1. Einführung in die Thematik
Die Geistszene in William Shakespeares Drama „Hamlet“ soll zwar im Mittelpunkt dieser Hausarbeit stehen, doch zuerst ein kurzer Überblick über den Autor und die Bedeutung seines Stücks.
William Shakespeare (1564-1616) lebte in einer Zeit des Umbruchs vom Mittelalter hin zur Neuzeit, die literarisch gesehen von der Wiederentdeckung der Dramenform geprägt war, die während des Mittelalters gänzlich verschwunden zu sein schien. Shakespeare gilt daher nicht nur als wichtiger Schriftsteller seiner Zeit, sondern auch als Initiator, denn dank seiner Werke erlebte das Drama eine erneute Blütezeit. Sein Stück „Hamlet“ entstand um 1600/01, ist in fünf Akte unterteilt und gilt als Shakespeares längste, „realistischste und modernste Tragödie“. So lässt sich wohl auch der große Bekanntheitsgrad erklären, denn „der deutschen Literatur wurde Hamlet […] Vorbild und Herausforderung“ zugleich. Dass dem Stück sowohl damals als auch zu unserer heutigen Zeit eine enorme Popularität zugeschrieben wird, erkennt man aber auch an den unzähligen Interpretationen, Theaterinszenierungen und Verfilmungen, die schon existieren; und da ständig noch neue hinzu kommen, ist diese Tragödie es auch wert etwas genauer betrachtet zu werden. Denn schließlich sind „das Drama ebenso wie der Charakter seines Titelhelden […] nicht auf eine einzige Deutung festzulegen“.
Um daher nun Hamlets Verhalten und seinen inneren Konflikt innerhalb der Handlung nachvollziehen zu können, ist es zunächst notwendig die Bedeutung dieser Geistszene sowohl für das gesamte Stück als auch für die Entwicklung der Hauptfigur zu verstehen. Dafür bietet sich eine kurze vorausgehende Interpretation der Szene an.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung in die Thematik
2. Bedeutung der Geistszene
2.1 Interpretation der Geistszene
2.2 Die Bedeutung der Szene für das gesamte Stück
2.3 Die Bedeutung der Szene für die Figur des Hamlet
2.4 Ausblick auf Hamlets Verhalten im Verlauf des Stücks
3. Fazit
Bibliographie
1. Einführung in die Thematik
Die Geistszene[1] in William Shakespeares Drama „Hamlet“ soll zwar im Mittelpunkt dieser Hausarbeit stehen, doch zuerst ein kurzer Überblick über den Autor und die Bedeutung seines Stücks.
William Shakespeare (1564-1616) lebte in einer Zeit des Umbruchs vom Mittelalter hin zur Neuzeit, die literarisch gesehen von der Wiederentdeckung der Dramenform geprägt war, die während des Mittelalters gänzlich verschwunden zu sein schien[2]. Shakespeare gilt daher nicht nur als wichtiger Schriftsteller seiner Zeit, sondern auch als Initiator, denn dank seiner Werke erlebte das Drama eine erneute Blütezeit. Sein Stück „Hamlet“ entstand um 1600/01, ist in fünf Akte unterteilt und gilt als Shakespeares längste, „realistischste und modernste Tragödie“[3]. So lässt sich wohl auch der große Bekanntheitsgrad erklären, denn „der deutschen Literatur wurde Hamlet […] Vorbild und Herausforderung“[4] zugleich. Dass dem Stück sowohl damals als auch zu unserer heutigen Zeit eine enorme Popularität zugeschrieben wird, erkennt man aber auch an den unzähligen Interpretationen, Theaterinszenierungen und Verfilmungen, die schon existieren; und da ständig noch neue hinzu kommen, ist diese Tragödie es auch wert etwas genauer betrachtet zu werden. Denn schließlich sind „das Drama ebenso wie der Charakter seines Titelhelden […] nicht auf eine einzige Deutung festzulegen“[5].
Um daher nun Hamlets Verhalten und seinen inneren Konflikt innerhalb der Handlung nachvollziehen zu können, ist es zunächst notwendig die Bedeutung dieser Geistszene sowohl für das gesamte Stück als auch für die Entwicklung der Hauptfigur zu verstehen. Dafür bietet sich eine kurze vorausgehende Interpretation der Szene an.
2. Bedeutung der Geistszene
2.1 Interpretation der Geistszene
Die nächtliche Szene beginnt mit einer Offenbarung des Geistes: „I am thy father’s spirit“ (Hamlet. I.5, 9), der seinen Sohn beschwört den grausamen Mord an ihm zu rächen. Hamlet will dieses Verbrechen sogleich vergelten: „May sweep to my revenge.“ (Hamlet. I.5, 31). Doch auch die Eile von Hamlets Vater wird deutlich, denn er warnt seinen Sohn mit den Worten „Now Hamlet, hear“ (Hamlet. I.5, 34) keine Zeit zu verlieren. Außerdem scheint der Geist voller Wut und Depression zu sein, was man daran erkennen kann, dass er Bezeichnungen wie „serpent“ (Hamlet. I.5, 38) oder „incestuous […] adulterate beast“ (Hamlet. I.5, 42) benutzt, um seinen hinterhältigen Bruder zu beschreiben, der ihn um alles gebracht hat, was er am meisten geliebt hat: „Of life, of crown, of queen“ (Hamlet. I.5, 75).
Allerdings hat der Geist keine Zeit Hamlet die ganze Geschichte zu erzählen, denn der Morgen naht, aber von nun an zählt ohnehin nur noch die Rache, bei der er auf die Hilfe seines Sohnes angewiesen ist. So erfährt Hamlet von seinem Vater lediglich, dass dieser mit Gift getötet wurde, „whose effect holds such an enmity with blood of man“ (Hamlet. I.5, 64/65), ohne vorher noch seine Beichte ablegen zu können. Daher appelliert der Geist nun wiederholt an Hamlets Liebe und Ehre, denn er soll einerseits das „royal bed of Denmark“ (Hamlet. I.5, 82) von „damned incest“ (Hamlet. I.5, 83) befreien, aber trotz allem ein reines Herz behalten und seine Wut nicht gegen seine Mutter richten. „Leave her to heaven“ (Hamlet. I.5, 86) und „Remember me“ (Hamlet. I.5, 91) sind daher die letzten Wünsche des Geistes bevor er Hamlet sich selbst und seinem inneren Konflikt überlässt.
[...]
[1] William Shakespeare. 1980. Hamlet. London: Penguin Books Ltd. I.5, 1-91. [im Folgenden: Hamlet].
[2] Vgl. Uwe Baumann. 1998. Shakespeare und seine Zeit. Stuttgart: Ernst Klett Verlag GmbH. 18-20.
[3] John Dover Wilson. 1935. Geist oder Teufel?. In: Erzgräber, Willi. 1977. Hamlet-Interpretationen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
[4] Ina Schabert. 1972. Shakespeare-Handbuch. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag. 556.
[5] Schabert. 1972. 555.
- Citar trabajo
- Janine Gruschwitz (Autor), 2003, Hamlet - Bedeutung der Geistszene, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85857
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