Die Arbeit stellt eine inhaltliche Grundlage über das gewählte Thema „Konsequenzen von Erwerbslosigkeit“ dar, aus welcher Teilaspekte im Rahmen des Seminars präsentiert und anschließend diskutiert werden.
Der vorgelegte Aufbau gab einen groben Überblick über verschiedene (individuelle) Auswirkungen von Erwerbslosigkeit und beinhaltete einen Ländervergleich zwischen der Republik Österreich und Bundesrepublik Deutschland.
Schwerpunktthema: Psychische Auswirkungen von Erwerbslosigkeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Vorbemerkung: Begrifflichkeiten arbeitslos – erwerbslos?
3. Erwerbslosigkeit in der Arbeitsgesellschaft – Hintergrund von psychologischen Wirkungen von Erwerbslosigkeit
3.1. Einleitung
3.2. Die fünf Funktionen von Arbeit
4. Thesen zu den individuellen (psychischen) Auswirkungen von Erwerbslosigkeit
4.3. Einleitung
4.4. Entstehung von Phasenmodelle
4.5. Individuelle Verarbeitungsformen
4.6. Erwerbslosigkeit als Prozess
4.7. Vier-Phasen-Modell von Halapier, Halapier und Puddu
5. Psychologische Auswirkungen von Erwerbslosigkeit
5.1. Einleitung
5.2. Ergebnisse der Querschnittanalyse
5.3. Ergebnisse der Längsschnittanalyse
5.3.1. Ergebnisse der Überprüfung der Hypothese
5.3.2. Ergebnisse der Überprüfung der Hypothese
6. Spezialfall: Psychische Auswirkungen von Erwerbslosigkeit bei älteren Menschen
6.1. Einleitung
6.2. Fragestellungen der Untersuchung
6.3. Ergebnisse der Studie
6.4. Vergleich mit der vorgestellten Metaanalyse
7. Spezialfall: Macht Erwerbslosigkeit rechtsextrem?
7.1. Einleitung
7.2. Vorgangsweise der Studie
7.3. Zusammenfassung der Ergebnisse
8. Psychische Folgen von Arbeitslosigkeit in den fünf neuen Bundesländern der BRD
8.1. Einleitung
8.2. Vorgangsweise der Studie
8.3. Ergebnisse aufgeschlüsselt nach Fragestellungen
8.3.1. Kann man Erwerbslosigkeit vorhersagen?
8.3.2. Auswirkungen von Erwerbslosigkeit und Vergleich
9. Epilog
10. Literaturverzeichnis
1. Vorwort
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Seminars Wohlfahrtsstaat im Vergleich- Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenversicherung verfasst.
Sie stellt eine inhaltliche Grundlage über das gewählte Thema „Konsequenzen von Erwerbslosigkeit“ dar, aus welcher Teilaspekte im Rahmen des Seminars präsentiert und anschließend diskutiert werden.
Der vorgelegte Aufbau gab einen groben Überblick über verschiedene (individuelle) Auswirkungen von Erwerbslosigkeit und beinhaltete einen Ländervergleich zwischen der Republik Österreich und Bundesrepublik Deutschland.
Schwerpunktthema: Psychische Auswirkungen von Erwerbslosigkeit.
So werden in dieser vorliegenden Arbeit zunächst – nach einer begrifflichen Festlegung - einige Thesen der individuellen Konsequenzen von Erwerbslosigkeit überblicksmäßig dargestellt. Daraufhin wird eine Metastudie über psychische Auswirkungen vorgestellt und deren Hypothesen präsentiert. Im Mittelteil werden zwei Spezialfragen zum Thema psychische Auswirkungen von Erwerbslosigkeit behandelt: Die Alterserwerbslosigkeit und der Zusammenhang zwischen Erwerbslosigkeit und Rechtsextremismus.
Letztlich folgt eine Darstellung einer Studie von Michael Frese über fünf neue Bundesländer der BRD und die psychischen Folgen von Erwerbslosigkeit.
Um der Anforderung gerecht zu werden, wurde bei der Präsentation der verschiedenen Studien noch – wo dies möglich war – ein Vergleich eingefügt.
