Definition des Begriffs Gewalt im Allgemeinen und Erklärung unterschiedlicher Formen der Gewalt ( Schule, Familie, sexueller Míssbrauch, Amok, Rassismus).
Bearbeitung von 6 Jugendbüchern zu den oben definierten Formen der Gewalt:
- Beth Goobie: Ausgelost. Mobbing in der Schule
- Eva Wikander: Saat der Gewalt
- Morton Rhue: Ich knall euch ab
- Tor Fretheim: Tanz in die Hölle
- Karel Verleyen: Nicht so nah, Vater
- Lutz van Dijk: Von Skinheads keine Spur
Strategien zur Vermeidung von Gewalt und Möglichkeiten Konfliktlösung und Vorstellung diverser Institutionen, die Hilfeleistungen anbieten.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
1. VERSUCH EINER ALLGEMEINEN BEGRIFFSKLÄRUNG
1.1. Definition des Begriffs Gewalt
1.2. Entstehungstheorien
1.3. Formen der Gewalt
1.3.1. Mobbing in Schule und Beruf
1.3.1.1. Definition
1.3.1.2. Der klassische Verlauf eines Mobbingfalles
1.3.1.3. Erscheinungsformen von Mobbing
1.3.2. Gewalt in der Schule
1.3.2.1. Definition
1.3.2.2.Ursachen für schulische Gewalt
1.3.2.3. Gewalt in österreichischen Schulen im Schuljahr 2001/
1.3.3. Häusliche Gewalt
1.3.3.1. Definition
1.3.3.2. Ursachen häuslicher Gewalt
1.3.3.3. Formen häuslicher Gewalt
1.3.4. Sexueller Missbrauch
1.3.4.1. Definition
1.3.4.2. Formen sexuellen Missbrauchs bei Kindern
1.3.4.3. TäterInnenprofile und TäterInnenstrategien
1.3.5. Amok
1.3.5.1. Definition
1.3.5.2. Entwicklung eines Amoklaufs
1.3.5.3. Einige bekannte Amokläufe
1.3.6. Rassistisch motivierte Gewalt
1.3.6.1. Definition
1.3.6.2. Geschichte des Rassismus
1.3.6.3. Rassismus in Österreich im Jahr
2. jugendbücher zu ausgewählten Themen der gewalt
2.1. Beth Goobie: Ausgelost. Mobbing in der High School
2.1.1. Biographische Notizen zur Autorin
2.1.2. Inhalt des Buches
2.1.3. Die Protagonistin des Romans und andere wichtige Personen
2.1.3.1. Sal Hanson
2.1.3.2. Brydan Wallace
2.1.3.3. Kimmie Busatto
2.1.3.4. Willis Cass
2.1.4. Beth Goobies Darstellung von „Mobbing in der Schule“
2.1.5. Folgen des Mobbings für die Protagonistin des Buches
2.1.6. Persönliches Resümee zum Buch
2.2. Eva Wikander: Saat der Gewalt
2.2.1. Biographische Notizen zur Autorin
2.2.2. Inhalt des Buches
2.2.3. Die Protagonisten des Buches
2.2.3.1. Johan
2.2.3.2. Peter
2.2.4. Eva Wikanders Darstellung von Gewalt in der Schule
2.2.5. Folgen der schulischen Gewalt für die Protagonisten des Buches
2.2.6. Persönliches Resümee zum Buch
2.3. Morton Rhue: Ich knall euch ab!
2.3.1. Biographische Notizen zum Autor
2.3.2. Inhalt des Buches
2.3.3. Die Protagonisten des Buches
2.3.3.1. Gary Searle
2.3.3.2. Brendan Lawlor
2.3.4. Morton Rhues Darstellung der Hintergründe für die Entstehung eines Amoklaufs in der Schule
2.3.5. Folgen der Ausgrenzung in Schule und Freizeit für die Protagonisten des Buches
2.3.6. Persönliches Resümee zum Buch
2.4. Tor Fretheim: Tanz in die Hölle
2.4.1. Biographische Notizen zum Autor
2.4.2. Inhalt des Buches
2.4.3. Der Protagonist des Buches und andere wichtige Personen
2.4.3.1. Espen
2.4.3.2. Vater
2.4.3.3. Mutter
2.4.4. Tor Fretheims Darstellung von häuslicher Gewalt
2.4.5. Folgen der häuslichen Gewalt für den Protagonisten des Buches
2.4.6. Persönliches Resümee zum Buch
2.5. Karel Verleyen: Nicht so nah, Vater!
2.5.1. Biographische Notizen zum Autor
2.5.2. Inhalt des Buches
2.5.3. Die Protagonisten des Buches
2.5.3.1. Marjan Deketele
2.5.3.2. Mark Vanimpe
2.5.4. Karels Verleyens Darstellung von sexueller Belästigung in der Familie
2.5.5. Folgen der sexuellen Belästigung für die Protagonistin des Buches
2.5.6. Persönliches Resümee zum Buch
2.6. Lutz van Dijk: Von Skinheads keine Spur
2.6.1. Biographische Notizen zum Autor
2.6.2. Inhalt des Buches
2.6.3. Die Protagonisten des Buches und andere wichtige Personen
2.6.3.1. Jim Nepora
2.6.3.2. Sören Siemers
2.6.4. Lutz van Dijks Darstellung zweier Lebenswege, die sich bei einem rassistischen Übergriff kreuzen
2.6.5. Folgen der politischen Unterdrückung in ihrem Heimatland für die Protagonisten des Buches
2.6.6. Persönliches Resümee zum Buch
3. strategien zur Vermeidung von gewalt und Möglichkeiten der Konfliktlösung
3.1. Möglichkeiten der Prävention von Gewalt
3.1.1. Im schulischen Bereich
3.1.1.1. Ideen und Vorschläge von Sylvia Schneider
3.1.1.2. Ideen und Vorschläge von Bettina Mainberger
3.1.1.3. Eigene Ideen und Vorschläge
3.1.2. In der Familie
3.1.2.1. Ideen und Vorschläge von Günther Deegener
3.1.2.2. Ideen und Vorschläge von Heidrun Bründel und Klaus Hurrelmann
3.1.2.3. Eigene Ideen und Vorschläge
3.1.3. Selbstverteidigung
3.2. Möglichkeiten der Intervention
3.2.1. Institutionen
3.2.1.1. Die Möwe
3.2.1.2. Die Boje
3.2.1.3. Rat auf Draht
3.2.2. Zivilcourage
3.2.3. Interventionsprogramm von Dan Olweus
3.2.3.1. Maßnahmen auf Schulebene
3.2.3.2. Maßnahmen auf Klassenebene
3.2.3.3. Maßnahmen auf persönlicher Ebene SCHLUSSWORT
4. Literaturverzeichnis
4.1. Primärliteratur
4.2. Sekundärliteratur
4.3. Mediale Quellen
VORWORT
Bei meiner Arbeit als Lehrerin an zwei niederösterreichischen Hauptschulen komme ich regelmäßig mit verbalen und gewalttätigen Auseinandersetzungen in Berührung. Konfliktsituationen werden von den SchülerInnen nur noch selten in Form zivilisierter Diskussionen ausgetragen. Es zeichnet sich eine eindeutige Tendenz ab, Auseinandersetzungen mit Gewalt lösen zu wollen. Einerseits „beflegeln“ sich die SchülerInnen mit Schimpfwörtern der übelsten Sorte, andererseits wird gestoßen, getreten und geschlagen.
