Im Rahmen dieser Seminararbeit soll die im Vorfeld des Gesetzesentwurfes diskutierte Behandlung von Finanzierungsaufwendungen als Instrument zur Gegenfinanzierung betrachtet werden. Bedeutsame Vorschläge der Arbeitsgruppe Koch/Steinbrück diesbezüglich sind das von Peer Steinbrück anfangs favorisierte Hinzurechnungsmodell, welches eine Nichtabziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen impliziert und das Zinsschrankenmodell, welches die Abziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen einschränkt. Auf Grund der aktuellen Entwicklungen, welche eine Aufnahme des Zinsschrankenmodells in den Gesetzesentwurf zur Folge hatten, wird der Schwerpunkt jedoch auf das Zinsschrankenmodell gelegt.
Um die Notwendigkeit einer Umgestaltung der geltenden Regelungen in Bezug auf die Finanzierungsaufwendungen darzustellen und diese in den Kontext des Reformvorhabens einzuordnen, wird eingangs ein kurzer Überblick über die Ziele und Eckpunkte der Unternehmenssteuerreform 2008 gegeben. Der Vorstellung des Hinzurechnungsmodells und des Zinsschrankenmodells folgt eine Bewertung der beiden Konzepte hinsichtlich ihrer Eignung und den damit einhergehenden Steuerwirkungen. Darüber hinaus werden die Modelle hinsichtlich möglicher Verbesserungspotenziale untersucht. Abschließend sollen mögliche Alternativen aufgezeigt werden, welche die Schwachstellen der gewählten Zinsschrankenregelung ausräumen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Ziele und Eckpunkte der Unternehmenssteuerreform 2008
- III. Behandlung von Finanzierungsaufwendungen
- 1. Status Quo und Änderungsbedarf
- 2. Nichtabziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen
- 3. Eingeschränkte Abziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen
- 3.1. Das Zinsschrankenmodell
- 3.1.1 Grundlegende Ausgestaltung
- 3.1.2 Ausnahmetatbestände
- 3.2. Gewerbesteuerliche Hinzurechnung
- 3.1. Das Zinsschrankenmodell
- IV. Kritische Würdigung– Nichtabziehbarkeit vs. Zinsschranke
- 1. Zielerreichungspotenzial
- 1.1. Eignung zur Gegenfinanzierung
- 1.2. Einschränkung von Gestaltungsmöglichkeiten Gewinnverlagerung und Gesellschafterfremdfinanzierung
- 1.3. Leistungsfähigkeitsprinzip
- 1.4. Rechtsform-, Finanzierungs- und Investitionsneutralität
- 2. Verbesserungspotenzial
- 1. Zielerreichungspotenzial
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Behandlung von Finanzierungsaufwendungen im Kontext der Unternehmenssteuerreform 2008. Sie untersucht die im Vorfeld des Gesetzesentwurfs diskutierten Konzepte der Nichtabziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen (Hinzurechnungsmodell) und der eingeschränkten Abziehbarkeit (Zinsschrankenmodell). Der Fokus liegt dabei auf dem Zinsschrankenmodell, welches letztlich im Gesetzesentwurf Aufnahme gefunden hat.
- Ziele der Unternehmenssteuerreform 2008: Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, Rechtsformneutralität, Einschränkung von Gestaltungsmöglichkeiten, Verbesserung der Planungssicherheit und nachhaltige Sicherung der Steuerbasis.
- Gegenfinanzierungsmaßnahmen im Kontext der Reform: Absenken der nominellen Steuerlast für Kapitalgesellschaften durch Senkung des Körperschaftssteuersatzes und der Gewerbesteuermesszahl.
- Bewertung des Zinsschrankenmodells hinsichtlich Eignung, Steuerwirkungen und Verbesserungspotenzial.
- Gegenüberstellung des Zinsschrankenmodells mit dem Konzept der Nichtabziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen.
- Aufzeigen möglicher Alternativen zur Zinsschrankenregelung.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I. Einleitung: Die Einleitung stellt den Hintergrund der Unternehmenssteuerreform 2008 dar und erläutert die Ziele der Reform. Außerdem wird die Relevanz der Behandlung von Finanzierungsaufwendungen im Kontext der Gegenfinanzierungsmaßnahmen hervorgehoben.
- Kapitel II. Ziele und Eckpunkte der Unternehmenssteuerreform 2008: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die Ziele und Eckpunkte der Unternehmenssteuerreform 2008. Es werden insbesondere die Ziele der Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, der Rechtsform- und Finanzierungsneutralität sowie der nachhaltigen Sicherung der Steuerbasis beleuchtet.
- Kapitel III. Behandlung von Finanzierungsaufwendungen: Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Ansätze zur Behandlung von Finanzierungsaufwendungen im Rahmen der Unternehmenssteuerreform. Es werden sowohl die Nichtabziehbarkeit als auch die eingeschränkte Abziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen in Form des Zinsschrankenmodells diskutiert.
- Kapitel IV. Kritische Würdigung– Nichtabziehbarkeit vs. Zinsschranke: In diesem Kapitel erfolgt eine kritische Würdigung der beiden Konzepte der Nichtabziehbarkeit und der Zinsschranke. Dabei werden die jeweiligen Modelle hinsichtlich ihrer Eignung, Steuerwirkungen und Verbesserungspotenziale bewertet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themenbereiche dieser Seminararbeit sind die Unternehmenssteuerreform 2008, Finanzierungsaufwendungen, Nichtabziehbarkeit, Zinsschranke, internationale Wettbewerbsfähigkeit, Rechtsformneutralität, Gestaltungsmöglichkeiten, Gegenfinanzierung, Steuerwirkungen und Verbesserungspotenziale.
- Citar trabajo
- Sandra Eichfeld (Autor), 2007, Unternehmensteuerreform 2008: Nichtabziehbarkeit von Finanzierungsaufwendungen versus Zinsschranke, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85156