Mit den Begriffen „Körperkult“ und „Schönheitswahn“ werden zeitgenössische Körperpraktiken beschrieben und zeitgleich kritisiert. Diese Begriffe, die zumeist von der Konsum- und Mediengesellschaft immer wieder in die öffentliche Diskussion eingebracht werden, sind für eine Vielzahl von Menschen Anlass dazu, ihren Körper diesen ästhetischen Normen anzupassen. Allerdings werden die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die aus den Körperveränderungen resultierenden Risiken meist vernachlässigt oder erst gar nicht erwähnt. Mögliche Risiken, die daraus resultieren können sind Essstörungen.
Diese Arbeit soll sich dadurch auszeichnen, dass ich eine nähere Erkenntnis über die verschiedenen Arten von Essstörungen gewinne. Hierzu möchte ich im Speziellen wissen, welche Ursachen, Symptome und Erscheinungsformen der „Anorexia nervosa“ bestehen. Der zweite Interessenschwerpunkt, der zugleich auch eine stärkere Gewichtung innerhalb dieser Arbeit einnehmen wird, ist mehr im praktischen Bereich anzusiedeln. Diesbezüglich ist mir wichtig, etwas darüber zu erfahren, wie man als Lehrkraft Anzeichen einer entstehenden „Anorexia nervosa“ erkennen, richtig einschätzen und adäquat Hilfestellung leisten kann.
Die Vorgehensweise ist dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine Begriffsbestimmung erfolgt, in der kurz dargestellt wird, wie Essstörungen im Allgemeinen charakterisiert werden und welche Formen von Essstörungen auftreten bzw. sich entwickeln können.
Im Hauptteil wird dann genauer auf die Magersucht „Anorexia nervosa“ eingegangen. Hierzu werden zum einen einige Symptome, die sich auf das Körperbild und das Diät- bzw. Sozialverhalten beziehen, näher beschrieben. Darüber hinaus werden sowohl die durch die Magersucht auftretenden Begleiterkrankungen als auch Faktoren bzw. Ursachen genannt, die sich auf die Gesellschaft, auf mögliche sexuelle Traumatisierungen, auf die biologischen und stresstheoretischen Aspekte, den Rollenwandel und die diagnostischen Kriterien beziehen.
Dieser Teil soll die Basis der Arbeit bilden, jedoch kurz und prägnant in seinen Schilderungen sein.
Im Anschluss daran werden die Ergebnisse einer kritischen Würdigung unter- zogen. Hierbei wird speziell auf die Erkennungs-, Einschätzungs- und Handlungsmöglichkeiten, die Lehrern im Schulalltag zur Verfügung stehen, eingegangen. Dabei möchte ich zu Beginn deutlich machen, dass es eben nicht nur Mädchen sind, die von Essstörungen heimgesucht werden, sondern auch Jungen daran erkranken können.[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsbestimmung „Essstörung“
2.1. Latente Esssucht
2.2. Anorexia nervosa (Magersucht)
2.3. Bulimie
3. Magersucht (Anorexia nervosa)
3.1. Beginn
3.2. Verlauf
4. Magersucht im Alltag
4.1. Sind nur Frauen betroffen?
4.2. Allgemeine Orientierungshilfe für Lehrer
4.3. Präventionsmaßnahmen und Methoden zur Intervention in der Schule
4.4. Möglichkeiten und Grenzen der präventiven Intervention in der Schule
5. Schluss
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Mit den Begriffen „Körperkult“ und „Schönheitswahn“ werden zeitgenössische Körperpraktiken beschrieben und zeitgleich kritisiert. Diese Begriffe, die zumeist von der Konsum- und Mediengesellschaft immer wieder in die öffentliche Diskussion eingebracht werden, sind für eine Vielzahl von Menschen Anlass dazu, ihren Körper diesen ästhetischen Normen anzupassen. Allerdings werden die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die aus den Körperveränderungen resultierenden Risiken meist vernachlässigt oder erst gar nicht erwähnt. Mögliche Risiken die daraus resultieren können sind Essstörungen.
Diese Arbeit soll sich dadurch auszeichnen, dass ich eine nähere Erkenntnis über die verschiedenen Arten von Essstörungen gewinne. Hierzu möchte ich im Speziellen wissen, welche Ursachen, Symptome und Erscheinungsformen der „Anorexia nervosa“ bestehen. Der zweite Interessenschwerpunkt, der zugleich auch eine stärkere Gewichtung innerhalb dieser Arbeit einnehmen wird, ist mehr im praktischen Bereich anzusiedeln. Diesbezüglich ist mir wichtig, etwas darüber zu erfahren, wie man als Lehrkraft Anzeichen einer entstehenden „Anorexia nervosa“ erkennen, richtig einschätzen und adäquat Hilfestellung leisten kann.
