Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, anhand von Plinius´ Tätigkeit in Pontus et Bithynia die Vernetzung der römischen Zentrale mit ihren Provinzen eingehender kennenzulernen. Dabei sollen fundierte Haltungen in den beiden Fragen ermöglicht werden, über die in der modernen Literatur am meisten Unklarheit herrscht: Ob Plinius ein selbständiger Statthalter war und ob seine Mission als ein Sonderfall zu bezeichnen ist. Die daraus hervorgehenden Resultate ermöglichen es im Verbund mit grundlegenden Kenntnissen über die Provinzverwaltung zu beurteilen, welche Rolle Plinius´ Statthalterschaft in dem Wechselspiel zwischen Zentrum und Peripherie der römischen Herrschaft eingenommen hat.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Voraussetzungen für Plinius' Statthalterschaft
- I. Die Vernetzung von Reichszentrale und Peripherie
- a) Die Verwaltungstätigkeit Roms
- b) Der Statthalter
- c) Die lokale Selbstverwaltung im griechischen Osten
- II. Plinius und seine Provinz
- a) Die Provinz Pontus et Bithynia
- b) Plinius' Laufbahn
- C. Plinius' Statthalterschaft
- I. Das zehnte Buch der Briefsammlung des Plinius
- a) Die Herausgabe der Briefe
- b) Wer beantwortete Plinius' Anfragen?
- c) Der Inhalt der Anfragen des Plinius und der Antworten Traians
- II. Plinius' Arbeit in seiner Provinz
- III. Analysen zu Plinius´ Anfragen und Traians Antworten
- IV. Plinius' Verwaltungstätigkeit im Urteil
- D. Zusammenfassung
- E. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Statthalterschaft Plinius des Jüngeren in Pontus et Bithynia anhand seines Briefwechsels mit Kaiser Traian. Ziel ist es, die Vernetzung zwischen der römischen Reichszentrale und den Provinzen zu beleuchten und die Rolle des Statthalters im Verwaltungsapparat zu analysieren. Die Arbeit befasst sich dabei mit einem konkreten Beispiel, um die komplexen Beziehungen zwischen Zentralgewalt und lokaler Selbstverwaltung zu verdeutlichen.
- Die Verwaltungstätigkeit Roms und die Organisation der Provinzen
- Die Rolle und Aufgaben eines römischen Statthalters
- Die lokale Selbstverwaltung im griechischen Osten und deren Interaktion mit der römischen Zentralverwaltung
- Plinius' Karriere und seine Beziehung zu Kaiser Traian
- Analyse des Briefwechsels zwischen Plinius und Traian zur Erläuterung der praktischen Ausübung der Statthalterschaft
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Briefwechsel zwischen Plinius dem Jüngeren und Kaiser Traian als eine wertvolle Quelle zur Erforschung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse einer römischen Provinz. Sie benennt das Ziel der Arbeit: die Untersuchung der Vernetzung zwischen der römischen Reichszentrale und ihren Provinzen anhand des Beispiels Plinius' Statthalterschaft. Die Einleitung skizziert die methodische Vorgehensweise, die eine multiperspektivische Annäherung an die Forschungsfrage beinhaltet, und betont die Uneinheitlichkeit der römischen Verwaltungsstrukturen.
B. Voraussetzungen für Plinius' Statthalterschaft: Dieses Kapitel untersucht die institutionellen und politischen Rahmenbedingungen von Plinius' Statthalterschaft. Es analysiert die römischen Verwaltungsstrukturen, die Rolle des Statthalters, und die lokale Selbstverwaltung im griechischen Osten, insbesondere die Polis. Der Fokus liegt auf der Wechselwirkung zwischen der römischen Zentralverwaltung und den lokalen Akteuren. Es wird die Provinz Pontus et Bithynia im Detail beleuchtet, inklusive ihrer Geschichte, ihrer militärischen Aspekte und ihrer spezifischen Probleme. Des Weiteren werden Plinius' Karriere, seine Beziehung zu Traian und seine persönlichen Voraussetzungen für das Amt beleuchtet, um den Kontext des Briefwechsels zu verstehen.