Auch in diversen Massenmedien, wie z.B. den Tageszeitungen und dem Fernsehen, ist das Thema Gewalt gegenwärtig. Jeden Tag hört und liest man von gefährlichen Drohungen, Körperverletzungen und Morden. Es scheint alltäglich geworden zu sein, dass Menschen ihre Konflikte nicht mehr friedlich beilegen können.
Es ist mir daher ein Anliegen, mich mit dem Thema „Gewalt in der Jugendliteratur“ auseinander zu setzen, um festzustellen, wie in Büchern jungen Menschen das Problem Gewalt näher gebracht wird.
In meiner Arbeit definiere ich Begriffe, wie z. B. Mobbing, Amok und Rassismus, die im Zusammenhang mit Gewalt häufig verwendet werden, und untersuche die Häufigkeit gewalttätiger Vorkommnisse im schulischen und privaten Bereich. Weiters habe ich mich mit ausgewählten Jugendbüchern zu den unterschiedlichen Formen der Gewalt auseinander gesetzt. Ich analysiere in meiner Arbeit, auf welche Weise der Autor/die Autorin gewalttätige Übergriffe darstellt und wie sich diese auf die ProtagonistInnen der Bücher auswirken. Außerdem versuche ich Möglichkeiten der Prävention von Gewalt und der Intervention bei bestehenden Gewaltproblemen darzustellen und einige Institutionen, wie z.B. „Die Möwe“, vorzustellen, die Kindern und Jugendlichen nach gewalttätigen Erfahrungen helfen.
Von meiner Beschäftigung mit dem Phänomen Gewalt erwarte ich mir neue Impulse und Erkenntnisse für meinen Schulalltag. Ich hoffe, einige Vorfälle besser verstehen zu können und neue Strategien kennen zu lernen, die mir dabei helfen, mein Umfeld friedvoller gestalten zu können.
1. VERSUCH EINER ALLGEMEINEN BEGRIFFSKLÄRUNG
1.1. Definition des Begriffs Gewalt
Versucht man den Begriff Gewalt allgemein zu erklären, so stößt man im Lexikon Brockhaus auf folgende Aussage:
Gewalt [ahd., zu walten] die, rücksichtslos angewandte Macht, unrechtmäßiges Vorgehen, die Anwendung von physischem und/oder psychischem Zwang gegenüber einem anderen, um diesem Schaden zuzufügen beziehungsweise ihn der Herrschaft des Gewalt-Ausübenden zu unterwerfen oder um solcher Gewalt (mittels Gegen-Gewalt) zu begegnen.[1]
Die Encarta-Enzyklopädie beschreibt den Ausdruck Gewalt auf ähnliche Art und Weise. Zusätzlich wird hier aber bereits erwähnt, dass Gewalt im weitesten Sinne eine nicht rein negative Bedeutung hat. Gewalt kann auch die gerechtfertigte Ausübung von Herrschaft sein:
Gewalt ist ein zwangsweises Einwirken auf den Willen des Opfers. Die Gewalteinwirkung kann den Willen des Opfers völlig ausschalten, z.B. wenn der Täter sein Opfer niederschlägt. [...]
In einem weiteren Sinn meint Gewalt die (legitime) Ausübung von Herrschaft, z.B. in Form staatlicher oder elterlicher Gewalt.[2]
In der Online-Enzyklopädie Wikipedia findet man die ausführlichste Begriffsklärung. Hier wird aufgrund der etymologischen Herkunft des Wortes Gewalt zwischen einer positiven und einer negativen Bedeutung unterschieden:
Der Begriff Gewalt (eine Bildung des althochdeutschen Verbs walten, bzw. waltan – stark sein, beherrschen) bezeichnet von seiner etymologischen Wurzel her das Verfügen–können über das innerweltliche Sein. Er bezeichnet ursprünglich also rein das Vermögen zur Durchführung einer Handlung und beinhaltet kein Urteil über deren Rechtmäßigkeit. [...]
Die ursprüngliche, neutrale bis positive Begriffsbestimmung ist in Begriffen wie gewaltige Anstrengung (bzw. Gewaltanstrengung) oder gewaltige Dimension erkennbar, wenn eine über das übliche Maß hinausgehende Leistung anerkennend beschrieben werden soll. [...]
Gewalt im negativen Sinn wird häufig als schädigende Einwirkung auf Andere verstanden. Als Gewaltformen werden psychische oder physische, personale oder strukturelle (oder auch kulturelle), statische oder dynamische sowie direkte oder indirekte unterschieden. Ein engerer Gewaltbegriff, auch als materialistische Gewalt bezeichnet, beschränkt sich auf die zielgerichtete, direkte physische Schädigung einer Person, der weiter gefasste Gewaltbegriff bezeichnet zusätzlich die psychische Gewalt (etwa in Form von Deprivation, emotionaler Vernachlässigung, Weißer Folter, verbaler Gewalt) und in seinem weitesten Sinn die strukturelle Gewalt. Zudem fällt Vandalismus unter diesen Gewaltbegriff, wenngleich sich die Einwirkung nicht direkt gegen Personen richtet.[3]
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Begriff Gewalt allgemein heute negativ besetzt ist. Spricht man von Gewalt, so meint man zumeist ein verurteilenswertes Verhalten, das einem Menschen, einem Tier und/oder einer Sache nicht gerechtfertigten Schaden zufügt.
1.2. Entstehungstheorien
Über die Tatsache, wie Gewalt zwischen Menschen entsteht, gibt es eine große Anzahl von sich zum Teil ergänzenden Theorien. Anfänglich versuchte man Gewalt über täterzentrierte Modelle zu erklären, Gewalthandlungen wurden als Folge abnormer Persönlichkeitsentwicklung gesehen. Diese Erklärung hatte den Nachteil, dass Gewalt zu einem Problem der Randgruppen abgestempelt wurde und dadurch aus dem öffentlichen Blickfeld geriet. So begann man auch potentielle Opfer von Gewalttaten in die Untersuchungen mit einzubeziehen, um die Rahmenbedingungen, die die Entstehung von Übergriffen fördern, herauszufinden. Vorerst wurde gewalttätiges Verhalten wieder durch Triebhaftigkeit, Verantwortungslosigkeit, Unbeherrschtheit und niedere Intelligenz erklärt. Erst später erkannte man, dass Gewalt auch aus Hilflosigkeit und Ohnmacht entstehen kann.[4]
Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Menschen entstehen nicht zufällig, unter anderem konnte nachgewiesen werden, dass ehemalige Opfer von Gewalt mit hoher Wahrscheinlichkeit später auch zu Tätern werden.[5]
1.3. Formen der Gewalt
Gewalt tritt in den unterschiedlichsten Formen auf. Man kann unter anderem zwischen folgenden Arten unterscheiden:
- Physische Gewalt, welche durch die Verletzung eines anderen durch den Einsatz von körperlicher Kraft und Stärke gekennzeichnet wird.
