Diese Diplomarbeit stellt das Thema prozessorientiertes Projektmanagement am Beispiel der Projektabwicklung im Bereich Service für das industrielle Anlagengeschäft vor. Im Rahmen meines Studiums an der Fachhochschule Eberswalde erhielt ich Kenntnisse zur Anwendung der Methode des Projektmanagements und entdeckte mein Interesse für die Thematik der Projektabwicklung. Dieses theoretische Wissen setzte ich daraufhin als Werkstudentin für die Siemens Power Generation AG ein. Durch die aktive Teilnahme als Werkstudentin erkannte ich, dass die Bedeutung des prozessorientierten Projektmanagement im globalen Wettbewerb steigt, denn Deregulierung, Globalisierung oder aber der technologische Fortschritt zwingt ein Unternehmen in seinen verschiedenen Organisationenformen, sich an die veränderten Umwelt- und Marktbedingungen anzupassen. Diese notwendigen Paradigmenwechsel werden vor diesem Hintergrund zunehmend in Form von standortübergreifenden Projekten oder Multi-Projekten durchgeführt.
Dennoch ist nicht jedes Projekt gleich erfolgreich. Laut der CHAOS Studie der Standish Group aus dem Jahr 1994 mussten unter der Anwendung des traditionellen Projektmanagements 31% von den 8.380 beobachteten Projekten abgebrochen werden und 53% waren wesentlich teurer und dauerten länger als ursprünglich geplant. Jim Johnson, Chairman der Standish Group schätzte den Verlust durch verzögerte oder abgebrochene Projekte im Rahmen dieser Studie auf $ 140.000 Mio. Die aktualisierte CHAOS Studie in 2006 zeigt bei der Anwendung eines prozessorientierten Projektmanagements eine deutliche Qualitätssteigerung in der Durchführung von Prozessen. So wurden hier nur noch 19% der gestarteten Vorhaben Komplettausfälle ermittelt und nur 31,1% wiesen Fehlplanungen auf
Die Ursachen für die Qualitätssteigerung liegen in zusätzlichen Aspekten der Prozessorientierung. Daher möchte ich mit meiner Diplomarbeit die Vorteile eines prozessorientierten Projektmanagements aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- A. Theoretische Grundlagen und Ansätze des prozessorientierten Projektmanagements
- 1. Prozess
- 1.1 Der formale Prozess
- 1.2 Der Prozess als Geschäftsprozess
- 2. Prozessorientierung
- 3. Projekt
- 3.1 Zentrale Merkmale eines Projektes
- 3.2 Projekt versus Prozess
- 3.3 Projektmanagement
- 4. Prozessorientiertes Projektmanagement
- 1. Prozess
- B. Anwendung des prozessorientierten Projektmanagements im industriellen Anlagengeschäft in der Praxis
- 1. Projektstart
- 1.1 Standardbedingungen
- 1.2 Projektstruktur
- 1.3 Projektteamentwicklung
- 1.4 Projekteröffnungsgespräch / Kick-off-Meeting
- 2. Projektplanung
- 2.1 Ablaufplanung
- 2.2 Personaleinsatzplanung
- 3. Projektcontrolling
- 3.1 Aufgaben des Projektcontrollings
- 3.1.1 Führungsunterstützung
- 3.1.2 Koordination des Informationssystems
- 3.1.3 Kontrolle
- 3.1.3.1 Terminkontrolle
- 3.1.3.2 Kostenkontrolle
- 3.1.3.3 Qualitätssicherung
- 3.1.4 Steuerung
- 3.2 Instrumente der Projektsteuerung
- 3.1 Aufgaben des Projektcontrollings
- 4. Projektabschluss
- 1. Projektstart
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Vorteile prozessorientierten Projektmanagements im industriellen Anlagengeschäft, speziell im Servicebereich. Sie analysiert den Paradigmenwechsel von funktions- zu prozessorientierter Arbeitsweise und zeigt deren Umsetzung in der Praxis auf. Die Arbeit vergleicht verschiedene Definitionen von Schlüsselbegriffen und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen prozessorientierten Projektmanagements im Kontext globalen Wettbewerbs.
- Prozessorientiertes Projektmanagement im Vergleich zum traditionellen Ansatz
- Die Rolle des Kunden im prozessorientierten Projektmanagement
- Implementierung von Prozessprinzipien in den Projektphasen
- Herausforderungen und Chancen des prozessorientierten Projektmanagements im globalen Wettbewerb
- Anwendungsbeispiel: Projektabwicklung im Servicebereich für industrielle Anlagen
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Arbeit untersucht den Paradigmenwechsel von funktions- zu prozessorientierter Arbeitsweise im Projektmanagement, insbesondere im Servicebereich des industriellen Anlagengeschäfts. Sie beleuchtet die theoretischen Grundlagen und deren praktische Anwendung, unter Berücksichtigung der Herausforderungen durch Globalisierung und technologischen Fortschritt. Die CHAOS-Studie der Standish Group wird als Ausgangspunkt für die Analyse der Bedeutung prozessorientierten Projektmanagements verwendet.
