Für viele hoch entwickelte Länder hat sich Qualität an Schulen in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Produktionsfaktor entwickelt. Das Arbeitspotential einer Volkswirtschaft ist längst nicht mehr primär von der Zahl der Arbeitskräfte und dem Altersaufbau, sondern im zunehmenden Maße von seiner eigenen Qualität, sprich Bildung, abhängig. Es geht darum, den Unternehmen in Zukunft genügend qualifizierte Fachkräfte zu liefern, um den Standort Deutschland, im Zuge der unaufhaltsam fortschreitenden Globalisierung, auch in Zukunft noch wettbewerbsfähig halten zu können (Vgl. Schmidt 2007, S. 57).
In diesem Zusammenhang sind natürlich die Schulen und vor allem auch die berufsbildenden Schulen gefragt. Diese stehen in Zeiten zunehmender Schulautonomie, wo sie ihre Arbeit mehr und mehr selbständig gestalten, stärker in der Verantwortung als je zuvor (Vgl. Wyrwal 2006, S. 250). Die Schulen sollten ihre eigene Arbeit deshalb mehr aus einer marktorientierten Sichtweise betrachten und sich selbst als Betrieb zur Herstellung des Produktes Bildung sehen, welches sie über die Schüler dem Kunden, d.h. der Volkswirtschaft verkaufen. Daraus folgt, dass sich die Qualitätspolitik der Schulen an den Bedürfnissen des Kunden und damit an der Gesamtwirtschaft zu orientieren hat. Diese Denkweise könnte den Blick der Schulen dafür schärfen, welcher Fachkräfte es unserer Volkswirtschaft in Zukunft tatsächlich bedarf. Das Produkt Bildung ist nämlich sehr komplex und differenziert. Deshalb müssen sich die Schulen, um bei der marktorientierten Sichtweise zu bleiben, durch Produktdifferenzierung ein eigenes Profil schaffen, was im Grundsatz schon durch die verschiedenen Schulformen geschieht. Dies ist allerdings im Bereich der beruflichen Schulen durch die Ausrichtung auf berufliche Kompetenzen weiter zu schärfen (Vgl. Schmidt 2007, S. 60 f.).
Sich ein eigenes, differenziertes Profil zu verschaffen, verstärkt aber auch die Forderung, die schulischen und außerschulischen Prozesse fortlaufend zu evaluieren. Evaluation meint dabei „die systematische Untersuchung der Qualität bzw. des Nutzens eines Gegenstands“ (Hense 2006, S. 23). Auf die Organisation Schule bezogen soll Evaluation die Weiterentwicklung des Unterrichts unterstützen und ist ein Instrument, den Erfolg und die Wirksamkeit der gemeinsamen Arbeit zu überprüfen und die Arbeit des Betriebs Schule zu optimieren (Vgl. Schmidt 2007, S. 59; Strittmatter 1998, S. 219).
Inhaltsverzeichnis
1. Aufgaben- und Zielformulierung
2. Grundlegende Anforderungen an die Selbstevaluation
2.1 Sinnhaftigkeit, Einstellung und Haltung
2.2 Konzeptionelle Vorüberlegungen
2.3 Planung, Durchführung und Auswertung
3. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1. Aufgaben- und Zielformulierung
Für viele hoch entwickelte Länder hat sich Qualität an Schulen in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Produktionsfaktor entwickelt. Das Arbeitspotential einer Volkswirtschaft ist längst nicht mehr primär von der Zahl der Arbeitskräfte und dem Altersaufbau, sondern im zunehmenden Maße von seiner eigenen Qualität, sprich Bildung, abhängig. Es geht darum, den Unternehmen in Zukunft genügend qualifizierte Fachkräfte zu liefern, um den Standort Deutschland, im Zuge der unaufhaltsam fortschreitenden Globalisierung, auch in Zukunft noch wettbewerbsfähig halten zu können (Vgl. Schmidt 2007, S. 57).
In diesem Zusammenhang sind natürlich die Schulen und vor allem auch die berufsbildenden Schulen gefragt. Diese stehen in Zeiten zunehmender Schulautonomie, wo sie ihre Arbeit mehr und mehr selbständig gestalten, stärker in der Verantwortung als je zuvor (Vgl. Wyrwal 2006, S. 250). Die Schulen sollten ihre eigene Arbeit deshalb mehr aus einer marktorientierten Sichtweise betrachten und sich selbst als Betrieb zur Herstellung des Produktes Bildung sehen, welches sie über die Schüler dem Kunden, d.h. der Volkswirtschaft verkaufen. Daraus folgt, dass sich die Qualitätspolitik der Schulen an den Bedürfnissen des Kunden und damit an der Gesamtwirtschaft zu orientieren hat. Diese Denkweise könnte den Blick der Schulen dafür schärfen, welcher Fachkräfte es unserer Volkswirtschaft in Zukunft tatsächlich bedarf. Das Produkt Bildung ist nämlich sehr komplex und differenziert. Deshalb müssen sich die Schulen, um bei der marktorientierten Sichtweise zu bleiben, durch Produktdifferenzierung ein eigenes Profil schaffen, was im Grundsatz schon durch die verschiedenen Schulformen geschieht. Dies ist allerdings im Bereich der beruflichen Schulen durch die Ausrichtung auf berufliche Kompetenzen weiter zu schärfen (Vgl. Schmidt 2007, S. 60 f.).