- Psychische Gewalt, die das Opfer durch Abwendung, Ablehnung, Abwertung Vertrauensentzug, Entmutigung oder entwürdigende Worte schädigt.
- Verbale Gewalt, die einen Mitmenschen durch beleidigende, erniedrigende und entwürdigende Worte verletzt.
- Sexuelle Gewalt, welche die bewusste Schädigung eines Menschen durch erzwungenen intimen Körperkontakt in Kauf nimmt, um dem Täter eine Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu ermöglichen.
- Frauenfeindliche Gewalt umfasst alle Bereiche der Gewalt, die ausgeübt werden, um Frauen oder Mädchen unter Machtausübung zu diskriminieren.
- Rassistische Gewalt bezeichnet die Erniedrigung eines Menschen aufgrund seiner ethnischen Zugehörigkeit, seines Aussehens oder seiner Religion.
Die nun folgenden Punkte beschreiben, die im zweiten Teil der Arbeit vorkommenden Gewaltmechanismen, die vor allem Kinder und Jugendliche betreffen genauer.
1.3.1. Mobbing in Schule und Beruf
1.3.1.1. Definition
Der Begriff Mobbing wird in allen Büchern und Internetquellen gleichermaßen erklärt. Die Herkunft des Wortes Mobbing ist in der englischen Sprache zu suchen, es bezeichnet den gezielten Übergriff eines oder mehrerer Menschen auf einen/eine andere(n) über einen längeren Zeitraum:
Mobbing kommt vom englischen „mob“ für Meute, randalierender Haufen; „to mob“ heißt pöbeln. Doch nicht jeder Krach, jede Streiterei, Schikane oder Ungerechtigkeit ist Mobbing. Es bezeichnet den Prozeß der systematischen Ausgrenzung und Erniedrigung eines anderen Menschen, die von einer oder mehreren Personen betrieben werden. Diese feindseligen Handlungen geschehen mit einer gewissen Regelmäßigkeit, also mindestens einmal in der Woche und über eine bestimmte Dauer, d.h. mindestens ein halbes Jahr.[6]
Anfangs wurde der Ausdruck Mobbing vom Verhaltensforscher Konrad Lorenz verwendet, um Angriffe einer Gruppe von Tieren auf Eindringlinge zu beschreiben. Erst der schwedische Arzt Peter-Paul Heinemann versuchte, damit auch menschliche Verhaltensweisen zu erklären.
1.3.1.2. Der klassische Verlauf eines Mobbingfalles
Im Allgemeinen kann jeder Mensch Mobbingopfer werden, allerdings dürften einige Persönlichkeitsmerkmale begünstigend wirken. Besonders gefährdet scheinen jene zu sein, die auf ihre Umgebung gehemmt, sensibel, labil oder leistungsschwach wirken, da ihr „Nervenkostüm“ zarter gebaut ist und sie dadurch leichter verletzbar sind. Auch rein äußerliche Besonderheiten, wie z.B. eine Brille, eine sichtbare Zahnregulierung, die Frisur, etc. können Übergriffe bewirken.[7]
Eine Mobbinghandlung verläuft in vielen Fällen nach einem gleich bleibenden Schema. Zuerst wird ein Konflikt z.B. in der Schule oder auf dem Arbeitsplatz nicht konstruktiv gelöst. Danach beginnt systematischer Psychoterror gegen das Opfer. In weiterer Folge fällt der Konflikt zwischen den Beteiligten den LehrerInnen bzw. der Personalleitung des Betriebs auf. Sollte sich zu diesem Zeitpunkt der Mobbingfall nicht mehr lösen lassen, steht dem/der Betroffenen als Alternative nur mehr ein Wechsel der Schule oder des Arbeitsplatzes zur Verfügung.
Das dargestellte Modell lässt sich durch diverse Faktoren beeinflussen. So kann sich der Gemobbte bereits zu Beginn des Psychoterrors massiv zur Wehr setzen und damit den Angreifer zur Aufgabe zwingen. Weiters wirkt in dieser Phase die Unterstützung durch KollegInnen hilfreich. Je früher von den Vorgesetzten Mobbing erkannt wird, umso größer sind die vorhandenen Möglichkeiten, abmahnend in das Geschehen einzugreifen.
1.3.1.3. Erscheinungsformen von Mobbing
Mobbing tritt nicht immer so offensichtlich wie im oben geschilderten Modell auf. Besonders im schulischen Bereich sollte man als LehrerIn bei folgenden Vorkommnissen in einer Schulklasse sofort ermahnend eingreifen, und das Geschehen hinterfragen, um aufkommendes Mobbingverhalten möglichst bereits im Keim zu ersticken:[8]
- Wenn SchülerInnen verbal angegriffen werden, sie also Opfer von Verspottung, Beleidigung, Bedrohung und Beschimpfung werden.
- Wenn SchülerInnen durch Gesten und/oder Handlungen erniedrigt werden, wie z.B. abwertende Blicke, Drohgebärden und ständiges Unterbrechen des Redeflusses.
- Wenn SchülerInnen Opfer von körperlicher Aggression, wie Schlagen, Bespucken und Treten werden.
1.3.2. Gewalt in der Schule
1.3.2.1. Definition
Eine eindeutige Definition des Begriffs Gewalt in der Schule ist schwer möglich, da es große Unterschiede in der gesellschaftlichen Auffassung gibt, welche Verhaltensweisen als gewalttätig einzustufen sind. Folgendes versteht Dan Olweus unter schulischer Gewalt:
Wenn der Begriff Gewalt verwendet wird, muß ein Ungleichgewicht der Kräfte vorliegen (ein asymmetrisches Kräfteverhältnis): Der Schüler oder die Schülerin, der oder die der negativen Handlung ausgesetzt ist, hat Mühe, sich selbst zu verteidigen, und ist in irgendeiner Weise hilflos gegenüber dem Schüler oder der Schülerin oder den Schülern und Schülerinnen, die ihn drangsalieren.[9]
Heidrun Bründel und Klaus Hurrelmann wiederum definieren Gewalt in der Schule auf andere Weise:
Die Erscheinungsformen von Gewalt in der Schule reichen von Disziplinlosigkeit im Unterricht, verbalen und physischen Attacken gegenüber Lehrern und Mitschülern, Regelverletzungen, Schulschwänzen, Zerstören von Schuleigentum (Vandalismus), Diebstahl, Raub und Erpressung bis hin zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Jugendgangs und Schlägereien mit ausländischen Jugendlichen.[10]
Eine für den alltäglichen Schulgebrauch gültige Definition, was Gewalt in der Schule darstellt, wird eine Mischung aus den beiden vorangegangen Darstellungen sein. In einer Konferenz aller LehrerInnen einer Schule sollte man festlegen, was man unter Gewalt in der Schule versteht und dahingehend Verhaltensregeln erstellen.