Ich hoffe, hiermit den Ansprüchen gerecht geworden zu sein und der Leserin und dem Leser einen aufschlussreichen Überblick über die psychischen Folgen von Erwerbslosigkeit zu geben.
Stefan Wurm Wien, im Mai 2005
2. Vorbemerkung: Begrifflichkeiten arbeitslos – erwerbslos?
In Teilen der bearbeiteten Literatur wird darüber diskutiert, ob nun der Begriff „arbeitslos“, aufgrund seiner Einbürgerung oder doch der Begriff „erwerbslos“ angebrachter sei.
Die Problematik wird vor allem durch verschiedene gedankliche Möglichkeiten deutlich: Wie bezeichnet mensch beispielsweise eine Person, die keiner geregelten (abhängigen) Beschäftigung nachgeht, aber von den Zinsen eines beträchtlichen Kapitalvermögens lebt? Oder ist ein Selbstständiger, der einen Hauptkunden verloren hat und das Geschäftsjahr mit einem Verlust abschließen wird erwerbslos, aber nicht arbeitslos?[1]
Letztendlich stellt sich noch die Frage, nach der politischen Korrektheit der Bezeichnung. Diese begründet die Entscheidung, dass für diese Arbeit der Begriff der Erwerbslosigkeit festgelegt worden ist, um die Hausarbeit, hier insbesondere die (noch) vorherrschende Hausfrauenarbeit, nicht weiter zu diskriminieren.
3. Erwerbslosigkeit in der Arbeitsgesellschaft – Hintergrund von psychologischen Wirkungen von Erwerbslosigkeit
3.1. Einleitung
„Psychologische Wirkungen von Arbeitslosigkeit können nur unter Einbezug des gesellschaftlichen und individuellen Verständnisses von Arbeit innerhalb einer Arbeitsgesellschaft wie der unseren verstanden werden.“[2]
So soll hier zunächst kurz ausgeführt werden, warum es überhaupt zu psychologischen Wirkungen aufgrund von Erwerbslosigkeit kommen kann.
3.2. Die fünf Funktionen von Arbeit
Büssing geht in der Erläuterung der Hintergründe der psychologischen Wirkungen auf die Ergebnisse der Arbeitslosenforschung von Jahoda, Lazarsfeld und Zeisel zurück. Diese stellten fünf Funktionen von Arbeit auf, die neben der zentralen Funktion, das für den Lebensunterhalt notwendige Geld zu erwerben, weitere herausragenden Bedeutungen der Arbeitstätigkeit für den Menschen, für seine Gesundheit und Entwicklung beleuchten sollen. Die fünf Funktionen von Arbeit nach Jahoda, Lazarsfeld und Zeisel sind:
„1. eine regelmäßige, anforderungshaltige Tätigkeit;
2. das Verfolgen gemeinschaftlicher Ziele;
3. soziale Kontakte außerhalb des engeren sozialen Kreises (Partner, Familie);
4. eine sozial vermittelte Zeiterfahrung, die innerhalb gesetzter, fester Zeitstrukturen stattfindet;
5. einen anerkannten Status mit seinen Wirkungen für die persönliche Identität.“[3]
Diese hier präsentierten Funktionen sollen nicht als absoluter Fixpunkt betrachtet werden – allein aufgrund des Datums deren Erforschung wäre dies wohl nicht angebracht.
Sie sollen allerdings als Anhaltspunkte im Hinterkopf behalten werden, um aufzuzeigen, dass eine Arbeitsstelle meist mehr bedeuten kann, als die „bloße“ Sicherstellung des Lebensunterhalts.
4. Thesen zu den individuellen (psychischen) Auswirkungen von Erwerbslosigkeit
4.3. Einleitung
Nach der grundsätzlichen Klärung, dass Arbeit mehrere Funktionen für Individuen besitzt, kommen wir jetzt in einem ersten Schritt zu den konkreten Folgen, was passieren kann, wenn mensch die (Erwerbs-)Arbeitsstelle verliert.
