Zuallererst werde ich den Kommunikationsbegriff definieren und verbale von nonverbaler Kommunikation abgrenzen. Anschließend möchte ich einen groben Überblick über das Werk von George Herbert Mead geben und seine Position in einem allgemeinen wissenschaftlichen Kontext einordnen. Daraufhin möchte ich auf die Bedeutung von Zeichen und Symbolen in der Strömung des Symbolischen Interaktionismus eingehen, die auf Meads Sozialtheorie zurückgeht.
Dieser allgemeine Aufriss des Themas mündet in der konkreten Darstellung von Meads Theorie der Kommunikation anhand ihrer evolutionären Entwicklung von einer Gebärde, über ein signifikantes Symbol, hin zur Internalisierung durch die stetige Interaktion im sozialen Kontext und die dadurch bedingte Bildung einer Identität.
Meads Vorstellungen von Kommunikation sollen im Rahmen dieser Hausarbeit dazu dienen, aufzuzeigen wie sich aus Gesten, einfache Formen von Konversation und aus diesen sich schließlich die Sprache entwickelt hat. Diese ist laut Mead sowohl für das Denken, als auch für das ausbilden einer Identität verantwortlich. Abgerundet durch die Bedeutung von Identitäten von Individuen zur Erhaltung und Erneuerung von Gesellschaft, hat Mead eine Theorie geschaffen die weit über das Thema der verbalen und nonverbalen Kommunikation hinausgeht. Deswegen möchte ich versuchen, die Aspekte herauszuarbeiten, die sich auf die zwischenmenschliche Kommunikation beziehen und werde dabei die gesamtgesellschaftlichen Überlegungen weniger berücksichtigen.
Am Schluss werde ich noch einige kurze Überlegungen darüber anstellen, was Meads Theorie für das Verständnis der verbalen und nonverbalen Kommunikation in einem pädagogischen Kontext bedeuten könnte.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Zum Kommunikationsverständnis
2.1 Was ist Kommunikation?
2.2 Nonverbale Kommunikation
2.3 Verbale Kommunikation
3 Die Bedeutung der Kommunikation bei George Herbert Mead
3.1 G. H. Mead und sein Werk
3.2 Symbole und Symbolsysteme im Symbolischen Interaktionismus
4 Entwicklungsstufen der Kommunikation
4.1 Signalsprachliche Stufe
4.2 Stufe der symbolisch vermittelten Interaktion
4.3 Stufe der normenregulierten Interaktion
5 Resümee
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Diese Hausarbeit schreibe ich im Rahmen des Seminars „Kommunikation – Von der Möglichkeit und Unmöglichkeit erfolgreich zu kommunizieren“.
Ich beziehe mich hier auf mein Referatsthema „Verbale und nonverbale Kommunikation“ und erweitere es um kommunikationswissenschaftliche Überlegungen von George Herbert Mead.
Zuallererst werde ich den Kommunikationsbegriff definieren und verbale von nonverbaler Kommunikation abgrenzen. Anschließend möchte ich einen groben Überblick über das Werk von George Herbert Mead geben und seine Position in einem allgemeinen wissenschaftlichen Kontext einordnen. Daraufhin möchte ich auf die Bedeutung von Zeichen und Symbolen in der Strömung des Symbolischen Interaktionismus eingehen, die auf Meads Sozialtheorie zurückgeht.
Dieser allgemeine Aufriss des Themas mündet in der konkreten Darstellung von Meads Theorie der Kommunikation anhand ihrer evolutionären Entwicklung von einer Gebärde, über ein signifikantes Symbol, hin zur Internalisierung durch die stetige Interaktion im sozialen Kontext und die dadurch bedingte Bildung einer Identität.
Meads Vorstellungen von Kommunikation sollen im Rahmen dieser Hausarbeit dazu dienen, aufzuzeigen wie sich aus Gesten, einfache Formen von Konversation und aus diesen sich schließlich die Sprache entwickelt hat. Diese ist laut Mead sowohl für das Denken, als auch für das ausbilden einer Identität verantwortlich. Abgerundet durch die Bedeutung von Identitäten von Individuen zur Erhaltung und Erneuerung von Gesellschaft, hat Mead eine Theorie geschaffen die weit über das Thema der verbalen und nonverbalen Kommunikation hinausgeht. Deswegen möchte ich versuchen, die Aspekte herauszuarbeiten, die sich auf die zwischenmenschliche Kommunikation beziehen und werde dabei die gesamtgesellschaftlichen Überlegungen weniger berücksichtigen.