1.3.2.2.Ursachen für schulische Gewalt
Folgende Faktoren können sich für die Entstehung von Gewalt in der Schule ausschlaggebend sein:[11]
- Sprachlosigkeit: Kinder und Jugendliche wachsen vermehrt in einer Umgebung auf, in der kaum noch gesprochen wird. Fernseher und Computer ersetzen zwischenmenschliche Kommunikation. Gefühle können nicht mehr ausgedrückt werden, daher besteht ein erhöhtes Risiko gewalttätig zu werden.
- Räumliche Enge und Bewegungslosigkeit: Vor allem im städtischen Raum fehlt jungen Menschen der nötige Platz, um sich austoben zu können. Die Wohnsituation ist häufig beengt und auch außerhalb der Wohnung stehen keine geeigneten Flächen zur Freizeitbeschäftigung zur Verfügung. Kreativität, Phantasie und Beweglichkeit werden auf diese Weise unterdrückt, dadurch fällt es schwer die eigenen Grenzen und die Verletzlichkeit der Mitmenschen richtig einzuschätzen.
- Vorurteile und fehlende Werte: Kinder und Jugendliche brauchen Orientierung in der Welt. Lebenseinstellungen werden häufig von den Eltern übernommen, auch in Form von nicht hinterfragten Vorurteilen. Auf diese Weise entstehen Feindbilder, wie z.B. Ausländer, die zur Anwendung von Gewalt führen.
1.3.2.3. Gewalt in österreichischen Schulen im Schuljahr 2001/02
Laut einer Studie des Ludwig Boltzmanninstitutes für Medizin- und Gesundheitssoziologie waren 12 Prozent der österreichischen Kinder im Schuljahr 2001/02 mindestens einmal Opfer von schulischer Gewalt. Weitere 12 Prozent fielen im selben Zeitraum als TäterInnen auf. 5 Prozent sind sowohl Opfer als auch TäterInnen. 71 Prozent der Kinder sind an schulischer Gewalt unbeteiligt. Jüngere SchülerInnen finden sich häufiger in der Gruppe der Opfer, ältere sind häufiger TäterInnen. Gewalttätiges Verhalten ist am häufigsten bei der Gruppe der elf- bis vierzehnjährigen SchülerInnen zu beobachten, wie die folgende Grafik zeigt:[12]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.3.3. Häusliche Gewalt
1.3.3.1. Definition
Möchte man den Begriff häusliche Gewalt zu erklären, stößt man in der Online-Enzyklopädie Wikipedia auf folgende Definition:
Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalttaten zwischen Menschen, die in einem Haushalt zusammenleben. Unter den Oberbegriff der häuslichen Gewalt fallen deshalb nicht nur Gewalt in Paarbeziehungen (vor, während und nach einer Trennung), sondern auch Gewalt gegen Kinder, Gewalt von Kindern gegenüber ihren Eltern, Gewalt zwischen Geschwistern und Gewalt gegen im Haushalt lebende ältere Menschen.[13]
Kennzeichnend für häusliche Gewalt ist also ein Nahverhältnis zwischen Täter und Opfer, da diese Form der Gewaltausübung auf den privaten Raum begrenzt ist. Häufig versucht der Täter/die Täterin durch die Übergriffe, uneingeschränkte Macht über sein Opfer zu bekommen.
1.3.3.2. Ursachen häuslicher Gewalt
Früher wurde als einziger Grund für die Entstehung familiärer Gewalt die Zugehörigkeit zur untersten sozialen Schicht angesehen. Heute versucht man die Ursachen häuslicher Gewalt umfassender zu erklären. Dazu werden drei unterschiedliche Theorien herangezogen:[14]
Auf der Ebene der personenzentrierten Theorien wird die Ursache für Gewalt im sozialen Nahbereich in den persönlichen Eigenschaften des Täters/der Täterin gesehen. Man erklärt gewalttätige Übergriffe durch charakterliche Auffälligkeiten, Persönlichkeitsstörungen und/oder Intelligenzdefizite.
Im Bereich der sozialpsychologischen Theorien sucht man die Gründe für familiäre Gewalt in äußeren Einflüssen. Ausschlaggebend dafür können Misshandlungserfahrungen des Täters/der Täterin und Belastungsfaktoren wie Stress, Alkohol oder berufliche und private Unzufriedenheit sein.
Soziokulturelle Theorien erklären Gewalt in der Familie im Zusammenhang mit kulturellen Werten und Normen. Bestehende familiäre Rollen, Familienstrukturen und traditionelle Überlieferungen werden von den TäterInnen als Erklärung für ihr Verhalten geliefert.
1.3.3.3. Formen häuslicher Gewalt
Häusliche Gewalt äußert sich nicht nur in Form von körperlichen Übergriffen, oftmals wenden die TäterInnen wesentlich subtilere Methoden an, um ihre Opfer zu erniedrigen. So unterscheidet man zwischen:[15]
- körperlicher Gewalt: Sie umfasst alle tätlichen Angriffe wie z.B. schlagen, stoßen, schütteln, beißen und würgen.
- sexueller Gewalt: Sie beinhaltet die Vergewaltigung und sexuelle Nötigung ebenso, wie den Zwang zur Prostitution.
- psychischer Gewalt: Hier ist das Spektrum der Delikte am weitesten gefasst. Es reicht von Drohung, Nötigung, Stalking und Freiheitsberaubung bis hin zu weniger bedrohlichen Formen wie z.B.: Beschimpfung, Bevormundung, Verbot und Bespitzelung von Sozialkontakten.
- ökonomischer Gewalt: In diesem Fall wird das Opfer zur Arbeit gezwungen bzw. wird ihm die Arbeit verboten. Außerdem wird kein Zugang zum gemeinsamen Konto ermöglicht bzw. wird der Lohn beschlagnahmt.
1.3.4. Sexueller Missbrauch
1.3.4.1. Definition
Versucht man den Begriff sexueller Missbrauch zu definieren, so findet man einige ähnlich klingende Erklärungen:
Bei Erwachsenen liegt eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung vor, wenn jemand an einer Person ohne dessen Zustimmung sexuelle Handlungen ausführt. Kinder können aber sexuellen Handlungen mit Erwachsenen nicht verantwortlich zustimmen bzw. ein sogenanntes „wissentliches Einverständnis“ geben, da sie aufgrund ihrer Unerfahrenheit, ihrer fehlenden Kenntnisse und ihrer anderen psychosexuellen Entwicklungsstufe nicht in der Lage sind beurteilen zu können, wer für sie der „richtige“ Sexualpartner ist. Hinzu kommt, daß Kinder auch deswegen keine gleichberechtigten Partner von Erwachsenen sein können, da sie in vielfältiger Weise (emotional, rechtlich, finanziell, usw.) von diesen abhängig sind und somit ein großes Beziehungs- und Machtgefälle besteht. [...]