Die Vorgehensweise ist dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine Begriffsbestimmung vorgenommen wird, in der kurz dargestellt wird, wie Essstörungen im Allgemeinen charakterisiert werden und welche Formen von Essstörungen auftreten bzw. sich entwickeln können.
Im Hauptteil wird dann genauer auf die Magersucht „Anorexia nervosa“ eingegangen. Hierzu werden zum einen einige Symptome, die sich auf das Körperbild und das Diät- bzw. Sozialverhalten beziehen, näher beschrieben. Darüber hinaus werden sowohl die durch die Magersucht auftretenden Begleiterkrankungen als auch Faktoren bzw. Ursachen genannt, die sich auf die Gesellschaft, auf mögliche sexuelle Traumatisierungen, auf die biologischen und stresstheoretischen Aspekte, den Rollenwandel und die diagnostischen Kriterien beziehen.
Dieser Teil soll die Basis der Arbeit bilden, jedoch kurz und prägnant in seinen Schilderungen sein.
Im Anschluss daran werden die Ergebnisse einer kritischen Würdigung unter- zogen. Hierbei wird speziell auf die Erkennungs-, Einschätzungs- und Handlungsmöglichkeiten die Lehrern im Schulalltag zur Verfügung stehen, eingegangen. Dabei möchte ich zu Beginn deutlich machen, dass es eben nicht nur Mädchen sind die von Essstörungen heimgesucht werden, sondern auch Jungen daran erkranken können.
Daraufhin werden einige Orientierungshilfen, die Lehrkräften hilfreich sein können, näher beschreiben.
Anschließend wird sowohl auf mögliche Präventionsmaßnahmen im Schulalltag als auch auf die Methodik von Interventionen zur Gesundheitsförderung in Schulen eingegangen.
Der letzte Teil der kritischen Würdigung beinhaltet die Möglichkeiten und Grenzen der präventiven Interventionen in Schulen.
Am Ende der Arbeit wird ein Rückbezug auf die Ausgangsfragestellung und eine knappe Beurteilung über die gewonnenen Erkenntnisse vorgenommen.
2. Begriffsbestimmung „Essstörung“
Der Terminus Essstörung betrifft nicht nur Gefühle, Verhalten und Einstellungen bezüglich des Essverhaltens, sondern umfasst auch Störungen in der Körperwahrnehmung, in Beziehungen, in Leistungsansprüchen, in Denkmustern, in der Selbstbehauptung und in Vielem mehr[1].
Darüber hinaus treten in vielen Fällen auch Begleiterscheinungen wie Depressionen, Angststörungen, Zwänge und Probleme mit Suchtmitteln auf.
Der Begriff Essstörung bezeichnet also ein hoch komplexes Geschehen bzw. ein vielschichtiges Krankheitsbild.
Zu den verschiedenen Arten der Essstörung zählen unter anderem die latente Esssucht, die Magersucht und die Bulimie.
2.1. Latente Esssucht
Diese Art der Essstörung ist vor allem unter jungen Mädchen sehr verbreitet und ist durch ein Essverhalten, das zeitweise kontrolliert und geregelt ist, dann aber durch Phasen maßloser, unkontrollierter Nahrungsaufnahme die mit einer entsprechenden Gewichtszunahme einhergehen, gekennzeichnet[2].
Typisch für diese Essstörung sind starke Gewichtsschwankungen innerhalb kurzer Zeit. In vielen Fällen steht die latente Esssucht am Anfang und wird dann von schweren Formen der Essstörung abgelöst.
Prinzipiell wird Essen für Esssüchtige zum Ersatz für alle nicht gelebten Gefühle. Sie fühlen sich fremdgesteuert und nicht souverän. Auf ihre körperlichen und seelischen Signale, die sie in ihrem Wechselspiel nicht zu deuten wissen, reagieren sie mit zügellosem Essen.
Hemmungen, Kontaktschwierigkeiten und Minderwertigkeitsgefühle sind typische seelische Folgen des Übergewichts und enden in der totalen Ablehnung des eigenen Körpers und dem Suchen nach Trost im Essen.
2.2. Anorexia nervosa (Magersucht)
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Magersüchtige zuvor esssüchtig waren; das pummelige Kinde steigt dann über die Diätversuche in die Magersucht ein. Eine starke Gewichtsabnahme innerhalb kürzester Zeit ist keine Seltenheit[3].