Am Schluss werde ich noch einige kurze Überlegungen darüber anstellen, was Meads Theorie für das Verständnis der verbalen und nonverbalen Kommunikation in einem pädagogischen Kontext bedeuten könnte.
Doch zunächst zum Kommunikationsverständnis und zu den Erläuterungen zur verbalen und nonverbalen Kommunikation:
2 Zum Kommunikationsverständnis
In diesem Kapitel möchte ich einen allgemeinen Kommunikationsbegriff beschreiben. Dabei werde ich nicht auf einzelne kommunikationswissenschaftliche Theorien eingehen, sondern eher eine allgemein akzeptierte Begriffsbestimmung vornehmen, und dabei empirisch nachgewiesene Sachverhalte anführen.
2.1 Was ist Kommunikation?
Der Begriff „Kommunikation“ stammte ursprünglich aus dem Lateinischen, wo communicare „teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen“ heißt. Kommunikation bezeichnet auf der menschlichen Alltagsebene den wechselseitigen Austausch von Gedanken in Sprache, Schrift, Bild, Gestik oder Mimik.
Im erweiterten Sinn ist Kommunikation auch das wechselseitige Übermitteln von Daten oder von Signalen, die einen festgelegten Bedeutungsinhalt haben, z. B. Briefe, E-Mails, Morsezeichen. Kommunikation findet dabei also nicht nur zwischen tierischen und pflanzlichen Lebewesen sondern auch zwischen technischen Objekten oder Systemen statt.
Der Begriff der Kommunikation ist dabei eng mit dem der „Interaktion“ verwandt, besonders dann wenn mit Kommunikation „Wechselseitigkeit“ gemeint ist (vgl. Internet: Kommunikation).
Wenn man die Kommunikation jedoch auf die zwischenmenschliche Kommunikation beschränkt, so kann man nonverbale und verbale Kommunikation unterscheiden.
Albert Mehrabian stellte in den 70er Jahren in seinem Artikel „Silent Messages“ fest, dass die Wirkung einer Botschaft zu 55 % von der Körpersprache, zu 38 % von der Stimme und lediglich zu 7 % vom Inhalt des gesprochenen Wortes abhängt. Somit hat die inhaltliche Bedeutung des Begriffes weitaus weniger Einfluss auf die Interpretation als die Betonung.
Obwohl er dies in Laborbefunden nachwies, lassen sich seine Ergebnisse durchaus auf die Alltagskommunikation übertragen und führen zu dem Schluss, dass verbale und nonverbale Aspekte der Kommunikation kongruent sein müssen, damit eine Aussage sinngemäß beim Gesprächspartner ankommt (vgl. Internet: Mehrabian).
Bei der Erforschung der Kommunikation bei Tieren wurde entdeckt, dass sie Signale verwenden, die den menschlichen ziemlich ähnlich sind. Mit „Zeichen“ oder „Signal“ wird dabei ein Element des Verhaltens oder der Erscheinung eines Organismus gemeint, das von den Sinnesorganen eines zweiten Organismus wahrgenommen wird und dessen Verhalten beeinflusst. (vgl. Argyle 2005, 13 f.).
2.2 Nonverbale Kommunikation
Nonverbale Kommunikation bezieht sich auf die Gestik und Körperhaltung („Pantomimik“), das Gesicht und die Stimme, die Kleidung oder bestimmte Accessoires („Staffage“) und die Art und Weise wie Personen ihren sozialen Raum nutzen. Nonverbale Zeichen sind unstrukturierter, unbestimmter, unbegrenzter und weniger zielgerichtet als verbale Zeichen (vgl. Internet: Nonverbale Kommunikation). Also ist nonverbale Kommunikation, die Art menschlicher Kommunikation die ohne Worte erfolgt.
Laut Aronson/ Wilson/ Akert (2004, 103 ff.) werden nonverbale Reize gebraucht um Gefühle und Emotionen auszudrücken, Einstellungen mitzuteilen, eigene Persönlichkeitseigenschaften zu kommunizieren und/ oder die verbale Kommunikation zu erleichtern. Dabei können diese nonverbalen Reize die gesprochene Botschaft wiederholen, ergänzen oder dieser auch widersprechen (z. B. bei ironischen Äußerungen).
Manche nonverbale Reize können gar die verbale Botschaft ersetzen, wenn sie durch Zeichen oder Gesten ausgedrückt werden, die eindeutige Sinnerschließung erlauben.