Der Mißbraucher nutzt seine Macht- und Autoritätsposition sowie die Abhängigkeit des Kindes aus, es glaubt ihm, gehorcht ihm, stimmt wort- und widerstandslos zu.[16]
Möchte man sexuellen Missbrauch auch für Jugendliche verständlich definieren, damit sie ohne Hilfe von Erwachsenen den Tatbestand erkennen können, so findet man folgende Erklärung:
Du wurdest sexuell mißbraucht, wenn du
- auf eine Weise gestreichelt oder geküßt wurdest, die bei dir ein unbehagliches Gefühl hinterließ;
- auf eine Weise gebadet wurdest, die dir unangenehm war;
- dazu aufgefordert wurdest, die sexuellen Handlungen oder die Geschlechtsteile anderer Leute anzusehen;
- dazu gezwungen wurdest, dir Sexfilme oder -videos anzusehen;
- dazu gebracht wurdest, für Sexfotos zu posieren;
- an Brüsten oder Geschlechtsteilen berührt wurdest;
- dazu gezwungen wurdest, einen Erwachsenen oder älteren Jugendlichen an seinen Geschlechtsteilen zu berühren;
- zu oralem Sex (das heißt, zu Sex mit dem Mund) gezwungen wurdest;
- penetriert wurdest (indem der Erwachsene dir seinen Finger, Penis oder einen Gegenstand in Vagina oder After steckte);
- vergewaltigt wurdest (indem der Erwachsene unter Zwang oder mit Gewalt in dich eingedrungen ist).[17]
Zusammenfassend kann man sagen, dass sexueller Missbrauch dann beginnt, wenn der freie Wille des anderen verletzt wird. Immer dann, wenn Kinder bewusst und absichtlich mit sexuellen Handlungen konfrontiert werden, muss man von sexueller Belästigung sprechen. Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen eine leicht verständliche Erklärung geben zu können, wann es sich um sexuellen Missbrauch handelt.
1.3.4.2. Formen sexuellen Missbrauchs bei Kindern
Spricht man von sexuellem Missbrauch, so kann man drei unterschiedliche Arten feststellen:[18]
Bei den eindeutigen Formen handelt es sich um genitalen/oralen Verkehr und das Eindringen in den After und/oder in die Scheide des Kindes mit Finger(n), Penis oder Fremdkörpern.
Andere Formen sind jene, die den kindlichen Körper benützen, um sich Befriedigung zu verschaffen. Dabei handelt es sich um Berührung oder Manipulation der Genitalien des Kindes, um ein Zwingen des Kindes, die Genitalien eines/einer Erwachsenen zu berühren, Masturbation in Anwesenheit des Kindes, Reiben des Penis am Körper des Kindes und das Zeigen von pornographischen Abbildungen.
Zuletzt sollte man jene Formen nennen, die im Nachhinein oft als Beginn einer sexuellen Belästigung erkannt werden. Folgende Handlungsweisen werden dieser Kategorie zugeordnet: Der/die Erwachsene zeigt sich nackt vor dem Kind oder zeigt dem Kind seine Genitalien. Der/die Erwachsene möchte den Körper des Kindes genauer untersuchen und/oder beobachtet das Kind beim Ausziehen, Baden, Waschen etc.
1.3.4.3. TäterInnenprofile und TäterInnenstrategien
Untersucht man die TäterInnen sexueller Übergriffe auf Kinder und Jugendliche, so kann man diese im Wesentlichen drei unterschiedlichen Typen zuordnen:[19]
Der regressive Typ fühlt sich sexuell vordergründig zu Erwachsenen hingezogen, allerdings ist er auch durch Kinder sexuell erregbar. Treten Probleme mit erwachsenen Sexualpartnern auf und sind Kinder für sie/ihn leicht verfügbar, greift er/sie zur sexuellen Befriedigung auf Kinder zurück. Daher werden diese Menschen häufig auch als Ersatzobjekttäter bezeichnet. In der Täterstatistik findet sich dieser Typ mit etwa 90 Prozent am häufigsten.
Der fixierte Typ ist durch Erwachsene nicht oder kaum erregbar. Seine primäre sexuelle Orientierung richtet sich auf Kinder. Man spricht in diesem Fall von pädophilen Menschen. Sie machen ungefähr 2 bis 10 Prozent aller Täter aus.
Der soziopathische Typ zeigt mangelnde Empathie für seine Opfer und neigt zu sadistischen Handlungen. Die Sexualität dient ihm/ihr nicht zur Befriedigung sexueller Bedürfnisse, sondern als Mittel der Machtausübung und Unterdrückung. Diese Täterbeschreibung trifft nur auf einige wenige Einzelfälle zu.
Versucht man die Strategie der TäterInnen zu klären, so stellt man fest, dass sexuelle Belästigung häufig den gleichen Anfang nimmt. Die sexuelle Ausbeutung beginnt normalerweise nicht mit der Vergewaltigung des Opfers, sondern mit besonderer Zuwendung vonseiten des Missbrauchers/der Missbraucherin, oft wird für das Kind alles als Spiel dargestellt. Ziel ist es das Opfer zu verwirren – es soll glauben, dass es sich geirrt hat. Gleichzeitig wird versucht, ein Gefühl der Gegenseitigkeit herzustellen – das Opfer soll das Gefühl haben, dass es selbst für die Tat verantwortlich ist.
1.3.5. Amok
1.3.5.1. Definition
Das Phänomen des Amoklaufs wird auf das malaiische Wort amuk zurückgeführt und folgendermaßen beschrieben:
Amok (malaiisch: Wut, wütend), ein ursprünglich für Malaien beschriebener plötzlicher aggressiver, gewalttätiger Ausbruch einer in der Regel männlichen Person, der mit anscheinend unbegründeten Tötungsangriffen auf Menschen und Tiere einhergeht, die dem Amokläufer (malaiisch pengamok) zufällig begegnen. Typischerweise zieht sich der Amokläufer vor seinem Ausbruch oft von seiner Umgebung und in sich selbst zurück, nach dem Amoklauf, der häufig mit Selbstmord endet, ist der Betroffene erschöpft, bricht zusammen oder verfällt in einen langen Schlaf und hat Erinnerungslücken.[20]
Die TäterInnen, welche sich in dieser psychischen Ausnahmesituation befinden, werden als Amokläufer bezeichnet. Ihnen ist ein Zustand krankhafter geistiger Verwirrung gemeinsam, in dem sie herumlaufen und in scheinbar blinder Wut alle töten, die ihnen begegnen.
1.3.5.2. Entwicklung eines Amoklaufs
Der Ablauf eines Amoklaufs kann zumeist nach dem gleichen Schema erklärt werden, Motive und Gründe dafür sind allerdings höchst unterschiedlich.[21]
Im Vorstadium finden sich in den meisten Fällen familiäre und/oder soziale Schwierigkeiten. Es kommt zu Erniedrigungen und massiven Kränkungen, die das persönliche Ansehen vermindern. Diese Umstände führen beim Betroffenen zu einer Phase des intensiven Nachdenkens über das Geschehene, meist gepaart mit einem Rückzug aus dem bisherigen sozialen Umfeld. Es kommt zu depressiven Verstimmungen, es folgt ein Leben in einer eigenen kleinen Welt.