C. Plinius' Statthalterschaft: Dieser Abschnitt bildet den Kern der Arbeit. Er analysiert detailliert das zehnte Buch der Plinius-Briefe, den Briefwechsel zwischen Plinius und Traian. Die Hauptaufgaben Plinius' in der Provinz werden untersucht, ebenso wie Traians Anweisungen und Plinius' praktische Umsetzung der Statthalterschaft. Die Analyse der Briefe konzentriert sich auf die inhaltlichen Schwerpunkte, die Notwendigkeit der Anfragen Plinius', die Argumente beider Parteien und die Charakterisierung von Traians Entscheidungen. Abschließend wird Plinius' Verwaltungstätigkeit beurteilt, indem Fragen nach seiner Selbständigkeit und dem möglichen Sonderfall seiner Statthalterschaft untersucht werden.
Schlüsselwörter
Römische Provinzverwaltung, Pontus et Bithynia, Plinius der Jüngere, Kaiser Traian, Briefwechsel, Statthalter, lokale Selbstverwaltung, Polis, Reichszentrale, Verwaltungstätigkeit, Jurisdiktion, Diplomatie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Statthalterschaft Plinius des Jüngeren
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Statthalterschaft des Plinius des Jüngeren in der römischen Provinz Pontus et Bithynia. Sie konzentriert sich auf den Briefwechsel zwischen Plinius und Kaiser Traian als zentrale Quelle, um die Vernetzung zwischen der römischen Reichszentrale und den Provinzen sowie die Rolle des Statthalters im Verwaltungsapparat zu untersuchen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist der Briefwechsel zwischen Plinius dem Jüngeren und Kaiser Traian, insbesondere das zehnte Buch der Pliniusbriefe. Dieser Briefwechsel liefert detaillierte Einblicke in die praktische Ausübung der Statthalterschaft und die Herausforderungen der Verwaltung einer römischen Provinz.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die komplexen Beziehungen zwischen der römischen Zentralgewalt und der lokalen Selbstverwaltung in den Provinzen zu verdeutlichen. Sie untersucht die Aufgaben und die Rolle des Statthalters, die Organisation der römischen Provinzverwaltung und die Interaktion zwischen römischer Zentralverwaltung und den lokalen Akteuren (z.B. Polis).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Verwaltungstätigkeit Roms, die Organisation der Provinzen, die Rolle und Aufgaben eines römischen Statthalters, die lokale Selbstverwaltung im griechischen Osten, Plinius' Karriere und seine Beziehung zu Kaiser Traian, die Analyse des Briefwechsels zwischen Plinius und Traian, und eine Beurteilung von Plinius' Verwaltungstätigkeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Abschnitte: Einleitung, Voraussetzungen für Plinius' Statthalterschaft (inkl. der Vernetzung von Reichszentrale und Peripherie und Plinius' Provinz), Plinius' Statthalterschaft (inkl. Analyse der Briefe und Plinius' Verwaltungstätigkeit), Zusammenfassung und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Statthalterschaft und deren Kontext.
Was sind die zentralen Ergebnisse?
Die Arbeit liefert detaillierte Einblicke in die Praxis der römischen Provinzverwaltung, die Rolle des Statthalters als Vermittler zwischen Zentralgewalt und lokaler Selbstverwaltung, und die Herausforderungen, denen Plinius in seiner Amtszeit begegnet ist. Die Analyse des Briefwechsels ermöglicht ein konkretes Verständnis der komplexen Beziehungen zwischen Rom und seinen Provinzen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Römische Provinzverwaltung, Pontus et Bithynia, Plinius der Jüngere, Kaiser Traian, Briefwechsel, Statthalter, lokale Selbstverwaltung, Polis, Reichszentrale, Verwaltungstätigkeit, Jurisdiktion, Diplomatie.
- Citation du texte
- Philipp Wehmann (Auteur), 1999, Eine römische Statthalterschaft. Plinius der Jüngere in Pontus et Bithynia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85199