Darwin fand heraus das es sechs Basis- oder Primäremotionen Wut, Freude, Überraschung, Furcht, Ekel und Traurigkeit gibt, die alle Menschen mimisch gleich enkodieren und auch mit derselben Treffsicherheit dekodieren. Er folgerte daraus, dass die Fähigkeit emotionale Zustände zu kommunizieren wertvoll für das Überleben einer Spezies sei. Später wurden seine Erkenntnisse ergänzt, als festgestellt wurde, dass der Mensch besonders schnell beim Dekodieren eines wütenden Gesichtausdrucks ist, da ein solcher eine potenzielle Gefahr für ihn signalisiert. Auch wurde mittlerweile erkannt, dass ein unverwechselbarer Ausdruck von Verlegenheit existiert. Bei Berücksichtigung der Gestik der Hände beim mimischen Ausdruck können noch Heldentum, Belustigung, Liebe und Ruhe hinzugefügt zu diesen Ausdrücken hinzugefügt werden.
Allerdings können folgende Gründe zu einer Erschwerung des Dekodierens führen:
Menschen zeigen oftmals eine Affektmischung bei der mehrere Gefühle gleichzeitig enkodiert werden. Manchmal scheinen Menschen auch weniger emotional, als sie tatsächlich sind um zu vermeiden, dass eine andere Person merkt, wie sie sich tatsächlich fühlen. Auch die Kultur kann dabei eine Rolle spielen, ob, wann und wo Menschen Gefühle in ihren Gesichtern sichtbar werden lassen.
Der Gesichtsausdruck ist also der wichtigste Bereich des Körpers für nonverbale Signale. Das Gesicht besteht aus mehreren verschiedenen Teilen, die unabhängig voneinander agieren können. Der Mund kann nach oben oder unten gezogen und verschieden weit geöffnet sein, wobei Zähne und Zunge gezeigt werden können. Die Augenbrauen können hochgezogen oder gerunzelt werden. Die Haut kann blass oder gerötet, feucht oder trocken sein. Die Nase kann gerümpft, Nasenflügel können geweitet werden. Außer Emotionen und interpersonalen Einstellungen, spiegeln sich auch persönliche Eigenschaften in den Strukturmerkmalen des Gesichts. Wahrscheinlich bilden sich Eindrücke über die Persönlichkeit deswegen nach dem Gesicht, weil die Menschen am meisten darauf achten, und am ehesten an ihrem Gesicht erkannt werden (vgl. Argyle 2005, 201 ff.).
Der Blick ist ein weniger erforschter aber dennoch sehr wichtiger nonverbaler Reiz. Die Blickrichtung wird als wirksameres Signal als die körperliche Ausrichtung gesehen, und lässt auf Sympathie und Interesse schließen. Der Blickkontakt ist bei weniger intimen Gesprächen größer als bei intimeren Gesprächen. Die Pupillengröße (der Frauen) fungiert als ein Signal der interpersonalen Attraktivität (gegenüber Männern). Eine Pupillenerweiterung kann dabei auf Veränderungen der emotionalen Erregung hinweisen. Sie kann aber auch durch andere Variablen verursacht werden, wie z. B. der Lichtintensität.
Die Blinzelhäufigkeit variiert ebenfalls mit der Erregung. Sie nimmt bei Angst oder Anspannung zu, und verringert sich bei konzentriertem Denken und bei visueller Aufmerksamkeit.
Eine Vermeidung des Blicks begleitet negative Gefühle wie Angst, Scham und Verlegenheit. Bei Furcht sind die Augen starr geöffnet, bei Ärger zusammengekniffen und bei Freude zeigen sich Lachfalten um die Augen (vgl. Argyle 2005, 217 ff.).
Auch Gesten und Körperbewegungen führen nonverbale Reize aus: Die Hände und in einem geringeren Maße auch Kopf und Füße können viele verschiedene Gesten ausführen. Sie dienen dazu, Gegenstände oder Handlungen zu verdeutlichen, die schwer verbal darzustellen sind. Außerdem verdeutlichen und betonen sie das Gesagte. Der Grad der Erregung des Sprechenden lässt sich anhand der Gestikulation erkennen. Viele Gesten haben innerhalb einer Kultur eine allgemein anerkannte Bedeutung, wie z. B. Händeschütteln, symbolische Gesten (vgl. Argyle 2005, 237 ff.).
Hauptsächliche Körperhaltungen sind Stehen, Sitzen, Hocken, Knien und Liegen. Auch Köperhaltungen stehen mit Gefühlszuständen in Verbindung. Sie begleiten das Sprechen (ähnlich wie Gesten, aber langsamer), unterliegen oftmals Konventionen und können auch symbolische Bedeutungen haben.
[...]
- Citation du texte
- Ursula Ebenhöh (Auteur), 2006, Verbale und nonverbale Aspekte der Kommunikation bei G. H. Mead, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86002
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.