A. Theoretische Grundlagen und Ansätze des prozessorientierten Projektmanagements: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Prozess, Prozessorientierung, Projekt und Projektmanagement. Es vergleicht verschiedene Definitionen aus der Literatur, um die optimale Auslegung für den Kontext des industriellen Anlagengeschäfts zu finden. Die Kapitel behandeln den formalen Prozess, den Geschäftsprozess (betriebswirtschaftliche und technische Perspektive), Prozessorientierung, die Merkmale von Projekten, und den Unterschied zwischen Projekten und Prozessen. Schließlich wird das prozessorientierte Projektmanagement mit seinen Prinzipien und dem erweiterten Phasenmodell vorgestellt.
B. Anwendung des prozessorientierten Projektmanagements im industriellen Anlagengeschäft in der Praxis: Dieses Kapitel zeigt die praktische Umsetzung des prozessorientierten Projektmanagements am Beispiel der Projektabwicklung im Servicebereich für industrielle Anlagen, insbesondere im Kontext von Langzeitwartungsverträgen. Es beschreibt den Projektstart mit der Festlegung von Standardbedingungen (Verfügbarkeit und Gewährleistung), die Projektstruktur (Matrixorganisation), die Projektteamentwicklung (virtuelles Team), und das Kick-off-Meeting. Die Projektplanung (Ablaufplanung mit Meilenstein-Trendanalyse und Balkendiagramm, Personaleinsatzplanung) und das Projektcontrolling (Führungsunterstützung, Koordination des Informationssystems, Kontrolle, Steuerung mit SAP R/3 als Beispiel) werden detailliert erläutert. Schließlich wird der Projektabschluss mit Projektabschlussanalyse, Erfahrungssicherung und Auflösung der Projektorganisation behandelt.
Schlüsselwörter
Prozessorientiertes Projektmanagement, industrielles Anlagengeschäft, Service, Projektplanung, Projektcontrolling, Matrixorganisation, Kundenorientierung, Qualitätssicherung, Langzeitwartungsverträge, CHAOS-Studie, SAP R/3, Teamentwicklung, Transformationsprozess, Geschäftsprozessmanagement.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Prozessorientiertes Projektmanagement im industriellen Anlagengeschäft
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Vorteile prozessorientierten Projektmanagements im industriellen Anlagengeschäft, insbesondere im Servicebereich. Sie analysiert den Paradigmenwechsel von funktions- zu prozessorientierter Arbeitsweise und deren praktische Umsetzung. Die Arbeit vergleicht verschiedene Definitionen von Schlüsselbegriffen und beleuchtet Herausforderungen und Chancen im globalen Wettbewerb.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: prozessorientiertes Projektmanagement im Vergleich zum traditionellen Ansatz, die Rolle des Kunden, Implementierung von Prozessprinzipien in den Projektphasen, Herausforderungen und Chancen im globalen Wettbewerb sowie ein Anwendungsbeispiel im Servicebereich für industrielle Anlagen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Teil (Grundlagen des prozessorientierten Projektmanagements) und einen praktischen Teil (Anwendung im industriellen Anlagengeschäft). Der praktische Teil beschreibt detailliert die Phasen eines Projekts: Projektstart, Planung, Controlling und Abschluss.
Wie wird der Projektstart beschrieben?
Der Projektstart umfasst die Festlegung von Standardbedingungen (Verfügbarkeit und Gewährleistung), die Projektstruktur (z.B. Matrixorganisation), die Projektteamentwicklung (ggf. virtuelles Team) und ein Projekteröffnungsgespräch (Kick-off-Meeting).
Wie wird die Projektplanung dargestellt?
Die Projektplanung beinhaltet die Ablaufplanung (mit Methoden wie Meilenstein-Trendanalyse und Balkendiagramm) und die Personaleinsatzplanung.
Wie wird das Projektcontrolling beschrieben?
Das Projektcontrolling umfasst Aufgaben wie Führungsunterstützung, Koordination des Informationssystems, Kontrolle (Termin-, Kosten- und Qualitätssicherung) und Steuerung. Es werden auch Instrumente der Projektsteuerung erläutert, wobei SAP R/3 als Beispiel genannt wird.
Wie wird der Projektabschluss behandelt?
Der Projektabschluss beinhaltet eine Projektabschlussanalyse, die Sicherung von Erfahrungen und die Auflösung der Projektorganisation.
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Der theoretische Teil definiert zentrale Begriffe wie Prozess, Prozessorientierung, Projekt und Projektmanagement. Er vergleicht verschiedene Definitionen und behandelt den formalen Prozess, den Geschäftsprozess (betriebswirtschaftliche und technische Perspektive), die Merkmale von Projekten, den Unterschied zwischen Projekten und Prozessen sowie die Prinzipien des prozessorientierten Projektmanagements.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Prozessorientiertes Projektmanagement, industrielles Anlagengeschäft, Service, Projektplanung, Projektcontrolling, Matrixorganisation, Kundenorientierung, Qualitätssicherung, Langzeitwartungsverträge, CHAOS-Studie, SAP R/3, Teamentwicklung, Transformationsprozess und Geschäftsprozessmanagement.
Welche Studie wird als Ausgangspunkt verwendet?
Die CHAOS-Studie der Standish Group dient als Ausgangspunkt für die Analyse der Bedeutung prozessorientierten Projektmanagements.
- Quote paper
- Lan Arndt (Author), 2007, Prozessorientiertes Projektmanagment, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85079