„Das Phänomen der Arbeitslosigkeit hat innerhalb der psychotherapeutischen Literatur noch wenig Beachtung gefunden.“[4] So beginnt Renata Fuchs ihre Ausführungen über die Kurzpsychotherapie bei Erwerbslosigkeit. Dennoch kommen bei den individuellen Folgen kommen mehrere Studien zu gleichen beziehungsweise ähnlichen Ergebnissen. Hier sollen zunächst einige Modelle kurz vorgestellt werden.
4.4. Entstehung von Phasenmodelle
Die Abhängigkeit der psychischen und sozialen Auswirkungen der Erwerbslosigkeit von ihrer Dauer ist laut Büssing eine der grundlegenden Thesen der Arbeitslosigkeitsforschung.[5]
Zur Erklärung dieses Phänomens liegen verschiedene Ansätze vor, von denen einige auf das so genannte Phasenmodell von Eisenberg und Lazarsfeld (1938) zurückgehen. Dieses wurde mit Bezug auf die Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ erstellt. Sie unterteilt in folgende Phasen:[6]
1. Schock
2. Optimismus (mit aktiver Arbeitssuche)
3. Pessimismus und Ärger
4. Fatalismus und Anpassung
Diese Entwicklungen sind jeweils abhängig von den sozialen Rahmenbedingungen (z.B. generelle Arbeitslosenrate, Familienbeziehung) und der Persönlichkeit (z.B. Ehrgeiz, Selbstwertgefühl).
4.5. Individuelle Verarbeitungsformen
Büssing führt weitere Ansätze an, wie die Erwerbslosigkeit bisher charakterisiert wurde. Dabei erwähnt er wieder die Marienthal-Studie als historisches Beispiel. So wurde mit der Klassifikation in Ungebrochene, in Resignierte, in Verzweifelte und in Apathische ein weiterer Versuch unternommen, Erwerbslosigkeit gemacht. Allerdings erklärt er, dass durch die Einteilung in Reaktionstypologien eine psychologische Verkürzung stattfindet, der von vielen ForscherInnen kritisiert wird.[7]
4.6. Erwerbslosigkeit als Prozess
Letztendlich wurde in Abkehr von den herkömmlichen phasenbezogenen Verlaufsbetrachtungen der Erwerbslosigkeit der weiteren Forschung prozessorientiert betrachtet und mit Aspekte der Psychologie, der Arbeitsmarkttheorie sowie der Soziologie kombiniert.[8]
Der Ablauf kann in fünf Stufen gegliedert werden:
[...]
[1] Vgl. Zempel, J./ Bacher, J./Moser, K. (Hg.): Erwerbslosigkeit. Ursachen, Auswirkungen und Interventionen, 2001. S. 17.
[2] Büssing, André: Arbeitslosigkeit -
Differentielle Folgen aus psychologischer Sicht. <http://www.zeitschriftarbeit.de/docs/1-1993/b%FCssing.pdf>, Zugriff am 30. April 2005. S. 4.
[3] Jahoda, Lazarsfeld & Zeisel (1975). Zit. nach: Büssing, André: Arbeitslosigkeit -
Differentielle Folgen aus psychologischer Sicht. <http://www.zeitschriftarbeit.de/docs/1-1993/b%FCssing.pdf>, Zugriff am 30. April 2005. S. 4.
[4] Fuchs, Renata: Personzentrierte Beratung und Kurzpsychotherapie bei Arbeitslosigkeit. <http://www.zb-beratung.at/kurzpsychotherapie.htm>, Zugriff am 1. Mai 2005. o.S.
[5] Vgl. Büssing, André: Arbeitslosigkeit -
Differentielle Folgen aus psychologischer Sicht. <http://www.zeitschriftarbeit.de/docs/1-1993/b%FCssing.pdf>, Zugriff am 30. April 2005. S. 8.
[6] Vgl. Ebd. S. 8.
[7] Vgl. Büssing, André: Arbeitslosigkeit -
Differentielle Folgen aus psychologischer Sicht. <http://www.zeitschriftarbeit.de/docs/1-1993/b%FCssing.pdf>, Zugriff am 30. April 2005. S. 9.
[8] Vgl. Ebd. S. 9.
- Citation du texte
- Stefan Wurm (Auteur), 2005, Auswirkungen von Erwerbslosigkeit , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85847
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