Auf diese Phase des Grübelns folgt dann ein plötzlicher unvorhersehbarer Angriff mit rücksichtsloser Tötungsbereitschaft, das heißt aus dem Stadium der verwirrten Sinne bricht der eigentliche Amokzustand hervor. Der Amokläufer schreit, rennt umher, tobt, greift wahllos Menschen und Tiere an. Diese mörderische Raserei kann über mehrere Stunden hinweg andauern.
Ein Ende findet solch ein Amoklauf erst dann, wenn sich der Rasende selbst richtet, getötet oder überwältigt wird. Überlebende Täter verfallen nach ihrer Festnahme häufig in einen schlafähnlichen Zustand, der mit einer Amnesie zur Tatzeit einhergeht.
1.3.5.3. Einige bekannte Amokläufe
In der folgenden Aufzählung finden sich fünf Amokläufe, die in den vergangenen zehn Jahren geschehen sind. Es ist eine Auswahl von Vorfällen im schulischen und im öffentlichen Bereich aus den USA und Europa:[22]
- 5. Mai 1997/Österreich: Ein 15-jähriger Schüler tötet an seiner Schule in Zöbern/Niederösterreich eine Lehrerin und verletzt eine weitere schwer. Er selbst überlebt die Tat.
- 20. April 1999/USA: In der Schule in Littleton/Colorado töten zwei Jugendliche mit Sprengsätzen und Schusswaffen mindestens 14 MitschülerInnen und LehrerInnen, 23 Personen werden verletzt. Anschließend begehen die Täter Selbstmord.
- 27. September 2001/Schweiz: Ein 57-Jähriger dringt in das Parlamentsgebäude des Kantons Zug ein und tötet drei Regierungsräte und elf Kantonsräte. Bei dem Attentat werden 15 weitere Menschen verletzt, darunter auch einige Journalisten.
- 26. April 2002/Deutschland: Ein 19-jähriger Schüler tötet an einem Erfurter Gymnasium dreizehn LehrerInnen, zwei SchülerInnen und einen Polizisten. Zehn Menschen werden verletzt, am Ende begeht der Täter Selbstmord.
- 27. Mai 2006/Deutschland: Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten des Berliner Hauptbahnhofs sticht ein vermutlich betrunkener 16-Jähriger wahllos auf 41 Passanten ein, die teils lebensgefährliche Verletzungen erleiden.
1.3.6. Rassistisch motivierte Gewalt
1.3.6.1. Definition
Der Begriff Rassismus wird auf diese oder ähnliche Weise in den meisten Werken erklärt:
Rassismus der, Gesamtheit der Theorien und politischen Lehren, die versuchen, kulturelle Fähigkeiten und Entwicklungslinien der menschlichen Geschichte nicht auf biologisch anthropologische (d.h. typologische) Ursachen zurückzuführen; im engeren Sinn alle Lehren, die aus solchen Zusammenhängen eine Über- bzw. Unterlegenheit einer menschlichen Rasse gegenüber einer anderen behaupten, um Herrschaftsverhältnisse zu rechtfertigen sowie mithilfe dieser Ideologie Massen für objektiv andere (z.B. politische oder wirtschaftliche) Interessen zu mobilisieren. Der Rassismus liefert innenpolitisch die Begründung für Diskriminierung, Unterprivilegierung oder Unterdrückung ethnischer Gruppen (oft Minderheiten), die als Vertreter anderer Rassen bezeichnet werden. Außenpolitisch wird der Rassismus zur Rechtfertigung von Imperialismus und Kolonialismus herangezogen.[23]
Unter Rassismus versteht man also alle Handlungen, die sich gegen einen einzelnen Menschen oder eine Volksgruppe aufgrund ihrer ethnischen Herkunft richten.
1.3.6.2. Geschichte des Rassismus
Mithilfe rassistischer Vorurteile versuchte man immer wieder Unterdrückung, Völkermord und Diskriminierung zu rechtfertigen. Schon im 17. Jahrhundert entwarf Henri de Boulainvilliers eine Zweirassentheorie, um die politische Vorherrschaft der Franken über die Gallier zu erklären. Im 19. Jahrhundert entwarf Arthur Gobineau die Theorie von der zur Herrschaft berufenen Rasse der Arier, die als Grundstein für den Nationalsozialismus gilt und von Alfred Rosenberg zur Rassenideologie weiterentwickelt wurde. Dadurch kam es zur Zeit des zweiten Weltkriegs in Europa zur systematischen Ausrottung der Juden.[24]
Nach dem zweiten Weltkrieg änderten sich die Erscheinungsformen und Ideen des Rassismus. Die genetischbiologische Argumentation wurde schrittweise von verhaltensbiologischen und kulturellen Ideologien abgelöst. Die Identität des eigenen Volkes soll vor Überfremdung bewahrt werden.
1.3.6.3. Rassismus in Österreich im Jahr 2005
Der Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA) sammelt alljährlich Berichte über diskriminierende Vorfälle, die Menschen nicht österreichischer Herkunft in Österreich betreffen. Im Jahr 2005 dokumentierte das ZARA-Team im Rassismus-Report 1.105 rassistische Vorfälle. Dabei waren 45 Prozent der Betroffenen Frauen, 36 Prozent Männer, 18 Prozent der Fälle wurden anonym gemeldet und 1 Prozent stammt von Organisationen selbst. Der Anteil an ZeugInnen unter den ZARA-KlientInnen lag 2005 bei 54 Prozent. Selbst direkt betroffen waren unter den meldenden Personen 46 Prozent.[25]
Von den dokumentierten Vorfällen betrafen 67 Prozent den öffentlichen Raum (Lokale, öffentliche Verkehrsmittel, Geschäfte, ...), mehr als die Hälfte davon waren rassistische Beschmierungen. Das ZARA-Team selbst war von 9 Prozent der Ereignisse betroffen, hier äußerte sich der Rassismus als Antwort auf die bereits verrichtete Arbeit in Form von Beschimpfungen. 9 Prozent der Anzeigen betrafen den Arbeitsplatz der Betroffenen, 7 Prozent die Polizei, 5 Prozent Behörden und öffentliche Institutionen wie Schulen und 3 Prozent den Wohnraum.
2. jugendbücher zu ausgewählten Themen der gewalt
2.1. Beth Goobie: Ausgelost. Mobbing in der High School
2.1.1. Biographische Notizen zur Autorin
Beth Goobie wurde 1959 in Guelph, Ontario, geboren. Nach ihrem Studium arbeitete sie sechs Jahre lang mit physisch und sexuell missbrauchten Kindern. Seit 1987 schreibt sie provozierende Erzählungen und Romane, vor allem über Teenager, die missbraucht worden sind.[26]
2.1.2. Inhalt des Buches
Das Schattenkomitee hält als jährliches Ritual an der Saskatoon Collegiate High School eine Wahl ab. Bei dieser Lotterie wird der Name eines Schülers/einer Schülerin ausgelost, der/die daraufhin für ein Jahr von allen anderen MitschülerInnen gemieden wird. FreundInnen des/der Ausgelosten werden durch Gewaltandrohung unter Druck gesetzt, jeglichen Kontakt zum Opfer abzubrechen.