Sich ein eigenes, differenziertes Profil zu verschaffen, verstärkt aber auch die Forderung, die schulischen und außerschulischen Prozesse fortlaufend zu evaluieren. Evaluation meint dabei „die systematische Untersuchung der Qualität bzw. des Nutzens eines Gegenstands“ (Hense 2006, S. 23). Auf die Organisation Schule bezogen soll Evaluation die Weiterentwicklung des Unterrichts unterstützen und ist ein Instrument, den Erfolg und die Wirksamkeit der gemeinsamen Arbeit zu überprüfen und die Arbeit des Betriebs Schule zu optimieren (Vgl. Schmidt 2007, S. 59; Strittmatter 1998, S. 219).
Im Zuge der Qualitätsdebatte im Bildungsbereich, hat Evaluation von Schulen in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen (Vgl. Hense 2006, S. 15). Es kann dabei zwischen einer Fremd- bzw. externen und einer Selbst- bzw. internen Evaluation differenziert werden. Fremd- bzw. externe Evaluation meint, dass die Evaluation von einem Team außerhalb der Schule durchgeführt wird. Selbst- bzw. interne Evaluation meint dagegen, dass die Evaluation von einem Team durchgeführt wird, was derselben Schule angehört, deren Arbeitsprozesse evaluiert werden sollen (Vgl. Hense 2006, S. 71 f.). Aufgrund der angesprochenen Zunahme an Handlungsfreiheit und der Forderung nach hinreichender Profilierung im schulischen Bereich, sollte vor allem die Selbstevaluation einen gehobenen Stellenwert genießen.
Im Rahmen dieser Untersuchung wird sich deshalb mit der schulinternen Evaluation und speziell mit ihren Anforderungen bzw. Erfolgsfaktoren auseinandergesetzt. Ziel ist dabei, einen kurzen und kompakten Überblick über die wichtigsten Anforderungen zu schaffen. Es handelt sich dabei um grundlegende Anforderungen, die auf jede Selbstevaluation, unabhängig von der Schulform, bezogen werden können und sich mit der Sinnhaftigkeit, konzeptionellen Vorüberlegungen, Planung, Durchführung und Auswertung einer Selbstevaluation beschäftigen.
Angemerkt sei noch, dass, wann immer im Rahmen der Untersuchung von Evaluation gesprochen wird, damit die Selbst- bzw. schulinterne Evaluation gemeint ist.
2. Grundlegende Anforderungen an die Selbstevaluation
2.1 Sinnhaftigkeit, Einstellung und Haltung
Schulen sollten sich nicht einfach so dazu entschließen, eine schulinterne Selbstevaluation durchzuführen. Vorab gilt es zunächst sorgfältig zu prüfen, ob eine Evaluation überhaupt Sinn machen würde und für die Entwicklung der Schule einen Nutzen stiften könnte. Dies ist nicht ausschließlich von den benötigten Ressourcen wie z.B. Zeit und Expertise zur Durchführung des Evaluationsvorhabens, sondern als erstes von der Einstellung und der Haltung der Verantwortlichen und allen weiteren Beteiligten gegenüber dem Thema Evaluation abhängig (Vgl. Hense 2006, S. 152).
Schulen müssen ihre Arbeit also zum einen verändern können und zum anderen auch verändern wollen. Der Evaluation etwas Nützliches für die Schule abzugewinnen ist aber keine Selbstverständlichkeit, sondern Ergebnis von Erfahrung und Lernen. Die Schulleitung nimmt in diesem Zusammenhang eine besondere Stellung ein, indem sie immer wieder Chancen und Gelegenheiten für solche Erfahrungen ermöglicht, auch dadurch, dass sie selbst evaluiert und sich evaluieren lässt (Vgl. Eikenbusch 1998a, S. 189). Besteht intern ein zu großer Widerstand gegen das Evaluationsvorhaben, so muss dieser durch die Schaffung einer gewissen Transparenz und Aufklärung erst abgebaut werden, was je nach Widerstandsgröße eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen würde. Vorher würde eine Durchführung der Evaluation keinen Sinn machen und könnte sogar kontraproduktiv sein, weil sie womöglich zu Lasten des Unterrichts und anderer Kernprozesse ein bestimmtes Maß an Aufmerksamkeit und Anstrengungen auf sich ziehen würde. Damit Evaluation überhaupt Sinn machen kann, muss also zumindest der Wille zur Evaluation vorhanden sein.
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- Timm Ahfeldt (Autor), 2007, Grundlegende Anforderungen an eine schulinterne Evaluation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85371
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