Heutzutage erscheint es für den Werbetreibenden aufgrund der unglaublich großen Menge an Informationen und Reizen, die der Konsument tagtäglich ausgesetzt ist, immer schwieriger, ein positives Image aufzubauen und seine Produkte erfolgreich zu vermarkten. Um Erfolg versprechend Werbung zu betreiben, sprich den Werbeempfänger zum Käufer des Produktes zu machen, muss verstanden werden, wie und warum der Empfänger auf die ihm in der Werbung dargebotenen Reize reagiert und ob sein Verhalten und seine Einstellungen bewusst gesteuert werden können. Deshalb erscheint es sinnvoll, die Abläufe, die sich beim Empfänger während der Betrachtung von Werbung abspielen, näher zu betrachten.
Viele Informationen werden vom Konsumenten nur partiell bewusst und kontrolliert verarbeitet. Das bedeutet, dass einige Handlungsweisen so automatisiert sind, dass sie unbewusst und ohne Beanspruchung der Aufmerksamkeit ablaufen .
Einer dieser Informationsverarbeitungsprozesse ist der Mere-exposure-Effekt, der ein unterbewusstes, implizites Erinnern darstellt . Allein die wiederholte Darstellung des Reizes bewirkt, dass diesem Impuls eine positivere Einstellung entgegen- gebracht wird . Experimente haben gezeigt, dass der Mere-exposure-Effekt bei vielen Reizen auftritt, wie beispielsweise Personen, Bilder, Tönen, Nahrungsmitteln und Gerüchen . Die in diesen Versuchen gefundenen Effekte sind im Alltagsleben noch viel auffälliger zu beobachten, da die Versuchspersonen im Labor allen Informationen eine gewisse Aufmerksamkeit schenken. Im Alltag hingegen ist der Konsument einer gewaltigen Reizflut ausgesetzt, so dass viele Aspekte nur unbewusst wahrgenommen werden können .
Bei dem Mere-exposure-Effekt geht es nicht darum, die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu wecken, sondern das bewusste Erinnern zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Grundlagen
- Automatische und beiläufige Abläufe der Informationsverarbeitung
- Implizite Gedächtniseffekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Mere-exposure-Effekt und seiner Bedeutung im Marketing. Sie untersucht, wie dieser Effekt das Kaufverhalten von Konsumenten beeinflusst und wie Unternehmen ihn nutzen können, um ihre Produkte effektiver zu vermarkten.
- Die Wirkungsweise des Mere-exposure-Effekts
- Der Einfluss von unbewussten Prozessen auf Kaufentscheidungen
- Der Zusammenhang zwischen wiederholter Darbietung und positiver Einstellung
- Die Anwendung des Mere-exposure-Effekts in der Werbung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen, denen Werbetreibende heutzutage aufgrund der Informationsüberflutung gegenüberstehen. Sie führt den Mere-exposure-Effekt als einen wichtigen unbewussten Informationsverarbeitungsprozess ein und erläutert, wie er die Einstellung zu Reizen beeinflussen kann. Der Fokus liegt auf der Anwendung des Effekts in der Werbung, um positive Imagebildung und Kaufanreize zu erzeugen.
Begriffliche Grundlagen
Automatische und beiläufige Abläufe der Informationsverarbeitung
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit automatischen Verhaltensweisen, die unbewusst ablaufen und den Großteil der Informationsverarbeitungsprozesse beeinflussen. Es werden vier Kriterien für automatische Prozesse vorgestellt, wie z. B. Nicht-Beabsichtigung, Nicht-Kontrollierbarkeit und Effizienz.
Implizite Gedächtniseffekte
Hier wird der Prozess des impliziten Erinnerns anhand eines Experiments erläutert, bei dem Versuchspersonen eine Liste mit Namen präsentiert wurde. Der False-fame-Effekt wird eingeführt und erklärt, dass durch frühere Verarbeitung von Informationen diese später leichter abgerufen werden können, ohne dass die Person sich bewusst an die frühere Begegnung erinnert. Der Abschnitt beleuchtet die Fehlzuschreibung von Erinnerung als Grundlage für implizite Gedächtniseffekte.
Schlüsselwörter
Mere-exposure-Effekt, implizite Gedächtnisprozesse, automatische Informationsverarbeitung, unbewusste Wahrnehmung, Kaufverhalten, Werbung, Markenimage, Einstellung, Wiederholung, Reizdarbietung, False-fame-Effekt.
- Quote paper
- Annemarie Wallis (Author), 2007, Der Mere-Exposure-Effekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85601