Das aktuelle Opfer des Schattenkomitees ist Sal Hanson, eine Schülerin in der zehnten Klasse. Sie muss für das Schattenkomitee Aufgaben erledigen und hat sich auf Befehl jederzeit zur Verfügung zu halten, auch nachts. Oftmals besteht ihr Auftrag darin, MitschülerInnen Botschaften zu überbringen, die zum Mobbing auffordern. Die EmpfängerInnen der Nachrichten werden immer bewusst ausgewählt; entweder sind es MitschülerInnen die mit sich und ihrem Leben massive Probleme haben, wie Chris Busatto und Diane Kruisselbrink, oder der/die Betreffende hat sich den Hass eines der Mitglieder des Schattenkomitees zugezogen. Hier wäre als Beispiel Myra Hurgett anzuführen.
Sal Hanson möchte sich nicht in die Opferrolle drängen lassen. Anfangs hofft sie auf die Hilfe ihrer FreundInnen im Kampf gegen das Schattenkomitee, muss aber bald feststellen, dass sich alle dem Druck beugen und sie meiden. Ihr älterer Bruder Dusty ist ihr in dieser schweren Zeit ein guter Freund, allerdings weiß er nicht, wie es um Sal steht, da sie sich ihm aus Angst nicht anvertraut.
Erst als Brydan Wallace, einer ihrer Freunde, seine Angst überwindet und wieder Kontakt mit Sal Hanson aufnimmt, hat sie die Kraft, sich gegen das Schattenkomitee zu stellen. Sie verteilt unter den MitschülerInnen die geheimen Codes des Schattenkomitees. Vom darauffolgenden Versuch, sie durch ein grausames Szenario endgültig mundtod zu machen, lässt sie sich nicht mehr einschüchtern. Es gelingt ihr, sich aus den Fängen des Schattenkomitees zu befreien. Dabei erfährt sie, dass sie nicht – so wie alle anderen SchülerInnen vor ihr – ausgelost wurde, sondern gezielt ausgewählt wurde, da sich ihr Bruder Dusty vor Jahren offen gegen das Schattenkomitee gestellt hatte.
2.1.3. Die Protagonistin des Romans und andere wichtige Personen
2.1.3.1. Sal Hanson
Die Protagonistin des Buches hat bis zu ihrer Wahl durch das Schattenkomitee in der Schule keine Probleme. Es verbindet sie mit einigen SchülerInnen eine gute Freundschaft, im Schulorchester spielt sie die dritte Klarinette. Ihr bisheriges Leben ist nicht einfach verlaufen, besonders belastend für sie ist es gewesen, im Alter von acht Jahren den Unfalltod ihres Vaters im Auto miterlebt zu haben. Sal macht sich immer wieder Vorwürfe, dass sie den Tod ihres Vaters verschuldet hätte. Erst sehr spät erfährt sie die wahren Hintergründe: Ihr Vater hat den festen Entschluss gefasst, Selbstmord begehen zu wollen und bereits vor der Autofahrt einen Abschiedsbrief verfasst.
In der Familie ist ihre einzige echte Bezugsperson ihr Bruder Dusty, da die Mutter neben der Arbeit wenig Zeit findet, sich um ihre heranwachsenden Kinder zu kümmern. Mit Dusty kann Sal über fast alles sprechen, allerdings verschweigt sie ihm aus Angst ihre Situation in der Schule.
Ihre Probleme versucht Sal selbst in den Griff zu bekommen: Eine ihre Strategien, aufgestaute Sorgen loszuwerden, ist das Hören von Musik. Sie zieht sich dazu in den Hobbyraum des Hauses zurück und hört in voller Lautstärke Musik.
2.1.3.2. Brydan Wallace
Er ist Schüler der elften Klasse und spielt gemeinsam mit Sal im Schulorchester die dritte Klarinette. Nach einem Autounfall, den seine Schwester verursacht hat, sitzt er im Rollstuhl. Anfangs versucht er zu Sal zu stehen, lässt sich dann aber, so wie alle anderen FreundInnen von Sal, vom Schattenkomitee einschüchtern. Erst nach einiger Zeit fasst er neuen Mut und nimmt wieder den Kontakt zu Sal auf. Er ist es, der Sal die Kraft gibt, sich gegen das Schattenkomitee aufzulehnen.
2.1.3.3. Kimmie Busatto
Sie besucht die zehnten Klasse und die beste Freundin von Sal Hanson. Sie hat wenig Selbstbewusstsein und zweifelt stark an ihrer Person. Kimmie hat nicht die Kraft, sich gegen das Schattenkomitee zu stellen, und bricht daher den Kontakt zu Sal ab. Sie ist von Schattenkomitee so stark eingeschüchtert, dass sie sogar nach dem Selbstmordversuch ihres Bruders ihren Eltern nichts über die Machenschaften des Schattenkomitees erzählt.
2.1.3.4. Willis Cass
Er ist der Präsident des Schattenkomitees. Im Schulorchester spielt er die erste Trompete, dadurch gelingt es ihm, mit Sal auch abseits des Schattenkomitees in Kontakt zu treten. Er gaukelt Sal seine Freundschaft vor und spielt dabei ein falsches Spiel mit ihr.
2.1.4. Beth Goobies Darstellung von „Mobbing in der Schule“
Beth Goobie wählt für ihr Buch den auktorialen Erzählstil, und es gelingt ihr sehr gut, den äußeren und inneren Raum der Handlung zu beschreiben. LeserInnen wird unmissverständlich klar gemacht, was es bedeutet, ein Mobbingopfer zu werden. So beschreibt sie noch vor Sal Hansons erstem Zusammentreffen mit dem Schattenkomitee, was Sal erwarten wird – sie muss damit rechnen, grundlos von allen MitschülerInnen verachtet zu werden:
In etwa einer Stunde würde ihr erstes Treffen mit dem Schattenkomitee vorüber und das übermächtige, unsichtbare X auf ihrer Stirn eingraviert sein. Dann würde ihr Name wie reiner Sauerstoff in den Adern der Gerüchteküche der Schule kursieren. Wenn das passierte, stand sie endgültig und unwiderruflich im Abseits. Niemals wieder würde jemand sie mit ehrlicher Freundschaft oder auch nur mit Gleichgültigkeit betrachten.[27]
Als Sal den Mitgliedern des Schattenkomitees erstmals begegnet, gelingt es Beth Goobie, den LeserInnen sofort klarzumachen, was es bedeutet „die Lotterie gewonnen“ zu haben:
„Hör mir gut zu, Kleine“, sagte Willis Cass leise. „Wir kennen dich besser, als du glaubst. Eigentlich kannten wir dich schon, bevor du überhaupt hier in die Schule gekommen bist. Wir haben darauf gewartet, dass du hierher kommst, haben dich beobachtet seit deinem ersten Schultag. Vielleicht ist es Zufall, dass du in diesem Schuljahr die Lotterie gewonnen hast, vielleicht auch nicht. Wie auch immer – dein Name wurde gezogen und du bist der Sieger. Das Opfer. Du weißt, was das heißt. Jeder weiß es.“ [...]
