung
- Die Rolle von Schulprogrammen als Marketinginstrument und als Kontrollinstrument der Schulbehörde
- Die Herausforderungen der Kooperation zwischen beruflichen Schulen und Ausbildungsbetrieben
- Die Bedeutung der Evaluation von Schulprogrammen
- Die verschiedenen Interessengruppen, die an der Entwicklung und Umsetzung von Schulprogrammen beteiligt sind
Zusammenfassung der Kapitel
Das Dokument beginnt mit einer Einführung in die Notwendigkeit von Schulprogrammen an beruflichen Schulen, die sich mit den Herausforderungen des dualen Ausbildungssystems auseinandersetzen. Es wird auf die Kritik an veraltetem Unterricht und mangelnder Praxisnähe hingewiesen, die eine Modernisierung und Qualitätsverbesserung der beruflichen Schulen erfordert.
Kapitel 2 beleuchtet das Hamburgische Schulgesetz, das die Entwicklung von Schulprogrammen verpflichtend vorschreibt. Dabei werden die Inhalte und Funktionen von Schulprogrammen im Detail erläutert, und es wird auf die Bedeutung von Schulleitbildern und Schulprofilen eingegangen.
Kapitel 3 beschreibt die notwendigen Bestandteile eines Schulprogramms, wie die Bestandsaufnahme der Schule, die spezifischen Unterrichts- und Erziehungsaufgaben, konkrete Maßnahmen und Kriterien für die Zielerreichung.
Kapitel 4 widmet sich den Entwicklungsschwerpunkten von Schulprogrammen, die die Bereiche Unterricht und Erziehung, Schulleben, Organisation und Kommunikation sowie die Kooperation mit Ausbildungsbetrieben umfassen. Es werden verschiedene Aspekte der Unterrichtsgestaltung, des Schullebens und der Organisation beleuchtet.
Kapitel 5 befasst sich mit den Funktionen von Schulprogrammen, wobei insbesondere die Bedeutung als Instrument der inneren Schulentwicklung, als Marketinginstrument, als Kontrollinstrument der Schulbehörde und als Kooperationsgrundlage gegenüber Dritten hervorgehoben wird. Die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Ausbildungsbetrieben werden ebenfalls diskutiert.
Kapitel 6 widmet sich den Problemen bei der Erstellung von Schulprogrammen und der Umsetzung ihrer Funktionen. Es werden verschiedene Herausforderungen wie mangelnde Konsequenz bei der Evaluation, die Verwendung von Schulprogrammen als Marketinginstrument, die Rolle der Schulaufsicht im dualen System, die verschiedenen Interessen der beteiligten Gruppen und die ersten Ergebnisse der Schulprogrammentwicklung in Hamburg beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Schulprogramme, berufliche Schulen, duale Ausbildung, Schulentwicklung, innere Schulentwicklung, Marketing, Kontrollinstrument, Kooperation, Kommunikation, Ausbildungsbetriebe, Evaluation, Interessengruppen, Herausforderungen, Ergebnisse, Hamburg.
- Citar trabajo
- Mirja Schüler (Autor), 2002, Schulprogramme, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8614
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