Magersüchtige haben eine gestörte Körperwahrnehmung. Sie fühlen sich immer zu dick, selbst bei extremen Untergewicht. Jegliche Lustgefühle und somit auch das Essen sind für sie tabu. In späten Stadien der Magersucht kommt es häufig zu Selbstverletzungen. Mediziner sehen darin die wohl letzte Möglichkeit des Magersüchtigen[4] den eigenen Körper noch zu spüren.
2.3. Bulimie
Bulimiker stopfen Essen wahllos in sich hinein und um die Kalorienzufuhr ungeschehen zu machen, brechen sie im Folgenden alles wieder aus[5].
Diese Personen sind normalgewichtig, eher leicht untergewichtig, nur in Ausnahmefällen übergewichtig. Bulimiker sind sehr leistungsbezogen und lange Zeit meist auch erfolgreich. Sie funktionieren also perfekt und achten außerdem penibel auf ihr Äußeres.
„Ja“ oder „Nein“- also „Essen“ oder „Brechen“ sind die Leitfragen von denen sich diese Personen führen lassen. Entsprechend ihrer eigenen Ideale stellen sie sich die Frage, ob sie Perfektionist oder Versager sein wollen.
3. Magersucht (Anorexia nervosa)
3.1. Beginn
Aus der Geschichte der Anorexia nervosa wird deutlich, dass nicht nur die Gesellschaft ursächlich für die Erkrankung sein kann. Nimmt man die Häufigkeit des Auftretens als Indiz, so sich das Interesse auf gesellschaftliche Strukturen konzentrieren, die sich etwa ab Mitte der der 50`er Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelten.
Als eigene Form einer Essstörung wird seit ungefähr 15 Jahren die Bulimia nervosa abgegrenzt. Darstellungen der Anorexia nervosa im Fernsehen und in den übrigen visuellen Medien haben sicher dazu beigetragen, dass das Wissen um diese Krankheit in der Bevölkerung zugenommen hat. Diesbezüglich kann neben der Aufklärung durch die Medien auch ein Ansteckungspotenzial nicht von der Hand gewiesen werden. Über das Phänomen der psychischen Ansteckung ist noch wenig bekannt.
Ein überzeugender und eindrucksvoller Beleg für diese Wirkung der Medien wurde 1986 von Schmidtke und Häfner im Zusammenhang mit dem Selbstmord eines Jugendlichen erbracht[6].
Prinzipiell ist es sinnvoller, das heute vorherrschende gesellschaftliche Klima in seiner Entwicklung skizzenhaft darzustellen, als die Bedingungen in einem singulären Zusammenhang herauszuarbeiten.
Hier nun einige gesellschaftliche Ursachen, die Essstörungen beeinflusst haben und noch immer beeinflussen[7]:
- Die Zweifel und Ängste der Jugendlichen im Hinblick auf ihre Zukunft.
- Die falschen Hilfestellungen der Eltern bei Problemen ihrer Kinder.
- Der grundlegende Wandel der Gesellschaft bezüglich ihrer Einstellung zur Sexualität.
- Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein und das daraus resultierende Schlankheitsideal (in den westlichen Gesellschaften).
- Verlust der Akzeptanz der mütterlichen Figur als Vorbild und daraus resultierendes Unbehagen am traditionellen Rollenverständnis.
[...]
[1] Vgl. hierzu und zum Folgenden: Lützkirchen: Essstörungen. 1999. S. 13, sowie: Baeck: Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen. 1994. S. 13 f..
[2] Vgl. hierzu und zum Folgenden: Baeck: Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen. 1994. S. 13 f., sowie: Lützkirchen: Essstörungen. 1999. S. 13 f..
[3] Vgl. hierzu und zum Folgenden: Boss/ Jäckle: Hexal Taschenlexikon Medizin. 1994. S. 31.
[4] Im Folgenden werde ich auschließlich die maskuline Form von Begriffen wie Bulimiker oder Magersüchtiger aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit des Textes benutzen und diese Begriffe entsprechend im Sinne eines femininen Maskulinums benutzen.
[5] Vgl. hierzu und zum Folgenden: Boss/ Jäckle: Hexal Taschenlexikon Medizin. 1994. S. 100.
[6] Schmidtke und Häfner werteten Selbstmordstatistiken im Ausstrahlungszeitraum der Serie „Tod eines Schülers“ als Folgestudie zum Werther-Effekt aus.
[7] Vgl.: Gerlinghoff/ Backmund: Magersucht und Bulimie. 1993. S. 20 f..
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