„Ich habe dich etwas gefragt: Hast du jemals mit dem Opfer vom letzten Jahr gesprochen?“
Sal schüttelte ihren Kopf.
„Also weißt du ja, wie die Sache funktioniert. Jeder hält sich daran. Jede wünscht sich ein Opfer, Sally, sogar du. Also worüber beklagst du dich? Hast du etwas gesagt, als es jemand anderen getroffen hat? Nein, du hast zugeschaut, hast es genossen, und jetzt bist du dran.“[28]
Beth Goobie beschreibt weiters den LeserInnen, wie Sal durch das Schattenkomitee eingeimpft wird, dass jeder an ihrer Schule ein Opfer braucht und alle damit einverstanden sind. In Sal wird sogar noch ein schlechtes Gewissen erzeugt, indem man auf die Lotteriegewinnerin des Vorjahres aufmerksam macht, die auch von Sal Hanson nicht beachtet worden ist. Sal hat das Spiel all die Jahre mitgespielt, also solle sie sich jetzt auch keinen Beistand anderer erwarten.
Goobie vergleicht in ihrem Buch Sal Hanson weiters mit der Gewinnerin der vorjährigen Lotterie. Allerdings war Sal nie mit ihr befreundet, also weiß sie nicht, wie sie gehandelt hätte, wenn wie ihre Freundin gewesen wäre. Sal kann allerdings feststellen, wie sich Jenny im letzten Schuljahr verändert hat:
Ihre Zeit als Lotteriegewinnerin war vorbei. Man redete wieder mit ihr und in den Pausen war sie von einem Kreis aus Freunden umringt. Jenny Weaver war wieder so beliebt wie früher. Es schien fast so, als ob das letzte Jahr und die Hölle, durch die sie gehen musste, vom Erdboden verschluckt worden waren – außer man sah in ihre Augen. Erst heute auf dem Weg zum Englischunterricht war Sal ihr im Flur begegnet, wo sie sich mit zwei Freundinnen unterhielt. Jenny redete so schnell, als ob ihr jemand auf den Fersen wäre, und ihre Augen flogen hierhin und dorthin, wie eine Libelle, hielten nirgendwo an, als ob alles, was sie sahen, eine Illusion wäre, ein veränderndes Hologramm aus Lächeln und Gelächter, hinter dem sich der tiefe Schmerz einer Wahrheit entfaltete, mit der sie den Rest ihres Lebens würde leben müssen.[29]
Die Situation, in der sich Sals FreundInnen befinden, beschreibt Beth Goobie den LeserInnen ihres Buches ebenfalls. Einerseits lässt sie Sal mit Kimmie alleine auf einer Schultoilette zusammentreffen, dabei gibt Kimmie folgende Aussage von sich:
[...]
[1] Gewalt: Der Brockhaus in fünf Bänden. Zweiter Band, Eit – Iz. Mannheim19948, S. 360.
[2] Gewalt: Microsoft ® Encarta ® Professional 2003. © 1993-2002 Microsoft Corporation.
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt, 4.8.2006.
[4] Vgl. dazu: Gewalt: Tewes, Uwe; Wildgrube, Klaus (Hrsg.): Psychologie-Lexikon. München 1999², S. 155.
[5] Vgl. dazu: Bründel, Heidrun; Hurrelmann, Klaus: Gewalt macht Schule. Wie gehen wir mit aggressiven
Kindern um? München 1994, S. 23.
[6] http://arbeitsblätter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Mobbing.shtml, 29.11.2006.
[7] Vgl. dazu: Kratz, Hans-Jürgen: Mobbing. Erkennen, Ansprechen, Vorbeugen. Wien 20002, S.17.
[8] Vgl. dazu: Holighaus, Kristin: Zoff in der Schule. Tipps gegen Mobbing und Gewalt. Weinheim 2004, S. 61.
[9] Olweus, Dan: Gewalt in der Schule. Was Lehrer und Eltern wissen sollten – und tun können. Bern 20023, S. 23.
[10] Bründel, Heidrun; Hurrelmann, Klaus: Gewalt macht Schule. Wie gehen wir mit aggressiven Kindern um?
München 1994, S. 109.
[11] Vgl. dazu: Schneider, Sylvia: Gewalt. Nicht an unserer Schule! Neue Strategien zur Konfliktvermeidung und
Konfliktlösung. Würzburg 2001, S. 30.
[12] Vgl. dazu: http://www.give.or.at/download/HBSC5_Bullying_Langfassung.pdf, 5.12.2006.
[13] http://de.wikipedia.org/wiki/Häusliche_Gewalt, 4.8.2006.
[14] Vgl. dazu: http://bmsgk.cms/site/attachments/9/6/0/CH0098/CMS1056453530966/gewaltbericht_neu.pdf, S.
27-55, 27.12.2006.
[15] Vgl. dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Häusliche_Gewalt, 4.8.2006.
[16] Deegener, Günther: Kindesmißbrauch. Erkennen, Helfen, Vorbeugen. Weinheim und Basel 1998, S.22.
[17] Bain, Quainé; Sanders, Maureen: Wege aus dem Labyrinth. Fragen von Jugendlichen zu sexuellem
Mißbrauch. Ruhnmark 1993², S. 13.
[18] Vgl. dazu: http://arbeitsblätter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/SexuellerMissbrauch.shtm,
29.11.2006.
[19] Vgl. dazu: http://arbeitsblätter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/SexuellerMissbrauch.shtm,
29.11.2006.
[20] Amok: Microsoft ® Encarta ® Professional 2003. © 1993-2002 Microsoft Corporation.
[21] Vgl. dazu: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/pdf/amok_faust.pdf, 27.12.2006.
[22] Vgl. dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf, 6.8.2006.
[23] Rassismus: Der Brockhaus in fünf Bänden. Band 4 Neu – Sil. Mannheim 19948, S. 350.
[24] Vgl.dazu: Rassismus: Microsoft ® Encarta ® Professional 2003. © 1993-2002 Microsoft Corporation.
[25] Vgl. dazu: http://www.zara.or.at/materialien/rassismus-report/rassismus-report-2005.pdf, 30.12.2006.
[26] Vgl. dazu: http://www.fischergeneration.de/sixcms/detail.php?template=gn_wide_wrapper&_&_content_
template=autor_detail&_navi_area=gn_vert1&_navi_item=08.00.00.00&_letter =&id=229600, 5.10.2006.
[27] Goobie, Beth: Ausgelost. Mobbing in der High School. Frankfurt/Main 2005, S. 54.
[28] Goobie, Beth: Ausgelost. Mobbing in der High School. Frankfurt/Main 2005, S. 61.
[29] Goobie, Beth: Ausgelost. Mobbing in der High School. Frankfurt/Main 2005, S. 67.
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